Zahlt man als Privatmann ein Auto noch bar oder finanziert man?
Hallo MT-MEMBER,
ich möchte mir demnächst einen Gebrauchtwagen kaufen. Es soll ein relativ junger Volvo V60 D4 werden. Der Preis wird ungefähr bei 30000€ liegen.
Bisher habe ich meine Fahrzeuge immer bar bezahlt. Preislich lagen die aber im Bereich zwischen 10000-15000€.
Nun frage ich mich ob es heute noch zeitgemäß ist ein Auto im Preisbereich um die 30000€ bar zu bezahlen wenn man wie ich das Geld dafür hat?
Was spricht für Barzahlung und was dagegen? Wie macht ihr das? Von Leasing halte ich übrigens nichts.
Vielen Dank!
Beste Antwort im Thema
Wenn man selbst Kartoffeln im Keller hat braucht man sich keine beim anderen Bauern zu leihen.
Alter Bauernspruch mit viel Wahrheit.
165 Antworten
Zitat:
@XF-Coupe schrieb am 15. Dezember 2016 um 08:43:08 Uhr:
Die Notargebühren sind gesetztlich festgelegt.
Das macht die Verhältnismäßigkeit nicht besser. Wäre es auch gerechtfertigt, wenn die Zulassung eines Audi A8 erheblich teurer wäre als die eines Polos, obwohl sie ja bei der Behörde nicht mehr Arbeit erzeugt?
Zitat:
Und die Grunderwerbsteuer ist nun mal auf den Gesamtpreis. Kaufe ich beim Wald eine Kahlschlagfläche für 1 €/qm zahle ich darauf die Grunderwerbsteuer. Kaufe ich einen Wald mit sehr gutem Bestand für 5 €/qm dann zahle ich darauf die Grunderwerbsteuer, also auch auf die 4€ für den Bestand - ist kein Problem, das nur das Wohnen betrifft.
Ja, das ist so, macht es aber nicht besser. Dadurch wird eben das ja eigentlich wünschenswerte Erhalten und Weiternutzen von Bestandsimmobilien zugunsten Abriss und Neubebauung bzw. Ausweisung von Neubaugebieten unterdrückt.
Zitat:
@Hannes1971 schrieb am 15. Dezember 2016 um 08:37:28 Uhr:
Das fängt ja schon bei der Bemessungsgrundlage an. Zum Beispiel beim Notar: die Höhe der Notargebühren richtet sich nach dem Grundstücks- bzw. Gebäudewert. Mit welchem Recht? Der Aufwand zur Änderung des Grundbuches ist immer gleich hoch, egal wie groß das Grundstück ist, was darauf steht oder wo es liegt. Das ist ungefähr so, als würden die Zulassungsgebühren beim Straßenverkehrsamt für eine S-Klasse 5x so hoch sein wie für einen Smart...
Warum zahlt ein Gutverdiener 5 oder 10 mal soviel Einkommensstsuer wie jemand der an der unteren Grenze verdient?
Brennen die Straßenlampen teurer wenn dieser drunter durch geht?
Nutzt er die Gehwege stärker ab als ein ärmerer Mensch?
Warum müsste ich (wäre ich in der GKV versichert) den mehrfachen Beitrag zahlen wie manch anderer?
Kostet ein gebrochener Knochen bei einem Gutverdiener mehr als bei einem Harz 4 Empfänger?
Warum errechnet manch ein Architekt seine Entlohnung nach Bausumme und nicht nach Aufwand?
Hat er mehr Arbeit, weil er teurere Fliesen plant oder hochwertigere Lichtschalter berechnet?
Zitat:
. Das Resultat sieht man bei uns im Ortsteil deutlich: 2 Neubaugebiete am Ortsrand, zur Zeit 45 (!) weitere Anfragen nach Baugrundstücken (der Ort ist sehr beliebt, da ländlich aber dennoch sehr gute Infrastruktur). Gleichzeitig stehen aber 5 Häuser im Ortsinneren seit Jahren leer und die Besitzer finden keine Käufer. Abgerissen werden dürfen sie nicht: Denkmalschutz! Somit ist der Weg den wir gegangen sind (erst abreißen, dann Änderung des Grundbucheintrags) dort nicht möglich.
