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Sat Feb 18 16:38:39 CET 2012    |    DoNuT_1985    |    Kommentare (16)    |   Stichworte: 328i, 3er, BMW, F30, Fahrbericht, Vorführwagen, Vorstellung/Fahrbericht

Eigentlich bin ich ja nur Gebraucht-BMW-Fahrer und ich weiß nicht, ob die Marke auch in der Zukunft meine Liga bleiben wird... man kann ja auch andere Prioritäten im Leben setzen als Autos mit Listenpreisen jenseits der 30-40k €... 😉

Die Vorstellung

Nichtsdestotrotz bin ich mit meinem 3er noch sehr zufrieden, aber als Fan kann man sich auch ohne realistische Kaufabsichten für's neue Modell, den F30 interessieren... ich hab inzwischen einige Zeitschriften, Youttube-Videos und ONlineartikel zum Wagen gelesen, letzte Woche bot sich mir dank ein bisschen "Vitamin B" die Gelegenheit, beim Freundlichen meines Vertrauens an der Vorstellung des Wagens teilzunehmen - und neben gutem Essen und einen Bierchen auch ein paar Bilder von den ausgestellten Modellen zu schießen sowie zu etwas späterer Stunde noch ein interessantes Gespräch mit einem Verkäufer zu führen und für die Sammlung noch Preisliste und Katalog abzustauben.. 😉 Zu sehen gabs 4 Stück F30, die genaue Konfiguration aller Fahrzeuge weiß ich nicht mehr, aber ich glaube, sie waren wie folgt aufgestellt (man sollte auch alle vier auf den Bildern sehen, vielleicht wisst ihr es ja besser... 😁 )

  • 320dA (Modern?)
  • 328iA (Luxury, durfte ich später auch fahren)
  • 335iA (?)
  • 320dA (Sport)

Ich will mich eigentlich kurz halten, da dank der Presse schon viel bekannt ist...

Design

Soviel sei gesagt: Der F30 ist gefühlt ein gewaltiger Sprung nach vorne im Vergleich zum E90, das spürt man, wenn man 1x umsteigt und um beide Autos streift. Das Design des neuen 3ers ist eigentlich durchweg gelungen - im Grunde 90% 5er F10 in etwas kompakteren Dimensionen - hätte man ihm eine leicht sportlichere Variante dessen Front verpasst, wäre er in meinen Augen perfekt - einen schöneren BMW gäbe es in der derzeitigen Modellpalette nicht. Auf jeden Fall sieht er von der Seite mit dem noch kürzeren Heck und der eeeeeewig langen Schnauze wirklich sehr dynamisch, aber keinesfalls zu gewollt oder aggressiv aus.

Innenraum

Auch der Innenraum hat stark gewonnen - im Vergleich zum E90 wirkt er deutlich ansehnlicher. In Sachen Qualitätseindruck kann ich keinen umfassenden Eindruck geben, allerdings kommt mir der E90 irgendwie trotz aller Eleganz des neuen Modells im Bereich Klima/Radio solider vor. Auch die Türverkleidungen unterhalb der Fenster kommen mir bei meinem Wagen etwas massiver vor - wohl auch ein Tribut an die Gewichtsspirale. 😉 Zu sehr sollte man nicht meckern, schließlich fährt man mit einem Auto in erster Linie immer noch, und von "billig" oder "zweitklassig" sind wir hier wohl mindestens 15.000-20.000€ entfernt. Die neuen Instrumente mit dem kleinen Display sind auch ein deutlicher Gewinn - hier ist man nun am Stand der Technik, der E90 (auch als LCI) hat hier der Konkurrenz etwas nachgehinkt. Vielleicht verändert sich der Eindruck noch etwas, wenn man in einem Basis-F30 sitzt - die Fahrzeuge auf der Präsentation hatten Listenpreise zwischen 48.000 und 73.000(!!!!) €.

