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Das Renault Fuego Projekt

Meine Erfahrungen und Fortschritte mit dem Fuego GTX

09.05.2015 20:52    |    Alfa.Tiger    |    Kommentare (4)    |   Stichworte: 136, 1363, Fuego, Oldtimer, Renault, Youngtimer

Endspitze Fahrerseite und löchriger Endtopf Endspitze Fahrerseite und löchriger Endtopf

 

Nachdem ich mich zunächst ums Gröbste im Motorraum und um die Details im Innenraum gekümmert habe, waren als nächstes die Hohlräume dran.

 

Ich habe vom Vorbesitzer alle Wartungsunterlagen seit den späten 80ern erhalten. Da ich darin keine Hohlraumversiegelung finden konnte und auch am Fuego nichts zu sehen ist, wollte ich dies schnellstens nachholen. Denn in der Vergangenheit war an dem Fuego schon so einiges geschweißt und instandgesetzt worden, darunter die Bleche unterhalb der A-Säule, die Türunterkanten und die hinteren Radläufe. Die vorderen Kotflügel wurden bereits ersetzt. Und bevor der Rostfraß noch weiter an die Substanz wie zum Beispiel Längsträger geht, wollte ich den fortschreitenden Verfall so gut wie möglich aufhalten.

 

Ich habe ja bereits über den ADAC-Check berichtet, wo die durchgerosteten Benzinleitungen entdeckt wurden. Bei jenem Check habe ich gesehen, dass auch die Längsträger im Motorraum bereits geschweißt wurden und ansatzweise Rost zeigen. Auch an den Endblechen unter dem Kofferraum waren erste Spuren sichtbar.

 

In der Vergangenheit habe ich mit meinem Alfa GT gute Erfahrungen mit der Werkstatt eines Bekannten in der Nähe gemacht, die Mike Sanders Hohlraumkonservierung verwendet. Also habe ich den Fuego dort vorgeführt.

 

Bei der Begutachtung hat die Werkstatt festgestellt, dass die Endspitzen (die Teile hinter dem hinteren Radkasten, wo Kotflügel und Kofferraumboden zusammenlaufen) rostig sind und neu gemacht werden müssen. Ich habe der Werkstatt dann den Auftrag für Endspitzenreparatur und Hohlraumversiegelung erteilt und den Fuego für zwei Wochen dort abgestellt.

 

Die Endspitzen

 

Endspitze Fahrerseite und löchriger EndtopfEndspitze Fahrerseite und löchriger EndtopfEndspitze FS: geöffneter KotflügelEndspitze FS: geöffneter KotflügelEndspitze FS: Neues Blech angeschweißtEndspitze FS: Neues Blech angeschweißt

 

Zunächst wurden die Endspitzen aufgetrennt. Dabei wurde festgestellt, dass diese schon einmal mehr oder weniger fachgerecht instandgesetzt wurden. Und zwar auf die „einfache“ Art: Einfach ein paar Bleche über die rostigen Stellen schweißen. Das hat man auf der Bühne dann sogar mit bloßem Auge gesehen. Dabei sind natürlich die rostigen Stellen unter den Schweißblechen geblieben und der Rost hat darunter ganze Arbeit geleistet. Alle drei zusammenlaufenden Bleche waren großzügig zerfressen, und das auf beiden Seiten. Dazu hat die Werkstatt faustgroße Spachtelklumpen aus den Endspitzen geholt. Je weiter die Endspitzen aufgetrennt wurden, desto gruseliger wurde es, insbesondere auf der Beifahrerseite. Ich habe der Werkstatt eine Kamera dagelassen, leider sind nicht alle Bilder scharf geworden. Aber ich denke, ein erster Eindruck sollte entstehen.

 

Endspitze FS: Rostumwandler (oder Grundierung?)Endspitze FS: Rostumwandler (oder Grundierung?)Endspitze FS mit aufgetragenem UnterbodenschutzEndspitze FS mit aufgetragenem Unterbodenschutz

 

Nach Rücksprache mit mir wurde nur am unlackierten Teil gearbeitet, da dies nach Ansicht der Werkstatt ausreichen würde und so die Kosten noch unter Kontrolle bleiben. Ansonsten hätte das ganze Seitenteil neu lackiert werden müssen.

