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Das Renault Fuego Projekt

Meine Erfahrungen und Fortschritte mit dem Fuego GTX

09.05.2015 20:52    |    Alfa.Tiger    |    Kommentare (4)    |   Stichworte: 136, 1363, Fuego, Oldtimer, Renault, Youngtimer

 

Nachdem ich mich zunächst ums Gröbste im Motorraum und um die Details im Innenraum gekümmert habe, waren als nächstes die Hohlräume dran.

 

Ich habe vom Vorbesitzer alle Wartungsunterlagen seit den späten 80ern erhalten. Da ich darin keine Hohlraumversiegelung finden konnte und auch am Fuego nichts zu sehen ist, wollte ich dies schnellstens nachholen. Denn in der Vergangenheit war an dem Fuego schon so einiges geschweißt und instandgesetzt worden, darunter die Bleche unterhalb der A-Säule, die Türunterkanten und die hinteren Radläufe. Die vorderen Kotflügel wurden bereits ersetzt. Und bevor der Rostfraß noch weiter an die Substanz wie zum Beispiel Längsträger geht, wollte ich den fortschreitenden Verfall so gut wie möglich aufhalten.

 

Ich habe ja bereits über den ADAC-Check berichtet, wo die durchgerosteten Benzinleitungen entdeckt wurden. Bei jenem Check habe ich gesehen, dass auch die Längsträger im Motorraum bereits geschweißt wurden und ansatzweise Rost zeigen. Auch an den Endblechen unter dem Kofferraum waren erste Spuren sichtbar.

 

In der Vergangenheit habe ich mit meinem Alfa GT gute Erfahrungen mit der Werkstatt eines Bekannten in der Nähe gemacht, die Mike Sanders Hohlraumkonservierung verwendet. Also habe ich den Fuego dort vorgeführt.

 

Bei der Begutachtung hat die Werkstatt festgestellt, dass die Endspitzen (die Teile hinter dem hinteren Radkasten, wo Kotflügel und Kofferraumboden zusammenlaufen) rostig sind und neu gemacht werden müssen. Ich habe der Werkstatt dann den Auftrag für Endspitzenreparatur und Hohlraumversiegelung erteilt und den Fuego für zwei Wochen dort abgestellt.

 

Die Endspitzen

 

 

Zunächst wurden die Endspitzen aufgetrennt. Dabei wurde festgestellt, dass diese schon einmal mehr oder weniger fachgerecht instandgesetzt wurden. Und zwar auf die „einfache“ Art: Einfach ein paar Bleche über die rostigen Stellen schweißen. Das hat man auf der Bühne dann sogar mit bloßem Auge gesehen. Dabei sind natürlich die rostigen Stellen unter den Schweißblechen geblieben und der Rost hat darunter ganze Arbeit geleistet. Alle drei zusammenlaufenden Bleche waren großzügig zerfressen, und das auf beiden Seiten. Dazu hat die Werkstatt faustgroße Spachtelklumpen aus den Endspitzen geholt. Je weiter die Endspitzen aufgetrennt wurden, desto gruseliger wurde es, insbesondere auf der Beifahrerseite. Ich habe der Werkstatt eine Kamera dagelassen, leider sind nicht alle Bilder scharf geworden. Aber ich denke, ein erster Eindruck sollte entstehen.

 

 

Nach Rücksprache mit mir wurde nur am unlackierten Teil gearbeitet, da dies nach Ansicht der Werkstatt ausreichen würde und so die Kosten noch unter Kontrolle bleiben. Ansonsten hätte das ganze Seitenteil neu lackiert werden müssen.

 

Die Bleche wurden einzeln rausgetrennt. Zunächst wurden einige Stege stehen gelassen, die die Ursprungsform vorgeben, so dass die eingesetzten Teile wieder in die Originalform gebracht werden können. Die Stege wurden natürlich auch noch entfernt, bevor die Endspitzen zusammengeschweißt wurden.

 

 

Während der Arbeiten hat die Werkstatt festgestellt, dass die hinteren Radläufe wohl mit einer GFK-ähnlichen Spachtelmasse nachmodelliert wurden. Nicht unbedingt die perfekte Methode, aber hinreichend. Leider gab es für den Fuego nie Reparaturbleche, daher wurde wohl diese günstigere Maßnahme gewählt als neue Bleche abzuformen. Im Laufe der Jahre kann hier insofern ein Problem entstehen, dass sich Rost am Ansatz der Spachtelmasse am verbliebenen Blech bilden kann. Dann müsste man ziemlich tief rein in das Seitenteil, eine Lackierung wäre dann natürlich in jedem Fall unumgänglich. Nach dem Abwägen mit der Werkstatt war hier aber momentan keine Arbeit notwendig, wenn das Fahrzeug trocken steht und nicht im Winter auf salzigen Straßen bewegt wird. Da ich das bestimmt nicht vorhabe, hoffe ich einfach mal, dass mich dieses Problem nicht so schnell einholt.

 

Rostvorsorge

 

 

Alle Stellen, die leichte Rostansätze gezeigt haben, wurden mit Rostumwandler bearbeitet. Ich kenne mich damit nicht wirklich aus und habe darüber im Internet auch widersprüchliche Informationen zur Wirksamkeit gefunden. Aber ich denke, dass es zumindest nicht schaden wird.

Zu den betroffenen Teilen zählen der Längsträger vorne im Motorraum, die Endbleche unter dem Kofferraum und ein paar kleinere Stellen vor der Hinterachse. Eine Instandsetzung war zu diesem Zeitpunkt aber nicht notwendig. Ansonsten waren die Längsträger noch völlig ok und von innen trocken und nicht rostig.

