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Sun Jun 09 21:35:06 CEST 2019    |    Dynamix    |    Kommentare (7)

Hallo meine Putzteufel,

der Blog soll ja nicht nur als Anlaufstelle für Anfänger dienen, sondern auch als Ort für meine Aufbereitungsberichte fungieren. Ich wollte schon lange mal die Autos aus der eigenen Verwandtschaft in Angriff nehmen, aber bisher scheiterte es immer an der Zeit 🙁

Jetzt sollte es aber soweit sein! Keine Termine, stabiles Wetter und ein dreckiges Auto das auf mich wartet. Perfekte Voraussetzungen 😎 Mein "Opfer" ist der geliebte Ford Ka meiner Mutter. Den Ka hatte Sie vor ein paar Jahren von meiner Schwester übernommen die dank Nachwuchs auf etwas größeres umgestiegen ist. Der Ka hat den 1.3 8V mit 70PS und gehört mit Erstzulassung Juli 2008 zu den wirklich allerletzten seiner Art, da im Oktober 2008 der Ka MK II in die Autohäuser kam. Zu erwähnen sei das der Ka für einen Ka gar nicht mal so spartanisch ausgestattet ist. Drehzahlmesser, lackierte Stoßfänger, Alufelgen (gut, waren momentan nicht montiert), Klimaanlage (auch nicht gerade häufig!) und ein CD Radio mit Aux Anschluss. Gar nicht mal so schlecht, da hab ich schon deutlich spartanischere Ka's gesehen. Das auffälligste Merkmal an dem Ka ist aber sicherlich seine knallige Farbe in "Tango metallic", ein sattes Orange mit schönem metallic Anteil. Ein wunderbarer Farbklecks im Verkehr, in Zeiten wo Leute die Farbe nach dem Wiederverkaufswert aussuchen 🙂 Die Farbe war auch der Hauptgrund warum ich den Wagen unbedingt aufbereiten wollte. Ich war mir sicher das eine ordentliche Aufbereitung einiges aus der Farbe herauskitzeln sollte.

Die Wahl der Waffen

Bevor ich loslegte musste ich erst einmal darüber nachdenken was alles so gemacht werden sollte und welche Produkte und Werkzeuge ich dafür nehme. Der Wagen war als ich Ihn das letzte mal sah wirklich schmutzig, so stand die 2-Eimer Wäsche eh schon mal fest. Eine Runde kneten sollte auch nicht schaden, so wird der Ka als Testobjekt für die blaue Petzoldts herhalten die eigentlich auf dem Mii eingeweiht werden sollte. Da ich den Lack unbedingt mal polieren wollte musste die Poliermaschine natürlich auch mit. Einen Schutz sollte der Lack natürlich am Ende auch noch bekommen.

So wanderten folgende Dinge in meinen Kofferraum:

- 2 Wascheimer
- 2 Waschhandschuhe
- Mein komplettes Arsenal an Microfasertüchern
- Poliermaschine
- 2 Lake Country Force Pads Orange
- 2 Profi Polish Pads mittel gelb
- 2 Profi Polish Pads weich schwarz
- Meguiars Ultimate Compound
- Meguiars Swirl Remover
- Meguiars Ultimate Polish
- Nigrin Shampoo Kirsche (muss weg und für die Dailys nehme ich das ganz gerne)
- Petzoldts Magic Clean Knete blau
- Petzoldts Spezial Detailer
- Tuga Aluteufel grün
- Victoria Wax Deep Cleanse
- MF-Applikator Pad
- Victoria Wax Hybrid Wax
- Applikatorschwamm