Fahrbericht F30 328i

Kommen wir nun aber zum wichtigsten Punkt, dem Fahren.... ich bin wohl kein Vorzugskunde bei BMW, da ich meinen ersten Wagen der Marke fahre und bei der Werkstatt nur Servicekunde bin, aber ein gutes Verhältnis zur Geschäftsführung hat es mir ermöglich, dass ich ein paar Tage später als "Ersatzwagen" für meinen E90 für einen halben Tag und die Fahrt zur Arbeit den mittlerweile bereits als Vorführwagen zugelassenen 328i fahren durfte -auf den Fotos ist es der graue "Luxury", ein wenig sieht er mit der Farbe und den Felgen sogar meinem 318i mit Styling 160 ähnlich... 😁 Leider waren es in Summe nur ca. 10 km Stadtverkehr, die ich mit dem Wagen fahren durfte, aber ich hoffe, es genügt für einen ersten Eindruck. Bekanntlich ist der 328i kein Reihensechszylinder mehr, sondern ein "banaler" Zweiliter-Turbo mit 245 PS, presst als aus dem selben Hubraum wie mein 318i annährend die doppelte Leistung - und das spürt man auch im Stadtverkehr (obwohl ich mich an alle Gesetze gehalten hab). Der Wagen hatte auch die 8-Gang-Automatik, was für mich als überzeugten Handschalter bei den ersten 3 Ampeln etwas gewöhnungsbedürftig war, aber im Stadtverkehr ist das Getriebe durchaus angenehm - die Gangwechsel passieren schnell und verschliffen, egal in welchem Modus der "Fahrerlebnisschalter" gerade steht. Mir persönlich sagt das "Waschmaschinenfeeling" eines unter Automatik hochdrehenden Motors nicht besonders zu, ich mag eher die Melodie der gezielten Schaltunterbrechungen, vor allem weil es dort auch keinen grausigen Wandlerschlupf beim Anfahren gibt, dennoch komme ich in Sachen Schalteffizienz mit der Automatik nicht mit. 

Getriebe/Fahrprogramme

Interessant war auf jeden Fall, die deutlichen Unterschied in der Gaspedal/Getriebe-Charakteristik zu erleben, abhängig vom Fahrmodus. In "Eco-Pro" wehrt sich der Wagen deutlich gegen zügige Gasannahme und Beschleunigung, hier ist dann der Unterschied zu 318i nicht mal so groß, wie man glauben möchte. "Comfort" ist wohl der beste Kompromiss für alle Lebenslagen - der Motor hängt nicht zu sehr am Gas, man kommt aber auch ohne Kickdown sehr zügig voran - in der Stadt zusammen mit Eco-Pro wohl die erste Wahl. Die zwei "Sport"-Modi hab ich gleich wieder gelassen, weil man im Stop&Go eine etwas ruckartige Fahrweise hat, weil die Automatik relativ hochtourig fährt, man beim Ausrollen immer in der Schubabschaltung herumzappelt wo man mit Handschaltung die Kupplung treten würde - im Fahren ist das Drehzahlniveau natürlich unnötig hoch - die unteren Modi lassen den Motor zwischen 1500 und 2000 U/min drehen, was angesichts des reichlich vorhanden Outputs auch mehr als genug ist, Sport hält die Drehzahl in Erwartung der nächsten Beschleunigungsorgie deutlich höher - auch im Dahinschwimmen über 2000 Touren - aber bei forcierter Fahrweise macht das durchaus Sinn.

Motor

Der Motor selbst ist wohl auch nicht die schlechteste Wahl, der Zweiliter fühlt sich sehr lebendig an, dreht willig hoch und zieht dank der Aufladung von unten raus gut durch - nun muss man bei BMW keinen Diesel oder Sechszylinder mehr fahren, um souveräne Leistungsentfaltung zu bekommen - allerdings klingt der Motor im Alltagsgebrauch nicht wirklich spektakulär - er ist sehr leise und zurückhaltend, aber irgendwie kommt mir selbst mein lahmer 318i im unteren Drehzahlbereich mitteilungsfreundiger vor, also dieses typische R4-Halblast-Knurren.  Zum Verbrauch lässt sich nicht viel sagen, ich denke aber, dass es viel Disziplin (und Eco-Pro) erfordert um klar einstellige Werte einzufahren - der Vorführwagen hatte < 500 km auf der Uhr und wurde wahrscheinlich nur in der Stadt bewegt, ich bin trotz insgesamt sehr vorausschauender Fahrweise nicht unter 10 Liter gekommen, aber wir reden hier auch von einer 1,6-Tonnen-Limousine mit 245 PS, die bei weitem nicht eingefahren war.

Lenkung

Was sonst noch auffällig war, ist die exterm leichtgängige Lenkung. BMW-typisch ist sie zwar präzise und direkt, vergleicht man einen E90 mit dem Facelift-Modell, wo schon ein großer Unterschied spürbar war, fühlt sich die F30-Lenkung dagegen in der Stadt wie ein Playstation-Lenkrad ohne Force-Feedback an. Möglich, dass der Wagen die Sportlenkung hatte, hat sich bei einem F30 320d den ich nachher noch kurz bewegen durfte, auch nicht wirklich strenger angefühlt... Vielleicht sind einige meiner Eindrücke auch stark subjektiv, weil ich auf Dinge wie unterschiedliche Lenkwiderstände oder Geräusche sowieso sehr sensibel reagiere und ich den Wagen zu kurz ausführen durfte, mir persönlich kam das Gefühl aber zu entkoppelt vor - hier war der E90 nach dem Facelift der optimale Kompromiss.