 

Unterbodenschutz

 

 

Der Unterbodenschutz ist ab Werk wohl sehr sparsam aufgetragen worden, so fehlt im Prinzip hinter der Hinterachse nahezu die komplette Unterbodenkonservierung (Kofferraumboden, Endbleche etc.), auch in die Öffnungen am Unterboden sei keine Versiegelung eingebracht worden. Der Unterbodenschutz wurde neu aufgebracht an allen Stellen, wo der werksseitig angebrachte Schutz nicht hingekommen ist oder der sich mittlerweile gelöst hatte. Dazu zählen auch die neu modellierten Endspitzen nebst Ablagefach unter dem Kofferraumboden (durch welches man ins Freie blicken konnte, als die maroden Endspitzen abgenommen waren).

 

Hohlraumversiegelung

 

 

Zum Schluss wurden dann alle Hohlräume mit Mike Sanders Korrosionsschutzfett versiegelt. Das Besondere an diesem Zeug ist, dass es dauerhaft kriechfähig bleibt und sich entlang der Oberflächen über alle Hohlräume verteilt. Zudem wandert es zwischen Feuchtigkeit und Oberfläche und verdrängt so eventuelle feuchte Nester aus den Ecken. Die Werkstatt war recht großzügig, alleine 4 Kg hiervon wurden im Fahrzeug versprüht. Auch der Motorraum, Achsteile und Teile des Unterbodens wurden eingenebelt. Momentan ist die Schicht noch recht dick, da sie teilweise gar nicht so dünn aufgebracht werden kann. Aber im Laufe der Zeit wird sie zum Teil abgewaschen oder verläuft bei betriebswarmem Fahrzeug bzw. bei höheren Temperaturen im Sommer. Da kann es auch passieren, dass es aus dem Auto tropft oder sich auf der einen oder anderen Lackfläche wiederfindet, was aber einfach zu entfernen ist.

 

Der Endtopf

 

 

Bei der Gelegenheit habe ich auch gleich einen neuen Endtopf montieren lassen, da der alte bereits Durchrostung an einigen Stellen zeigte. Vielleicht wäre es noch ein oder zwei Jahre gegangen, aber für die Reparaturen und Hohlraumversiegelung war es ohnehin besser, den Endtopf zu demontieren.

 

Ich denke, dass ich mit den Maßnahmen einiges zum Langzeiterhalt des Fuego beigetragen habe. Rostprobleme sollten damit abnehmen bzw. hoffentlich nur selten auftreten. Nach der eingehenden Untersuchung scheinen die wesentlichen Rostnester damit ausgemerzt zu sein. Die anderen bereits vom Vorbesitzer durchgeführten Reparaturarbeiten sehen so gut aus, dass eine Nachbehandlung nicht sinnvoll und notwendig erscheint.

 

Vielen Dank für’s Lesen und bis demnächst!

Martin

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26.04.2015 18:22    |    Alfa.Tiger    |    Kommentare (7)    |   Stichworte: 136, 1363, Fuego, Klassiker, Oldtimer, Renault, Youngtimer

165.000 km und 31 Jahre hinterlassen nicht nur Spuren im Innenraum. Auch die Sitze, im Speziellen der Fahrersitz, mussten einiges wegstecken, denn da hat nunmal jemand 165.000 km lang drauf gesessen. Interessanterweise habe ich den Fuego mit drei Vordersitzen übergeben bekommen. Der Vorbesitzer hatte sich bereits einen identischen Ersatzfahrersitz beschafft, der mit dem gleichen Velours-Sitzbezug in beigebraun bezogen ist, natürlich ebenfalls gebraucht.

 

Da ich den Wagen im Winter ohnehin nicht bewegen wollte, habe ich die Standzeit genutzt, um die Sitze bei einer Autosattlerei wieder auf Vordermann bringen zu lassen.

 

Ausbau

 

Der Ausbau der Sitze gestaltete sich relativ einfach. Die Rücksitze sind für den Ausbau vorgesehen, um größere Dinge zu transportieren. Daher ist der Ausbau sogar im Bordhandbuch beschrieben. Die zweigeteilte Rückenlehne (50:50 umlegbar) ein Stück vorklappen, eine Kunststoffkappe nach oben rausziehen, die die beiden Dorne der Rückenlehnen in einem Scharnier arretiert, fertig. Schon können beide Rückenlehnenteile herausgenommen werden. Die Rückbank wird durch zwei Kunststofflaschen in einer Klammer fixiert. Beide Laschen nach vorne wegziehen, dann kann die Rückbank herausgehoben werden.

 

Die Vordersitze sind mit jeweils vier Schrauben fixiert. Vorne halten zwei Torxschrauben die Sitzschienen auf einer Querversteifung der Karosserie. Hinten sind die Sitzschienen mit Schraube und Kontermutter unter dem Fahrzeugboden festgeschraubt. Nachdem jeweils alle vier Schrauben gelöst wurden, können die Sitze samt Schienen einfach weggehoben werden.

 

Auch die Armlehnen an den Vordertüren und den hinteren Seitenverkleidungen sind mit dem Stoff der Sitze bespannt. Ich habe zudem eine Ersatzarmlehne für die Fahrertür vom Vorbesitzer erhalten. Diese sind mit diesen typischen Kunststoffdübeln eingesteckt. Mit dem Ausbau hatte ich schon vom Ausbau der Türverkleidung Erfahrung. Da ich nicht wusste, ob der Sattler eher einen komplett neuen Bezug empfiehlt, habe ich die Armlehnen gleich mit ausgebaut, so dass ggf. ein komplettes Angebot kalkuliert werden kann. Das war aber nach erster Ansicht des Sattlers gar nicht notwendig, da bis auf die Fahrersitze alle noch eine gute Substanz aufweisen.

