12.01.2024 12:52 | AxelFunk | Kommentare (0)
Upgrades nach dem ersten Sound Upgrade:
Hintere Lautsprecher
Die hinteren ETON Lautsprecher bzw. deren Einbausituation hat sich im Nachhinein doch nicht als ideal erwiesen, sobald man nämlich später nochmal ran muss, beschädigt die Verkleidung beim Abnehmen, Montieren ggf. die Lautsprecher, was bei mir passiert ist. Ohnehin war ich letztlich doch nicht ganz zufrieden damit, dass die Lautsprecher den Einbauplatz eigentlich nur mäßig gut ausnutzen. Da sie ohnehin ersetzt werden mussten, habe ich dieses mal zum "Audio System MXC 406 EVO | 4x6" Coaxial System" gegriffen, preislich mit rund 80€ ebenfalls sehr überschaubar und als "Rear Fill" vollkommen ausreichend. Tatsächlich klingen diese wirklich vergleichsweise gut und machen angenehm Druck und füllen den Fond und auch Gepäckraum noch gut mit Musik, gerade noch ok, dass die Verkleidung hinten nicht das Dröhnen anfängt. Ganz angenehm, auch wenn man mal eine typische Heckklappensituation hat, Aus- und Einladen, Campen usw. dass dann die Musik auch hinten noch gut zu hören ist.
Zusätzlich wurden diese noch mit einem angepassten Gitter versehen, um sie vor Beschädigung bei einem künftigen Ein/Ausbau der hinteren Verkleidung vor Beschädigung zu schützen und gegen Klappern und Dröhnen wurde auch noch etwas getan mit verschiedenen Schaumgummi und Filzstücken.
Bessere DSP Endstufe Weil die Gelegenheit günstig war, gab es außerdem ein Update der DSP Endstufe vom schon etwas in die Jahre gekommenen "Audiotec Fischer Match PP52DSP" auf den "M5DSP mk2". Der M5DSP mk2 arbeitet auf einer neueren Plattform, ist um einiges moderner und bietet dadurch umfangreichere und modernere Features. Auch die Abstimmung ist leichter und bietet mehr Möglichkeiten. Resultat dessen ist neben einer kompakteren Bauweise und weniger Abwärme letztlich noch mehr Leistung, die zur Verfügung steht, ein besserer Klang und eine bessere Kompensation von negativen Einflüssen auf den Klang durch das Werksradio bzw. bestimmte Gegebenheiten wie Spannungsschwankungen etc. Auch die vorher beschriebenen Probleme bei der Pegelanpassung gehören der Vergangenheit an und so kann fast der gesamte Einstellbereich genutzt werden, um die gewünschte Lautstärke einzustellen und das verzerrungsfrei.
Zudem bietet der M5DSP mk2 eine bessere Basis um ggf. noch mehr Leistung durch externe Stromversorgung (also direkt von der 12V Batterie mit eigener Absicherung ohne die Begrenzung durch das Werksradio) zu erreichen und / oder einen externen Subwoofer anzuschließen. Eine denkbare Erweiterung wäre, einen Unter Sitz Subwoofer zu ergänzen, was vor allem die Türlautsprecher entlasten würde, keinen zusätzlichen Platz beansprucht bzw. wegnimmt und so für insgesamt noch mehr Performance sorgen könnte - zum Einen, weil die Türlautsprecher dann wieder mehr Reserven bekämen, zum Anderen, weil man dann im Bassbereich noch deutlich mehr rausholen könnte, vergleichsweise - dass der Bass einen aus dem Sitz hebt, war und wird hier sowieso nie das Ziel sein. |
29.03.2023 20:33 | AxelFunk | Kommentare (0)
Nach meiner Recherche entschied ich mich, auf eine DSP Endstufe "Match PP52 DSP" von "Audiotec Fischer" zu setzen, die ich relativ günstig per eBay Kleinanzeigen erwarb. Mit dieser und dem dazugehörigen kostenlosen DSP Tool kann man nochmal einiges rausholen aus der Anlage.
Zunächst baute ich also die DSP Endstufe ein. Diese muss mittels passender VW Quadlock Adapter lediglich hinten zwischen Radio und originalen Kabelbaum gesteckt werden und der Kabelstrang dann entsprechend aus der Mittelkonsole herausgeführt werden. Ich entschied mich dazu, den Strang in den Beifahrerfußraum herauszulegen und dann unter den Beifahrersitz zu führen, wo der Verstärker seinen Platz finden sollte.
Die PP52 DSP ist schon ein etwas älteres Modell der sog. "Plug & Play" Endstufen von Audiotech Fischer aus der "Match" Reihe. Diese kann auf 2 Arten genutzt werden:
Bislang nutze ich den Verstärker nur als P&P. Selbst mit der originalen Stromversorgung holt dieser nochmal deutlich mehr Power heraus im Vergleich zum originalen Radio, da hier wesentlich leistungsstärkere Verstärker eingebaut sind. Zudem ergibt sich nun die Möglichkeit der optimierten Abstimmung.
Dazu besorgte ich mir beim Musikhaus Thomann noch ein günstiges Messmikrofon Behringer ECM-8000. Das dafür benötigte externes Audiointerface für den Betrieb von Kondensatormikrofon am PC hatte ich bereits. Dieses konnte ich nun als Eingangsmikro im DSP PC Tool nutzen. Nun gab ich mithilfe des Audioausgang Audiointerface per Klinkekabel noch ein rosa Rauschen auf den Aux In Eingang des Radios und konnte so das Einmessen beginnen. Ich habe jeweils mehrere Messungen separat für Front und Heck durchgeführt.
Vorbereitung der DSP Messungen
Kanalzuweisung Zunächst muss man mithilfe des DSP PC Tools die Ein- und Ausgänge zuweisen. Da ich lediglich die 4 High Level Kanäle des Radios nutze und diese an die gleichen Kanäle der Lautsprecher weitergebe, musste ich hier nichts besonderes zuweisen und konnte die Einstellung einfach übernehmen.
Hoch/Tiefpass/Bandpass Je nach verwendeten Lautsprechern kann man nun noch gewisse Hoch- und Tiefpässe auf einzelnen Kanälen zuweisen. Unbedingt ist das bei Hochtönern ohne eigene Frequenzweiche vorzunehmen, da sonst schnell Defekte drohen. Das war bei mir nicht möglich, da die vorderen Lautsprecher ja auf einem gemeinsamen Kanal laufen aber auch nicht notwendig, da ja schon ein Hochpass vor den Hochtönern verbaut ist. Lediglich für die kleineren 10cm Hecklautsprecher legte ich einen leichten Hochpass fest, der die Frequenzen unterhalb von 100Hz leicht absenkt, um den Lautsprecher vor Defekten bei hohen Pegeln zu schützen und da dieser die ohnehin kaum sinnvoll wiedergeben kann.
Störfaktoren eliminieren Um ein sauberes Ergebnis zu bekommen, sollte man alle Fenster und Türen des Autos schließen und sich bestenfalls in einer ruhigen Umgebung befinden, sich etwas Zeit nehmen und dafür sorgen, dass die Quellen und Medien vor dem DSP so sauber und linear wie möglich spielen. Ich überprüfte dafür per VCDS an unserer Headunit dem RCD330, dass der Frequenzgang linear eingestellt ist (hier gibt es noch einige alternative Einstellmöglichkeiten) und überprüfte auch alle eventuellen EQ Einstellungen am Zuspieler, in dem Falle meines Laptops.
Obacht: Auch, wenn man wie ich später zum Musikhören oft das Smartphone und z.B. Spotify benutzt, sollte man darauf achten, auf dem iPhone z.b. haben EQ Einstellungen in Spotify auch Einfluss auf den Klang in Apple Car Play, das kann erwünscht aber auch durchaus unerwünscht sein. Falls es also mal nicht gut klingt, kann man hier nachschauen.
Definition des Ziels Je nach dem was man mit dem DSP im Auto vor hat, sollte man sich vorher ein paar Gedanken machen, das hat Einfluss auf die Arbeitsweise. Will man
a) das Sound Optimum auf genau einem Platz rausholen, weil man z.B. zu 95% alleine fährt, kann man die Messungen direkt auf einen Platz abstimmen, das wirkt sich insb. auf Laufzeit und Position des Messmikros aus. Mein Ziel war jedoch, dass es
b) auf allen Plätzen möglichst ausgewogen klingt, da wir oft zu zweit unterwegs sind und hin und wieder auch weitere Leute mitfahren, für alle soll es möglichst gut klingen. Daher wollte ich die Ausrichtung und Laufzeit zwar schon auf das Zentrum des Fahrgastraums konzentrieren, mich aber mit zu spezifischen Einstellungen diesbezüglich eher zurückhalten, um auf allen Plätzen einen möglichst guten Kompromiss zu erhalten.
Was die Klangcharakteristik und den EQ angeht, wollte ich ein möglichst ausgewogenes Setup erzielen, dass für alle Musikstile und auch Audiobeiträge wie Podcasts etc. gut funktioniert und auf keinen Fall irgendwo etwas unangenehm hervorsticht und anstrengt beim Hören. Lediglich ein wenig Wärme und ganz leichte Anhebung um die 80Hz für eine schön kickende Bass Drum hatte ich zum Ziel gesetzt.
