W211 MOPF schwere 4Matic-Probleme vorne

Mercedes E-Klasse W211

Ein frohes neues Jahr wünsche ich euch!

Am Samstag nach Weihnachten war ich im Süden auf der A7 (Pfändertunnel) auf Rückreise aus der Schweiz und wurde per Navi (statt über die blockierten Autobahnen) "über Land" Richtung Stuttgart geführt. Aufgrund der tiefverschneiten und nicht geräumten Land- und Nebenstraßen ab Wangen, hatte ich überraschend mit massiven 4matic Problemen beim Anfahren und Geschwindigkeiten zwischen 30-50 km/h zu kämpfen.

- Mehrfaches deutliches Wegrutschen beim langsamen Linksabbiegen über
die Vorderachse nach rechts (z.T. über 1m)
- Mehrfaches deutliches Wegrutschen nach rechts im D-Modus beim Fahren
zwischen 30-50 km/h in Rechtskurven
- Autobahnauffahrt (A6) im tiefen Schneematsch im D-Modus wieder Abrutschen
nach rechts über die Vorderachse mit sehr späten "Einfangen" mit Kickdown! 😕

Ich hatte in diesen Situationen den Eindruck, dass die 4-matic bei der Vorderachse irgendwie nicht aktiv war und der Wagen im "Hecktriebler-Modus" Richtung Kurveninnern geschoben wurde. Da der Gegenverkehr leider häufig mittig fuhr, war es teilweise schon eng zum Graben hin. Ich bin dann in den manuellen Modus gewechselt und bin bewusst höhertourig gefahren, um vorne Grip zu halten. Eigentlich absurd bei einer 4matic. Hat dann auch irgendwie funktioniert, war aber extrem mühsam, da die Straßen einem alles abverlangt haben.

Es ist das erste Mal, dass ich dieses Verhalten überhaupt bei einem Allrad-Fahrzeug festgestellt habe. Bei der Vielzahl der unterschiedlichen Fahrzeuge, dich ich bisher gefahren habe, eine absolut und leider einmalige Ausnahme.

Daher meine Frage an euch, bevor ich unnötig beim 🙂 Kohle für etwaige erfolglose Fehlersuche abdrücke:

- Kennt jemand dieses Verhalten bzw. kann mir jemand Tipps geben, bevor ich den
Fehlerspeicher der 4matic auslesen lasse?

Ich hoffe, dass es dafür eine Erklärung gibt. Ansonsten, war es das mit Mercedes und 4matic für immer.

Grüße aus dem Südwesten und DANKE für eure Unterstützung im Voraus!

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@boulder87 schrieb am 4. Januar 2015 um 14:41:25 Uhr:


- Mehrfaches deutliches Wegrutschen beim langsamen Linksabbiegen über
die Vorderachse nach rechts (z.T. über 1m)
- Mehrfaches deutliches Wegrutschen nach rechts im D-Modus beim Fahren
zwischen 30-50 km/h in Rechtskurven

Ich hatte in diesen Situationen den Eindruck, dass die 4-matic bei der Vorderachse irgendwie nicht aktiv war und der Wagen im "Hecktriebler-Modus" Richtung Kurveninnern geschoben wurde.

Die aussagen wiedersprechen sich doch! Oben sprichst du von "untersteuern" u. unten von "übersteuern"!

Was jetzt?

Ich denke einmal, das du "mangelnde" Traktion deutlich bemerkt hättest bei dem Wetter 🙂 !
Das kann beim 4matic eigentlich auch nicht sein, das du an der V.-achse keinen antrieb hast, dann bliebe das Auto stehen.