Nun ja, dass sanierungebedürftige, aber denkmalgeschützte Häuser bei "normalo"- Käufern beliebt wie Fußpilz sind liegt aber eher nicht an der Grunderwerbssteuer.
Abgesehen davon fürfte sich diese beim geringen Wert den solche Häuser üblicherweise haben in Grenzen halten.
Das Problem ist eher der unvorhersehbare Aufwand bei der Grundsanierung eines geschützten Objekts.
Traut sich nicht jeder ran (würde ich auch nicht).
Zitat:
@Hannes1971 schrieb am 15. Dezember 2016 um 08:47:13 Uhr:
Das macht die Verhältnismäßigkeit nicht besser. Wäre es auch gerechtfertigt, wenn die Zulassung eines Audi A8 erheblich teurer wäre als die eines Polos, obwohl sie ja bei der Behörde nicht mehr Arbeit erzeugt?
Ist in manchen Ländern so.
Im dümmsten Fall werden da bei Zulassung Gebühren in halber Höhe des Neupreises fällig.
In Deutschland glücklicherweise (noch) nicht.
Zitat:
@Bert1956 schrieb am 15. Dezember 2016 um 08:40:28 Uhr:
1. wäre die Wohnung 2-10 mal teurer als im Umland(je nach Entfernung)
2. pendelst du auch in Berlin. 1 Stunde und mehr um zur Arbeit zu kommen gehört in Berlin ja quasi schon zum guten Ton.
Für die es nicht wissen, Berlin ist fast doppelt so groß wie München und Frankfurt a.M. zusammen.
Natürlich, in Berlin, München, Stuttgart, Frankfurt, Köln braucht man für seinen Arbeitsweg sicherlich länger als in Eicha vorm Wald.
Aber das hat jetzt wiederum genau was mit der Grunderwerbssteuer zu tun?
Wir kommen jetzt aber an einen interessanten Punkt, meiner Ansicht nach DEN Punkt in dieser Betrachtung:
Denn die höheren Preise (nach deiner eigenen Darstellung Faktor 2-10) sind der Grund dafür, dass die Leute anstatt in die Nähe ihrer Arbeisttelle lieber massenweise irgendwo ins billige Umland ziehen, nicht die Grunderwerbssteuer.
Hier wurde jedoch suggeriert, die Menschen würden sofort in die Städte ziehen, wenn nur die böse Steuer nicht wäre.
Diese Annahme war Unsinn und ist Unsinn.
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Zitat:
@Matsches schrieb am 15. Dezember 2016 um 08:52:07 Uhr:
Warum zahlt ein Gutverdiener 5 oder 10 mal soviel Einkommensstsuer wie jemand der an der unteren Grenze verdient?
Brennen die Straßenlampen teurer wenn dieser drunter durch geht?
Nutzt er die Gehwege stärker ab als ein ärmerer Mensch?
Du schmeißt schon wieder Steuern und Gebühren durcheinander. Letztere sollen die durch die Amtstätigkeit entstandenen Kosten decken. Und da der Aufwand bei den genannten Vorgängen immer der gleiche ist, müssten auch die Gebühren immer gleich sein.
Steuern dürfen sich hingegen durchaus nach der Leistungsfähigkeit des Steuerzahlers richten, da habe ich auch kein Problem mit. Allerdings sollen Steuern ja auch eine gewisse Lenkungswirkung haben und die führt eben bei Grunderwerbssteuern genau in die falsche Richtung: Neubau ist steuerlich (zumindest hinsichtlich der Grunderwerbssteuer) günstiger als Bestandskauf und -Sanierung. Das wird natürlich zum Teil wiederum dadurch gemindert, dass ich die Sanierung einer gekauften Altimmobilie steuerlich geltend machen kann (Handwerkerkosten), den Neubau aber nicht.