 

Fahrersitz

 

 

Beide Fahrersitze waren in einem schlimmen Zustand. Der verbaute, als Ersatz beschaffte Sitz war bereits so durchgesessen, dass man im Rücken das Gestänge gespürt hat. Das Polster des Sitzes war ebenfalls schon recht stark zusammengesackt, so dass die Sitzposition deutlich zu niedrig war. Ein gerissener Seilzug verhinderte, dass der Sitz für den Fondeinstieg nach vorne geklappt werden kann. Zudem war der Bezug unterhalb der Kopfstütze entlang einer Naht über die Sitzbreite aufgerissen. Dünne Stellen an der Sitzwange im Nierenbereich ließen vermuten, dass der Bezug auch hier bald aufreißen würde, gleiches bei der Wange im Oberschenkelbereich.

 

Der originale, ausgebaute Fahrersitz ist an dieser Wange der Rückenlehne bereits durchgescheuert und wurde vom Vorbesitzer notdürftig mit einem braunen Flicken genäht. Optisch war diese Lösung natürlich nicht akzeptabel. Nach dem Ausbau war außerdem zu erkennen, dass eine der Federn bereits gebrochen und geschweißt worden ist. Aber eine Feder kann man natürlich nicht schweißen, da die Schweißstelle nicht die Flexibilität der Feder hat und somit eine Sollbruchstelle bleibt und natürlich auch wieder gebrochen war. Darüber hinaus bröselte bei beiden Sitzen feines beiges Pulver aus der Lehne.

 

Nachdem die Bezüge abgenommen waren, offenbarte sich noch Schlimmeres: Die gesamte Konstruktion der Sitze ist weder auf dauerhafte Haltbarkeit ausgelegt, noch sonderlich gut durchdacht. Die Rückenlehne besteht im Wesentlichen nur aus einem umlaufenden Rahmen, in den ein federndes Drahtgeflecht eingehängt ist. Am unteren Ende wird dieses Drahtgeflecht von einem quer angeschweißten Bügel gespannt. Der Bügel stellt eine Sollbruchstelle dar und war bei beiden Sitzen weggebrochen. Zudem waren einige Aufhängungen des Drahtgeflechts ausgehakt, vermutlich aufgrund des dann höheren Drucks. Das erklärt, warum man das Lehnengestell im Rücken so stark gespürt hat und warum der Bezug der Lehne vor Spannung aufgeplatzt ist.

 

Die Seitenwangen der Lehne werden durch zwei an das Lehnengestell angeschweißte Metallplatten in Form gehalten. Damit die Metallplatten nicht verbiegen, haben sie eine leicht nach vorne (!!) gebördelte Kante. Über diese Platten wurde ein Schaumstoffpolster gesteckt. Der Fehler an dieser Konstruktion: Die umgebördelte Kante ist so scharf, dass ich bereits beim Drüberstreichen aufgeraute Haut am Finger hatte. Wie sich das auf das Polster auswirkt, ist klar: Bei jedem Reinsetzen in den Sitz scheuert und schneidet diese Kante das Polster auf, bis es durch ist. Dann geht’s dem Bezug an den Kragen, und genau hier ist er dann auch schon beim Vorbesitzer aufgerissen.

 

Da der originale Fahrersitz eine deutlich bessere Substanz aufwies und auch schon einmal von einer Polsterei bearbeitet wurde, sollte dieser als Basis für den Wiederaufbau dienen. Zur Instandsetzung wurde zunächst die gebrochene Feder unter dem Sitz ausgewechselt. Dazu diente der vom Vorbesitzer verbaute Ersatzsitz als Teilespender. Das Sitzpolster wurde durch eine weitere Dämmmatte angehoben (für meinen Geschmack sogar ein Tick zu viel, aber das wird sich mit der Zeit wieder erledigen). Der Bügel, der das Drahtgeflecht der Rückenlehne unter Spannung hält, wurde wieder angeschweißt und die verbogenen Haken ausgetauscht. Die Polster der Seitenwangen wurden geklebt und verstärkt, zudem wurden reibfeste Stoffteile eines Cabrioverdecks in die Seitenwangen gesteckt und schützen sie so vor der scharfen Kante der Metallplatten, so dass hier mittelfristig nichts durchscheuern dürfte.

 

 

Die durchgescheuerte und notdürftig geflickte Stelle des Stoffbezugs wurde herausgetrennt und diente als Stoffmuster. Da Vorder- und Rückseite der Sitze durchgehend mit dem gleichen Stoff bezogen sind, wurde vom Ersatzsitz ein passendes Stück Stoff aus der Rückseite der Rückenlehne herausgeschnitten und mit passendem Rapport eingenäht. Der Seilzug für den Fondeinstieg wurde instandgesetzt.

 

Beifahrersitz

 

Der Zustand des Beifahrersitzes war soweit in Ordnung. Der Bezug war nicht durchgescheuert und hatte keine Risse oder Löcher. Leider ist mir einen Monat nach Übernahme auch hier der Seilzug gerissen, der die Rückenlehne für den Fondeinstieg entriegelt. Die Polsterung ist noch in Ordnung und nicht durchgesessen. Auch die Federung der Polster schien intakt zu sein. Nur die Kederleisten der Rückenlehne hingen zum Teil heraus.

 

Zur Reparatur wurde zunächst der Bezug der Lehne abgenommen. Der Vorbesitzer hatte auch diesen Sitz aufbereiten lassen: Die Federung unter dem Sitz war – wie beim Fahrersitz – durch Querstreifen verstärkt worden. Eine zwischen Federung und Polster geschobene Dämmmatte hat die Sitzfläche wieder angehoben, so dass das ursprüngliche Niveau wieder erreicht wurde. An diesen Arbeiten gab es nichts auszusetzen und es musste nichts gemacht werden. Die Querstrebe, die die Rückenlehne spannt, war hier nicht gebrochen.