Wie ich mir das obige Verhalten erklären könnte, wäre folgendes: Der 4matic hat zwar ein Mittendifferential aber auch eine Festwertsperre im selbigen, welche für ein Grundsperrmoment (=mindest Drehmomentverteilung auf "beide Achsen"😉 sorgt.
Ich meine einmal irgendwo gelesen zu haben, dass das Grundsperrmoment "so hoch" ist das bei niedrigen Geschwindigen u. (sehr) glatter Fahrbahn das Mittendifferential "fast" als "gesperrt" zu betrachten ist.
Bei dem geringen Grip hat die Festwertsperre die beiden Achsen eventuell fast "starr" miteinander verbunden u. dann fährt das Auto halt lieber geradeaus als um die Ecke!

Wenn du auf trockener Strasse Kreise mit max. Lenkeinschlag fährst, hörst du dann irgendwelche merkwürdige Geräusche aus dem Antrieb?

MfG Günter

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Hallo,

ich kann das Fahrverhalten in beschriebenen Situationen mit meinem Wagen reproduzieren!

Das gleiche Verhalten zeigt mein 350T 4matic bei loser/hoher Schneedecke auch! Schneematch und unter Umständen einseitige Eisfläche sind extrem gefährlich/gewöhnungsbedürftig. (Samstag nach dem 2. Weihnachtstag im Ruhrgebiet war die Pest)
Außer Autobahnauffahrten, da hatte ich noch keinen Tiefschnee, dafür aber sehr großer freier verschneiter Parkplatz und mit 50km/h eingelenkt!(gut das man die Erfahrung mal gemacht hat), zu schnell eingefahrene Kreisverkehr etc., dann gehts über die Vorderachse geradeaus!

Auf festgefahrener Schneedecke gibts eher eine Paralleverschiebung des Wagens, aber dann ist man eh nicht mehr verkehsangepaßt unterwegs!

Die Ursache liegt am permanenten Allrad mit Lamellensperre im Mittendiffernzial, wie 4matic Günni schon schilderte! Hat der Reifen vorne keinen Grip in der Kurve, wird wie beim Fronttriebler untersteuert. Das weiter antreibende Hinterrad begünstigt das noch!

Der ernorme Vortrieb bei gerader Stecke, auch Steigungen bis 16% lassen das System kalt. In solchen Situationen kommt teils noch nicht mal die ESP/ETS Warnleuchte! Man überschätzt sich dann schon mal in der ersten zu schnell eingefahrenen Kurve.

Dann kommen noch regelndes ETS und ESP(ersteres erfolgt laut WIS Geschwindigkeitsabhängig), Rad wird angebremst um einer Sperrwirkung der Vorderachse gleichzukommen. da kann ich mir in Grenzsituationen das Verhalten schon vorstellen.

Habe jetzt Nokian 245/45-17V WR3A montiert und zu den vorherigen Good Year sind die um Klassen besser.

Viele Grüße,

Ferdi.

Zitat:

Man überschätzt sich dann schon mal in der ersten zu schnell eingefahrenen Kurve.

Das habe ich auch lernen müssen... .

Aber jetzt freue ich mich, wenn's mal rutschig ist: dem 500er (M273) mit 4m fährt so schnell keiner davon!
Überholen bei Glätte ist kein Risiko mehr, der Überholweg ist schön kurz; man darf nur nie die physikalischen Gegebenheiten ausblenden und leichtsinnig werden. Kurve bleibt Kurve 😎

PS: Conti halte ich für einen der besten M+S; aktuell habe ich Dunlop auf dem Dicken (Contis hat mein Elch), damit bin ich bis jetzt sehr zufrieden - aber dieses Thema interessiert mich immer: im Winter möchte ich max. Grip (und Komfort).

Zitat:

@bora96kw schrieb am 6. Januar 2015 um 23:19:55 Uhr:


Außer Autobahnauffahrten, da hatte ich noch keinen Tiefschnee, dafür aber sehr großer freier verschneiter Parkplatz und mit 50km/h eingelenkt!(gut das man die Erfahrung mal gemacht hat), zu schnell eingefahrene Kreisverkehr etc., dann gehts über die Vorderachse geradeaus!