Fazit

Alles in allem ist der neue F30 aber ein deutlicher Sprung nach vorne, wie man auch schon ersten Pressestimmen entnehmen kann - für mich wirds wohl auf längere Zeit die einzige Gelegenheit gewesen sein, ein solches Meisterwerk zu fahren, interessant war es auf jeden Fall... sollte dennoch großer Wohlstand einkehren, würde ich wohl einen blauen 320d Luxury ordern... 😉

MfG, DoNuT

P.S.: Das mit dem "Kurzhalten" mag mir immer noch nicht so recht gelingen... 😁


Fri Feb 03 00:03:48 CET 2012    |    DoNuT_1985    |    Kommentare (0)    |   Stichworte: 3er, BMW, E90

Es ist zwar schon Jahrtausende her, dass ich hier meinen letzten Blogartikel geschrieben habe, aber heute kam mir mal wieder der Gedanke "Damals auf Motor-Talk", und so hab ich den Account mal wieder rausgekramt.

Anlass ist eine kleiner "Vergleichstest" an der Basis der heuer ausgelaufenen E90-Baureihe (wenn man sich den F30 von vorne ansieht, wird man sie vielleicht sogar noch vermissen).

In bester Tradition (siehe ältere Blogartikel) hat es nach gut 2 Jahren ohne Blessuren und einem schönen Hagelschaden im Spätsommer vor 2 Wochen wieder mal gekracht und auf einer vereisten Privateinfahrt (Brücke über Bach) ging es mit ca. 6-7 km/h schräg gegen die begrenzenden Blumentöpfe und einen Randstein. Das Resultat war ein lädierter Stoßfänger und ein "schönes Eck" in meinen schon seit dem Kauf lädierten Winterfelgen.

Da ich mit Versicherungsabwicklungen schon recht gut vertraut bin, ging es in der Woche darauf schon in die Werkstatt zum Gutachter, und gestern morgen musste ich mich mal wieder von meinem 318i trennen, ein Wiedersehen in alter Frische gibt es voraussichtlich morgen Nachmittag nach der Arbeit.

Allerdings ging dieser Abschied nicht mit dem oft obligaten Verzicht in Form eines Kleinwagens mit Dreizylinder einher (womit ich kein Problem hätte, solang es fährt und die Heizung funktioniert 😁). Ich hatte nämlich Glück und bekam passenden Ersatz in Form eines weiteren E9x, konkret ein E91 316d LCI Touring... die Umstellung hielt sich bis auf Kleinigkeiten in Grenzen, zumindest für den Laien. 🙂

Für mich war es interessant, weil ich von Haus aus jede Kleinigkeit ergründen möchte, wenn ich in einem neuen/fremden Auto sitze - vor allem, weil ich hier den Vergleich des Facelift/LCI-Modells mit meinem "Urmodell" (Bj. 10/2006) hatte, zudem einen Touring statt einer Limousine und einen Diesel statt des braven Ottos (316d statt 318i).

Als ich den schwarzen 3er mit Stahlfelgen übernahm, dachte ich mir zwar, "spiessiger gehts wohl nimmer, 3er in schwarz mit Basisdiesel", dennoch (soviel sei jetzt schon verraten), haben mir die 180 km in den letzten 2 Tagen mehr Fahrspass als erwartet bereitet.

Kommen wir mal zu den augenscheinlichen Unterschieden - mit dem Facelift hat BMW beim E90 einige Dinge verändert, die einem nach 60.000 km in einem E90 sofort auffallen. An der geänderten Optik fallen von innen nur die zusätzlichen Linien auf der Motorhaube auf, aber im Innenraum hat sich im Detail einiges geändert - irgendwie scheint der Klimaautomatik die Restwärme-Funktion abhanden gekommen zu sein - zumindest hat ist der "REST"-Knopf im rechten Klimaregler verschwunden. Die unförmigen (EU-konformen) Seitenspiegel fallen auch sofort ins Auge - in dem Punkt gewinnt mein VFL-Modell, die ovalen Spiegel sehen deutlich besser aus... 😉

Schmerzlich vermisst hab ich auch die belegbaren Tasten im Multifunktionslenkrad, das übrigens das Sportlenkrad war. Der untere, rechte Funkionsknopf ist in meinem Wagen mit iDrive als "Mute"-Taste belegt, im Leihwagen mit Radio Professional hab ich keine Option zum Ändern gefunden...