Damit bewaffnet sollte es losgehen. Erst einmal die lange Fahrt zu meinen Eltern hinter mich bringen, dank dem Caprice und keinem Verkehr kein Problem 🙂 Angekommen erst einmal klingeln und eine verdutzte Mutter an der Tür begrüßen die nicht so früh mit überhaupt jemandem gerechnet hatte 😁 Kurz geschnackt und dann den Autoschlüssel geschnappt, es gab schließlich genug Arbeit 😉 Die Fahrt mit dem Ka war gar nicht mal so uninteressant. Ein Kumpel hatte selbst mal einen der aber spartanischer ausgestattet war. Irgendwie fuhr sich der hier was anders, kann aber auch am anderen Motor liegen. Mit den 70 PS fühlt sich der Wagen auch gar nicht mal so lahmarschig an, was natürlich auch dem geringen Gewicht geschuldet ist. Aber davon ab dreht der Zetec auch befreiter als die Endura Motoren die es im Ka ja auch gab. Bei der geringen Größe eigentlich verwunderlich das der Wagen auf der selben Plattform steht wie der Fiesta MK IV der am Ende auch nur ein leicht angepasster MK III ist. Genug über das Testobjekt sinniert, es soll ja auch mal losgehen!

Erstmal waschen

An der Waschstraße angekommen traf ich die üblichen Vorbereitungen. Die beiden Eimer wurden befüllt und so wanderten neben Wasser in einen der Eimer auch 3 Verschlußkappen von dem Shampoo. Den Wagen kärcherte ich vorher noch einmal ordentlich ab um schon mal den groben Schmutz zu lösen und den anderen Schmutz ein wenig einzuweichen. Dabei hielt ich den Strahler auch mal in die Radkästen, da kam schon was an Dreck raus. Danach folgte das übliche Waschprozedere. Schön von oben nach unten waschen und immer schön regelmäßig den Waschhandschuh abstreifen und auswaschen. Zwischendurch auch die Felgen nicht vergessen 😉 Dabei auch immer an so Stellen wie die Einstiege denken, dass sind richtige Schmutznester. Danach fiel mir auf das an den Blechen der Wagenheberaufnahmen immer noch genug Dreck klebte. Also wieder den HDR genommen und gezielt drauf gehalten. Gar nicht so einfach an so einer tiefen Stelle. Gerade beim Ka sollte man genau darauf achten das man beim waschen so gut wie möglich die Schmutznester säubert, da der Ka ein kleiner Roster ist und solche Schmutznester ein idealer Nährboden für Rost sind. Wo diese sich noch überall befinden, sollte ich später noch lernen. Es waren nach der Wäsche noch einige fiese Schmutzpickel übrig, also ein Fall für die Knete. Da ich mir sicher war das der Wagen noch nie eine Aufbereitung oder ähnliches bekommen hatte griff ich hier zur blauen Petzoldts. Wie sich im Verlauf des Knetens zeigte eine gute Wahl! Während des Knetens konnte man förmlich sehen wie sich der Dreck in der Detailer Flüssigkeit sammelte und dann vom Lack ablief. Während des Knetens fiel mir auf das sich die blaue Knete etwas schwieriger in Form bringen lässt als die weiße. Aus der weißen ließ sich sehr einfach ein schöner Teller formen, die blaue dagegen wollte in einer Art Wurstform verbleiben. Funktionieren tun beide 🙂 Danach den Wagen noch fix mit dem großen MFT abgetrocknet und den ganzen Kram wieder ins Auto. Damit ging es auch schon wieder zurück zum elterlichen Haus, es warteten schließlich noch ein paar Schritte auf mich.

