Tue Mar 14 14:46:10 CET 2023
|
AxelFunk
|
Kommentare (0)
Dieser Blog soll nicht nur dazu dienen, meine Erfahrungen und Erkenntnisse zu teilen, sondern auch andere dazu inspirieren, die solche Projekte gern mal in Angriff nehmen wollen, aber vielleicht noch nicht so tief im Thema stecken. Nach meiner Erfahrung hilft es vor allem, ein gemeinsames Verständnis von den Begrifflichkeiten zu haben, daher möchte ich hier mal in möglichst einfachen Worte und sozusagen hemdsärmlig aufschreiben, was ich unter den Begriffen im Car Hifi Kontext verstehe. (Irrtümer vorbehalten) Membran Antrieb bezeichnet Spule und Magnet im Lautsprecher, die durch entsprechende Bestromung in Schwingung geraten und die Membran bewegen Treiber bezeichnet den Verbund aus Membran und Antrieb Lautsprecher Impedanz akustische Rückkopplung Phase(ngang) Laufzeit Frequenzgang Breitbandlautsprecher 2/3 Wegesysteme Komponentensysteme Koaxialsysteme Subwoofer Mitteltöner bei 3 Wege Systemen oder im Rearfill Frequenzweiche Hochpass, Tiefpass, Bandpass Kanäle Dämmung und Entdröhnung Die Entdröhnung widmet sich insb. den zahlreichen Blechteilen, die vor allem im Tieftonbereich angeregt durch den Türlautsprecher oder einen Subwoofer anfangen mit zu schwingen und nachzuschwingen. Das erzeugt nicht nur weitere Störgeräusche und Resonanzen und verwischt den Klang, sondern schluckt auch Leistung. Für eine saubere, satte und trockene (nachhallfreie) Tiefton bzw. Basswiedergabe sollten dafür insb. die Türen entdröhnt werden durch das Aufbringen möglichst steifer und schwerer Entdröhnmatten. Die bekannteste Variante hiervon sind Alubutylmatten, es gibt aber auch andere gute Alternativen mit entsprechenden Vor- und Nachteilen. Hierbei sollte aber auch mit Augenmaß vorgegangen werden, auch bei der Türdämmung kann man viel falsch machen. Themen wie Crashsicherheit, Korrosion, Wasserablauf, Beweglichkeit der Mechaniken usw. sollten hierbei mit beachtet werden. ClippingUnter Clipping versteht man den Effekt, wenn man sein Radio immer lauter dreht und der Sound irgendwann verzerrt wird. Manchmal stößt dabei der Lautsprecher selbst an seine physischen Grenzen und verzerrt deshalb. Häufiger sind es aber gerade in den Werksradios eher die schwachen Verstärker bzw. Endstufen, die an ihre Grenzen geraten. An der Leistungsgrenze werden vereinfacht ausgedrückt die Spitzen der Schallpegel hart abgeschnitten und es kommt zu einem harten kantigen und rauen Klang. Das klingt nicht nur unangenehm, sondern ist auf Dauer auch nicht gut für die Lautsprechertreiber, weil diese im normalen Betrieb selbst bei hoher Dynamik nicht solch abrupten Änderungen folgen müssen. Die Folge können sogar zerstörte Treiber sein. Abhilfe kann man hier auf vielen Wegen erreichen:
HiFi Verstärker, Endstufen DA /AD Wandler DSP Häufig werden DSP auch bereits integriert in Nachrüst Infotainmentsystemen angeboten, mitunter auch in Endstufen oder in Kombination mit High Low Adaptern und AD/DA Wandlern. High Low Adapter Viele Nachrüstradios von namhaften Herstellern besitzen neben ihren Lautsprecherausgängen (an denen man direkt die Lautsprecher anschließen kann) auch sogenannte Low Pegel Ausgänge zum Anschluss von Endstufen. Diese Low Pegel Ausgänge stellen zusätzlich den Pegel auf Vorverstärker Niveau bereit. Auf diese Weise kann man die vergleichsweise schwache Endstufe im Nachrüstradio umgehen und einen wesentlich stärkere separate Endstufe mit höherer Leistung anschließen und damit die Lautsprecher auf wesentlich höhere Lautstärken vernünftig und sauber betreiben. Die meisten Werksradios bieten diese Low Pegel Ausgänge aber nicht separat an. Daher muss man sich anders behelfen und übersetzt den High Pegel Ausgang aus dem Werksradio zurück in einen Low Pegel (Vorverstärker Niveau) und verstärkt ihn dann separat mit einer hochwertigen Endstufe auf einem dementsprechend höheren Niveau. Weiterer Vorteil ist, dass diese Varianten meistens sehr gut als Plug & Play funktionieren, da man sich direkt zwischen originale Bedieneinheit und originale Lautsprecherkabel schaltet und keine Änderungen am Kabelbaum vornehmen muss. Ein Nachteil dabei ist natürlich, dass trotzdem ein gewisser negativer Einfluss durch das Werksradio entstehen kann, da dessen Vorverstärker und Endstufe ja weiterhin in der Wirkkette enthalten sind. Aber auch wenn eine komplette Nachrüstlösung rein klanglich natürlich immer die beste Lösung ist, kann es gute Gründe für so eine Plug & Play Lösung geben und sind auch hiermit erhebliche Steigerungen möglich, gerade gute DSP können hier ordentlich etwas rausholen. Einmessen Ziel beim Einmessen: Bei der Anpassung versucht man sich gewissen Idealverteilungen zu nähren und eine möglichst flache ausgewogenen Verteilung über alle Bereiche zu erzielen. Dabei sollte man es aber nicht übertreiben, jedes System wird eine gewisse Charakteristik beibehalten, je mehr man daran verstellt, umso künstlicher klingt das ganze im Zweifel dann auch. Hochwertige und gut abgestimmte Komponenten mit einem bereits angenehmen Charakter sind also immer eine gute Basis, damit man am Ende auch nicht mehr zu viel verstellen muss, um dieser idealen Verteilung möglichst nahe zu kommen. Daneben werden hierbei auch mitunter Dinge wie Laufzeitkorrekturen und Filter, sowie Hoch/Tief oder Bandpässe festgelegt, um den Lautsprechern jeweils ihre optimalen Spielbereiche zuzuordnen. Letztlich will man durch all diese Maßnahmen erreichen, dass die Wiedergabetreue möglichst hoch und die Ausgewogenheit möglichst gleichmäßig ist. Je näher man diesem Ziel kommt, umso wahrscheinlicher ist es, dass jegliche Musik, jegliches Genre oder auch ein Podcast und jegliches weitere Medium auf dem Soundsystem den bestmöglichen zufrieden stellenden aber vor allem auch langwierig ertragbaren Klang erreicht. Naturgemäß hilft Erfahrung und ein gutes Gehör hier weiter, man sollte schon in etwa wissen was man tut, deshalb ist das Einmessen etwas, was man im Zweifel auch gern dem Profi überlassen sollte. Jedoch gibt es auch hierfür diverse Tools und Hilfsmittel und wer es sich zutraut, dem würde ich auch nicht davon abraten, es einfach mal zu versuchen, im besten Fall sollte man sich aber Zwischenstände speichern, um immer wieder eine Rückfalllösung zu haben, wenn man sich mal vollkommen verirrt hat. Ein bisschen Gefühl beim Anpassen und ein gutes Gehör sind auf jeden Fall hilfreich. |
Deine Antwort auf "Begriffserklärung, Theorie"