Ansonsten ist die Bedienung ja gleich geblieben, mein iDrive (so gern ich es habe) ist mir aber nicht abgegangen... das Radio Professional tuts auch und bietet sogar ein paar Zusatzanzeigen (Temperatur, Verbrauch, Geschwindigkeit) - in Sachen Klang kommt mir meine Anlage in Verbindung mit dem Navi Pro etwas besser vor, obwohl der Wagen in den Fensterecken zusätzliche Boxen hatte...

Dass ich an diesen Wintertagen auf eine Sitzheizung verzichten musste, wurde dadurch aufgewogen, dass ich Stoffsitze hatte, und zwar in Form der tollen Sportsitze (hätte ich in meinem auch gern gehabt). Das Xenonlicht des E90 LCI ist auch weit über die Halogenscheinwerfer meines Wagens (mit Osram Nightbreaker) zu stellen.

Soviel zum Innenraum, die vergleichsweise geringe Ladekapazität des Tourings hab ich bis jetzt nicht gebraucht, daher kommen wir nun zum (vor allem bei einem BMW) wichtigsten Thema, dem Fahren.... 😁

Auch hier sind mir einige Sachen aufgefallen, die einen Unterschied zu meinem 318i ausmachen. Erster Punkt ist die Lenkung - es wurde im Forum nach dem FL oft geschrieben, sie ist tatsächlich deutlich leichtgängiger, aber in Sachen Präzision immer noch erstklassig, auch wenn der 316d auf 16-Zöllern nicht ganz so zackig einlenkt wie mein Wagen auf 225/45R17. Irgendwie fühlt sich der Wagen dadurch trotzdem agiler an, obwohl ich das Gefühl hab, dass das LCI-Modell zugleich eine Spur komfortabler geworden ist - Poltern oder Versetzen bei Querfugen ist mir jedenfalls keines aufgefallen - Spurrinnen lassen den Wagen ebenso kalt und der Geradeauslauf ist tadellos - auf der AB kann man das Lenkrad loslassen und bleibt trotzdem lange in der Spur (um 8 Uhr abends kann man sowas schon mal ausprobieren).

Die größte Umstellung hat allerdings der Antrieb erfordert - ich behaupte zwar mal, einigermaßen Autofahren zu können, und weiß auch, dass ein Diesel anders gefahren werden will, trotzdem hatte ich auf den ersten Kilometern mit dem 316 etwas zu kämpfen. Die Kupplung ist im Vergleich zu meinem Benziner etwas aggressiver ausgelegt, und so hab ich mich an der ersten Ampel gleich mal mit den Fahrschülern solidarisiert.... 😉

Irgendwie ist es schwierig, mit dem Wagen gemütlich anzufahren. Mit wenig Gas würgt man oft den Motor ab, lässt man die Kupplung gefühlvoll mit wenig Gas kommen, gewinnt man keine Ampelstart und versucht man, zügig anzufahren, muss man einen gut dosierten Gasstoß geben, dann springt man allerdings förmlich los. In dem Fall fällt dann auch so etwas wie ein "Turboloch" auf. Zuerst kommt man gut vom Fleck, ist man dann schon mit 1200-1300 Touren in Bewegung und rollt, verschluckt sich der Motor kurz und zieht dann ab ca. 1500 Touren wieder los - vielleicht braucht es ja noch ein paar Kilometer Übung, vielleicht ist es aber auch der Drosselung des Zweiliters geschuldet (115 PS aus 1995 cm³ waren schon in den 90ern keine Spitzenwerte mehr).

*edit* Nach einem weiteren Tag ging die Anfahrerei schon etwas besser. Das "Turboloch" lässt sich mit etwas mehr Gas überspielen und mit der richtigen Dosierung kommt man im gewünschten Tempo ohne peinliche Momente (Springbock) los, wenn man als wenig gefühlvoller Fahrer einen Leihwagen der Sorte 316/318d bekommt, könnt ich mir schon vorstellen, dass man ihn verfluchen würde... 🙄

Fährt man allerdings mal, zeigt sich der Motor durchaus von seiner angenehmen Seite - setzt der Turbolader zwischen 1500 und 2000 U/min ein, zieht der Wagen angesichts der Masse von mindestens 1,5 Tonnen respektabel los und ist zügig auf Autobahn- oder Landstraßentempo. In der Werksangabe fehlt dem 316d eine gute Sekunde auf meinen 14 PS stärkeren Benziner, allerdings macht der Diesel das mit gutem Durchzug ab 2000 Touren und willigem Hochdrehen wieder wett. Auch der Klang ist für einen Diesel recht zurückhaltend - im Vergleich mit den früheren Pumpe-Düse-Naglern hält sich das Aggregat aber vornehm zurück, auch wenn mein Benziner das feinere Klangbild hat und beim Ausdrehen eine Brise Sportlichkeit aufkommen lässt.