Das "Problem" habe ich auch -und auch wenn Ihr jetzt lacht- sogar und vor allem im Trockenen! Ich fahre einen 212er mit der 45:55 % Kraftverteilung. Hier habe ich mehrfach im 212er Forum die Problematik angesprochen und angemerkt. Es ist die blanke Physik und entspricht so auch dem Serienstand!

Hier meine Gedanken zum Allrad, die auch auf das beschriebene Fahrverhalten eingeht:
http://www.auto-tests-service.de/.../Allrad.html

Ich zitiere mich selbst:
"Doch was, wenn man es mal wissen will? Wie reagiert der Allradler im Grenzbereich? Um das Ergebnis vorweg zu nehmen: Mit hemmungslosem Untersteuern. Wer in eine Kurve einlenkt und am Scheitel Gas gibt, der ändert das leicht untersteuernde Kurvenverhalten der E-Klasse mit dem Gaseinsatz sofort ins satte Leistungsuntersteuern.[4] Hier ist der Hinterradantrieb deutlich im Vorteil. Denn während auch dieser im Schubbetrieb leicht untersteuert, kann man ihn mit dem Gasfuß neutral aus der Kurve herauszirkeln."

PS: Mir ist auch klar, dass man das mit einem 280iger sicherlich nicht auf trockener Strecke reproduzieren kann...

PPS: Bei Problemen mit unplausiblen Fahrzeugreaktionen immer auch die Mechanik überprüfen! Wir hatten neulich einen plötzlich ausbrechenden 500er 212er im Forum. Bei dem war an der Hinterachse etwas ausgeschlagen (gefunden hat es erst der Gutachter des Gerichts - Mercedes war völlig unfähig und versagte auf ganzer Linie!).

Wow, klasse Rückmeldungen! Da staunt der Laie und der Fachmann wundert sich nicht wirklich! 😛 Danke für das gesammelte Feedback!

Hier nun die "Rückmeldung" des 🙂, ganz ohne Euronen:

1) Nix im Fehlerspeicher der 4m, wie von euch auch schon richtig vorhergesehen!

2) REIFEN: Ebenfalls NIX! War mir auch klar. Zudem, sind die Conti TS 830p, der aktuelle Nachfolger ist der 850p, aufgezogen. Das p steht für ein grobstolligeres Profil und hat nochmals zusätzlichen Grip im Schnee. Eigentlich der "perfekte" Reifen für so ein Wetter. Fahre den auf einer 16" Felge.

3) Der 🙂 hat mir exakt das mit auf den Weg gegeben, was bora96kw und auch J.M.G ausgeführt haben! Hon y soit, qui mal y pense. Ein Schelm sei....... Also zurück zur Fahrphysik.

Und hier greift auch sein Vorschlag: Er hätte gehört, dass es gerade für die Allradler Winter- und Schneetrainings geben würde, OHNE dass diese direkt in tausende Euronen für Lappland, Flug und all-inclusive ausarten müsste. Schwerpunkt seien das Erkennen und Vermeiden bzw. das Verhalten des Wagens in den beschriebenen Grenzsituationen.

Kennt von euch jemand solche Trainings? Wer veranstaltet diese und wer hat ggf. schon mal so was mitgemacht? Also Winter, Schnee, Glätte, etc. Die ADAC Trainings kenne ich selbst.

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Zitat:

@bora96kw schrieb am 6. Januar 2015 um 23:19:55 Uhr:


Die Ursache liegt am permanenten Allrad mit Lamellensperre im Mittendiffernzial, wie 4matic Günni schon schilderte! Hat der Reifen vorne keinen Grip in der Kurve, wird wie beim Fronttriebler untersteuert. Das weiter antreibende Hinterrad begünstigt das noch!

Der ernorme Vortrieb bei gerader Stecke, auch Steigungen bis 16% lassen das System kalt. In solchen Situationen kommt teils noch nicht mal die ESP/ETS Warnleuchte! Man überschätzt sich dann schon mal in der ersten zu schnell eingefahrenen Kurve.