GKV ist eine Solidarleistung, die man auch nicht unbedingt mit den Gebühren vergleichen kann. Hier stützt der Stärkere den Schwächeren. Ist das bei Notariaten auch der Fall?
Wir haben bei uns in der Mittelstadt ein ähnliches Problem mit dem mangelnden Wohnraum. Allerdings weist die Stadt kaum Baugrundstücke aus, die umliegenden Landgemeinden explodieren damit regelrecht.
Mal abgesehen von den Finanzen, sollte mittelfristig eine Lösung für die alten Wohnviertel gefunden werden; da geht keiner gerne ran. Die Komplettsanierung eines Hauses kann mal schnell teurer werden als ein Neubau, hier sehe ich die Steuer nicht so als das große Problem, sondern vielmehr die Vorschriften zur Dämmung bzw. Energieverbrauch...
P.S.: ich habe beim letzten Umzug auch über die Vermietung meiner alten Wohnung und die Anmiete einer neuen Wohnung nachgedacht, aber das schlägt steuerlich erst richtig zu! Man ist als mittlerer Angestellter inzwischen beim Spitzensteuersatz angelangt.
Zitat:
@Matsches schrieb am 15. Dezember 2016 um 08:55:19 Uhr:
Zitat:
@Hannes1971 schrieb am 15. Dezember 2016 um 08:47:13 Uhr:
Das macht die Verhältnismäßigkeit nicht besser. Wäre es auch gerechtfertigt, wenn die Zulassung eines Audi A8 erheblich teurer wäre als die eines Polos, obwohl sie ja bei der Behörde nicht mehr Arbeit erzeugt?Im dümmsten Fall werden da bei Zulassung Gebühren in halber Höhe des Neupreises fällig.
Noch dümmer: nur jeder 140. Antragsteller bekommt überhaupt eine Zulassung: Peking, wenn es kein e-Auto ist. Auslosung monatlich.
Da ist dann wohl mit etwas Pech der Neuwagen schon verrostet, bis man den das erste Mal legal im Strassenverkehr fahren darf. 😛
Zitat:
@Matsches schrieb am 15. Dezember 2016 um 08:16:31 Uhr:
Hier geht es darum, dass der Vorwurf laut wurde, die Grunderwerbssteuer behindere flexibles Wohnen angeblich.
Das ist nicht nur angeblich so, sondern tatsächlich so.
Ich hätte bereits vor 10 Jahren gekauft, aber diese Steuer hätte mich aufgrund von 2 Umzügen so viel gekostet, wie ich in den 10 Jahren an Warmmiete bezahlt habe!
Da geht es gar nicht um den Punkt, ob ich mir das hätte leisten können, es hat aufgrund dieser Steuer einfach finanziell keinen Sinn gemacht.
Dabei hat eine Steuer eben neben dem Aspekt, dass damit der Staat finanziert wird und ein gutes Stück nach Leistungsfähigkeit besteuert wird, eben auch den Aspekt einer lenkenden Wirkung. Diese beiden Aspekte hängen nicht unbedingt zusammen, müssen aber unter einen Hut gebracht werden. Und das geht hier aus meiner Sicht gründlich in die Hose.
P.S.: Dass es bei der Thematik noch andere Baustellen gibt, z.B. die prozentualen Notargebühren, die genauso schwachsinnig sind, ist absolut richtig.
Ich würde das Auto bar kaufen, da ich sonst a) immer das schlechte Gefühl hätte, dass er mir nich nicht wirklich gehört und b) es jederzeit passieren kann, dass man das Auto vorzeitig schrottet. Wäre sehr deprimierend, noch lange für ein Auto weiterzuzahlen, das es längst nicht mehr gibt.
Nur wenn ich ein seltenes Auto suche, und die Suche mehrere Jahre dauern kann – und ich ggf. kurz vor Erreichen meines Sparziels den absoluten Traumwagen finde – dann würde ich vielleicht einen Bruchteil als Kredit aufnehmen.
Also z. B. man hat erst 17.000 gespart, und sieht seinen absoluten Traumwagen für 20.000 €. Die 3000 € kann man ja locker in einem halben bis einem Jahr abrattern.
