Zündkerzen mit 4 Elektroden - sinnvoll?

Hallo liebe Gemeinde,

ich habe eine Frage zum Thema "Zündkerzen mit 4 Elektroden".

Hintergrund:
Vor Ewigkeiten hatte ich mal einen Alfa Romeo GTV 2.0. Also dieses geile italienische Sport Coupé mit dem legendären 2 Liter Doppelnocker. Bei dieser Maschine waren Zündkerzen mit 4 Elektroden Pflicht (Werksvorgabe, z.B. Golden Lodge). Da diese Teile echt verdammt teuer sind (ich hab' was von rund 30 Euronen pro Stück im Sinn), haben manche die deutlich billigeren Bosch Kerzen mit 1 Elektrode eingebaut und dies oft schmerzlich mit durchgebrannten Kolben sehr bitter bezahlt.

Ich restauriere gerade recht aufwendig einen BMW E21 323i von 1981. Dabei ist auch eine Motor Revision fällig. In diesem Zuge werden u.a. ein verstellbares Burst Flow Nockenwellenrad, eine 272° scharfe Nockenwelle und ein Edelstahl Fächerkrümmer eingebaut werden. Ich würde auch sehr gerne hier Zündkerzen mit 4 Elektroden einsetzen (z.B. Beru UXT2).

Kann ich dies hier bedenkenlos tun oder haben solche Kerzen auch Nachteile gegenüber den 08/15 Kerzen mit 1 Elektrode?

Danke ;=))
Jan

Beru-uxt2
Beste Antwort im Thema

Es gibt Motoren die sind echte Zicken, hatte mal nen XR3i der war auch so eine wollte nur richtig mit den Motocraft Kerzen die guten NGK wollte der nicht.

Und der Twinspark von Alfa ist auch bekannt dafür bekannt so ne Zicke zu sein, 8 Zündkerzen die mehr kosten wie das Fahrzeug heute noch wert ist. Ok ich kann Alfa auch nicht wirklich leiden.

Bei manchen aktuellen MNotoren ist dei Einbaulage auch schon vorgeschrieben.

Aber BMW nimmt eigentlich fast alles was auf dem Markt ist und passt.

Obwohl es in meinen Augen bessere Kerzen als die Beru allerweltskerzen UXT 1/2 gibt, die sind eigentlich auf dem Markt um mit zwei Kerzen 90% Marktdeckung zu erreichen.

Aber wenn ich schon so ein Projekt vor mir habe, dann frag doch einfach mal nen erfahrenen Motorenpfuscher was er empfehlen würde, am besten einen welcher sowas schon mehrfach hinter sich hat.

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Müsste in so einem Fall nicht die Einspritzung für die betroffenen Zylinder abgeschaltet werden?

Müsste. Warum weiss ich nicht. Ich hab nur die Rechnung zu meinen Kaufunterlagen bekommen - 1200€ für nen neuen Kat und Zündspulen.

Anscheinend sind nicht alle so clever und schalten einzeln ab (können auch gar nicht alle einzeln). Bekannter hatte auch mal 'ne defekte Kerze (haben wir dann hinterher festgestellt) am Passat 35i.
Resultat :
Kat zerbröselt, Auspuff verstopft und auf der Autobahn ist ihm dann wegen der Verstopfung (oder Verpuffung?) durch Überdruck der Mitteltopf an der umgebördelten Nahtstelle ordentlich aufgeplatzt.
Hatt' ich vorher auch noch nie gesehen.

Zitat:

@OO--II--OO schrieb am 30. August 2017 um 10:52:54 Uhr:


Anscheinend sind nicht alle so clever und schalten einzeln ab (können auch gar nicht alle einzeln).

Warum nicht? Seit MPI können die Einspritzdüsen einzeln angesteuert werden und mit Lambda Sonden kann die Elektronik auch erkennen, welcher Zylinder nicht verbrennt.

Wobei das Gesamtgemisch für den Kat dann vermutlich zu mager werden würde, wenn die anderen Zylinder normal laufen würden...

Mal angenommen: Elektronik stellt eine defekte Zündspule auf einem Zylinder fest, schaltet dort die Einspritzung ab und betreibt die übrigen Zylinder nun ohne Lambdareglung im Notlauf.