Das die Festwertsperre das von boulder87 beschriebene Fahrverhalten "begünstigen" könnte, ist ja nur eine Vermutung von mir gewesen, basierend auf den Erfahrungen mit dem Auto meiner Frau.

Die fährt einen Opel Frontera B u. der hat einen zuschaltbaren Allradantrieb, bei dem V.- u. H.-achse "starr" mit einander verbunden werden. Wenn ich den Allrad während der fahrt auf trockener schnurgerader Strecke zuschaltet, merke ich selbst da, wie das Auto "steif" wird! Selbst für minimale "Richtungskorrekturen" steigen die Lenkkräfte deutlich an, wie gesagt geradeaus!

Wenn ich mir jetzt vorstelle das ganze bei sehr niedriger Haftung, dann könnte sich das "Grundsperrmoment" beim 4matic schon einwenig negativ bemerkbar machen!

Allerdings muss man sich über eines ganz deutlich im klaren sein: Der 4matic Antrieb kaschiert die tatsächlichen "Haftungsverhältnisse" schon ganz ungemein! Erst wenn man einmal bremsen muss u. sich das ABS schon bei geringstem Pedaldruck sofort "meldet" weiß man wie wenig Haftung tatsächlich vorhanden ist!
Vor eingen Jahren habe ich einmal einen BMW Z3 o. Z4 einen Berg hochgezogen! Der BMW ist auf Schneebedeckter Fahrbahn mitten in einem ordentlichen Anstíeg "hängen" geblieben (der konnte noch nicht einmal mehr auch nur ein stückchen anfahren..).
Den 4matic davor gespannt u. dann mit dem BMW im schlepp im Berg angefahren u. denn den Berg hoch gezogen!
Also reine traktion ist nicht unbedingt das problem beim Allradantrieb, nur sagt das nicht unbedingt viel aus über die tatsächlichen Haftungsverhältnisse.

Und Schnee ist nicht gleich Schnee!
Es gibt Schnee auf dem kann man super fahren u. es gibt Schnee da ist es deutlich schlechter, kurz man kann es nicht einfach vergleichen.

MfG Günter

Zitat:

@boulder87 schrieb am 7. Januar 2015 um 16:50:11 Uhr:


Kennt von euch jemand solche Trainings?

Fahrtraining ist sicher ne gute Sache... aber, man kann das nächste mal auch einfach langsamer in den Kreisverkehr oder die Kurve reinfahren! Beim Anfahren (auch am Steilhang mit Schneeuntergrund) ist die 4Matic sowieso TOP und braucht keine Gebrauchsanweisung 😉

hallo, ich wollte nochmal die Probleme mit dem Allrad aufgreifen:
Neben einem X3 fahren wir einen W163 mit dem V8 Motor: Die gleiche Problematik tritt bei unseren vereisten Nebenstraßen oder Waldwegen auch auf, das Auto neigt massiv zum Untersteuern, das sich durch Gasgeben nicht beheben läßt, da die Elektronik dazwischen funkt. Am einfachsten ist es, das ESP auszuschalten, dann läßt sich der Dicke mit dem Gaspedal wunderbar in und durch die Kurve ziehen, bißchen Übung vorausgesetzt, einfach mal ausprobieren!
Viele Grüße aus dem sonnigen Oberbayern
Bine

Ich kann nur sagen, dass mir mein Heckantriebler in diesem Winter noch kein einziges Mal ausgebrochen ist 😉

Zitat:

@4matic Guenni schrieb am 7. Januar 2015 um 18:06:00 Uhr:



Zitat:

@bora96kw schrieb am 6. Januar 2015 um 23:19:55 Uhr:


Die Ursache liegt am permanenten Allrad mit Lamellensperre im Mittendiffernzial, wie 4matic Günni schon schilderte! Hat der Reifen vorne keinen Grip in der Kurve, wird wie beim Fronttriebler untersteuert. Das weiter antreibende Hinterrad begünstigt das noch!