 

Auch hier wurden die Seitenwangen der Lehne geklebt und mit Cabrioverdeckstoff unterlegt. Die Kederleisten des Stoffbezugs wurden neu eingenäht und der Seilzug der Lehnenentriegelung wurde repariert.

 

Rücksitze

 

Die Rücksitze waren auch größtenteils in Ordnung. Die durchgehende Sitzbank wies so gut wie gar keine Gebrauchsspuren auf, weder bei der Polsterung noch beim Bezug. Die Rückenlehne hatte einige Scheuerstellen auf dem Teppich der Rückseite, wo das Rollo der Kofferraumabdeckung anliegt. Aber hier drohte keine Gefahr, dass irgendwas durchscheuert. Es ist eher eine optische Beeinträchtigung, die man aber auch nur sieht, wenn das Rollo ausgebaut wird oder die Rückenlehne umgelegt wird. Allerdings waren auf der Beifahrerseite einige Klammern aus dem Stoff gerissen, die den Bezug zusammenhalten. Zudem steckt die Rückenlehne seitlich auf einem Dorn, um dessen Achse sie nach vorne umgelegt wird. Dieser Dorn fasst in eine aufgetackerte Kunststoffplatte, die abgefallen unter der Rückbank lag.

 

Bei der Rückenlehne wurden die Klammern des Sitzbezugs neu gesetzt und die Platte wieder angetackert. Die Rückbank verlangte gar keine Arbeiten.

 

Einbau

 

Nach dem Aussaugen und einer gründlichen Reinigung mit mildem Seifenwasser und Schwamm habe ich die Sitze in umgekehrter Reihenfolge wieder eingebaut. Das hat ebenfalls keine größeren Schwierigkeiten bereitet.

 

Optisch hat sich auf den ersten Blick nur wenig getan, aber für das Sitz- und Fahrgefühl waren diese Arbeiten sinnvoll. Und aus Sicht des langfristigen Fahrzeugerhalts waren diese Arbeiten absolut notwendig, um die Substanz zu erhalten, bevor noch mehr reißt oder durchscheuert. Damit stehen die Sitze wieder in sehr guter Form da. Natürlich bleiben die Sitze entgegen der Optik eher Clubsessel als Sportsitze, aber ein Sportler will der Fuego ohnehin nicht sein.

 

450 km Fahrt am Wochenende zu den Schwiegereltern und zurück waren für meine Familie und mich jedenfalls kein Problem und haben wieder Spaß gemacht!

 

Vielen Dank für’s Lesen und bis demnächst!

Martin

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11.04.2015 21:43    |    Alfa.Tiger    |    Kommentare (14)    |   Stichworte: 136, Fuego, Oldtimer, Renault, Youngtimer

So gut gepflegt der Fuego von außen daherkommt: Der Innenraum war nach 31 Jahren und 165.000 km doch an einigen Stellen verwohnt. An vielen zum Teil kleinen Baustellen habe ich daher Hand anlegen müssen, damit der erste Eindruck auch nach dem Einsteigen erhalten bleibt.

 

Neue Fußmatten

 

Zunächst fallen die Fußmatten ins Auge. Vorne braun, hinten schwarz-grau in typischer Schlaufen-Machart. Die Teile waren derart durchgerockt, dass hinten die gummierte Unterseite abbröselt und vorne sogar Löcher durchgetreten waren. Dazu rutschen die Teile im Fußraum hin und her wie ein Puck beim Eishockey, was ja auch nicht gerade für die Fahrsicherheit zuträglich ist.

 

Beim großen Auktionshaus bin ich dann relativ schnell fündig geworden. Neu angefertigte Passformfußmatten aus Velours für den Renault Fuego vorne und hinten, auf der Fahrerseite sogar mit Befestigung: Eine Kunststoff-„Schraube“ wird mit 3 Nadeln in den Teppich gesteckt und die Fußmatte daran mit einer Rändelschraube befestigt. Schon kann sie nicht mehr nach vorne abhauen. Die Farbe konnte ich sogar wählen und habe mich für sandbeige mit passender Kettelung entschieden. Alleine damit wurde der Innenraum um mindestens zwei Klassen aufgewertet.

 

Leider ist auch der Teppich im Fahrerfußraum unter der Fußmatte durchgescheuert und gerissen. Das Manko ist leider nicht so leicht zu beheben. Aber die befestigte, dicke Fußmatte sollte hier gröbere Beanspruchungen abfangen. Und um weitere Beschädigungen zu vermeiden, habe ich das vorhandene Loch mit passend zurechtgeschnittenen Dämmfilzmatten gefüllt. Damit sollte ein weiteres Aufreißen verhindert werden.

 

Das Lenkrad

 

Obwohl der Renault Fuego 1980 als erster Renault überhaupt mit dem goldenen Lenkrad ausgezeichnet wurde, sah mein Lenkrad weder golden, noch irgendwie schön aus: Der Lack ist stark abgekratzt und lässt sich mit dem Fingernagel leicht weiter abkratzen. Das Leder ist stark verwittert und löst sich an den Stößen. Dazu kommt ein riesiges Loch auf der 10 Uhr-Position, vermutlich weil dieser Teil bei eingerastetem Lenkradschloss auf 12 Uhr steht und so der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist. Fasst sich furchtbar an und sieht furchtbar aus.

 

Zum Ausbau des Lenkrads muss nur der Pralltopf aus Gummi abgezogen werden, darunter liegen 6 Inbus-Schrauben, die das Lenkrad mit einem Topf auf der Lenkstange verbinden. Das Lenkrad habe ich zunächst zum Lackierer gebracht, der es in anthrazitgrau neu lackiert hat. Die Farbe ist zwar etwas dunkler geworden als beim Original, dies fällt aber nur im unmittelbaren Vergleich auf.