Durchführung der Messung Man startet also das DSP PC Tool und öffnet den RTA (Real Time Analyzer). Das Tool ist für eine groben Eindruck in Bild 5 zu sehen, um eine Idee zu bekommen. Ich wählte mein Messmikro per USB Audiointerface als Quelle und gab ein Rosa Rauschen als Endlosschleife auf dem Rechner wiedergegeben per Klinke Kabel ins Radio. Dann stellt man den Pegel entsprechend hoch, dass der Ausschlag im RTA grün aufleuchtet. Dann startete ich die Messung. Das Messmikro schwenkte ich langsam vorne im gedachten Kopfbereich der vorderen Passagiere. Verstellt wurden hierbei natürlich nur die vorderen beiden Lautsprecher Paare, die hinteren waren hierbei gemutet. Danach wiederholte ich das in gleicher Weise für die Hecklautsprecher. Dabei setzte ich das Messmikro mittig zwischen 2. und 3. Sitzreihe - wie gesagt Rearfill - man muss es hier nicht übertreiben. In mehreren Messungen werden nun die EQ Einstellungen so angepasst, bis das Messmikro ein Spektrum misst, was soweit möglich am Idealbereich der gewünschten Kurve liegt. Das Programm versucht hier also im wahrsten Sinne des Wortes "High Fidelity" - also hohe Wiedergabetreue umzusetzen auf der verbauten Anlage. Alles was davon abweicht, wird versucht, dem soweit möglich anzugleichen. Ich verwendete die von Audiotec Fischer vorgegebene und empfohlene ATF Ref. Kurve, die offenbar eine leichte Anhebung hin zu tiefen Frequenzen vorsieht und wohl der Standard im Automotive Bereich ist. Nach jeder Messung oder durch Klick während der Messung werden vor allem alle Überhöhungen abgesenkt, teils auch Bereiche angehoben, um eine möglichst ausgewogene Verteilung über alle Bereiche zu erreichen. Das ist wohl das gängige und empfohlene Vorgehen, da einerseits das Absenken einzelner Frequenzen immer leichter als das Anheben dieser ist, andererseits zeigt wohl die Erfahrung, dass insb. Überhöhungen bestimmter Bereiche als erstes als unangenehm wahrgenommen werden. Danach kümmert man sich dann ggf. um persönliche Vorlieben und Anpassungen durch viel Hören bestenfalls bekannter Musik aber gerne über verschiedenste Genres und gefühlvolles manuelles Anpassen einzelner Frequenzbereiche. Hier hilft einfach viel Hören, Probieren, Vergleichen. Man sollte sich die Ausgangseinstellung am besten abspeichern und immer wieder vergleichen. Insb. in den Höhen aber vor allem dem Bassbereich empfiehlt sich eine manuelle Anpassung, da diese Bereiche nur schwer per Messung einzufangen und zu bestimmen sind. Zudem ist man hier oft im Grenzbereich der Lautsprecher und Verstärker im Auto unterwegs. Man muss also oft selbst noch etwas nachstellen und schauen, was einerseits die Anlage hergibt und andererseits was gut klingt und vor allem langfristig noch angenehm auszuhalten ist und das bestenfalls über alle Genres. Bei den Höhen geht es vor allem um Klarheit, Verständlichkeit aber auch Zischlaute und "schneidende Sounds" etc. Beim Bass geht es einerseits um persönlichen Geschmack andererseits die Leistungsfähigkeit der Anlage bzw. Rücksicht auf Anregung von Verkleidungsteilen etc. der beste Bass nervt schnell, wenn die Verkleidung in bestimmten Frequenzen zu stark das Schwingen, Rasseln etc. anfängt.
Man könnte als zusammenfassend sagen: Zunächst wird der Frequenzgang bereinigt und begradigt, hier sollte man sich genug Zeit lassen, es aber auch nicht übertreiben. Ziel ist, unangenehme Anteile möglichst klein zu bekommen, aber die Anlage auch nicht komplett zu verfälschen und künstlich klingen zu lassen. Im Anschluss kümmert man sich durch viel Hören eigener Musik dann insb. um den persönlichen Geschmack oder säubert noch an den Feinheiten. Hier hatte ich vor allem mit dem Hören von prägnanten Männer und Frauenstimmen noch einige Schwachstellen bemerkt, nicht nur in den Bässen und Höhen, auch in den Mitten.
Laufzeitkorrektur Ich empfehle hier ein Maßband o.ä. zu nehmen und letztlich den Abstand der Lautsprecher zum Hörplatz möglichst exakt zu messen und dieses dann in das Tool einzutragen. Möchte man sich auf einen bestimmten Platz konzentrieren, dann natürlich den Abstand hierhin (den Ohren) messen. Möchte man einen guten Kompromiss auf allen Plätzen halten kann man entweder ganz auf die Laufzeitkorrektur verzichten oder zum Zentrum des Fahrzeugs hin messen, hier sollte man einfach probieren und Testhören. Es gibt im Tool auch die Möglichkeit, die Abstände der Lautsprecher zueinander einzutragen und dann die Hörposition manuell zu verschieben per Maus, ist auf jeden Fall spannend damit herumzuspielen und zu hören.
Pegelanpassung Zum Schluss kann man noch den gesamten Pegelausgang des Verstärkers festlegen. Fischertec empfiehlt hier, vorsichtig am Radio lauter zu drehen, bis die Lautsprecher anfangen zu übersteuern. Dann hat man das Maximum erreicht. Dann kann man den Ausgang des Verstärkers soweit absenken, dass man mit dem maximal aufgedrehten Reglers des Radios genau das Maximum der Lautsprecher erreicht. So schützt man sich einerseits davor, zu laut zu drehen und Defekte zu riskieren, andererseits wird dadurch natürlich der Einstellbereich feiner. Hat man z.B. 50 Lautstärkestufen am Radio, kann aber nur bis zur Hälfte aufdrehen, bleiben es de facto ja nur noch 25. Soweit die Theorie.
Mein Pegelparadoxon Ich bemerkte bei mir jedoch, dass offenbar die internen Radioverstärker selbst ab etwa 2/3 der Lautstärke leicht anfangen zu verzerren und diese Verzerrung dann natürlich vom Match DSP Verstärker aufgenommen und auch nur weiter verstärkt werden. Womöglich spielte auch eine andere Ursache mit rein: Wenn der Verstärker sein Maximum erreicht, gleichzeitig auch das Radio am Limit arbeitet ist ja die größte Stromaufnahme zu erwarten. Stellt man also den Pegel des Verstärkers höher, arbeitet lediglich dieser irgendwann am Limit, das Radio hat aber noch Reserven, die maximale Stromaufnahme ist also geringer und somit womöglich wiederum mehr Stromreserven für den DSP Verstärker selbst übrig. Wie auch immer, ich hatte den Eindruck insgesamt einen höheren und saubereren Pegel zu erreichen, wenn ich den Ausgangspegel des Verstärkers anhob, auch wenn ich dadurch nur etwas mehr als die Hälfte des Einstellbereichs meiner Lautstärke am Radio nutzen konnte. Dieses ist zum Glück so fein gegliedert, dass mir das immer noch ausreichte. Auch hier lohnt es sich also offenbar, verschiedenes auszuprobieren. |
29.03.2023 19:54 | AxelFunk | Kommentare (0)
Nun ging es also zur Dämmung und Entdröhnung der Türen. Ziele der Aktion waren
Ich erwähnte bereits, welche Materialen ich mir hierfür erworben hatte.
Anbringen der Schwerschicht Ich hatte vor, die Schwerschicht vor allem außen auf bzw. in der Tür an den Blechteilen anzubringen, da ich hier auch mit dem meisten Wassereintritt rechnete, hiergegen ist die Schwerschicht nahezu unempfindlich. Insbesondere wurde der Bereich ganz außen, also hinter dem Lautsprecher mit verschieden großen Stücken recht großflächig beklebt, um das Blech ruhig zu stellen - siehe Bild 1.
Zudem wurden die Lautsprecherstecker in Dämmmatte eingepackt und der Lautsprecher selbst noch mit einer dünnen Bahn Dämmmatte ummantelt, um hier möglichst letzte Fugen und den Kabeleintritt abzudichten und dafür zu sorgen, das möglichst nichts rasselt, siehe Bild 1 und 2. Auf die Baumwolldämmmatte verzichtete ich ansonsten im Außenbereich, da ich Staunässe möglichst vorbeugen wollte.
Entrasseln der Türverkleidung An der Stelle meine dringende Empfehlung für jedes Hifi / Audio Upgrade am Caddy 4: Man sollte UNBEDINGT die Abdeckung um die Spiegelverstellung in der Tür und analog die entsprechende Blindkappe auf der Beifahrerseite ausklippsen und ruhigstellen. Diese ist nur eingeklippst, leider mit ein wenig Spiel und ist ungefähr das erste Teil, was bei etwas mehr Bass wild das Rasseln anfängt. Man kann die Teile aus der abgenommenen Türverkleidung von hinten ausklippsen und dann die Kontaktflächen entsprechend mit dünnem Moosgummi versehen, so dass nichts mehr rasseln kann und die Teile satt sitzen, siehe Bild 3-5
Dämmung der Türverkleidung Die Dämmschicht wurde nun auf der Türinnenverkleidung angebracht. Wie man auf den Bildern erkennt (Bild 6 und 7) ging ich hierbei nicht sparsam vor, sondern versah die gesamte Türinnenverkleidung mit Dämmmatte, um hier das Maximum an Dämmung herauszuholen und den Hörgenuss sowie Fahrkomfort zu erhöhen. Lücken muss man unbedingt überall dort lassen, wo Anschlüsse, Befestigungen u.ä. verläuft, damit das in seiner Funktion nicht beeinträchtigt wird.
Mit dem klanglichen Ergebnis der Dämmung bin ich bislang sehr zufrieden, zumal die Türen nun wie jene einer hochpreisigen Limousine beim Öffnen und Schließen klingen. Aus der rein subjektiven Erfahrung heraus würde ich sagen, ist diese Art der Dämmung in keinem Fall schlechter als jene mit Alubutyl, aber hier womöglich deutlich leichter. |
29.03.2023 19:05 | AxelFunk | Kommentare (0)
Endlich ging es an den Einbau des Frontsystems, wie bereits erwähnt wollte ich ein Eton POW 172.2 Komponentensystem verbauen, siehe Bild 1.
Hochtöner
Zum Wechsel der Hochtöner wurden zuerst die Abdeckungen im Armaturenbrett entfernt. Diese sind nur geklippst und lassen sich mit entsprechenden Hebelwerkzeugen relativ leicht herausbringen, machen auch einen stabilen Eindruck. Den Einbauplatz wollte ich beibehalten. Viele setzen die Hochtöner zwar oben auf, neigen diese, oder bringen sie in der A-Säule unter, das war mir aber zu viel Bastelei an der Innenverkleidung. Ich wollte die originale Optik beibehalten. Glücklicherweise sind die originalen Einbauplätze der Hochtöner im Caddy 4 gar nicht so schlecht, da hier die Hochtöner bereits leicht zu den Insassen geneigt sind, das sollte mir also genügen.
Die originalen Hochtöner sind direkt in ein Gehäuse eingesetzt, welches hinter am Gitter integriert ist. Zur Sicherung desselben ist dieses mittels Schmelzpunkten befestigt. Diese lassen sich aber mit etwas Geschick relativ gut öffnen durch Aufschmelzen, -sägen oder -schneiden.