Der ernorme Vortrieb bei gerader Stecke, auch Steigungen bis 16% lassen das System kalt. In solchen Situationen kommt teils noch nicht mal die ESP/ETS Warnleuchte! Man überschätzt sich dann schon mal in der ersten zu schnell eingefahrenen Kurve.

Das die Festwertsperre das von boulder87 beschriebene Fahrverhalten "begünstigen" könnte, ist ja nur eine Vermutung von mir gewesen, basierend auf den Erfahrungen mit dem Auto meiner Frau.
Die fährt einen Opel Frontera B u. der hat einen zuschaltbaren Allradantrieb, bei dem V.- u. H.-achse "starr" mit einander verbunden werden. Wenn ich den Allrad während der fahrt auf trockener schnurgerader Strecke zuschaltet, merke ich selbst da, wie das Auto "steif" wird! Selbst für minimale "Richtungskorrekturen" steigen die Lenkkräfte deutlich an, wie gesagt geradeaus!
Wenn ich mir jetzt vorstelle das ganze bei sehr niedriger Haftung, dann könnte sich das "Grundsperrmoment" beim 4matic schon einwenig negativ bemerkbar machen!

Allerdings muss man sich über eines ganz deutlich im klaren sein: Der 4matic Antrieb kaschiert die tatsächlichen "Haftungsverhältnisse" schon ganz ungemein! Erst wenn man einmal bremsen muss u. sich das ABS schon bei geringstem Pedaldruck sofort "meldet" weiß man wie wenig Haftung tatsächlich vorhanden ist!
Vor eingen Jahren habe ich einmal einen BMW Z3 o. Z4 einen Berg hochgezogen! Der BMW ist auf Schneebedeckter Fahrbahn mitten in einem ordentlichen Anstíeg "hängen" geblieben (der konnte noch nicht einmal mehr auch nur ein stückchen anfahren..).
Den 4matic davor gespannt u. dann mit dem BMW im schlepp im Berg angefahren u. denn den Berg hoch gezogen!
Also reine traktion ist nicht unbedingt das problem beim Allradantrieb, nur sagt das nicht unbedingt viel aus über die tatsächlichen Haftungsverhältnisse.

Und Schnee ist nicht gleich Schnee!
Es gibt Schnee auf dem kann man super fahren u. es gibt Schnee da ist es deutlich schlechter, kurz man kann es nicht einfach vergleichen.

MfG Günter

Hallo, da ich derzeit dabei bin mir einen Ersatz für meinen Frontera zu suchen, bin ich auf das Thema 4-Matic bei diversen Mercedes-Modellen gestoßen. Beide Systeme sind doch grundlegend anders, nicht nur weil beim Fronti alles manuell zugeschaltet werden muss.

Als Jahre langer Frontera-Eigner kann ich nur sagen, der ist ein richtiger Geländewagen, wo nicht die Vorder- und Hinterachsen starr mit einander verbunden werden, sondern auf der jeweiligen Achse nur die Räder, natürlich und man es tunlichst vermeiden sollte auf trockenem und/oder festen Untergrund, den Allrad zu nutzen, auch nicht sehr langsam fahren, mit der zuschaltbaren Untersetzung. Die dann entstehenden Verspannungen können zu Defekten im ganzen Antriebsstrang führen.

Allrad macht ja auch nur Sinn wenn der Untergrund eben "rutschig" ist, dann funktionieren die Vollsperren, beim Fronti hervorragend.

Allgemein würde ich sagen hat kein Allradantrieb eine Chance, wenn der Gripp verloren geht, die Räder durchdrehen (eben durch extreme Glätte) und dann dabei Eingelenkt wird. Die eingelenkten Vorderräder schieben dann über die Flanken (da nützt auch das beste Profil nix mehr ;-)), wenn immer noch zu viel Vortrieb herrscht. Das ist reine Physik. Mit Spikes hätte man dann vielleicht eine Chance, oder eben mit Schneeketten.