 

Anschließend habe ich das Lenkrad an einen Internetshop geschickt, der es nach meinen Wünschen neu beledert hat: Möglichst Original bei Material und Schnitt, also schwarzes, mattes, nicht zu stark genarbtes Leder. Bei der Naht habe ich mich allerdings dazu hinreißen lassen, vom Original abzuweichen: statt schwarz habe ich mich für beige entschieden, was hervorragend zur Innenraumfarbe passt und die Sportlichkeit des Lenkrads unterstreicht. Im Ergebnis ist das Lenkrad jetzt wirklich top und wirkt fast etwas zu neu in dem 31 Jahre alten Fahrzeug.

 

Die Kleinteile

 

Auch einige andere Dinge, die häufig benutzt werden, haben im Laufe der Zeit etwas gelitten:

Scheinbar hat der Vorbesitzer häufig den Heckscheibenwischer benutzt, denn das Piktogramm des Knopfes ist nahezu vollständig verschwunden. Abhilfe ist schnell gemacht: Die Schaltereinheit kann rausgezogen werden, davon die Kappe abziehen und darin ist das Piktogramm als Plättchen eingelegt und kann getauscht werden.

 

Bei dem Schalter der Heckscheibenheizung fehlt eine blaue Filterplatte, die aus den gelblichen Glühbirnchen ein grünes Nachtdesign zaubert. Auch einfach einzusetzen. An dieser Stelle vielen Dank an meinen Bekannten, der mir schon beim Zahnriemenwechsel unter die Arme gegriffen hat, für die kostenlose Versorgung mit diesen Ersatzteilen aus seinem Fundus!

 

Und bei den Schaltern von Nebelscheinwerfer und Nebelschlussleuchte war die Beleuchtung defekt. Mit einer Spitzzange können die defekten Glassockellampen (W1,2W) ausgetauscht werden.

 

An der Mittelkonsole spannt sich der Ledersack des Schalthebels über Kunststoffnasen. Diese sind leider abgebrochen, so dass dort ein Loch zwischen Konsole und Schalthebelsack klafft. Ein Ersatzteil vom Schrottplatz mit intakten Nasen hat hier geholfen, wobei die Montage nicht ganz einfach war: Die Konsole ist unter dem Armaturenbrettträger eingehakt und festgeklemmt. Aber mit drehen, hebeln und drücken ging’s dann letztendlich.

 

Das Handschuhfach ließ sich nur halb öffnen. Schnell stellte sich eine Dämmmatte als Übeltäter heraus, die sich von der Motorraumtrennwand abgelöst hat. Ein Cutter hat dem Problem ein Ende bereitet.

 

Die Türen

 

An den Türen zeigen zwei rote Stifte an, ob die Türen verschlossen sind. Auf der Beifahrerseite fehlten dieser rote Stift und die klare Plastikkappe, die den Stift führt. Auf der Fahrerseite war die Kappe halb durchgebrochen. Leider mussten zum Austausch die Türverkleidungen ausgebaut werden. Dazu die Armlehne nach oben abhebeln, darunter zwei kräftige Schrauben lösen, den inneren Türöffner abschrauben und aushaken sowie zwei Schrauben unter dem Ablagefach der Tür entfernen – wobei diese auf der Fahrerseite beide rausgebrochen waren, weshalb die Türverkleidung schon sehr wackelig saß und zudem am Griff zum Zuziehen schon gebrochen war. Eine große Unterlegscheibe sowie eine Schrauböse konnten dies insoweit lösen, als dass die Verkleidung nun wieder fest sitzt und der Türgriff wieder zu gebrauchen ist. Die klaren Kappen und der rote Stift – ebenfalls beschafft beim Schrotthändler – konnten dann mit einigen Verrenkungen rausgedrückt und neu eingesetzt werden.

Zudem war der Chromrahmen am Türöffner der Fahrerseite abgewetzt und gebrochen (übrigens die einzigen Chromteile an diesem Auto – die „matten“ 80er lassen grüßen). Ein Ersatzteil vom Schrotthändler war bei dieser Aktion schnell verbaut.

 

Leider ließ sich durch diese kosmetische Maßnahme die Zentralverriegelung der Beifahrertür nicht beeindrucken: Sie ging immer noch nicht. Manuelles Abschließen mit dem Schlüssel ging, manuelles Aufschließen nicht, hierzu musste der Türgriff von Innen betätigt werden. Nachdem ich den Magnetschalter der Türverriegelung ausgebaut hatte, war das Problem klar: Obwohl er schon einmal ausgetauscht war, war der Magnetschalter zu „schwach“, um den Riegel zu bewegen. Ein Ersatzteil vom Bekannten (auch hier noch einmal Danke!) hat auch hier Abhilfe geschaffen: Jetzt öffnet und schließt die Tür zusammen mit der Zentralverriegelung! Der Einbau war allerdings nicht leicht, da die Führungsschiene des Fensters im Weg steht und das Ganze im hintersten Winkel der Tür verbaut werden muss, somit also nur mit einer Hand blind „um die Ecke“ erledigt werden kann.

 

Eine neue Türdichtung – ebenfalls vom Schrotthändler – ersetzt die im Fußbereich aufgescheuerte Dichtung. Die alte Dichtung abziehen, die neue aufklemmen, fertig!

 

Die Einstiegszierleiste auf der Fahrerseite lag beim Kauf im Kofferraum: Bei der Lackierung durch den Vorbesitzer sind wohl die Plastikclips, mit denen sie befestigt wird, zerstört worden. Die Ersatzclips habe ich im Internet bestellt. Die Montage ist dann nur noch Fingerübung: Leiste auflegen, Clips reindrücken.