Auf die gleiche Weise ist die Rückplatte an die Hochtöner angebracht, in der die Anschlussbuchse und ein Kondensator als Hochpass integriert ist. Da ich die originalen Stecker (Bild 2) und Buchsen weiter nutzen und erhalten wollte, löste ich also auch die Rückplatte der Hochtöner, in denen die Buchse integriert ist (siehe Bild 3) vom originalen Hochtöner und entfernte den nun nicht mehr benötigten Kondensator, da in dem Eton Set schon ein passender Kondensator im Anschlusskabel integriert ist - plug & play - also fast. Ich musste jetzt nur noch die neuen Hochtöner mit etwas Anpassung und mithilfe von Moosgummi (gegen Vibrationen und Schnarren/Rasseln) einsetzen und die Teile mit Heißleim wieder verbinden. Zudem verlötete ich das neue Anschlusskabel mit der angebrachten Originalbuchse und sicherte alles mit Heißleim, Schrumpfschläuchen und Kabelbindern in einem kompakten Bündel, gegen Rasseln nutze ich noch etwas Moosgummi. Das ganze Bündel (Bild 4) konnte schließlich wieder am originalen Bauplatz eingesetzt werden.
Tipp: Es empfiehlt sich sowohl die Kabel als auch den Bauplatz noch etwas mit dünnem Moosgummi zu versehen, wenn man mehr Leistung auf die Hochtöner bringt oder auch durch Vibrationen während der Fahrt kann es hier sonst zu unangenehmem Rasseln kommen. Ich selbst hatte die Hochtöner noch 2x raus und hatte hier nachgebessert, bis ich zufrieden war.
Tief/Mitteltöner
Zum Wechsel dieser wurden zunächst die Türverkleidungen entfernt, das geht beim Caddy 4 zum Glück extrem angenehm und schraubererfreundlich:
Auch hier hilft im Zweifel die Anleitung aus https://erwin.volkswagen.de/, die paar € sollte man investieren um mithilfe einer 1h Flat alle für das eigene Auto relevanten Reparaturanleitungen herunterzuladen, hier hilft die "Karossieriearbeiten Innenraum" o.ä. Anleitung.
Die originalen Lautsprecher sind hier genietet, die Niete kann man ausbohren und dann neue einsetzen oder stattdessen auch Schrauben verwenden - hier würde ich aber dringend zu selbsthemmenden / selbstsichernden raten, damit die auch dauerhaft unter Vibrationen festbleiben. |
28.03.2023 19:05 | AxelFunk | Kommentare (3)
Los ging es also mit dem Einbau der Hecklautsprecher, hiervon musste ohnehin einer raus. Es ging los mit dem Ausbau der Seitenverkleidung. Für den Ausbau der Verkleidungsteile usw. empfehle ich übrigens dringend, sich für ein paar € die Anleitungen auf https://erwin.volkswagen.de/ herunterzuladen, das macht das ganze deutlich einfacher. Insgesamt aber alles gut machbar im Caddy, von den Clips hatte ich mir bereits einige ersatzweise bestellt, einige musste ich auch ersetzen. Unter der Seitenverkleidung sitzt noch ein Halter, auf dem der Lautsprecher angebracht ist (Bild 3-5). Links haben wir zudem einen 12V Zigarettenanzünder in der Seitenverkleidung, auf jeweilige Kabel und deren An- und Unterbringung sollte man also achten, am besten Fotos machen.
In Bild 3 erkennt man, dass in unserem Caddy von Werk ab bereits eine für Nutzfahrzeugverhältnisse üppige Dämmmatte auf den hinteren Radkästen angebracht ist, siehe Pfeil. Der andere Pfeil zeigt die Lage und den Lautsprecher, der hinten eingebaut ist. Die Halterung ist so von Löchern und Lüftungsschlitzen durchzogen (Bild 5), dass der Lautsprecher beinahe in freier Luft schwebt. Das und die Qualität der Lautsprecher hinten selbst, lassen nicht verwundern, dass man hier keine akustischen Glanzleistungen erwarten darf.
Da wir hier wie schon gesagt beim "Rearfill" sind, wollte ich den Aufwand hier nicht ausarten lassen. Normalerweise müsste man hier in der Verkleidung erstmal einen geschlossenen Resonanzraum z.b. mit GFK oder Holz herstellen für akustische Glanzleistungen. Jedoch haben ja auch Lüftungsschlitze oft einen Sinn, diese stumpf zu verschließen, hielt ich also auch für keine gute Idee. Ich gab mich daher damit zufrieden, eine Adapterplatte anzufertigen, so dass die neuen Lautsprecher aufgenommen werden können und die Umgebung der Lautsprecher etwas besser zu dämmen um die akustische Rückkopplung etwas zu reduzieren. Das sollte mir für den Rearfill als Verbesserungsmaßnahme aber reichen.
Aus den alten Lautsprechern löste ich noch die originalen Stecker heraus, damit man diese weiterhin nutzen kann, falls man später aus Reparaturgründen hier noch einmal ran muss (Bild 8).
Bild 9 und 10 zeigen den in der Adapterplatte eingesetzen Lautsprecher und die rudimentäre zusätzliche Dämmung und Abdichtung des Einbauplatzes, die Lüftungsschlitze direkt unter dem Lautsprecher ließ ich aber aus besagten Gründen frei. Lieber hinten etwas weniger akustische Glanzleistungen, dafür einen schimmel- und korrosionsfreien Innenraum.
Bild 11 und 12 zeigen die fertig eingebauten neuen Lautsprecher. |
28.03.2023 18:23 | AxelFunk | Kommentare (0)
Im Artikel "Begriffserklärung, Theorie" habe ich ja schon einiges zum Thema Dämmung und Entdröhnung aufgeschrieben. Nun stand ich vor der Beschaffung passender Materialien. Zur Debatte stand der Klassiker Alubutyl, das im Campingbereich weiterhin sehr beliebte Armaflex und weitere. Auch hierzu hatte ich mich umfangreich informiert und fand einige Nachteile der erstgenannten.
Alubutyl Mit Alubutyl hatte ich bereits Erfahrungen, funktioniert zwar ganz gut, aber auf den Geruch im Innenraum und dass man mit dem Bitumen doch bisschen aufpassen muss, dass es keine allzugroße Schweinerei wird, gerade wenn man später mal wieder ran will, schaute ich mich nach Alternativen um.
Armaflex Armaflex ist insb. im Campingbereich sehr beliebt und wird da auch gern als Wärmedämmung eingesetzt und ist hier immer beliebter, daher aber auch gerade derzeit sehr teuer. Auch das schied für mich daher aus.
Dämmung vom Profi Fündig wurde ich dann bei einem mittelständischen Unternehmen in NRW: "Automobile Dämmstoffe e.K.", im Web unter adms-shop.de zu finden. Hier kann ich eine dringende Empfehlung aussprechen. Offenbar hat man hier jahrelange Erfahrung und verkauft sehr gute Qualität zu fairen Preisen mit einer Top Abwicklung. Man hat sich hier offenbar auch genau den Themen Langlebigkeit, Geruch, Feuchteempfindlichkeit, Korrosion uvm. befasst und verkauft nicht nur irgend eine 0815 Dämmung, mit der man später womöglich noch Ärger hat. Gerade das Thema Feuchtigkeit und Korrosion wird hier m.E. beim Material als auch der Verarbeitung häufig vernachlässigt, nicht so hier. Verarbeitungstipps gibt es sogar auf den eigens erstellten YouTube Videos. Das ganze wird noch dadurch abgerundet, dass die Herstellung in Deutschland passiert und man ein inhabergeführtes Unternehmen unterstützt, was will man mehr.
Bestellt hatte ich zur Dämmung einige Matten 10mm starke Innenraumdämmung mit schwarzem Abdeckvlies, welches ich auf die Rückseite der Innenraumverkleidungen verkleben wollte.
Zur Entdröhnung der Blechteile aber auch teils der Verkleidungen hatte ich die "Premium Schwerschicht " selbstklebend geordert, hierbei handelt es sich um eine Eigenentwicklung von AMDS, die eine geruchlose und einfach zu verarbeitende Alternative zu Alybutyl darstellt und die eine sehr gute Klebewirkung sowie Entdröhnung erzielt.
Zur Auskleidung einiger Fächer in Innenraum, in die man klassischerweise gern klappernde Utensilien packt, hatte ich zuletzt noch Nadelvlies / selbstklebend anthrazit bestellt. Das wollte ich für Türfächer und die Seitenfächer in den hinteren Verkleidungen nutzen.
Tipp: Zur Anschauung schickte man mir noch ein kleines Stück der Eigenentwicklung "Propylat" mit. Im Gegensatz zur Standardinnenraumdämmung besteht dieses nicht aus einzelnen Schichten von Baumwolle, sondern ist etwas homogener aufgebaut, wodurch es sich noch besser verarbeiten lässt und daher etwas teurer ist. Gerade das Lösen von der Klebefolie ist nicht so einfach und bei komplizierten Geometrien würde die Verarbeitung mit dem Propylat wohl besser funktionieren. Für künftige Bestellungen würde ich das also vorziehen, bin dennoch auch mit dem bestellten zufrieden.
Die Bilder stammen von der Website des Händlers zur Anschauung, reine Empfehlung meinerseits, kein Sponsoring o.ä. |
22.03.2023 00:26 | AxelFunk | Kommentare (0)
Das neu verbaute Radio brachte zwar in vielen Punkten schon eine deutliche Verbesserung, allerdings war der Sound weiterhin verbesserungswürdig. Einer der hinteren Breitbandlautsprecher "schnarrte" auch schon etwas, hier gab es also Handlungsbedarf und so bot sich ein Upgrade der Lautsprecher bzw. der Treiber an.
Vorüberlegung
Zunächst betrieb ich einige Recherche, worauf man beim Upgrade der Lautsprecher im Auto achten sollte. Für die vorderen Lautsprecher gab es bereits einige beinahe plug & play Sets in verschiedenen Preisklassen, für die hinteren Lautsprecher war das schwieriger, da hier im Caddy die mittlerweile kaum noch verbreitete Bauform der ovalen Lautsprecher verbaut ist. Diese wird heute fast nur noch in Form recht minderwertiger Breitband "Tröten" vertrieben. Es stellten sich also spätestens bei den Hecklautsprechern die Fragen, die man sich wohl oft stellt, wenn man so ein Upgrade durchführt:
Also recherchierte und überlegte ich zunächst, wie und welcher Form prinzipell die Aufrüstung der Lautsprecher im Caddy sinnvoll wäre. Exkurs:
Grundsätzliches zum Car Hifi Ausbau
Um es vorweg zu nehmen: Das Thema Subwoofer blieb hierbei erstmal außen vor, den Subwoofer machen den Klang nicht grundsätzlich besser, sondern füllen den Bassbereich auf. Wenn man aber den grundsätzlichen Klang verbessern will, sollte man sich mMn erstmal um andere Dinge kümmern.