Mit einer 4 Matic, E oder C-Klasse würde ich mich nicht abseits befestigter Wege wagen, nicht nur wegen der sehr geringen Bodenfreiheit. Die 4-Matic hat ihre Stärken bei "sehr" glatten Straßenverhältnissen, aber eben auf Topf-ebenen Straßen/Wegen. Da könnten schon unbefestigte Feldwege zum Problem werden, außer die in der G-Klasse verbaut sein dürfte, natürlich ;-)) Oder liege ich da falsch?

Eine C oder E Klasse hat im Normalfall nichts auf unbefestigten Straßen zu suchen. Eben weil es den Fahrzeugen an Bodenfreiheit fehlt. Mehr gibt es nicht zu sagen.
Es gibt nur wenig Situationen in denen 4 Matic Sinn macht: extrem schlechte Witterungsverhältnisse, überdurchschnittlicher Anhängerbetrieb z.B. beim Camping. Wenn man versucht auf nasser Wiese den Hänger zu rangieren, ist die. 4 Matic deutlich im Vorteil. Bei Fahrzeugen von über 400 PS macht 4 Matic auch durchaus Sinn.
Allgemein lässt sich aber auch bei der 4 Matic sagen, wer billige Ding Dong Reifen kauft, weil er keine Kohle hat, wird nicht viel Spaß haben.

Zitat:

@toyotahelferlein schrieb am 26. August 2021 um 22:08:55 Uhr:



Zitat:

@4matic Guenni schrieb am 7. Januar 2015 um 18:06:00 Uhr:


Hallo, da ich derzeit dabei bin mir einen Ersatz für meinen Frontera zu suchen, bin ich auf das Thema 4-Matic bei diversen Mercedes-Modellen gestoßen. Beide Systeme sind doch grundlegend anders, nicht nur weil beim Fronti alles manuell zugeschaltet werden muss.

Als Jahre langer Frontera-Eigner kann ich nur sagen, der ist ein richtiger Geländewagen, wo nicht die Vorder- und Hinterachsen starr mit einander verbunden werden, sondern auf der jeweiligen Achse nur die Räder, natürlich und man es tunlichst vermeiden sollte auf trockenem und/oder festen Untergrund, den Allrad zu nutzen, auch nicht sehr langsam fahren, mit der zuschaltbaren Untersetzung. Die dann entstehenden Verspannungen können zu Defekten im ganzen Antriebsstrang führen.

Allrad macht ja auch nur Sinn wenn der Untergrund eben "rutschig" ist, dann funktionieren die Vollsperren, beim Fronti hervorragend.

Allgemein würde ich sagen hat kein Allradantrieb eine Chance, wenn der Gripp verloren geht, die Räder durchdrehen (eben durch extreme Glätte) und dann dabei Eingelenkt wird. Die eingelenkten Vorderräder schieben dann über die Flanken (da nützt auch das beste Profil nix mehr ;-)), wenn immer noch zu viel Vortrieb herrscht. Das ist reine Physik. Mit Spikes hätte man dann vielleicht eine Chance, oder eben mit Schneeketten.

Mit einer 4 Matic, E oder C-Klasse würde ich mich nicht abseits befestigter Wege wagen, nicht nur wegen der sehr geringen Bodenfreiheit. Die 4-Matic hat ihre Stärken bei "sehr" glatten Straßenverhältnissen, aber eben auf Topf-ebenen Straßen/Wegen. Da könnten schon unbefestigte Feldwege zum Problem werden, außer die in der G-Klasse verbaut sein dürfte, natürlich ;-)) Oder liege ich da falsch?

