X3 ruckelt und hat Denkpausen
Hi, erst einmal hallo, seit einigen Wochen habe ich nun auch einen BMW (X3). Ich bin eigentlich Hobby-VW Schraubet, aber der X3 sah einfach zu gut aus 🙂. Also erst mal Grüße an alle hier im Forum.
So, zu den Daten:
X3 2.0d M47
Schaltgetriebe
Erstzulassung 3/2006, Produktion 2/2006
Euro4 und DPF
Leder, Panoramadach etc.
128000 km
Scheckheft komplett, zuletzt ca. 115000
Zum Problem: Seit ich ihn habe ruckelt der Wagen etwas, meist nur fast unmerkbar, aber manchmal kann man den Wagen auf einer Geschwindigkeit halten und sieht auch, wie die Drehzahl 400-500 U/min hoch und runter schwankt. Es tritt fast nur im 2,3 und 4 Gang auf. Im Stadtverkehr, ob kalt oder warm, immer so um die 1200-2200 U/min. Bei 1500 U/min kann man im 3ten Gang das starke ruckeln, bocken provozieren. Allerdings sollte der Wagen dann auf ebener Strecke fahren. Bei den ersten Schlaglöchern hört das ruckeln auf, weil man meist etwas mehr das Gaspedal tritt oder los lässt. Gibt man gas, ist das ruckeln immer sofort weg.
Zudem macht der Wagen manchmal eine Gedankenpause wenn man beschleunigt. Meist im oberen 1/4 des Gaspedals oder wenn man aus dem Schiebebetrieb gas gibt. Das ganze fühlt sich umso schlimmer an, desto weicher man gas geben will, erst nach stärkerem treten oder 1sek warten beschleunigt der Wagen. Es ist nicht so ein Gefühl eines Turboloches. Eher so, als ob der Wagen sich überlegen würde, ob er wirklich will.
Gelesen habe ich bereits die Threads zum Thema AGR, VTG, Ansaugbrücke, Drallklappen usw. Also würde ich als erstes auf das AGR tippen (das VTG war wohl auch schon gewechselt, bzw. das Öl. Fühlt sich auch nicht so an). Aber da verstehe ich nicht, wenn das Ventil zu sitzt, also nicht mehr öffnet, warum ruckelt der Wagen dann? Denn wenn ich das tot lege (Schraube in den Schlauch) wäre das ja der gleiche Effekt.
An der Fahrerseite kommt ja vom Ladeluftkühler die Luft hoch. In diesem Schlauch/Rohr steckt ja der Lufttemperaturfühler. Ab dem, also das gesamte Rohr darunter und auch der Messfühler, sind von aussen ziemlich verölt. Laut Service ist aber der Ölabscheider samt Gehäuse bei der letzten Inspektion getauscht worden. Der Turbo funktioniert gut, pfeift ein bisschen, aber nicht schlimmer als in einem 1.8T von VW, hab aber noch nicht genau rein geschaut.
Frage: Woran könnte das ruckeln liegen? FS ist leer, AGR vielleicht?! Fühlt/Hört sich aber eher an, als ob die Drosselklappe nicht richtig öffnen würde, oder? Das Bocken bei 1500 U/min muss ja irgend ein Regelkreis, also ein Ventil sein...
Was ich in jedem Falle mal bald machen wollen würde, wäre ein Ölwechsel, den Zyklonabscheider durch den Fliesfilter austauschen und das ganze Ansaugsystem reinigen, inklusive der Ansaugbrücke. Ölwechsel wäre zwar erst in 11000km fällig, aber am Ölmessstab das Öl wirkte in meinen Augen etwas wässrig, flüssig. Nicht so, wie ich das von meinem Golf (Benziner) kenne. Wie erkenne ich denn Diesel im Öl?
Grüße
Beste Antwort im Thema
Hallo overskerri,
das sind genau die gleichen Symptome wie ich sie an meinem X3 gehabt habe. Gleicher Wagen nur 5 Monate jünger. Ich habe es "Sägen" genannt.
Nun möchte ich dir hier die Hystorie schreiben, damit du ein Leitfaden hast.
Wagen im Februar 2012 gekauft und nach 3 Tagen beim 🙂 zur Inspektion gebracht.