Bei meiner Recherche stellte ich fest, dass man im professionelleren Car Hifi Bereich die hinteren Lautsprecher überlicherweise als vernachlässigbar oder sogar kontraproduktiv ansieht. Warum? Was man üblicherweise erreichen will, damit es gut klingt, ist die "Aufstellung einer Bühne", bei der man die verschiedenen Instrumente und Stimmen möglichst klar voneinander unterscheiden kann. Dafür benötigt man wie bei einem Konzert ein Frontsystem, was einen vollen Klang von vorne erzeugt.
Das Gegenteil davon ist ein schlecht abgestimmter verwaschener Brei, bei dem aus verschiedenen Ecken und Lautsprechern jeweils die gleiche Musik in unterschiedlichen Lautstärken und Frequenzgängen abgespielt wird.
Würde man sich die Musik bei einem Konzert anhören, dann steht die Band ja klassischerweise auch vorne. Und wohl 95% der gehörten Musik ist in Stereo (also 2 Kanäle - je links und rechts) und in einer Bühnenaufstellung abgemischt. Demzufolge: Mehr als 2 grundsätzliche Klangquellen sind also ohnehin zunächst mal eher kontraproduktiv, wenn man nicht gerade eine 5.1 Aufnahme hat und diese adäquat abspielen kann. Davon unabhängig ist natürlich, inwieweit sich diese Kanäle jeweils in Wege aufteilen. (Siehe Begriffserklärung)
Und das heißt das dann für den Car Hifi Ausbau:
Hecklautsprecher
Aus den Erkenntnissen oben ergibt sich, dass der Fokus nicht auf den Hecklautsprechern liegen sollte und diese maximal als sog. "Rearfill" ergänzt werden. Was man hier sparen kann, sollte man vielmehr in das Frontsystem investieren. In kleineren Autos kann man auf ein Real Fill sogar meist gänzlich verzichten. Im Caddy Maxi hielt ich es aber für sinnvoll, ein wenig Rearfill zu ergänzen. Einerseits sind Kabel und Bauplätze ja bereits vorhanden, andererseits wird das Auto ab und an auch bis in die 3. Sitzreihe besetzt und hin und wieder nutzen wir den Caddy auch zum Campen und darin übernachten. Dann dachte ich, ist es ja ganz nett, wenn man so auch hinten Musik oder Podcasts gut hören kann. Das ist laut meiner Recherche auch der entscheidende Bereich für den Rearfill: Nämlich im Heckbereich des Fahrzeugs die Höhen und Mitten dezent aufzufüllen, die ggf. von Sitzen, Kopfstützen, etc. etwas verschluckt werden auf dem Weg ins Heck. Alles andere besitzt eher das Potential, den Mix von vorne im Zweifel zu "verschlimmbessern". Dementsprechend sind die Ansprüche an Hecklautsprecher aber auch recht bescheiden. Aus Platzgründen und der Einfachheit halber nutzt man hier daher oft Koaxiallautsprecher (siehe Begriffserklärung).
Um den Bauraum der originalen 13x10cm Ovallautsprecher zu nutzen, entschied ich mich dafür, hier runde Koaxiallautsprecher mit 10cm Durchmesser einzusetzen. Diese können aufgrund ihrer Größe im Bassbereich natürlich nicht sehr überzeugen, aber für den Job, die Mitten und Höhen im Heckbereich aufzufüllen sind sie sehr gut geeignet. Beim Frontsystem fiel die Wahl auf die Marke Eton, also entschied ich mich rein intuitiv auch im Heck etwas von Eton zu verwenden, notwendig ist eine Markentreue hier aber natürlich nicht.
Konkret wurden es die ETON PSX10
Hier handelt es sich um koaxial kombinierte Mitteltöner und Hochtöner, aus oben genannten Gründen also sehr gut geeignet für den Heckbereich. Diese wurden in Tests als sehr ausgewogen bewertet und so machte ich mir wenig Sorgen, dass diese den Frontmix kontraproduktiv beeinflussen würden.
Frontlautsprecher
Nun zum hoffentlich Hauptaugenmerk eines jeden Car Hifi Ausbaus - dem Front System. Zunächst war ein Verstärker noch nicht ernsthaft in der Diskussion und so ging es darum, zunächst mal das Optimum aus dem verbauten Radio herauszuholen.
Was mir am Caddy 4 hier sehr entgegenkam, sind die Einbauplätze der originalen Lautsprecher im Frontbereich. Diese sind nämlich schon recht nah an dem, was sich laut meiner Recherche etabliert hat und als Optimum gilt:
Beim Caddy sind hier 16cm Tief-Mitteltöner verbaut.
Beim Caddy 4 sind zu den Insassen geneigte Hochtöner im Armaturenbrett angeordnet.
So bot sich also insgesamt eine Plug & Play Lösung an, wobei lediglich die vorhandenen Komponenten und Einbauplätze genutzt und mit höherwertigen Komponenten ausgetauscht werden können. Nach einiger Recherche blieb ich dann bei einem System von Eton hängen und entschied mich für das 2 Wege Komponentensystem ETON POW 172.2. Dieses besteht aus 20mm Hochtönern mit vorgelagerter Frequenzweiche und 160mm Tief/Mitteltönern. Das Set zeichnet sich insb. durch eine etwas niedrigere Impedanz, nämlich 3 statt üblicherweise 4 Ohm aus. Das führt zu einer etwas höheren Leistung bzw. Umsetzung der gelieferten Leistung des Radios, was insbesondere bei den schwachen Verstärkern der Werksradios sehr erstrebenswert ist. Insofern wird das System immer wieder als besonders gutes Nachrüstsystem an originalen Radios beworben. Nebenbei ist das System nicht das allergünstigste, liefert in dem Bereich aber sehr viel gute Musik fürs Geld. Nicht umsonst gehört ETON ja zu den anerkannten deutschen Herstellern von guten Car Hifi Komponenten. Weiterer Pluspunkt: Die Hoch und Tief-Mitteltöner gibt es bereits mit passenden Einbauadaptern und Anschlüssen. Ganz ohne Anpassung ging es dann aber doch nicht.
Händlererfahrung:
Aus persönlicher negativer Erfahrung rate ich dringend vom Händler ostsee-store.com ab, hier habe ich sehr negative Erfahrungen gemacht, genaueres gern per PN. Sehr gute Erfahrungen habe ich dagegen mit mediadox.net und Car & Audio GmbH Hannover bei der Recherche, Beratung und Beschaffung gemacht, auch mit dem Kundenservice, kann ich daher sehr empfehlen.
Bildquellen: https://eton-audio.com |
14.03.2023 14:46 | AxelFunk | Kommentare (0)
Dieser Blog soll nicht nur dazu dienen, meine Erfahrungen und Erkenntnisse zu teilen, sondern auch andere dazu inspirieren, die solche Projekte gern mal in Angriff nehmen wollen, aber vielleicht noch nicht so tief im Thema stecken.
Nach meiner Erfahrung hilft es vor allem, ein gemeinsames Verständnis von den Begrifflichkeiten zu haben, daher möchte ich hier mal in möglichst einfachen Worte und sozusagen hemdsärmlig aufschreiben, was ich unter den Begriffen im Car Hifi Kontext verstehe. (Irrtümer vorbehalten)
Membran bezeichnet die meist aus Papier oder Kunststoff bestehende Schicht, die im Lautsprecher in Schwingung versetzt wird und somit die umgebende Luft bewegt und dadurch Schallwellen und Schalldruck entsteht
Antrieb bezeichnet Spule und Magnet im Lautsprecher, die durch entsprechende Bestromung in Schwingung geraten und die Membran bewegen
Treiber bezeichnet den Verbund aus Membran und Antrieb
Lautsprecher Ist das gesamte System aus Treiber und Gehäuse, auch wenn man den Treiber selbst fälschlicherweise auch oft als "Lautsprecher" bezeichnet.
Impedanz Die Impedanz wird in Ohm angegeben und ist eine der charakteristischen und wichtigen Messgrößen an einem Lautsprecher. Sie gibt quasi den elektrischen Widerstand des Lautsprechers an. Dieser sollte bei Lautsprecher Paaren natürlich gleich sein und mit dem angeschlossenen Quellgerät bzw. Verstärker harmonieren. Ist die Impedanz des Lautsprechers zu niedrig für das Quellgerät, neigt der Lautsprecher schnell zum Übersteuern, klingt ggf. unangenehm oder wird gar zerstört. Ist die Impedanz des Lautsprechers zu hoch, wird er ggf. nur sehr leise oder gar nicht spielen. Der ideale Punkt liegt also irgendwo in der Mitte, vereinfacht gesagt je nach Geschmack eher in Richtung Präzision oder Leistung. Die meisten Lautsprecher im Car Hifi aber auch Heimbereich haben 4 Ohm.
akustische Rückkopplung Der Treiber selbst versetzt die ihn umgebende Luft in Schwingung. Wird der Treiber einfach ohne Gehäuse betrieben, kommt es zu einer sog. akustischen Rückkopplung, weil die Luft, die vor dem Treiber verdrängt wird, direkt hinter den Treiber gelangt und damit der Überdruck vor der Membran durch den Unterdruck hinter der Membran sofort wieder ausgeglichen wird. Ziel beim Lautsprecher ist es aber, Schallwellen bzw. Schalldruck vor der Membran gerichtet auszusenden, daher wird der Treiber in ein mehr oder minder "dichtes" Gehäuse gesetzt, so dass es nicht zur akustischen Rückkopplung kommt, sondern der Schalldruck vor der Membran aufgebaut wird und sich in Form von Schallwellen nach vorne ausbreitet.
Phase(ngang) Alle Lautsprecher sollten im gleichen Rhythmus und synchron schwingen. Wird z.b. ein Lautsprecher "verpolt" und + und - Pol vertauscht, schwingt dieser genau entgegengesetzt. Dann gleichen sich z.b. die Schwingungen von linkem und rechtem Kanal schlimmstenfalls aus. Dieser Zustand und jeder Zustand abweichend davon, dass alle Lautsprecher genau gleich schwingen, führt letztlich zu einem schlechteren Klangbild und weniger Leistung, weshalb man immer anstrebt, dass die Lautsprecher exakt in der gleichen Phase arbeiten. Hierauf hat im Übrigen auch die sog. Laufzeit einen Einfluss.