 

Insgesamt werten diese kleinen Maßnahmen den Innenraum extrem auf. Nachdem die abgegriffenen und abgewetzten Teile ausgetauscht wurden, sieht der Fuego im Innenraum quasi neuwertig aus.

 

Vielen Dank für's Lesen und beste Grüße

Martin

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01.11.2014 17:30    |    Alfa.Tiger    |    Kommentare (7)    |   Stichworte: 136, Fuego, Klassiker, Oldtimer, Renault, Youngtimer

 

Nach dem Kauf, bei dem ich natürlich eine Probefahrt und ausgiebige Begutachtung (soweit ohne Hebebühne möglich) gemacht habe, folgte erstmal die ausführliche Bestandsaufnahme:

 

  • Rostfrei an kritischen Stellen wie Türkanten, Radläufen, A-Säule, Windlauf und Schwellern
  • Neue Lichtmaschine, Ersatzgetriebe, neue Antriebswellen nebst Manschetten, neue Ganzjahresreifen (?)
  • Hervorragend im Lack (nachlackiert im Originalfarbton), auch die Felgen wurden Instand gesetzt
  • Motor läuft rund, springt problemlos an, zieht gut durch
  • Getriebe und Motor sind nahezu trocken, scheinbar weder Ölverlust, noch Ölverbrauch
  • Schaltung und Bremsen sind einwandfrei, die Kupplung rupft ein bisschen, das Kupplungsseil wurde bereits erneuert
  • Elektrik (Licht, elektrische Fensterheber, Scheibenwischer, Lüftung) und Mechanik (Servolenkung) arbeiten einwandfrei

 

Ein paar Mängel, auf die mich bereits der Vorbesitzer hingewiesen hat, gibt es dann allerdings doch:

  • Wischwasserbehälter gerissen, Wischwasserpumpe defekt, Halterung durchgerostet
  • Scheinwerferreinigungsanlage defekt

 

Der Wischwasserbehälter zum Ersten

 

 

Die einfachste Baustelle erschien mir im Juni nach dem Kauf zunächst der Wischwasserbehälter nebst Pumpe, denn dieser lag ausgebaut im Kofferraum. Der Wischwasserbehälter hat einen Riss an der Unterseite, der vom Vorbesitzer auch mit Heißkleber nicht abgedichtet werden konnte. Der Metallbügel, mit dem der Behälter im Motorraum befestigt wird, ist komplett durchgerostet, vermutlich aufgrund des Risses im Behälter. Die Wischwasserpumpe hat sich bei genauerer Betrachtung in ungefähr 5 Teile aufgelöst und war damit auch nicht mehr zu gebrauchen.

 

 

Keines der Teile ist bei Renault als Ersatzteil verfügbar. Also musste kurzfristig eine Bastellösung her: Beim Auktionshaus habe ich einen gebrauchten Behälter nebst Pumpe vom Twingo I erstanden, da die Bauform am ehesten zu passen schien. Die Befestigung mit Lochband war nur eine Kleinigkeit, ebenso ein adaptierter Stecker für die Stromversorgung der Pumpe. Problem gelöst, nicht schön, aber funktioniert.

 

Der Zahnriemen

 

Die nächste Baustelle war der Zahnriemen. Dieser wurde zuletzt zwar bei 153.000 km (jetzt: 166.000) gewechselt, aber das war im Jahr 2005! Als Alfa-Fahrer bin ich beim Zahnriemen sehr vorsichtig, da ich bereits einige V6 gesehen habe, die den Zahnriementod gestorben sind. Auf eigene Erfahrung bin ich jedoch nicht scharf. Der im vorigen Artikel bereits erwähnte Bekannte mit jahrzehntelanger Fuego-Erfahrung stand sofort hilfsbereit parat und besorgte einen neuen Zahnriemen. Also bin ich im Juli zu ihm hin und nach dem Abkühlen des Motors ging es dem alten Zahnriemen an den Kragen:

 

 

Da der Motor vorne längs eingebaut ist, befindet sich der Zahnriemen halbwegs gut zugänglich direkt hinter dem Kühler. Also Motorhaubenschlossträger entfernen, Kühler ausbauen, Riemenabdeckung abnehmen, Keilriemen für Wasserpumpe, Lichtmaschine und Servolenkung entfernen und schon lag der Zahnriemen vor uns. Nockenwelle und Kurbelwelle wurden mit einem bzw. zwei weißen Strichen markiert, der Riemen runtergenommen, die Markierungen auf den neuen Riemen übertragen und der neue Riemen wieder eingebaut. Mit abgenommenem Zündverteiler den Wagen einmal kurz vom Starter laufen lassen: Passt! Und in umgekehrter Reihenfolge wieder zusammenbauen.

 

Da ein Großteil der Motorkühlflüssigkeit ausgelaufen ist, musste das System wieder befüllt und entlüftet werden. Leider ist die Entlüftungsschraube an der Wasserpumpe aus Kunststoff und bricht nur allzu leicht. Daher haben wir mit 4 Händen die Luft nach und nach aus dem System in den Reservebehälter gedrückt, den Rest wird die kräftige Wasserpumpe erledigen. Zeitaufwand: ca. 3 Stunden inkl. Abkühlphase nach der Ankunft. Mit neuem Vertrauen in den Motor ging es dann auf die 180 km lange Rückfahrt.