Polieren

Eine kurze Begutachtung zeigte das der Wagen in seinem Leben schon ein paar Kampfspuren (Kratzer, Klarlackplatzer etc.) erlitten hat, aber der Wagen ist ja jetzt auch schon wieder 11 Jahre alt. Nach der Wäsche sah der kleine Ka schon deutlich besser aus, aber ich wollte ja noch polieren. Ich knöpfte mir zuerst das Dach vor. Zum Einsatz kamen meine Buff Daddy mit den orangenen Lake Country Force Pads und dem Meguiars Ultimate Compound. Zuerst die Politur schön verteilen und einfahren, danach schön auf Stufe 5 ausfahren. Der Ka hat keinen besonders harten Lack, da muss es nicht gleich vollgas sein. Nachdem ich die erste Hälfte des kleinen Dachs fertig hatte war ich arg erstaunt. Das Pad war sehr dreckig und schon arg zugesetzt. So heftig und das bereits nach der Hälfte des Daches? An der Stelle ärgerte ich mich das ich nicht mehr Pads mitgenommen hatte, aber was solls. Ich wusch das Pad sofort aus und machte mit dem anderen weiter. Auch hier nach der zweiten Hälfte das selbe Spiel. Pad zugesetzt und schmutzig. Um den beiden Pads etwas Zeit zum trocknen zu geben entschloss ich am Dach gleich mit Feinschliff und Hochglanzpolitur weiterzumachen. Das ging dann auch relativ zügig und so war ich nach einer guten Stunde mit dem Dach durch. Blöderweise waren die Pads jetzt alle feucht und ich konnte jetzt schlecht den ganzen Tag warten bis diese wieder trocken waren. Auch wenn sich daran die Geister scheiden, entschied ich mich für die schnelle Methode des Trocknens. Pad auf die Maschine kletten und dann Vollgas 😁 Das drückt zuverlässig jeden noch so kleinen Tropfen Wasser aus dem Pad 😁 Dabei sollte man nur darauf achten es an einer Stelle zu machen an der ein bisschen Wasser kein Problem ist, ansonsten hat man zuverlässig alles im Umkreis von 20m erfolgreich eingesaut 😁

Nach dem Dach ging es dann mit der Haube und den vorderen Kotflügeln weiter. Nach dem ersten Kotflügel stellte ich fest das mir die Ultimate Compound ausgeht 😰 Mist, wo soll ich das jetzt so schnell herbekommen? An einem Samstag?! Mitten in der Pampa?! 😰 Ohne kann ich die weitere Aufbereitung vergessen 🙁 Ich schaute schnell auf der Meguiars Seite wo der nächste Vertriebspartner sitzt. Hmm, die ersten Einträge waren mit gut 30km zu weit weg. Aber was war das? Ein Händler der Meguiars vertreibt und dann keine 20 km entfernt ist? Da fahre ich hin! Dort angekommen erstmal das Meguiars Regal gesucht. Was hatten wir denn da, Sonax, Sonax, Nigrin aber kein Meguiars 😕 Nochmal umgedreht und eine einsame Flasche 3M Hochglanzpolitur im Litergebinde für 80€ gesehen aber das kann ich auch nicht gebrauchen. Dann nochmal zurück zum Eingang und dort das gesuchte Regal gefunden. Bei der Gelegenheit auch gleich festgestellt das nur noch eine Flasche UC da war, dass wird meine! Die Nummer hatte mich jetzt zwar eine Stunde gekostet aber noch war Zeit und der Ka ist wie gesagt nicht sonderlich groß. So kämpfte ich mich Stück für Stück über die Seiten bis zum Kofferraum vor. Zwischendrin immer wieder die Pads gereinigt. Interessanterweise setzten sich die Pads am Rest des Autos nicht so stark zu. Weiterhin lösten sich durch die Vibrationen beim polieren noch tonnenweise Schmutzreste aus den Radkasten. Entweder hatte ich da mit der Lanze nicht alles erwischt oder durch die Vibrationen löste sich der Dreck an einer Stelle wo das Wasser gar nicht hinkommt. Wie auch immer, besser der Dreck geht so raus als das er da ewig in allen Ritzen hängt. Der Ka ist auch so schon rostanfällig genug 🙁

Damit war der grobe Schliff schon einmal erledigt. Nervig war der ständige Pollenflug der pünktlich zu dem Zeitpunkt einsetzte an dem ich mit dem polieren anfing 🙄 Naja, dafür habe ich genug MFTs zum abwischen dabei. Jetzt folgte der Feinschliff mit dem Swirl Remover und den gelben, mittelharten Pads. Diese haben einen etwas größeren Durchmesser und so lassen sich ein paar Meter mehr in der gleichen Zeit machen im Vergleich zu den etwas kleineren Lake Country Pads. Die Pads sind auch deutlich dicker was Ihre Aufnahmefähigkeit für Politur erhöht, dafür lassen sich diese auch nicht ganz so präzise wie die LC Pads führen. Erfreulich: Die dicken Pads lassen sich aufgrund Ihrer Struktur wunderbar einfach und rückstandsfrei auswaschen. Gut, die werden jetzt auch nicht so beansprucht wie die gröberen Pads. Der Nachmittag verging und ich war endlich mit allen Polierarbeiten fertig. Sah schon richtig gut aus der kleine, so rausgeputzt kommt die Farbe mal RICHTIG gut zur Geltung 🙂