Laufzeit Da die Lautsprecher in unterschiedlicher Entfernung zu den Zuhörern positioniert sind, brauchen die Schallwellen minimal unterschiedliche "Laufzeiten", um zum Ohr der Zuhörer zu gelangen. Im Auto ist dieser Effekt minimal und spielt insbesondere für sehr hochwertige Systeme und oder sehr anspruchsvolle Hörer ein Rolle. Jedoch kann die sogenannte Laufzeitkorrektur, die vor allem in höherwertige Soundsystemen und Nachrüstlösungen mitunter angeboten wird, am Ende aber das Sahnehäubchen sein, was den Klang dann perfekt macht. Hier geht das Dilemma aber schon los: Möchte man die Laufzeit perfekt korrigieren, muss man sich eigentlich dafür einen Fokuspunkt setzen, an dem alle Schallwellen genau gleich und phasenrichtig (siehe Phasengang) ankommen sollen, meist wird dafür der Fahrersitz gewählt, da hier natürlicherweise immer eine Person sitzt. Es gibt aber auch Systeme, die z.B. eine VIP Position anbieten und man kann dann jeweilige Plätze auswählen, auf die die Laufzeitkorrektur optimiert werden soll. Im Zweifel kann man natürlich auch den Mittelpunkt zwischen den Plätzen wählen und einen Kompromiss für alle einstellen, immer noch besser, als ganz ohne Laufzeitkorrektur zu arbeiten - siehe dazu auch Abschnitt "DSP".
Frequenzgang Der Frequenzgang beschreibt so etwas wie die Klang Charakteristik eines oder mehrerer Treiber bzw. Lautsprecher im Einzelnen oder auch als Verbund. Kein Lautsprecher kann den gesamten hörbaren Bereich aller Frequenzen von 20Hz - 20.000Hz perfekt und gleichmäßig wiedergeben. Das führt direkt zum nächsten Thema der "Wegesysteme":
Breitbandlautsprecher Sog. Breitbandlautsprecher versuchen möglichst den gesamten (hörbaren) Frequenzbereich abzudecken, üblicherweise muss man dabei aber starke Kompromisse eingehen. Vor allem in älteren Baujahren sind diese auch oft in der Bauform von ovalen Lautsprechern ausgeführt. Breitbandlautsprecher und ovale Lautsprecher allgemein sind aber nicht mehr wirklich zeitgemäß und führen mittlerweile nur noch ein Nischendasein für spezielle Anwendungszwecke oder Bauräume, oder falls vorhandene ovale Bauplätze ohne größeren Aufwand weiter genutzt werden sollen.
2/3 Wegesysteme Die bessere Variante ist eine Kombination aus mehreren spezialisierten Lautsprechern (üblicherweise 2/3 Wege Systeme), die jeweils ihren Bereich sehr gut abdecken können und in der Kombination mit einem oder 2 weiteren Lautsprechern ein sehr gutes Gesamtbild liefern.
Komponentensysteme Im Auto werden am häufigsten 2 Wege Systeme aus einem Tief-Mitteltöner in der Tür, zwischen 13-20cm Durchmesser und einem Hochtöner im Armaturenbrett oder der A-Säule, in etwa 2-3cm Durchmesser genutzt. Dieses Setup hat sich im Auto bewährt und ermöglicht die bestmögliche Wiedergabe und Hörbarkeit der jeweiligen Frequenzbereiche. Wegen der örtlichen Verteilung dieser Komponenten nennt man solche 2/3 Wegesysteme "Komponentensysteme" oder kurz "Kompo".
Koaxialsysteme Alternativ dazu gibt es noch sog. "Koaxialsysteme", hier sind Tief- und oder Mittel- und oder Hochtöner koaxial also in einer Linie angeordnet und quasi in einem System integriert. Diese bilden eine Art Kompromiss aus nur einem Einbauplatz wie beim Breitbandlautsprecher aber zumindest separaten Treibern für verschiedene Frequenzen wie beim Komposystem. Da hier aber auch klanglich Abstriche gemacht werden müssen, weil das Abstrahlverhalten nicht so ideal wie bei einem Kompo System ist, werden diese üblicherweise gern als Ergänzung z.b. im "Rearfill" genutzt oder wenn der Bauraum / das Budget begrenzt ist.
Subwoofer Ergänzend dazu werden Subwoofer verwendet, um den Bassbereich aufzufüllen und die Tief-Mitteltöner zu entlasten. Diese sind baulich speziell auf die Wiedergabe von tiefen Frequenzen abgestimmt. Dafür wird vor allem ein großes Resonanzvolumen und kräftige Treiber und damit meist deutlich mehr Leistung benötigt. Dessen Einbauplatz ist beinahe vernachlässigbar, naturgemäß ist das natürlich eher bodennah, jedoch setzt sich der Bass üblicherweise so oder so im ganzen Fahrzeug durch. Möchte man den Bass eher zurückhaltend aber doch präsent haben, bieten sich u.a. sog. Untersitz Subwoofer an.
Mitteltöner bei 3 Wege Systemen oder im Rearfill Manchmal werden auch separate Mitteltöner genutzt, auch um die Tief-Mitteltöner zu entlasten und ein 3 Wege System aufzubauen, oder z.b. als Rearfill, um den Mittel/Hochtonbereich im Fahrzeugheck aufzufüllen und etwas mehr Räumlichkeit zu erzeugen. Oftmals werden dafür im Rearfill auch Koaxiallautsprecher genutzt, die den Mittel- Hochtonbereich ergänzen. Denn dieser kann im Heck im Gegensatz zu durchsetzungsstarken Tieftönen gerade in größeren Fahrzeugen durchaus spürbar abnehmen - hier hilft der Rearfill.
Frequenzweiche Setzt man auf sog. Mehrwegesysteme, gibt es hierbei einzelne Lautsprecher die nur bestimmte Frequenzbereiche sauber wiedergeben oder teils auch sogar nur bestimmte Bereiche gute vertragen und andernfalls Schaden nehmen können. Hochtöner z.b. sind ziemlich empfindlich und können kaputt gehen, wenn man sie mit Tieftonsignalen bespielt. Daher braucht man mindestens für die Hochtöner immer eine Frequenzweiche, In den meisten Fällen ist diese auch aus Bauteilschutzgründen direkt vor dem Tieftöner oder im Kabel desselben als eigenes Bauteil ausgeführt. Neben der Ausführung als Bauteil gibt es diese in manchen Soundsystemen auch als Softwarelösung, die Trennung der Signalanteile findet dann z.B. in der Endstufe oder einem DSP statt, dazu mehr in den folgenden Abschnitten.
Hochpass, Tiefpass, Bandpass Letztlich sind die meisten Frequenzweichen einfach ein Hochpass, der nur die hohen Frequenzen passieren lässt. Daneben gibt es auch Tiefpässe oder Bandpässe. Diese lassen wie der Name schon verrät nur tiefe Frequenzen (z.b. für einen Subwoofer) oder bestimmte Frequenzbänder (z.b. für einen Mitteltöner) passieren. Das kann neben dem Schutz der Bauteile auch für ein feiner aufgelöstes Klangbild sorgen. So kann man gewisse Lautsprecher z.B. entlasten und sogenannte Übergangsfrequenzen festlegen. So kann man z.B. sagen, dass der Tieftöner in der Tür runter bis 80Hz oder 60Hz spielen soll aber alle tieferen Frequenzen nur noch der Subwoofer übernehmen soll, um den Tieftöner in der Tür zu entlasten und eine sauberere Wiedergabe der anderen Frequenzen zu ermöglichen. Neben den klassischen Frequenzweichen vor den Hochtönern sind die anderen meist in Software z.b. in einem DSP ausgeführt. Auch Hochpassfilter bzw. Frequenzweichen lassen sich in Software ausführen, hier sollte man jedoch gerade bei der Einrichtung vorsichtig sein, um den Hochtöner bei falscher Einstellung nicht zu beschädigen.
Kanäle Des weiteren kann man bei Soundsystemen verschiedene Kanäle unterscheiden - nicht zu verwechseln mit den Wegen. Die Wege teilen jeden Kanal in verschiedene Frequenzbereiche auf die ggf. auf eigene Lautsprecher pro Frequenzbereich verteilt werden. Jedoch gehören diese dann alle zu einem Kanal. Ein 3 Wege Stereo System besteht also aus 2 Kanälen - nämlich links und rechts, wobei jeder Kanal über 3 Wege, insgesamt also 6 Lautsprecher verfügt.
Dämmung und Entdröhnung Beide werden häufig zusammengeworfen, meinen jedoch nicht das gleiche. Die Dämmung sorgt dafür, gewisse Störgeräusche von aussen aus dem Innenraum fern zu halten und Störgeräusche im Innenraum zu minimieren. Ziel ist es, dass der Klang nicht durch Störeinflüsse verfälscht oder z.b. durch Windgeräusche überdeckt wird und Fahrzeugteile nicht ungewollt mit- und Nachschwingen. Stattdessen sollen die Schwingungen der Lautsprecher möglichst unverfälscht in Schallwellen umgewandelt werden. Zudem soll eine gute Dämmung und Abdichtung des Resonanzraums hinter dem Lautsprechertreiber die sog. akustischen Rückkopplungen minimieren um die Leistung des Lautsprechers zu maximieren. Daher sollten auch die Treiber selbst möglichst steif und fest montiert sein und am besten nicht federnd angebracht sein.
Die Entdröhnung widmet sich insb. den zahlreichen Blechteilen, die vor allem im Tieftonbereich angeregt durch den Türlautsprecher oder einen Subwoofer anfangen mit zu schwingen und nachzuschwingen. Das erzeugt nicht nur weitere Störgeräusche und Resonanzen und verwischt den Klang, sondern schluckt auch Leistung. Für eine saubere, satte und trockene (nachhallfreie) Tiefton bzw. Basswiedergabe sollten dafür insb. die Türen entdröhnt werden durch das Aufbringen möglichst steifer und schwerer Entdröhnmatten. Die bekannteste Variante hiervon sind Alubutylmatten, es gibt aber auch andere gute Alternativen mit entsprechenden Vor- und Nachteilen. Hierbei sollte aber auch mit Augenmaß vorgegangen werden, auch bei der Türdämmung kann man viel falsch machen. Themen wie Crashsicherheit, Korrosion, Wasserablauf, Beweglichkeit der Mechaniken usw. sollten hierbei mit beachtet werden.