Wäre der Sauerstoffüberschuss ein Problem für den Kat? Also ich meine nicht die Abgaswerte, sondern die Haltbarkeit.

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Wäre nicht. Die alten Lambdasonden waren übrigens nicht schnell genug, die neuen können das "zylinderselektiv". Ich würde aber eher den "Klopfsensor" nehmen um zu messen, ob es zum gewünschten zeitpunkt knallt.

Einzelabschaltung war früher einfach noch nicht möglich bzw. vorgesehen. Beim BMW Motor M20 mit L-Jetronic bzw. später Motronic ('82-'94) z.B. spritzen glaub ich immer 2 oder 3 der 6 Einspritzventile abwechselnd gleichzeitig, Einzelabschaltung daher nicht möglich.
Klar können das mittlerweile wahrscheinlich viele, aber eben längst nicht alle der älteren Typen.

Zitat:

@OO--II--OO schrieb am 30. August 2017 um 20:20:32 Uhr:


Einzelabschaltung war früher einfach noch nicht möglich bzw. vorgesehen. Beim BMW Motor M20 mit L-Jetronic bzw. später Motronic ('82-'94) z.B. spritzen glaub ich immer 2 oder 3 der 6 Einspritzventile abwechselnd gleichzeitig, Einzelabschaltung daher nicht möglich.
Klar können das mittlerweile wahrscheinlich viele, aber eben längst nicht alle der älteren Typen.

Hä? Dann würde er doch in Zylinder einspritzen, die gar nicht im richtigen Takt sind und einfach Sprit unverbrand durchhauen.
Kann ich mir nicht vorstellen.
Eher hatte er ne Art Vorkammereinspritzung für mehrere Zylinder, aber dann auch keine 6 Düsen. 😉

Ich bin halt davon ausgegangen, dass ab MPI alle technischen Voraussetzungen dafür erfüllt sind. Klopfsensoren haben Motoren ja auch schon etwas länger. Aber danke für die Aufklärung. 🙂

Quatsch, das spritzt doch in den Ansaugkrümmer direkt vor's Ventil, und solang das zu ist, geht auch nix in den Zylinder
https://imagecdn2.panjo.com/.../...cfb-2c9e-4b73-b327-1261e8b26a6b.jpg
Erst wenn's Einlaßventil öffnet, wird das Luft-Kraftstoff-Gemisch dann angesaugt.

Hast das evtl. mit den Benzin-Direkteinspritzern verwechselt, die müssen natürlich sorgfältiger einspritzen (und produzieren trotzdem dann Feinstaub . . . aber das ist wieder ein ganz anderes Thema . . . )

Zitat:

@OO--II--OO schrieb am 31. August 2017 um 11:20:22 Uhr:


Quatsch, das spritzt doch in den Ansaugkrümmer direkt vor's Ventil, und solang das zu ist, geht auch nix in den Zylinder !
Erst wenn's Einlaßventil öffnet, wird das Luft-Kraftstoff-Gemisch dann angesaugt.

richtig. fachlich ausgedrückt heißt das, der kraftstoff wird vorgelagert.
weswegen u.a. die spiegelglanz-polituren mancher möchtegern-tuner kompletter blödsinn sind. auf einer matten, rauen oberfläche haftet der kraftstoff als film und wird beim nächsten ansaugtakt wieder verdampft und 'eingeatmet', bei einer glatten oberfläche gibts fette tropfen, die entsprechend mies für die gemischbildung sind.
aber das ist wieder eine andere baustelle🙂

Zitat:

richtig. fachlich ausgedrückt heißt das, der kraftstoff wird vorgelagert.

ja mann nennt es Pferd, aber es heist auch Gaul, da gibt es genügend Namen. 😁
Ich nenn es halbsequenziell, andere sagen aber auch Gruppeneinspritzung.

Zitat:

Ich bin halt davon ausgegangen, dass ab MPI alle technischen Voraussetzungen dafür erfüllt sind.

Nein sind sie nicht, ohne Nockenwellengeber ist vollsequenziell nicht möglich, weder zum Zünden noch zum Einspritzen.

Zitat:

bei einer glatten oberfläche gibts fette tropfen, die entsprechend mies für die gemischbildung sind.