OT: Bezahlung in 5ern wäre sinnlos und stressig für alle Beteiligen, würde aber auch Spaß machen 🙂 So ein Koffer voller Geld...
Ich sehe es so:
Wenn man sein Kapital sinnvoll streut, also anlegt und spart, hat man ja je nach Anlageform keine großen Bareinlagen. Das Girokonto sollte ja nicht überlaufen 😁
Das hat aber auch zur Folge, dass man i.d.R. keine ausreichenden Mittel zur Verfügung hat, ohne seine Anlagen anzufassen. Und das macht nur dann Sinn, wenn die Rendite der Anlage geringer ist, als die Zinsaufwendungen für einen Kredit.
Also pauschal würde ich nicht sagen, dass barzahlen immer besser ist.
Ich persönlich plane für nächstes Jahr den Kauf eines Gebrauchtwagens. Momentan tendiere ich dazu, ungefähr die Hälfte der geplanten Summe zu finanzieren. Zwei Gründe:
1) Spareinlagen bleiben unberührt
2) Restliquidität auf dem Konto
Wenn das Verhältnis zwischen Einkommen, Kreditbetrag und Laufzeit stimmt, sehe ich das als seriöse und vertretbare Finanzierungsform.
Grüße!
Zitat:
@lukasn schrieb am 15. Dezember 2016 um 12:43:28 Uhr:
Ich persönlich plane für nächstes Jahr den Kauf eines Gebrauchtwagens. Momentan tendiere ich dazu, ungefähr die Hälfte der geplanten Summe zu finanzieren. Zwei Gründe:1) Spareinlagen bleiben unberührt
2) Restliquidität auf dem Konto
In dem Fall nimm den Rest vom Konto und du brauchst gar nichts zu finanzieren.
Ist billiger und du hast dein gutes Gefühl wieder.
Und du kannst danach wieder monatlich so viel aufs Sparkonto legen wie du nur kannst. Aber der Wagen gehört dann auch dir...
Gefühl hin Gefühl her.
Ob ich jetzt 30.000 Euro ins Auto stecke und dann das Auto verschrotte. Oder ob ich über 2 Jahre in das Auto 30.000 Euro stecke und das Auto verschrotte.
Wo ist da unterm Strich der Unterschied?
Vorteil bei der Finanzierung ist echt dieser, das man sein Kapital nicht gleich vernichtet. Auto verliert eben an Wert. So habe ich eben gleich beim Barkauf den Größtmöglichen Wertverlust meines Kapitals, da eben das Kapital von Anfang an im Auto gebunden ist. Bei der Finanzierung kann ich es noch kompensieren indem ich mein Rest Geld vernünftig Anlege. Zudem mir die Möglichkeit gibt hier noch zahlungsfähig zu bleiben falls der Fall eintreten sollte das ich plötzlich mehrere tausend Euro benötige. Aber langsam es abschöpfe für die Raten.
Da kann man sich darüber streiten welches Gefühl besser ist. Ich fühle mich "besser" wenn ich meine Finanzen flexibel einsetzen kann. Wer weis was in einem Jahr ist?
Zitat:
@gullof schrieb am 15. Dezember 2016 um 13:54:57 Uhr:
Vorteil bei der Finanzierung ist echt dieser, das man sein Kapital nicht gleich vernichtet.
Wobei ich da weiterhin keinen Vorteil erkenne.
Sofern man das Geld mit der gleichen Sicherheit anlegt, mit der man auch dazu gezwungen wird seine Verbindlichkeiten zu bedienen, bekommt man für dieses Geld auch nichts mehr.
Und klar, für einen Barkauf muss das Geld auch da sein. Wer dafür den letzten Cent hervor kramen muss, der hat das Geld schlicht und einfach nicht, denn eine Reserve sollte immer vorhanden sein.
Zitat:
@gullof schrieb am 15. Dezember 2016 um 13:54:57 Uhr:
Gefühl hin Gefühl her.
Du darfst aber anderen schon ihre eigenen Gefühle lassen😉