Clipping Unter Clipping versteht man den Effekt, wenn man sein Radio immer lauter dreht und der Sound irgendwann verzerrt wird. Manchmal stößt dabei der Lautsprecher selbst an seine physischen Grenzen und verzerrt deshalb. Häufiger sind es aber gerade in den Werksradios eher die schwachen Verstärker bzw. Endstufen, die an ihre Grenzen geraten. An der Leistungsgrenze werden vereinfacht ausgedrückt die Spitzen der Schallpegel hart abgeschnitten und es kommt zu einem harten kantigen und rauen Klang. Das klingt nicht nur unangenehm, sondern ist auf Dauer auch nicht gut für die Lautsprechertreiber, weil diese im normalen Betrieb selbst bei hoher Dynamik nicht solch abrupten Änderungen folgen müssen. Die Folge können sogar zerstörte Treiber sein. Abhilfe kann man hier auf vielen Wegen erreichen:
HiFi Steht für High Fidelity also Hohe Wiedergabetreue und beschreibt quasi das Streben nach dem Idealzustand, eine Aufnahme von einer Quelle exakt so wiederzugeben, wie sie einmal aufgenommen wurde.
Verstärker, Endstufen Um Clipping zu vermeiden, aber vor allem um insgesamt mehr Leistung und höhere Lautstärken mit hoher wiedergabegetreu (HiFi) zu ermöglichen, werden Verstärker bzw. Endstufen benutzt. Hierbei kann man zwischen Vorverstärkern, Vollverstärkern und Endstufen unterscheiden. Der Unterschied besteht hierbei darin, an welcher Stelle sie ansetzen und was deren Zweck ist. Vorverstärker arbeiten die Informationen vom Quellmedium so auf, dass sie weitergeleitet und weiterverarbeitet werden können. Diese übersetzen z.B. die Informationen, die auf einer CD, Speicherkarte oder einem anderen Medium enthalten sind in akustische Signale in einer Qualität, die gut im gleichen Gerät / der gleichen Komponente weiterverarbeitet oder auch an andere Komponenten oder Geräte transportiert und übergeben werden kann. Endstufen nehmen ein vorverstärktes (und ggf. anderweitig aufbereitetes) Signal und heben diesen auf den letztendlich gewünschten Pegel an, sie sind i.d.R. das letzte Glied vor dem Lautsprecher. Die Kombination aus beidem nennt man Vollverstärker, was streng genommen zwar auf die meisten Standardradios zutrifft, allerdings spricht man von Vollverstärkern eigentlich nur bei höhenwertigen Systemen die signifikant mehr Leistung haben. Üblicherweise setzt man in höherpreisigen Fahrzeugen oder im Nachrüst Car Hifi Bereich aber ohnehin auf ein separates Bedienteil, was die Funktion eines Vorverstärkers und teils auch eine einfache Endstufe enthält, die aber zumindest besser als die meisten einfachen Lösungen in Werksradios sind. Aber bei jeglichen höhenwertigen Systemen wird i.a.R. dann eine separate Endstufe zum Einsatz kommen die meist auch an einer anderen Stelle verbaut ist, da unter anderem Wärmeabfuhr hier ein Thema sein kann.
DA /AD Wandler Da viele Quellen heutzutage digitale Informationen enthalten, die am Ende aber in analoge Schallwellen übersetzt werden müssen gibt es sog. DA (Digital-Analog) Wandler, deren Aufgabe die Übersetzung dieser Information ist. Daneben kann es auch manchmal sinnvoll sein, analoge Informationen in digitale zu übersetzen, weil sich diese z.b. digital besser verarbeiten und aufbereiten lassen, dazu später mehr im Abschnitt "DSP" und "High Low Adapter". Diese Aufgaben werden von DA und AD Wandlern übernommen. Da es hierfür nicht nur einen Königsweg gibt, sondern dahinter verschiedene Algorithmen und verschiedene Preisklassen an Komponenten stehen, können diese mitunter einen entscheidenen Einfluss auf den Klang haben.
DSP steht für Digital Signal Processing und meint im Car Hifi Bereich die digitale Aufbereitung eines Audiosignals. Das umfasst diverse Signalanpassungen und das sog. Feintuning, z.b. die Filterung, Glättung, Entzerrung von Signalen, aber auch die Korrektur von Frequenzgängen oder der Laufzeit und des Phasengangs. Insbesondere mit der Anpassung und Korrektur des Frequenzgangs holt man wohl nochmal die größte Steigerung aus seinem verbauten Soundsystem heraus, egal ob Werkssystem oder Nachrüstlösung. Die Frequenzanalyse macht zudem mögliche Schwachstellen und Störfaktoren sichtbar.
Häufig werden DSP auch bereits integriert in Nachrüst Infotainmentsystemen angeboten, mitunter auch in Endstufen oder in Kombination mit High Low Adaptern und AD/DA Wandlern.
High Low Adapter Ein High Low Adapter benötigt man z.b. an, wenn man auf (s)eine originale Bedieneinheit nicht verzichten will oder eine Plug & Play Lösung nutzen will. Viele Verstärker und/oder DSP gerade aus dem Plug & Play Bereich enthalten dafür bereits einen High Low Adapter. Dieser macht vereinfacht gesagt quasi nichts anderes, als den High Pegel aus der kleinen Endstufe des Werksradios zu nehmen und wieder runterzuregeln auf einen Low Pegel, also quasi auf Vorverstärker Niveau. Das klingt erstmal unschlüssig, also warum sollte man das tun?
Viele Nachrüstradios von namhaften Herstellern besitzen neben ihren Lautsprecherausgängen (an denen man direkt die Lautsprecher anschließen kann) auch sogenannte Low Pegel Ausgänge zum Anschluss von Endstufen. Diese Low Pegel Ausgänge stellen zusätzlich den Pegel auf Vorverstärker Niveau bereit. Auf diese Weise kann man die vergleichsweise schwache Endstufe im Nachrüstradio umgehen und einen wesentlich stärkere separate Endstufe mit höherer Leistung anschließen und damit die Lautsprecher auf wesentlich höhere Lautstärken vernünftig und sauber betreiben.
Die meisten Werksradios bieten diese Low Pegel Ausgänge aber nicht separat an. Daher muss man sich anders behelfen und übersetzt den High Pegel Ausgang aus dem Werksradio zurück in einen Low Pegel (Vorverstärker Niveau) und verstärkt ihn dann separat mit einer hochwertigen Endstufe auf einem dementsprechend höheren Niveau. Weiterer Vorteil ist, dass diese Varianten meistens sehr gut als Plug & Play funktionieren, da man sich direkt zwischen originale Bedieneinheit und originale Lautsprecherkabel schaltet und keine Änderungen am Kabelbaum vornehmen muss. Ein Nachteil dabei ist natürlich, dass trotzdem ein gewisser negativer Einfluss durch das Werksradio entstehen kann, da dessen Vorverstärker und Endstufe ja weiterhin in der Wirkkette enthalten sind. Aber auch wenn eine komplette Nachrüstlösung rein klanglich natürlich immer die beste Lösung ist, kann es gute Gründe für so eine Plug & Play Lösung geben und sind auch hiermit erhebliche Steigerungen möglich, gerade gute DSP können hier ordentlich etwas rausholen.
Einmessen Wie schon im Abschnitt "DSP" eingeleitet, wird man das volle Potential eines Soundsystems erst durch Korrekturen und Anpassungen an die Gegebenheiten im Fahrzeug entfalten können. Egal wie hochwertig oder wohl ausgewählt die Komponenten auch sind, in Wechselwirkung untereinander und im Zusammenspiel mit dem Innenraum und der Karosse des Autos kann man wohl von Glück reden, wenn das verbaute Soundsystem auf Anhieb perfekt linear und ausgewogen spielt. Um dies jedoch zu überprüfen und mögliche Ausreißer oder Schwachstellen zu identifizieren, kann man das Auto einmessen. Dabei gibt man ein bestimmtes Signal auf einzelne Lautsprecher bzw. das gesamte Soundsystem und misst mit einem speziellen Mikrofon wie wiedergabetreu dieses wiedergegeben wird. Häufig nimmt man dafür ein sog. "Rosa Rauschen", was nichts anderes ist, als ein Rauschen, was über den gesamten Frequenzgang eine gleichmäßige Verteilung wiedergibt. Wenn das Soundsystem dieses Signal nun mit ungleichmäßiger Verteilung wiedergibt, einige Bereiche des Spektrums vielleicht viel zu stark oder überhöht, andere viel zu schwach oder gar nicht wiedergegeben werden, kann man diese entsprechend absenken oder anheben zumindest in gewissen Grenzen oder gar gewisse Lücken oder Schwachstellen im System identifizieren, die womöglich noch eine Hardwareanpassung erfordern. Mit guten Einmessverfahren und DSP kann man sehr viel erreichen, aber Stroh zu Gold kann man damit auch nicht machen.
Ziel beim Einmessen: Bei der Anpassung versucht man sich gewissen Idealverteilungen zu nähren und eine möglichst flache ausgewogenen Verteilung über alle Bereiche zu erzielen. Dabei sollte man es aber nicht übertreiben, jedes System wird eine gewisse Charakteristik beibehalten, je mehr man daran verstellt, umso künstlicher klingt das ganze im Zweifel dann auch. Hochwertige und gut abgestimmte Komponenten mit einem bereits angenehmen Charakter sind also immer eine gute Basis, damit man am Ende auch nicht mehr zu viel verstellen muss, um dieser idealen Verteilung möglichst nahe zu kommen. Daneben werden hierbei auch mitunter Dinge wie Laufzeitkorrekturen und Filter, sowie Hoch/Tief oder Bandpässe festgelegt, um den Lautsprechern jeweils ihre optimalen Spielbereiche zuzuordnen.