Viele geben sehr viel Geld für ihre Motoren aus und stecken dann die uralten Ev1 düsen in den Motor. Da ist wie mit einem Gartenschlauch den Motor mit sprit zu versorgen. 😉

Zitat:

@Anarchie-99 schrieb am 1. September 2017 um 13:19:12 Uhr:



Zitat:

Ich bin halt davon ausgegangen, dass ab MPI alle technischen Voraussetzungen dafür erfüllt sind.

Nein sind sie nicht, ohne Nockenwellengeber ist vollsequenziell nicht möglich, weder zum Zünden noch zum Einspritzen.

So, um meine Kenntnisse in veralteter Technologie weiter zu erweitern... Warum? 😁
KW Sensor reicht doch, um die Position jedes Kolben zu berechnen.

Sollte natürlich dann nicht nur ein Signal pro Umdrehung geben.

Zitat:

@kev300 schrieb am 1. September 2017 um 13:39:13 Uhr:


So, um meine Kenntnisse in veralteter Technologie weiter zu erweitern... Warum? 😁
KW Sensor reicht doch, um die Position jedes Kolben zu berechnen.

Beim 2-Takter ja, beim 4-Takter aber eben nur ohne elektr. Einspritzung. Da zündet man einfach auch in den Auslass-Takt, macht ja nichts.

Für elektr. Einspritzung muss man dann aber schon genau wissen, ob Verdichtungs- oder Auslass-Takt, deshalb der NWS dann.

Zitat:

Sollte natürlich dann nicht nur ein Signal pro Umdrehung geben.

Ein Signal reicht schon für das Steuergerät, die übrigen Zylinder ergeben sich ja damit von selbst.

Zitat:

@gobang schrieb am 2. September 2017 um 09:24:43 Uhr:


Beim 2-Takter ja, beim 4-Takter aber eben nur ohne elektr. Einspritzung. Da zündet man einfach auch in den Auslass-Takt, macht ja nichts.
Für elektr. Einspritzung muss man dann aber schon genau wissen, ob Verdichtungs- oder Auslass-Takt, deshalb der NWS dann.

Huch, so schnell vergisst man die grundlegendsten Sachen. 😉
Aber dann verstehe ich deine Aussage von vorher nicht. Ohne Nockenwellensensor ist doch auch kein MPI möglich.
Ich schrieb ja, dass erst Motoren, die MPI also ne elektronische Saugrohreinspritzung einzeln für jeden Zylinder haben, die technischen Voraussetzungen für eine selektive Zylinderabschaltung erfüllen.
Die haben ja zwangsweise genug Sensoren, um einzeln im richtigen Takt einspritzen zu können.
Wenn sie dann noch Einzelzündspulen haben, spricht nichts mehr dagegen.

Das sollte z.B. beim Motor von GaryK der Fall sein.

Zitat:

@gobang schrieb am 2. September 2017 um 09:24:43 Uhr:



Zitat:

Sollte natürlich dann nicht nur ein Signal pro Umdrehung geben.


Ein Signal reicht schon für das Steuergerät, die übrigen Zylinder ergeben sich ja damit von selbst.

Mehr Signale pro Umdrehung sind nötig, damit das Steuergerät besser auf Drehzahländerungen reagieren kann. Die Geschwindigkeit der KW kann sich ja auch innerhalb einer Umdrehung ändern.

So siehts bei meinem MPI aus. Sind ein paar Signale.
https://www.lingshondaparts.com/honda_car_parts_selection_pfk?...

Sollte. Der abgefackelte Kat spricht aber ne andere Sprache. Vielleicht ist die Zündung nur so "selten" sporadisch ausgefallen, dass der unverbrannte Sprit den Kat hat glühen / ausglühen / reißen lassen, aber eben nicht zu einem dauerhaft abgelegten Zündaussetzer samt Abschaltung der beiden Zylinder geführt hat. Die erste Generation Einzelzündspulen bei VW/Audi war ne Katastophe. Ein paar Fehlzündungen pro Sekunde reichen um den Kat in kurzer Zeit thermisch sonstwo hinzuschießen.

Ganz gut für wäre 1 Signal pro 1° NW + OT-Signal Zyl.1 Arbeitstakt. Dann klappts schon mal mit der Kennfeldzündung.

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