Also ganz so einfach ist das nun nicht, wie du es oben beschreibst.
Beim "neueren" Fronti kann der Allradantrieb währende fahrt bis Tempo 80km/h zugeschaltet werden und es darf über 100km/h schnell damit gefahren werden, 100km/h auf Schnee, Matsch, naja!
Zu dem muss bei einem solchen System, mit der starren Verbindung der zwei Achsen, rein von der Betrachtung her, auch eine Achse die gesamte Leistung übertragen können, entsprechend müssen die Antriebselemente ausgelegt sein. So ein paar Meter geradeaus sollte so ein Allradantrieb da schon vertragen.
Wenn der Grip fehlt nützt dir auch ein Allrad nichts, das ist richtig aber NULL Grip ist extrem selten, selbst Eis hat noch einen geringen Reibwert und bis DAHIN ist ein Allradantrieb jedem anderem Antriebskonzept eindeutig überlegen.
Man kann auch mit einem Allradantrieb abfliegen, es gab in der Anfangsphase des ABS auch viele Unfälle weil die Leute meinten, mit ABS könne man die Physik überlisten ..! Ähnliches gilt für das ESP und andere Helferlein ..!
Von der Fahrphysik her kann ein Reifen entweder nur 100% Antrieb/Brems oder Seitenführungskräfte übertragen, alles andere dazwischen ist ein Kompromiss zwischen den drei Möglichkeiten, jeweils zulasten einer der anderen Größen.
Bei einem nur Front oder Hecktriebler müssen nur zwei Räder die benötigten Antriebskräfte übertragen, das verringert die möglichen Seiten Führungskräfte. Wenn in einer bestimmen Situation ein Front/ Hecktriebler ins rutschen kommt, kann es sein das ein gleich schneller Allrad PKW nicht rutscht, weil sich die Antriebsmomente auf vier Räder verteilen, jedes Rad weniger Antriebskraft übertragen muss und somit etwas mehr Seitenführungskräfte übernehmen kann.
Beim Bremsen sind beide Konzepte gleich ..! Deshalb sollte man als Allradfahrer*in bei schlechten Straßenverhältnissen ab und an mal leicht bremsen um ein Feedback zu bekommen WIE GLATT es tatsächlich ist.
Zur Leistungsfähigkeit des 4matic nur soviel: Ich habe das jetzt schon mehrfach erlebt, das auf einer Straße mit geschlossenen Schneedecke, Fahrzeuge mit Front oder Heckantrieb in einer Steigung einfach nicht mehr weiter kamen. An ein anfahren bergauf gar nicht zu denken.
Den Benz davor, Abschleppseil dran und der Benz fährt mit den Fahrzeugen im schlepp den Berg rauf als wenn nichts wäre ..!
Mit unseren E-Klasse mit 4matic habe ich schon beladene Pferdeanhänger über den nassen Rasen gefahren, wo Front und Hecktriebler mit dem leeren Anhänger versagen.
Feldwege gehen natürlich nicht mit so einer E-Klasse aber dafür gibt es den GLK und wenn man da einen hat, der das Offroad Technikpaket hat (Fahrzeug ist höher, untere Motorverkleidung ist eine massive Stahlplatte, sowie eine verstärkte Unterbodenverkleidung und spezielle Abstimmung des ETS) dann geht schon einiges. Meine Frau hat so einen ..!

Zum Thema Frontera, unsere hatte noch die G80 Achse (Differential hinten mit Grundsperrmoment) hinten, sonst macht der zuschalt Allrad sowieso keinen richtigen sinn, der hat Vorteile aber auch einen Gewaltigen Nachteil: Bei eingeschaltetem Allradantrieb, möchte das Auto eigentlich nur noch eines: Geradeaus fahren!
OHNE Mittendifferential findet kein Drehzahlausgleich vorne/ hinten statt, der zum Kurvenfahren aber eigentlich dringend nötig ist. Wenn es um die Ecke gehen soll, geht das nur, wenn ein oder mehrere Räder die Auftretende Drehzahlunterschiede durch schlupf abbauen.
Im Gelände mag das egal sein aber auf einer Schneebedeckten Straße ist das echt blöd wenn der Fronti in einer Spitzkehre eigentlich lieber geradeaus möchte ..! Mit Allrad will er geradeaus und ohne geht es nicht vorwärts ..!