Letztlich will man durch all diese Maßnahmen erreichen, dass die Wiedergabetreue möglichst hoch und die Ausgewogenheit möglichst gleichmäßig ist. Je näher man diesem Ziel kommt, umso wahrscheinlicher ist es, dass jegliche Musik, jegliches Genre oder auch ein Podcast und jegliches weitere Medium auf dem Soundsystem den bestmöglichen zufrieden stellenden aber vor allem auch langwierig ertragbaren Klang erreicht. Naturgemäß hilft Erfahrung und ein gutes Gehör hier weiter, man sollte schon in etwa wissen was man tut, deshalb ist das Einmessen etwas, was man im Zweifel auch gern dem Profi überlassen sollte. Jedoch gibt es auch hierfür diverse Tools und Hilfsmittel und wer es sich zutraut, dem würde ich auch nicht davon abraten, es einfach mal zu versuchen, im besten Fall sollte man sich aber Zwischenstände speichern, um immer wieder eine Rückfalllösung zu haben, wenn man sich mal vollkommen verirrt hat. Ein bisschen Gefühl beim Anpassen und ein gutes Gehör sind auf jeden Fall hilfreich. |
14.03.2023 13:35 | AxelFunk | Kommentare (0)
Im Artikel "Begriffserklärung, Theorie" versuche ich alle grundsätzlichen Informationen unterzubringen wie in einer Art Nachschlagewerk. Die für mich persönlich größten "Lessons Learned" und als am wichtigsten empfundenen Regeln fasse ich hier noch einmal in einem Artikel "Goldene Regeln" zusammen. Womöglich ändert sich hier hin und wieder etwas oder es finden Ergänzungen statt.
Prioritäten bei den Lautsprechern Bei der Auswahl der Komponenten und dem Erstellen des Setups im Fahrzeug sollte man mMn bei der Basis beginnen und das schmückende Beiwerk danach ergänzen. Daher gilt: Ebenso wie der Subwoofer, ist der Rearfill nur eine Ergänzung, quasi das Sahnehäubchen beim Aufbau eines anspruchsvollen Soundsystem, keinesfalls eine Rettung oder Verbesserung eines schlechten Basis Soundsystem. Das Augenmerk sollte daher immer zuerst auf dem vorderen Komponentensystem gelten. Gibt es nichtmal ein Komponentensystem vorne oder ist dieses verbesserungswürdig anhand der Bauräume, der Bauteile oder dessen Abstimmung oder gibt es z.b. nur Breitbandlautsprecher in der Tür oder dem Armaturenbrett statt eines vernünftigen Komponentensystems lohnt es sich, zunächst hier zu investieren und sich dann allen anderen Punkten zu widmen, da dies die Basis für einen guten Klang ist.
Shit in - Shit out Ein Soundsystem ist in aller Regel nur so gut wie das schwächste Glied in der Kette. Will man also eine Verbesserung des Klangs erzielen, sollte man sich immer zuerst fragen, wo das schwächste Glied bzw. das meiste Verbesserungspotential sitzt und möglichst hier ansetzen. Auch hier bestätigen Ausnahmen die Regel. Manchmal will oder muss man bei gewissen Komponenten Kompromisse eingehen, sollte sich dann aber bewusst sein, dass sich dies auf das Gesamt Setup entsprechend auswirkt.
Dämmung und Entdröhnung nicht vergessen Etwa 30-50% des Budgets sollte man für Dämmung und Entdröhnung einplanen, insbesondere wenn man signifikant mehr Leistung ins Soundsystem bringt. Der beste Lautsprecher klingt nicht gut, wenn er vom Rasseln der Tür oder dem Fahrtwind verfälscht oder gar übertönt wird. |
14.03.2023 00:19 | AxelFunk | Kommentare (15)
Motivation
Als wir uns den Caddy gebraucht kauften, fragten uns einige aus dem Umfeld, ob das Auto denn auch ein Navi hat. Verbaut war vorher ein einfaches "Composition Colour" Radio, immerhin mit CD, Bluetooth und "Telefonschnittstelle Komfort inkl. iPod Fähigkeit", keine so schlechte Basis, aber nicht mehr ganz zeitgemäß und eben ohne Navi. Aber: Wir fragten uns, wozu man heutzutage noch ein eingebautes Navi braucht, dessen Karten im Zweifel mit teuren Updates aktuell gehalten werden müssen, wenn beinahe jeder heute doch ein Gerät in der Tasche trägt, dass die Aufgabe des Navigierens i.d.R. wesentlich besser erledigen kann.
Apple CarPlay & Android Auto Egal ob privat, beruflich oder auch mal in einem Miet- oder Sharingwagen, ich durfte schon verschiedenste Fahrzeuge mit entsprechend unterschiedlichen Infotainment Systemen in allen Preisklassen fahren. Wichtigstes Feature war und blieb jedoch letztlich immer:
Kann ich mein Handy per Apple CarPlay koppeln?
Denn dann kann ich ohne weiteres meine Musik, und meine Spotify Playlists, meine Podcasts hören, kann meine Nachrichten abhören oder diktieren, habe meine Kontakte, meinen Kalender, kann Anrufe tätigen und mich an meine Ziele und in die den Kontakten hinterlegten Adressen per Apple Karten oder Google Maps navigieren lassen und fühle mich sofort zuhause. Daher war recht schnell klar, dass uns Navi, CD-Radio aber auch Aux und Bluetooth (letztere sind in Verbindung mit einem Handyhalter zumindest noch die Not- oder Backuplösung) relativ wenig interessieren, sondern letztlich ein Radio bzw. Infotainmentsystem mit Apple CarPlay & Android Auto Einzug in den Caddy halten sollten. Da der Caddy IV noch über den guten alten Doppel DIN Schacht verfügt und ein Radioaustausch daher mit relativ überschaubarem Aufwand von Anfang an in Frage kam, war das original verbaute Radio beim Kauf auch kein wirklich ausschlaggebendes Kriterium - es sei denn, es wäre so oder so ein gutes drin gewesen.
RCD 330
Nach längerer Recherche und Abwägungen blieb ich auch aufgrund des sehr guten Preis-Leistungsverhältnisses dann bei dem in diesen Gefilden allseits beliebten RCD 330 (bzw. korrekterweise RCD330+) hängen. Entscheidende Gründe dafür waren:
Beschaffung und Wahl des richtigen Radios, Vorsicht!
Wer jetzt auch darüber nachdenkt, sich so ein RCD330 zu beschaffen: Bitte vorher etwas recherchieren und informieren, hier gibt es verschiedene Versionen, teils auch Fälschungen bzw. Nachbauten, die teils gut, teils weniger gut funktionieren und hier und da gibt es auch unseriöse Angebote. Auch die Funktionsumfänge, Anschlüsse und Schnittstellen unterscheiden sich teils im Detail, u.a. kann nicht jedes dieser Radios Apple CarPlay und Android Auto und verfügt nicht jedes Radio über gut übersetzte Sprachpakete in Deutsch oder Englisch, einige sind updatefähig, andere nicht. Darüberhinaus gibt es auch Abwandlungen und offizielle bzw. inoffizielle Nachfolger, u.a. als RCD360 vertrieben. Das beliebteste Modell trägt die Teilenummer 6RD 035 187B, da es die meisten Anschlüsse hat und updatefähig ist und i.d.R. Apple Car Play und Android Auto unterstützt, aber Achtung, dass viele nach dieser Teilenummer suchen, wissen auch die Leute, die nach dem schnellen Geld suchen, als Vorsicht ;-) Kurzum: Man sollte sich vorher gut informieren und die Kaufentscheidung nur wohl überlegt treffen.
QuadLock Adapter und Gateway
Zu beachten ist beim Einbau eines RCD330 gerade in ältere VW Fahrzeuge und auch Caddy, dass evtl. der Tausch des Gateway nötig ist, da der Umbau sonst dazu führen kann, dass die Batterie mit dem neuen Radio im abgestellten Auto leer gezogen wird, dazu finden sich auch einige Einträge hier im Forum. Das war bei uns zum Glück nicht nötig. Außerdem wird ggf. noch ein Quadlock Adapter benötigt, in meinem Fall von Quadlock III (MIB PQ Plattform) auf Quadlock I (RCD Radios).
Fazit
Über die Entscheidung zu dem Radio sind wir nach wie vor sehr glücklich, auch wenn es durchaus Nachrüstmodelle von Sony, Kenwood oder auch Alpine u.a. gibt, die teils deutlich mehr können und auch die bessere Basis für Audio Upgrades bilden. Jedoch fügen sich diese häufig nicht so gut ins Umfeld des Fahrzeugs ein. Auch die Performance des RCD330 ist wirklich überragend und selbst teure Nachrüstradio können da teils nicht mithalten. Es ist auf Knopfdruck an, aus, an - alles instant. Auch die Performance des Touchdisplay ist hervorragend, davon könnten sich so manch modernere Infotainmentsysteme eine Scheibe abschneiden. Dazu ist es ausreichend scharf, die Helligkeit unabhängig von der Dimmung in 5 Stufen einstellbar und auch bei Sonneneinstrahlung vollkommen ausreichend. Die Lautstärke Level etwa von Musik und Navi Ansagen lassen sich natürlich getrennt voneinander einstellen, sogar rudimentäre aber immerhin wirksame Soundeinstellungen lassen sich vornehmen, ein 3 Band EQ, ein Fader und Balancer sind an Board. Einzig die Größe und Position des Displays ist im Caddy IV natürlich nicht mehr ganz zeitgemäß, aber im Rahmen der Möglichkeiten wohl einer der besten Kompromisse, die man für den Preis machen kann.
Besonders hervorzuheben sind die Drehregler in gewohnter alter VW Qualität. Diese lassen eine hervorragende Bedienung auch mit abgewandtem Blick oder gar Handschuhen zu. Nicht nur für die Lautstärkeeinstellung ist mMn der Drehregler immer noch die beste Idee (und ein schnelles Mute_n durch Drücken und sofortiges Ausschalten des Radios). Auch der 2. Drehregler für das Durchblättern von Menüpunkten, was mit dem Radio auch in Apple CarPlay extrem gut funktioniert, und für das Durchblättern längerer Spotify Playlisten einfach überragend ist, was beinahe iPod nano Nostalgie aufkommen lässt, oder an den BMW iDrive Controller erinnert, sensationell und mit jeglichem Scrollen auf einem Touchdisplay wohl kaum erreichbar.
Das Radio tut nun schon ein gutes Jahr zuverlässig seinen Dienst und auch wenn wir immer mal wieder über andere Nachrüstlösungen nachgedacht haben, wird es bis auf weiteres wohl dabei bleiben, zumindest als User-Interface, weil es für Leute, die einfach nur ihr Smartphone im Auto einbinden wollen und so Musik und alles weitere haben, was sie brauchen, eine grundsolide und angenehm bedienbare Lösung bildet. |
13.03.2023 22:33 | AxelFunk | Kommentare (0)
VW Composition Colour ab Werk im Caddy
Hallo zusammen,
in diesem Blog möchte ich meine vorgenommenen und ggf. noch geplanten Maßnahmen zum Upgrade des originalen Soundsystems in unserem Caddy Maxi, Bj. 2016 dokumentieren. Die Motivation dafür ist v.a. Inspiration von und Austausch mit anderen Gleichgesinnten. Gerne bin ich auch für Fragen, Anregungen und Verbesserungsvorschläge offen.