 

Der Wischwasserbehälter zum Zweiten

 

Bei dem Auktionshaus bin ich Ende Juli über einen gebrauchten Wischwasserbehälter gestolpert, den ich mir gleich gesichert habe. Angeblich mit funktionsfähiger (aber nicht getesteter) Pumpe und intaktem Haltebügel. Behälter und Bügel waren top, die Pumpe sah nicht viel vertrauenerweckender aus als meine zu Staub zerfallene eigene Pumpe. Dennoch war der Einbau nur eine Frage von Minuten. Theoretisch. Denn leider ist ein Steckkontakt in der Stromleitung für die Pumpe defekt: Eine Kontaktlasche ist nach starker Korrosion zu staub zerfallen, eine andere Lasche ist vom Kabel abgebrochen. Da die defekte Scheinwerferreinigungsanlage über diesen Strang ebenfalls via Y-Abzweiger (bei Schläuchen und Kabeln) versorgt wurde, wurden die Y-Kabel kurzerhand abgeklemmt und die Zuleitung direkt an die Pumpe angeschlossen. Passt!

 

 

Erwartungsgemäß funktionierte die Pumpe aber nicht. Beim Auktionshaus habe ich nach den Ersatzteilnummern gesucht und zwei unterschiedliche neue Ersatzpumpen gefunden. Die erste, die ich bestellt hatte, war leider nicht passend, die ET-Nummer war für dieses Modell nicht korrekt. Die zweite passte dann und verrichtet nun klaglos ihren Dienst. Brauchen werde ich sie wohl so gut wie nie, außer alle 2 Jahre für die Hauptuntersuchung.

 

Die Benzinleitungen

 

Im August folgte dann die größte Überraschung: Aufgrund des etwas schwammigen Gefühls an der Hinterachse habe ich beim ADAC kostenlos die Stoßdämpfer testen lassen. Ergebnis: tadelloser Zustand aller Stoßdämpfer. Das Fahrgefühl ist eher der Pendelachse im Heck zuzuordnen und scheint normal für den Fuego zu sein.

 

Da der Prüfer Zeit und Interesse am Wagen hatte, nahm er ihn anschließend auf die Bühne und begutachtete ihn intensiv. Aus Interesse kam noch ein TÜV-Prüfer hinzu, der noch nie zuvor einen Fuego gesehen hatte. Beide bestätigten dem Wagen einen sehr guten Zustand (was mich beruhigt hat). Außer: Die Kraftstoffleitungen aus Metall sind komplett durchgerostet! Unterhalb des Vergasers kurz vor der Benzinpumpe - weder von oben noch von unten ohne Bühne einsehbar – waren die Leitungen bereits aufgeplatzt und wurden nur noch von einer dünnen inneren Schicht Rost zusammengehalten! Weiterfahren unmöglich, so fiel leider meine Teilnahme am Jahrestreffen der Fuego Freunde e.V. ins Wasser, denn eine kurzfristige Reparatur war weder bei einer deutschlandweiten Werkstattkette mit 3 Buchstaben (keine passenden Ersatzteile verfügbar) noch beim örtlichen Renault-Händler (keine Kapazitäten) noch bei einer freien Werkstatt um die Ecke (keine Erfahrung) möglich.

 

 

Also habe ich den Wagen beim örtlichen Renault-Händler abgestellt. Der Meister hat sich an seine Lehrjahre erinnert gefühlt, aber seitdem keinen Fuego mehr auf der Bühne gehabt, das half mir allerdings auch nicht weiter. Dort suchte man nach der Schadensbegutachtung nach möglichen Lösungen. Die beste erschien, die rostigen Teile bis zur Motortrennwand wegzuschneiden und durch Schläuche zu ersetzen. Gesagt, getan! Nach einer Woche war der Fuego dann wieder fahrbereit. Leider habe ich in dem Stress keine Fotos von den rostigen Leitungen gemacht.

 

Die Baustellen

 

 

Nun bleiben zunächst noch die ausgehärteten Dichtungen des Vergasers und die defekte Scheinwerferreinigungsanlage als Baustellen. Schätzungsweise ist die ausgehärtete Dichtung Schuld an leichtem Kühlflüssigkeitsaustritt, der zu den rostigen Benzinleitungen geführt hat, dies werde ich beobachten. Und die Scheinwerferreinigungsanlage ist laut TÜV-Prüfer nur ein kleiner Mangel und kein Durchfallgrund, damit hat diese Reparatur noch etwas Zeit. Der Motor des rechten Scheinwerferscheibenwischers wurde ausgebaut und einige Kabel hängen lose herum, die Welle des Scheibenwischers ist frei beweglich. Hier muss ich noch eine genauere Bestandsaufnahme durchführen und mich nach Ersatzteilen (oder einem Instandsetzer für Elektromotoren) umschauen. Wenn jemand einen Tip hat, wäre ich sehr dankbar!

 

Das war’s erstmal zum Motorraum! Mehr Berichte zu weiteren Baustellen folgen in Kürze!

 

Vielen Dank fürs Lesen!

Martin

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08.10.2014 23:02    |    Alfa.Tiger    |    Kommentare (9)    |   Stichworte: 136, Fuego, Oldtimer, Renault, Youngtimer

An dieser Stelle möchte ich - nicht ganz chronologisch in meiner Fuego-Historie - vom Oldtimer-Treffen am 03.10.2014 in Bad Harzburg auf der Pferderennbahn berichten.

 

Da ich noch recht neu in der Oldtimer-Szene bin und mich aus Zeitgründen bisher weder um Fuego-Treffen, noch um markenübergreifende Szene-Treffs informiert habe, hatte ich diesen Termin überhaupt nicht auf dem Plan. So wollte ich den sonnigen Feiertag nutzen, um mein Motorrad (zum vermutlich letzten Mal in diesem Jahr) in den Harz auszuführen. Nachdem ich den dritten oder vierten Oldtimer auf der A395 in Richtung Süden überholt hatte, wurde ich langsam stutzig. In Bad Harzburg angekommen sah ich dann die gelben Hinweisschilder und bin denen einfach mal gefolgt. Siehe da, ein großes Oldtimer-Treffen!