Wagen wiederbekommen und ca. 1 Woche später ging es mit diesen Symptome los.
Zum 🙂 gefahren und mein Problem erläutert, Service-Mensch den Meister hinzugeholt, Meister kommt, schaut sich den im Stand laufendem Motor an und geht nach hinten zur Tankklappe, öffnet diese und schnüffelt am Tankstutzen. Ich dachte schon der Meister ist irgendwie auf Dr..., aber naja, jedem das Seine. Weiter gings mit der Frage vom Meister wann ich das letzte mal getankt hätte. Und da ging mir plötzlich ein Licht auf, worauf er aus war (er vermutete, ich hätte Benzin statt Diesel getankt). Nun gut, ich erwiderte, dass ich ganz sicher nur Diesel getankt hätte, verabschiedete mich (mit dem Gedanke nie wieder zu diesem 🙂 zu fahren) und fuhr weg.
Das als Einführung.
Nun komme ich zum Wesentlichen.
Ich fuhr ca. 3 Woche mit dem Wagen in diesem Zustand, bei einer längeren Autobahnfahrt und nach einer kleinen Rastpause, leuchtete nach dem Motorstart die MIL, aber ab da lief der Motor einwandfrei, kein "Sägen", kein Ruckeln, und Gasannahme wie es sein sollte, ja, sogar der Verbrauch sank.
Ich war derzeit schon in diversen Foren und hatte bereits über die von pewoka geschilderte Problematik gelesen (hier einen besonderen Dank an pewoka für seine kompetente Hilfe).
Also, Ärmel hoch dachte ich mir und ran an die Geschichte.
Das Ganze lief in 4 Schritte ab.
1. Schritt:
Ansaugbrücke abgebaut und notdürftig gereinigt (ich weiss, war nicht richtig), AGR-Ventil samt Drosselklappe sehr gut gereinigt, 4 neue Glühkerzen eingebaut (Glühkerze 4. Zyl. stand im Fehlerspeicher), Ölabscheider kompl. ausgetauscht, Luftfilter ern., Ölwechsel mit Filter, alles zusammengebaut, Fehlerspeicher gelöscht und Probefahrt über ca. 50 Km, bei ausgeschalteter MIL durchgeführt.
Ergebnis: Nach erneutem Starten des Motors, MIL wieder an.
Schritt 2:
Da der Motor seine Betriebstemperatur nicht erreichte und hielt, beide Thermostate gewechselt.
Ergebnis: Temperatur wieder ok., MIL leuchtete weiterhin.
Schritt 3:
Ansaugbrücke + AGR-Ventil + Elektroventil samt Unterdruckschläuche
( Elektroventil>Unterdruckleitung und Elektroventil> Unterdruckdose) und alle Dichtungen erneuert.
Ölabscheider getauscht (Zyklon raus, Flies rein).
Ölwechsel mit Filter.
Alles zusammengebaut, Fehler im FS gelöscht, MIL aus, Probefahrt.
Ergebnis: Nach einer 50-Minütigen Probefahrt ohne leuchtende MIL, Zigarettenpause eingelegt.
Nach erneutem Starten des Motors, MIL wieder an.
Der Verzweiflung nahe, blieben mir nur noch 2 Möglichkeiten:
1. LMM
2. Druckwandler
Ich entschied mich für den Druckwandler als erstes. Also,
Schritt 4:
Druckwandler samt Unterdruckschläuche ( Druckwandler > AGR-Ventil und Druckwandler > Unterdruckleitung) erneuert, Fehlerspeicher ausgelesen und gelöscht, Probefahrt.
Ergebnis: MIL ist aus, Wagen fährt wie es sein sollte, keine Fehler im FS und alle Werte stimmen wieder (hatte vergessen zu schreiben, dass die Werte "Luftmasse" IST und SOLL nicht übereinstimmten).
Fazit:
Dass der komplette Ansaugtrakt verkokt war und gereinigt werden musste leuchtet hier jedem ein.
Wahrscheinlich aber, dass ich mir evtl. das neue AGR-Ventil sowie neuer Elektroventil hätte mir ersparen können vermute ich stark.