Vorab
Wie so oft bei solchen Projekten gilt: Man lernt mit dem Projekt selbst dazu und mit dem Wissen von heute, würde man vieles bereits anders machen. Aber es gilt natürlich den Kompromiss aus zur Verfügung stehenden Ressourcen, v.a. Zeit und Geld aber auch zur Verfügung stehenden Werkzeugen, Informationen und Möglichkeiten zu finden und dem gesetzten Ziel möglichst nahe zu kommen. Kurz: Besser geht immer.
Das Basis Fahrzeug
Das Basisfahrzeug ist ein Caddy 4 als Maxi 7 Sitzer aus 2016 in der Trendline Ausstattung, ein pragmatisches Auto ohne viel Luxus, für unsere Zwecke mehr als ausreichend. Wenn wir auch sonst auf viel Luxus oder Dynamik im Auto verzichten können, guter Sound aus dem Radio und eine vernünftige Einbindung des Smartphones ist uns wichtig, daher startete dieses Projekt. Zwar gibts im Bereich der Nutzfahrzeuge noch deutlich schlechtere Soundsysteme als das ab Werk im Caddy IV, aber besonders gut ist es eben auch nicht und stößt schnell an Grenzen, wenn man mal lauter und anspruchsvoller Musik hören will.
Voraussetzungen
Aus akustischer Sicht ist das Basisfahrzeug schon mal nicht ganz schlecht, denn unseres ist bis in den Laderaum mit Teppichboden ausgestattet und innen komplett verkleidet. Laut Ausstattungsliste wurde vom Erstbesitzer sogar das "Akustikpaket High" geordert, was wohl weitere schalldämmende Maßnahmen beinhaltet. Positiv fiel mir z.B. beim Ausbau auf, dass bereits ab Werk auch die hinteren Radkästen unter der Verkleidung komplett mit dicker Akustikmatte beklebt sind. Deshalb ist das Auto für ein Nutzfahrzeug in der Größe und Preisklasse schon relativ leise. Außerdem sind die Einbauplätze der Lautsprecher gar nicht mal so schlecht: 160mm Tief/Mitteltöner in den Türen, 25mm zu den Passagieren geneigte Hochtöner im Armaturenbrett, ein paar Breitbandlautsprecher (oval 6x4cm) in den hinteren Seitenverkleidungen.
Infotainment ab Werk
Wie im Bild zu sehen: Als Infotainment war ein VW Radio Composition Color mit 6 Lautsprechern, Aux Anschluss, CD-Player und immerhin mit Bluetooth und Telefonschnittstelle verbaut.
Ziel
Am Anfang stand zunächst der Wunsch, das Smartphone mit Android Auto bzw. Apple Car Play im Caddy vernünftig einbinden zu können, später folgte der Wunsch nach besserem Sound und so nahm das Projekt seinen Lauf.
Wichtig war uns trotzdem, dass die originale Optik und Nutzbarkeit weitestgehend erhalten bleiben und an der Verkleidung möglichst nur kleine bzw. unauffällige Veränderungen stattfinden sollen. Der Caddy soll ein Nutzfahrzeug bleiben, in dem Rahmen sollte aber eine deutliche Verbesserung stattfinden.
So viel zur Einleitung, was nun passiert ist oder vielleicht noch kommen soll, folgt in den weiteren Blog Artikeln. |
06.02.2024 16:18 | AxelFunk | Kommentare (0) | Stichworte: Match M 5DSP MK2
ETON Plakette auf dem Armaturenbrett
Da ich in letzter Zeit immer mal wieder ein leichtes Knacken aus den Hochtönern im Armaturenbrett gehört hatte, nahm ich an, dass ich sie vielleicht doch im Zuge des erstmaligen Einbaus und aus Unwissenheit des Hochreißens der Pegel zu Beginn einen langfristigen Schaden genommen haben könnten, der dieses Knacken verursacht. Nach dem ersten Einbau wurden ja noch einige Schleifen an Umbaumaßnahmen und Neueinmessungen vorgenommen, so dass ich das für möglich hielt. Das Problem wollte ich mir nun näher ansehen.
Unabhängig davon war ich mittlerweile ohnehin nicht mehr ganz zufrieden mit den Hochtönern, da sie doch sehr prägnant sind. Für elektronische Musik mag das ein Vorteil sein, für Rock und Klassik eher ein Nachteil.
Bei meiner Nachrecherche stellte ich fest, dass sich wohl gerade die Hochtöner in meinem damals bestellten Set "ETON POW 172.2" von den üblichen und Geschwister Sets von ETON unterscheiden. In diesem Set werden als Hochtöner die ETON CXAB 25 beigelegt, dabei handelt es sich um Hochtöner, die mit Aluminiummembran bestückt sind. Klassischerweise und bei den meisten Hochtönern wird stattdessen Seide verwendet.
Wie man es schon vermuten würde, sind die Aluminiummebrane etwas kantiger und schriller im Sound, das kann man mögen, für den überwiegenden Teil meiner Musik ist das aber eher kontraproduktiv, auch zum angenehmen Hören von Podcasts, also Sprecherstimmen kann das etwas zu scharf sein. Die Akustiker sagen wohl: Die Alumembran neigt bei sehr hohen Pegeln zum Klirren. Zumal mit dem Mehr an Leistung durch den neuen Plug & Play Verstärker komme ich wohl öfter in diese unangenehmen Bereiche.
Zumindest könnte es das sein, was ich als unangenehm wahrnahm. Einen ausführlichen Vergleich der Systeme fand ich hier: https://www.hifitest.de/.../eton-pow-1722-eton-pro-1702-9755
Daher hielt ich zunächst Ausschau nach den Hochtönern des Schwestersets ETON POW 160.2 eben den Hochtönern mit Seidenmembran. Die sind aber offenbar nicht mehr zu bekommen. Mittlerweile hat Eton aber ein Update in dieser Kategorie herausgebracht und es gesellt sich das neue Komposet POW 16+ dazu. Größter Unterschied ist hier der verwendete Hochtöner, wobei es sich um einen 28mm Hochtöner mit Seidenmembran und Koppelvolumen handelt, kurz gesagt sind hier also noch mal eine Menge Innovationen hineingeflossen, jedoch weiterhin auf dem Einbaumaß der bisher verwendeten 25mm Hochtöner. Vorteil soll neben einem buchstäblich "seidenweichen" Klang eine bessere akustische Ankopplung an den Tiefmitteltöner sein, da der Hochtöner nun noch etwas weiter nach unten kann mit den Frequenzen und der Übergang somit besser aufgefüllt wird. Das klang für mich natürlich sehr vielversprechend und wenn man einmal dran ist, dachte ich, sollte man am besten gleich nach dem aktuellen Stand der Technik "aufrüsten". Gesagt getan, bestellte ich mir also die ETON CXS28+ Hochtöner in der Hoffnung, dass sie den stolzen Preis Wert sind.
Bei der Inspektion der alten Hochtöner stellte ich fest, dass ich mit der Menge an Heißkleber und der Befestigung der Lautsprecherträger am originalen Lautsprechergehäuse wohl noch etwas großzügiger sein muss. Beide Hochtöner hatten sich mittlerweile mit ihrem Gehäuse teilweise oder ganz vom Lautsprechergitter gelöst, an dem die Hochtöner auch original befestigt sind. Sicher gibt es hier noch andere weitaus stabilere Varianten als Heißkleber. Dieser hat jedoch den Vorteil, dass er die Möglichkeit bietet, das ganze später zerstörungsfrei wieder zu öffnen, wenn man nochmal ran muss.
Zudem beschloss ich diesmal auch die mitgelieferten Halterungen zu nutzen, mit denen die Hochtöner im Gehäuse noch zusätzlich eingeschwenkt werden können. Diese Halterungen waren auch bei den ersten Hochtönern dabei, das hielt ich aufgrund des günstigen Einbauplatzes der Hochtöner im Caddy 4 aber nicht für notwendig. Hier sitzen diese immerhin schon leicht abgekippt im Armaturenbrett Das ganze habe ich also nun eingebaut und nochmals ein- bzw. nachgemessen, um der leicht veränderten Charakteristik der neuen Hochtöner Rechnung zu tragen.
Fazit
Nach einigen Einmessroutinen und kleinen manuellen Anpassungen war ich zufrieden mit dem Ergebnis. Erstes Resume: Ich glaube es hat sich gelohnt. Die Höhen sind nun deutlich angenehmer und "langstreckentauglicher". Trotz weniger Schärfe und Klirren klingt es obenrum noch glasklarer. Das zusätzlich Einschwenken hatte wohl auch einen positiven Effekt, ich bilde mir ein, dass die "Bühnenabbildung" noch ein wenig mehr Räumlichkeit und Direktheit bekommen hat. Alles keine Wunder, aber schon ein Unterschied. Alles in allem ein weiteres Update, was die Soundanlage im Caddy noch angenehmer macht und auf ein neues Level hebt.
Schlechte Nachricht: Das Knacken hatte ich wieder sporadisch, es kommt wohl nicht vom Lautsprecher selbst, ich muss also weiter suchen ob da etwas anderes herumklappert oder ggf. ein Kabelbruch o.ä, vorliegt. Immerhin heißt das, dass die alten Hochtöner nicht kaputt sind. Jedoch gefallen mir die neuen so gut, dass sie drin bleiben.
Spielerei
Zum Lieferumfang der Hochtöner gehörten zwei gelaserte Eton Plaketten aus gebürstetem Alu mit doppelseitigem Klebestreifen auf der Rückseite. Da die Anlage mittlerweile echt gut klingt und vermutlich besser als viele Werksanlagen deutlich teurerer Fahrzeuge und ETON ja schon ein recht namhafter Hersteller im Car Audio Bereich ist, habe ich mir den Spaß erlaubt und eine dieser Plaketten mittig auf die Applikation des Armaturenbrettes im Caddy geklebt, da hier ja ebenfalls eine Optik von gebürstem Alu verwendet wird. Ich fand es ganz lustig, quasi eine Art "Sonderedition ETON Soundsystem" des Caddy zu imitieren. Vielleicht finde ich es aber bald schon wieder albern und entferne die Plakette wieder, mal sehen, der Grad zwischen gelungen und albern ist ja manchmal sehr schmal. Manchmal muss man sich auch nur etwas daran gewöhnen, die Zeit wird es zeigen. Was denkt ihr: Lassen oder weg damit?