 

Also ab nach Hause, Motorrad weggestellt und in den Fuego gesprungen und wieder hingedüst. Und was sehe ich auf der Wiese? Einen weiteren Fuego mit Braunschweiger Kennzeichen! Ich gebe zu, ich hatte den Besitzer schon kennengelernt, allerdings nicht sein Fahrzeug. Anfang September stand ich in einer Selbstwaschbox, als eine Person auf mich zukam mit den Worten: "Das gibt's doch nicht, ein Fuego!" Soweit hatte ich das schon das eine oder andere Mal gehört, aber jetzt kommt's: "Ich habe auch einen!" Und schon waren wir im Gespräch und hatten Nummern ausgetauscht.

 

Eben diesen Fugeo hatte ich nun dort in Bad Harzburg stehen gesehen, und da so etwas recht selten in freier Wildbahn passiert, haben wir uns gleich für ein Foto zusammengeparkt.

 

Der weiße Fuego (ehemals Metallfarben und vom Vorbesitzer in Original Fuego Weiß umlackiert) ist ein 1985er Phase 2 GTX 2.2 Liter, der mit Einspritzanlage und G-Kat 102 PS leistet. Da der Besitzer jedoch im Aufbruch war, blieb leider keine Zeit für Innenraumfotos oder weitere technische Details. Einen Teilespender besitzt er auch noch.

 

Interessant ist zumindest, dass ich in Braunschweig nicht alleine bin. Damit sollte sich das eine oder andere Treffen arrangieren lassen und sicherlich auch mal nachbarschaftliche Hilfe möglich sein.

 

Das soll's in der Kürze gewesen sein. Ich denke, bald gibt's hier wieder etwas mehr Technisches zu lesen und auch ein paar Detailbilder von meinen Bastelarbeiten.

 

Beste Grüße und bis dahin!

Martin

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01.10.2014 14:36    |    Alfa.Tiger    |    Kommentare (29)    |   Stichworte: 136, 1363, Fuego, Oldtimer, Renault, Youngtimer

Die Story begann schon in meiner Kindheit: Ein Verwandter verstarb 1986, so erbten meine Eltern einen korallenroten Renault Fuego TX Phase 1, ich war zu dem Zeitpunkt mit 8 Jahren „im besten Kindesalter“ und habe entsprechend viele Kilometer auf der Rückbank des Fuego verbracht, jeden Sommer sogar mit Wohnwagen hinten dran bis an die französische Mittelmeerküste. Meine Eltern behielten den Fuego bis 1991, als er durch einen Ford Sierra Turnier abgelöst wurde. Natürlich hat mich diese Zeit auf das Fahrzeug geprägt.

 

Seit einigen Jahren schaue ich unregelmäßig bei bekannten Internetplattformen immer mal wieder nach verfügbaren Fuegos, aber auch mein Vater trauert hin und wieder dem Wagen nach und meinte, dass der Wagen heute ein echter Hingucker wäre. Jetzt, wo die ersten mit H-Kennzeichen unterwegs waren, erregte ein Phase 2 mit H-Kennzeichen meine Aufmerksamkeit, war allerdings gute 600 km weit weg. Ein Anruf bei einem Bekannten meiner Eltern erschien mir sinnvoll, wusste ich doch noch, dass er damals unseren Fuego regelmäßig im Service hatte, die Fahrzeuge damals eigenhändig zu Cabrios umgebaut hat und auch heute noch zwei Fuegos fährt.

 

Er erwähnte, dass ein Bekannter – nur 80 km von mir entfernt – seinen gepflegten Fuego abgeben möchte. Um die Story hier kurz zu machen: Hingefahren, angeschaut, laaange mit meiner Frau diskutiert, 10 Tage später gekauft! So bin ich seit Juni 2014 stolzer Besitzer eines braunen Fuego!

 

Hier die Fakten:

  • Renault Fuego GTX 2.0 (Typ 1363, Phase 1) in der Farbe Attika Bronze Metall
  • 110 PS
  • Baujahr 05/1983 mit H-Zulassung seit 06/2013
  • 1. Hand
  • 165.000 km gelaufen
  • Absolut unverbastelter Originalzustand inkl. Originalfelgen
  • Scheckheft gepflegt bei immer dem gleichen Renault-Händler
  • Anfang des Jahrtausends umfangreich restauriert und lackiert

 

Für damalige Verhältnisse ist der Wagen sehr gut ausgestattet:

  • Servolenkung
  • 5-Gang-Getriebe
  • Zentralverriegelung mit Infrarotfernbedienung
  • Elektrische Fensterheber
  • Scheibenwischer mit Intervallschaltung
  • Heckscheibenwischer
  • Scheinwerferreinigungsanlage
  • Velours-Sitze
  • Lederlenkrad, -schaltknauf und -handbremshebel
  • Geteilt umklappbare Rücksitze
  • Nebelscheinwerfer
  • Alu-Felgen
  • Außenspiegel auf Fahrerseite von innen einstellbar
  • Außenspiegel auf Beifahrerseite
  • Leseleuchte für Beifahrer
  • Drehzahlmesser
  • Ölstandsanzeige

und noch einiges mehr, was heute - aber nicht damals - selbstverständlich ist.

 

 

 

Natürlich gibt es noch einiges zu tun und so wird es wohl auch in Zukunft bleiben, ist ja schließlich ein Oldtimer und kein Neuwagen.

 

In diesem Blog möchte ich nun über meine Erfahrungen und Fortschritte mit dem Fuego berichten. Wann immer es was zu erzählen gibt und ich Zeit zum Erzählen finde, werde ich hier ein paar Neuigkeiten hinterlassen.

 

Bis dahin!

Martin

 

PS: Ein Hinweis sei noch erlaubt: Dies ist mein erster Blog, gerne bin ich für Verbesserungsvorschläge dankbar :)

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