 

Die Bleche wurden einzeln rausgetrennt. Zunächst wurden einige Stege stehen gelassen, die die Ursprungsform vorgeben, so dass die eingesetzten Teile wieder in die Originalform gebracht werden können. Die Stege wurden natürlich auch noch entfernt, bevor die Endspitzen zusammengeschweißt wurden.

 

Endspitze BFS von innen fotografiertEndspitze BFS von innen fotografiertEndspitze BFS: Unterbodenschutz geöffnetEndspitze BFS: Unterbodenschutz geöffnetEndspitze BFS: Kotflügel aufgetrenntEndspitze BFS: Kotflügel aufgetrenntEndspitze BFSEndspitze BFSEndspitze BFS: Reparaturblech angeschweißtEndspitze BFS: Reparaturblech angeschweißtEndspitze BFS mit angeschweißten ReparaturblechenEndspitze BFS mit angeschweißten Reparaturblechen

 

Während der Arbeiten hat die Werkstatt festgestellt, dass die hinteren Radläufe wohl mit einer GFK-ähnlichen Spachtelmasse nachmodelliert wurden. Nicht unbedingt die perfekte Methode, aber hinreichend. Leider gab es für den Fuego nie Reparaturbleche, daher wurde wohl diese günstigere Maßnahme gewählt als neue Bleche abzuformen. Im Laufe der Jahre kann hier insofern ein Problem entstehen, dass sich Rost am Ansatz der Spachtelmasse am verbliebenen Blech bilden kann. Dann müsste man ziemlich tief rein in das Seitenteil, eine Lackierung wäre dann natürlich in jedem Fall unumgänglich. Nach dem Abwägen mit der Werkstatt war hier aber momentan keine Arbeit notwendig, wenn das Fahrzeug trocken steht und nicht im Winter auf salzigen Straßen bewegt wird. Da ich das bestimmt nicht vorhabe, hoffe ich einfach mal, dass mich dieses Problem nicht so schnell einholt.

 

Rostvorsorge

 

Rostumwandler auf dem Tank unter dem KofferraumRostumwandler auf dem Tank unter dem KofferraumRostumwandler am UnterbodenRostumwandler am Unterboden

 

Alle Stellen, die leichte Rostansätze gezeigt haben, wurden mit Rostumwandler bearbeitet. Ich kenne mich damit nicht wirklich aus und habe darüber im Internet auch widersprüchliche Informationen zur Wirksamkeit gefunden. Aber ich denke, dass es zumindest nicht schaden wird.

Zu den betroffenen Teilen zählen der Längsträger vorne im Motorraum, die Endbleche unter dem Kofferraum und ein paar kleinere Stellen vor der Hinterachse. Eine Instandsetzung war zu diesem Zeitpunkt aber nicht notwendig. Ansonsten waren die Längsträger noch völlig ok und von innen trocken und nicht rostig.

 

Unterbodenschutz

 

Die Endbleche vor der BehandlungDie Endbleche vor der BehandlungUnterbodenschutz am Tank unterm KofferraumUnterbodenschutz am Tank unterm Kofferraum

 

Der Unterbodenschutz ist ab Werk wohl sehr sparsam aufgetragen worden, so fehlt im Prinzip hinter der Hinterachse nahezu die komplette Unterbodenkonservierung (Kofferraumboden, Endbleche etc.), auch in die Öffnungen am Unterboden sei keine Versiegelung eingebracht worden. Der Unterbodenschutz wurde neu aufgebracht an allen Stellen, wo der werksseitig angebrachte Schutz nicht hingekommen ist oder der sich mittlerweile gelöst hatte. Dazu zählen auch die neu modellierten Endspitzen nebst Ablagefach unter dem Kofferraumboden (durch welches man ins Freie blicken konnte, als die maroden Endspitzen abgenommen waren).