Ich denke ganz einfach, dass evtl. ein Austausch der Unterdruckleitungen und Druckwandler ausreichend gewesen wären.
Daher mein Tipp: Alles was pewoka erwähnt hat, hat Hand und Fuss.
Wenn du die Ansaugbrücke abbaust (das ist ein guter Rat von mir), und samt AGR-V und Drosselklappe reinigst, tausche unbedingt die von mir oben erwähnten Unterdruckschläuche.
So, das war eine längere Lektüre, aber ich hoffe, dass es dir bei der Lösung deiner Problem hilft.
61 Antworten
Meine X2 20d 10/2006 150PS war jetzt in der Werkstatt.
Der Motor war ziemlich verkokt (ca. 30% Verengung) und hatte nach der Leistungsmessung nur noch 136 PS.
Der Motor wurde mit Walnussgranulat gereinigt und sieht jetzt blitzblank aus. Die Vorher/Nachher Bilder reiche ich nach sobald ich sie von der Werkstatt bekommen habe, war das ein Dreck.
Allerdings war das Ruckeln noch nicht beseitigt. Also hat man den Stecker des AGR Ventils abgezogen und siehe da das Ruckeln war weg. Die Maßnahme war dann den Druckwandler (ca. 90 EUR) der das AGR Ventil ansteuert zu tauschen. AGR Stecker wieder dran, Probefahrt und das Ruckeln war weg.
Mit anderen Worten, er schnurrt wieder wie am ersten Tag ;-)
So, da ich den Thread angefangen habe, auch hier mal wieder eine Nachricht von mir. Mein X3 fährt immer noch sehr gut, auch wenn er bislang oft zwischen 1200 und 1600 U/min dieses Ruckeln hatte. Zudem noch ein dauerndes Ruckeln im Leerlauf, zwar nur wenig, aber schon merkbar.
Zwischenzeitlich habe ich die Frischluftmenge auf die maximal mögliche Größe programmiert, und damit wurde das ganze besser, aber nur vorübergehend. Ganz weg war es nie.
Da ich einiges an dem Auto machen wollte (mich gegen einen Verkauf entschieden habe), hab ich zuerst einige Teile reinigen wollen. Allem voran DK und AGR Ventil. Obwohl ich beides schon vor 3 Jahren / 30.000 km gereinigt hatte waren beide stark verölt bzw auch stark eingerußt/verbacken (AGR), Beide im Ultraschallbad gereinigt, jetzt ist die DK wieder Blitzblank und das Ventil auch wieder freigängig. Bilder vom ersten Reinigen gibts in einem anderen Thread.
Als nächstes habe ich gemäß diesem Beitrag die Ansaugbrücke gereinigt und dafür vorher ALLES abmontiert, was man abmontieren konnte. Unter anderem auch die Drallklappen, die bei meinem (2.0d von 2006) noch komplett aus Metall und einzeln verbaut sind. Die Klappen sind aus dünnem Edelstahlblech und normal <0.5mm dick. Mit der Rußschicht darauf waren die aber mehr als 5mm dick und liessen sich komplett, aber nur schwer schliessen.
Den aller letzten Rest Verkokung hab ich zwar nicht aus der AB heraus bekommen, aber so ist sie fast so sauber, wie eine neue. Mit den wieder eingebauten Drallklappen hab ich dann einen trockenen Funktionstest gemacht und der Mechanismus lässt sich sehr fein bewegen. Dazu habe ich auch den Drucksensor der AB entsprechend vorsichtig gereinigt. In dessen Lufteinlassöffnung war auch sehr viel Öl und Ruß, was vielleicht auch die Messung beeinflussen würde. (Alle Unterdruckschläuche hatte ich schon mal gewechselt und die pneumatischen Druckwandler getestet).
Ergebnis nach der ganzen Reinigung: Kein/Kaum Ruckeln mehr im Leerlauf, kein Ruckeln mehr im Teillastbereich um 1500 U/min. Aber, wenn ich die Frischluftmenge wieder reduzieren würde, würde ich vermutlich wieder ein bisschen Ruckeln spüren.
Als nächstes folgt ein Termin zum Wallnußschalen Strahlen der Ventileinlässe. Ich werde dann berichten, wie sich das noch ausgewirkt hat.