Um es jetzt mal ganz deutlich zu sagen, der Fronti mag im "richtigen" Gelände einem 4matic Antrieb überlegen sein aber im Strassenbetrieb hast du dagegen keine Chance!
Vortriebsleistung durch Schlupf vernichten, wegen des Fehlenden Drehzahlausgleiches vorne/ hinten ist halt Kontraproduktiv wenn eigentlich die Erzielung eines max. Vortriebes das Ziel ist, außerdem fährt sich das sch..ße!

Hier wurde gerade angesprochen das sich ein 4matic erst jenseits der 400PS lohnen würde.
Das halte ich für nicht richtig.
Wenn ich einen Firmenwagen fahre, merke ich immer wieder, das selbst nur 100PS für einen Fronttriebler beim zügigen anfahren auf nasser Straße Zuviel sind, bei einem Hecktriebler gehen da einige PS mehr aber irgendwann ist halt Schluss, da wird aus der Leistung nur noch schlupf.
Wenn ich mir überlege das der damalige 320CDI oder der jetzige 350CDI nur Heckantrieb hätten, vielen Dank, das brauche ich nicht.
Das hat nichts mit Raserei etc. zu tuen aber die Leistung muss halt irgendwie auf den Boden und ein Reifen kann halt nur eines richtig, siehe oben, und da macht es meiner Meinung nach schon bei um 200PS sinn, die Antriebskräfte zu verteilen.
Denn "Ausnutzen" wird auch der 2WD Driver die zu Verfügung stehende Motorleistung .., nur darf man sich als Allradfahrer*in halt nicht verleiten lassen "Vortrieb" mit "Haftung" zu verwechseln, das könnte böse Enden ..!

MfG Günter

Einfach "geradeaus" ist da natürlich nicht das Problem, wenn die Räder "verriegelt sind und der Untergrund auch fest ist. Wo fährt man aber nur geradeaus? So lange sich die Vorderräder ohne besonderen Kraftaufwand einlenken lassen, was aber nur bei relativ "losen" Untergründen oder Glätte möglich ist, wird sich der Antriebsstrang auch nicht zu stark "verspannen". Ich habe den Fronti nun 25 Jahre gefahren und kenne dessen Stärken und Schwächen. Zu den anderen Punkten sehe ich keinen Widerspruch in meinen Ausführungen.

Liebe Grüße Frontiwolf

Hier ging es bis gestern um Probleme mit der 4MATIC und nicht um eine ominöse Kaufberatung bzw. dem Bashing von der 4MTIC. Warum macht man sowas???

Zitat:

@Mackhack schrieb am 27. August 2021 um 20:00:56 Uhr:


Hier ging es bis gestern um Probleme mit der 4MATIC und nicht um eine ominöse Kaufberatung bzw. dem Bashing von der 4MTIC. Warum macht man sowas???

Wieso Bashing? Es ging um die Vor- und Nachteile beider Systeme, also schon um das Thema und im allgemeinen was Allrad leisten kann und wo die Grenzen sind, wenn der Untergrund nicht mitspielt. Das ist ja generell das Problem dass viele Allradfahrer meinen sie könnten auf allen Wegen so fahren, als gäbe es keine "physikalischen" Grenzen, egal wie der Untergrund ist. Geht in Fahrt der Gripp verloren nützen auch die besten Regelsysteme nichts mehr. deswegen sieht man bspw. in Kanada, Alaska, Norwegen etc. auch immer wieder sehr viele "4 WD" in einem Graben liegen 😁

Es geht hier um Probleme und nicht um das Für ohne Wider der 4MATIC. Vielleicht hilft es ja wenn man sich Themen erst mal durchliest bevor man was schreibt nachdem Google einem ein Thema mit einem Link gibt.

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