 

Hohlraumversiegelung

 

Mike Sanders Hohlraumkonservierung im MotorraumMike Sanders Hohlraumkonservierung im MotorraumMike Sanders Hohlraumkonservierung am UnterbodenMike Sanders Hohlraumkonservierung am UnterbodenMike Sanders Hohlraumkonservierung unter dem KofferraumMike Sanders Hohlraumkonservierung unter dem Kofferraum

 

Zum Schluss wurden dann alle Hohlräume mit Mike Sanders Korrosionsschutzfett versiegelt. Das Besondere an diesem Zeug ist, dass es dauerhaft kriechfähig bleibt und sich entlang der Oberflächen über alle Hohlräume verteilt. Zudem wandert es zwischen Feuchtigkeit und Oberfläche und verdrängt so eventuelle feuchte Nester aus den Ecken. Die Werkstatt war recht großzügig, alleine 4 Kg hiervon wurden im Fahrzeug versprüht. Auch der Motorraum, Achsteile und Teile des Unterbodens wurden eingenebelt. Momentan ist die Schicht noch recht dick, da sie teilweise gar nicht so dünn aufgebracht werden kann. Aber im Laufe der Zeit wird sie zum Teil abgewaschen oder verläuft bei betriebswarmem Fahrzeug bzw. bei höheren Temperaturen im Sommer. Da kann es auch passieren, dass es aus dem Auto tropft oder sich auf der einen oder anderen Lackfläche wiederfindet, was aber einfach zu entfernen ist.

 

Der Endtopf

 

Der löchrige EndtopfDer löchrige EndtopfDer neue EndtopfDer neue Endtopf

 

Bei der Gelegenheit habe ich auch gleich einen neuen Endtopf montieren lassen, da der alte bereits Durchrostung an einigen Stellen zeigte. Vielleicht wäre es noch ein oder zwei Jahre gegangen, aber für die Reparaturen und Hohlraumversiegelung war es ohnehin besser, den Endtopf zu demontieren.

 

Ich denke, dass ich mit den Maßnahmen einiges zum Langzeiterhalt des Fuego beigetragen habe. Rostprobleme sollten damit abnehmen bzw. hoffentlich nur selten auftreten. Nach der eingehenden Untersuchung scheinen die wesentlichen Rostnester damit ausgemerzt zu sein. Die anderen bereits vom Vorbesitzer durchgeführten Reparaturarbeiten sehen so gut aus, dass eine Nachbehandlung nicht sinnvoll und notwendig erscheint.

 

Vielen Dank für’s Lesen und bis demnächst!

Martin

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10.05.2015 09:57    |    Fensterheber169

Es krass das man von dem Rost unter dem schwarzen rostschutz nichts sieht. Man könnte denken da sei nichts. Und dann sieht es so schlimm aus

10.05.2015 10:16    |    HaroldF

Hut ab .... ganz schön mutig, so einen alten, rostzerfressenen Franzosen instandzusetzen. Zum Thema "Rostumwandler" .... die besten Ergebnisse erhält man mit reinem Zinkspray, das aufgetragen wird, nachdem der Rost gründlich vom noch nicht durchlöcheren Teil entfernt wurde. Im Schiffbau werden auch Zinkanoden (sog. Opferanoden) an Stahlteilen angebracht, um Korossion einzudämmen. Selbst habe ich mit dem reinen Zinkspray schon die besten Erfahrungen gemacht.

 

LG

10.05.2015 12:23    |    Alfa.Tiger

Alter Franzose - ja. Rostzerfressen - nein!

 

Die Substanz des Wagens ist - für so einen alten Franzosen - sehr gut. Nur die Endspitzen haben eben gelitten und wurden zuvor schlecht instandgesetzt. Insgesamt hat die Behandlung aber weniger gekostet als es aussehen mag, deutlich (sehr deutlich) unterhalb eines vierstelligen Betrags.

10.05.2015 21:49    |    tartra

Hohlraumfett ist eine gute Sache, aber habt ihr das in den offenen Motorraum gespritzt? Das bleibt doch fettig, da wird jeder Zündkerzenwechsel schmierig:D:D

Deine Antwort auf "Der Hohlraum - Rost und Spachtelklumpen"

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