Jetzt fehlte noch die Konservierung des Lacks. Ich hatte überlegt ob ich das Liquid Glass oder doch lieber ein Wachs auftragen soll. Am Ende entschied ich mich für das Wachs, da durch den warmen Glanz des Wachses die Farbe noch eine Nuance besser zur Geltung kommen sollte. Aber vor dem Wachsen stand erst einmal die Vorreinigung mit dem Deep Cleanse an. Wie auf der Flasche beschrieben wird dieses dünn auf alle Bauteile aufgetragen und nach ein paar Minuten wieder abgenommen. Dies dient zur Vorbereitung auf das Wachs. Jetzt war das Wachsen an der Reihe: Das Hybrid Wachs riecht herrlich nach Sauerkirsche und mit dem richtigen Applikator lässt sich dieses auch schön leicht und vor allem ergiebig auftragen 🙂 Es reicht den Schwamm nur kurz in das Wachs zu tunken um mehrere Bauteile zu wachsen. Zuviel Wachs erschwert den Abtrag nur unnötig und ist davon ab Verschwendung. Der Auftrag war schnell erledigt und nachdem alles wieder abgenommen war strahlte der Lack wunderschön in der Sonne 🙂 Ich denke das Ergebnis kann sich sehen lassen 😉

Hat Dir der Artikel gefallen? 2 von 2 fanden den Artikel lesenswert.

Mon Jun 10 10:03:38 CEST 2019    |    ToledoDriver82

Sieht wirklich gut aus,der Kleine,Daumen hoch

Mon Jun 10 12:07:47 CEST 2019    |    Dynamix

Wo bleibt eigentlich die Rakete? Das ist doch genau sein Beuteschema 😁

Mon Jun 10 13:54:27 CEST 2019    |    ToledoDriver82

Auf Heimaturlaub in DD

Mon Jun 10 15:28:23 CEST 2019    |    PIPD black

Wenn du am 1. August-WE Zeit hast, komm doch mal zum Nürburgring. Da kannst dich meinem Ränger annehmen. Evtl. kannst du auch nen Work-Shop dort anbieten, so kannst du vllt. kostenlos am Truckbedfestival teilnehmen.😁

Mon Jun 10 19:16:43 CEST 2019    |    Dynamix

Auf'm Feld oder wo soll ich das machen? 😁 Hoffe du hast 20km Verlängerungskabel dabei 😁

Tue Jun 11 07:41:28 CEST 2019    |    PIPD black

Nee, nix Feld.
Am dem Veranstaltungsgelände soll es diverse Work-Shops geben. Hab gedacht, du zeigst da mal dein Können in der Praxis und ich "opfere" meinen Ränger.😎

Ansonsten hat der CP am Nürburgring auch Strom für unseren Wohni. Und einen Pavillion, der das Auto zumindest teilweise abdeckt, hab ich auch.😛

Tue Jun 11 10:08:20 CEST 2019    |    Goify

Ich spendiere nen Notstromer, der die Poliermaschinen locker antreibt. 😉

Echt tolles Ergebnis, wie ich schon an anderer Stelle schrieb. Der Kleine hat es echt verdient, so schön wie er noch ist und ein Exot ist er auch schon längst.

Deine Antwort auf "Aufbereitungsbericht: Let's tango!"

Oberputze

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Ivar, Ivar!Shelving unit!


Als Autonarr geboren und bei US-Cars hängengeblieben, so könnte man meinen automobilen Werdegang wohl am besten beschreiben ;) Meine Leidenschaft gehört allen US-Cars, aber meine Technikliebe erstreckt sich eigentlich auf alles was Räder hat, also auch Zweiräder, egal ob mit oder ohne Motor :D

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