Über den Klee möchte ich den 316d auch nicht loben, weil er trotz allem fleißig geschaltet werden will. Im 318i gewinnt man zwar keine Ampelrennen, aber im 3. Gang hat man zwischen 1000 und 6500 Touren ein ordentliches Drehzahlband, das man zum moderaten Beschleunigen oder Mitschwimmen nutzen kann - der Diesel hat zwar in der Mitte deutlich mehr Schub, er wehrt sich aber sowohl in 30er-Zonen als auch auf der AB im 6. Gang gegen niedertouriges Fahren - hier hab ich das Gefühl, der Benziner wäre souveräner. Auf meinen 30 Autobahn-Kilometern komme ich mit meinem Wagen jedenfalls meistens im 6. Gang durch, während in der Stadt meistens die 3/4. drin ist - mit dem Diesel musste ich oft zurück in die Zweite. Auf jeden Fall erfordert es eine gewisse Umstellung - der Benziner "geht" zwar nicht so gut, dafür ist es ihm herzlich egal, in welchem Drehzahlbereich man fährt - der Diesel hat ein begrenztes - aber zugegeben relativ breites - Leistungsfenster - nach ein paar hundert Kilometern hat man das aber wahrscheinlich verinnerlicht - mich hat die Herumflipperei zwischen 2/3/4. Gang in der Stadt anfangs etwas genervt.

Mit Messwerten kann ich das nicht belegen, subjektiv (und komischerweise?) geht meine "Schaltfaul"-Empfehlung an den Benziner... zumindest, solang man nicht allzuoft Zwischensprints einlegt. Ich hatte 2011 schon mal die Gelegenheit, die nächststärkeren Diesel in einem 118d Cabrio zu fahren, dort war der Motor allerdings deutlich souveräner.

Wo wir schon beim Thema "Schalten" sind - das Getriebe im Leihwagen schaltet sich tadellos, für mein Gefühl eine Spur leichtgängiger, dafür aber nicht so knackig und satt rastend wie in meinem 3er - vielleicht ist das auch der Tatsache geschuldet, dass dieser ca. 60.000 km mehr am Tacho hat und demnächst die 100.000er-Marke knackt - möglicherweise hat der Diesel auch ein anderes Getriebe oder der M-Schalthebel in meinem Wagen macht den Unterschied aus...

Da ich mit meinem Eintrag an der Sonntagszeitungslänge kratze, möchte ich langsam zu einem Resümee kommen... der getestete 316d ist auch kein Rennwagen, mit etwas Übung und Gefühl aber sicher recht angenehm zu fahren, BMW hat mit dem nun auch schon wieder 3 Jahre zurückliegenden Facelift des mittlerweile ausgelaufenen E9x viel richtig gemacht, er fährt sich tadellos, einzig im Innenraum scheint man 1-2 Bedienfunktionen zurückgenommen zu haben.

Das herausstechende Merkmal des Wagens ist allerdings seine Sparsamkeit - schon mit meinem Benziner hab ich über die letzten 60.000 km einen recht ordentlichen Durchschnittsverbrauch von 7,42 Litern (+3% über der Normangabe geschafft), beim 316d ist mir das mit immer noch respektablen 5,1 l/100 km (statt 4,5 in der Norm) nicht geglückt - allerdings ist der 3er ja kein ganz kleines Auto mehr, wodurch man mit ca. 1200 km Reichweite durchaus zufrieden sein kann, zumal ich doch ca. 15% Prozent Stadtverkehr auf meiner Strecke hatte und die Start-Stopp-Automatik bei Temperaturen unter -5°C kein einziges Mal stoppen wollte... 🙂

Die Zweifel ob des spießigen Kombi-Hinterteils hielten sich auch in Grenzen - nachdem ich mich versichert hatte, dass auf der Rückbank keine Kindersitze verzurrt waren und keine Riesenpackung Pampers im Kofferraum zu finden war, ließ sich der Wagen wie jeder 3er bewegen - die Übersicht war dank der zusätzlichen Fenster vor der D-Säule sogar eine Spur besser... sollte es sich in den nächsten Jahren finanziell ausgehen und ich - wenn schon nicht mehr - zumindest besser nutzbaren Stauraum brauchen, ist ein 3er Touring durchaus ein Kandidat auf der Liste, aber im Herzen wäre das auch vor dieser kurzen Liason so gewesen... 🙂

FIN 😎