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X3 30e - Fahrbericht und erste Eindrücke

BMW X3 G01
Themenstarteram 6. Februar 2020 um 16:46

Ich kam die vergangenen zwei Tage in den Genuss, den neuen X3 30e im Stuttgarter-Raum probezufahren und möchte meine Erfahrungen und Eindrücke gerne mit euch teilen.

Wichtig zu wissen: ich bin bisher noch nie einen BMW gefahren, komme von einer knapp 600 PS-Motorisierung und der Wagen war so frisch, dass er erst 100km auf dem Tacho hatte und damit alle Verbrauchswerte mit Augenmaß beurteilt werden sollten.

Zum richtigen Einordnen habe ich außerdem die Konfiguration und ein paar Bilder zur Optik angehängt.

Im Stadtbetrieb und auf Schnellstraßen (Geschwindigkeiten bis 100km/h) war der Wagen ein absoluter Genuss! Extreme Laufruhe, sehr präzise Fahreigenschaften und gut abgeschottet ggü. Umweltgeräuschen. Das Zusammenspiel zwischen Elektromotor und Verbrenner ist sehr gut umgesetzt, es kommt zu keinen Rucklern beim Wechseln oder unangenehmen Leistungsabfällen. Ich persönlich habe aber akustisch vernommen, wenn der Verbrenner aktiv wurde - das war jedoch überhaupt nicht störend und kaum zu vernehmen.

Ich kann überraschend bestätigen, dass ich drei mal den Elektromotor von 100% Ladeanzeige auf 0% gefahren habe und jeweils immer zwischen 36km und 41km Reichweite geschafft habe. Das alles bei 4-6 Grad Außentemperatur, allerdings stand der 30e beim Laden in der Tiefgarage (also bei ca. 11/12 Grad gestartet). Die Strecken waren gemischt: von 30er Zone bis 120er Autobahn war alles dabei (anteilig in den drei Fällen verschiedenst gemixt), stets hügelig - keinesfalls immer nur flache Strecken. Ich bin dabei jedoch immer brav gemäß ausgewiesener Geschwindigkeitsbeschränkung gefahren und gleichfalls vorausschauend und brav bis moderat von der Beschleunigung. Anders geht es meiner Einschätzung nach auch nicht, denn dann geht die Reichweite deutlich schneller nach unten.

D.h. aber auch (es wundert keinen): höhere Geschwindigkeiten (ab 110 km/h) mag der Elektromotor nicht und der Verbrenner zieht (uneingefahren) dann locker 13,5l auf 100km und mehr! Ich bin bei den Strecken um die 40-45 km aber immer auf die 1-3l gekommen - rechnerisch eben, da fast 100% elektrisch.

Die empfundene Performance ist sehr angenehm. Der eBoost funktioniert top, liegt beim Kick-Down schnell an und ich habe hier mal ein paar Beschleunigungsstichproben für die Zahlen-Fetischisten:

60 auf 100km/h in 4,5 Sek.

100 auf 120km/h in 3,5 Sek.

100 auf 130km/h in 5,5 Sek.

120 auf 150km/h in 5,5 Sek. (daran erkennt man ein recht gleichbleibendes Beschleunigungsprofil zwischen 100 und vermutlich ca. 170km/h)

[für schnellere Abschnitte gab es leider keine Gelegenheiten]

Ist natürlich nicht repräsentativ. Im Verkehr bis 100km/h kann man da durchaus von sportlich sprechen, darüber jedoch meiner Meinung nach nicht mehr (zumal diese Leistung immer nur ein paar wenige Sekunden im Boost-Modus anliegt). Aber das passt ja auch zur Gesamtlogik dieses Fahrzeugtyps.

Über die techn. Systeme würde ich an dieser Stelle weniger berichten, da es dazu genug Ressourcen gibt. Der Kofferraum ist durch die Batterie merklich verkleinert, zumindest wenn man immer mal in den Urlaub fährt dürfte man den Platz etwas vermissen. Aber das sollte kein Deal-Breaker sein (gibt ja genug Alternativen: Dachbox...).

Fazit für mich persönlich: die Hybrid-Lösung X3 30e ist für einen überwiegend aus Kurzstrecke bestehenden Alltag (bis 40km Strecke) optimal. Wer darin Autobahnanteile hat, wird jedoch Abstand von einer vollelektrischen Fahrt nehmen müssen. Der vergleichsweise schwache Verbrenner schluckt dann auch ordentlich, was Langstrecke zur Ausnahme macht. Ich habe regelmäßig (aber selten: im Schnitt ca. 1 mal pro Monat) längere Strecken von 400km+ und möchte da auch mal etwas zügiger (180-200km/h) fahren. Da der Tank allerdings kleiner ist, schafft man das ohne zu tanken nicht. Zudem fehlt mir dann etwas der Beschleunigungsfahrspass im gesamten Fahrprofil (das mag ein E-Motor im Stadt- oder Überlandbetrieb gleichermaßen nicht) - von daher wird es für mich erstmal doch kein Hybrid . Wenn man einen kräftigeren Motor mit ordentlichem Tank dazu packen würde, wäre es optimal (Stichwort: X5 45e - fahre ich noch probe, ist mir aber vermutlich zu groß) - das sollte es mehr geben. Wem ökonomische Aspekte wichtiger sind, der ist mit dem 30e genau richtig. Einen Elektromotor zu fahren macht einfach Spaß - ich hoffe, in 3 Jahren sieht die Welt da etwas vielfältiger aus :-)

Wer Fragen hat, gerne fragen - vielleicht habe ich ja noch eine nützliche Antwort. Ansonsten viel Spaß schonmal allen zukünftigen 30e-Fahrern! :)

X3 30e
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Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 6. Februar 2020 um 16:46

Ich kam die vergangenen zwei Tage in den Genuss, den neuen X3 30e im Stuttgarter-Raum probezufahren und möchte meine Erfahrungen und Eindrücke gerne mit euch teilen.

Wichtig zu wissen: ich bin bisher noch nie einen BMW gefahren, komme von einer knapp 600 PS-Motorisierung und der Wagen war so frisch, dass er erst 100km auf dem Tacho hatte und damit alle Verbrauchswerte mit Augenmaß beurteilt werden sollten.

Zum richtigen Einordnen habe ich außerdem die Konfiguration und ein paar Bilder zur Optik angehängt.

Im Stadtbetrieb und auf Schnellstraßen (Geschwindigkeiten bis 100km/h) war der Wagen ein absoluter Genuss! Extreme Laufruhe, sehr präzise Fahreigenschaften und gut abgeschottet ggü. Umweltgeräuschen. Das Zusammenspiel zwischen Elektromotor und Verbrenner ist sehr gut umgesetzt, es kommt zu keinen Rucklern beim Wechseln oder unangenehmen Leistungsabfällen. Ich persönlich habe aber akustisch vernommen, wenn der Verbrenner aktiv wurde - das war jedoch überhaupt nicht störend und kaum zu vernehmen.

Ich kann überraschend bestätigen, dass ich drei mal den Elektromotor von 100% Ladeanzeige auf 0% gefahren habe und jeweils immer zwischen 36km und 41km Reichweite geschafft habe. Das alles bei 4-6 Grad Außentemperatur, allerdings stand der 30e beim Laden in der Tiefgarage (also bei ca. 11/12 Grad gestartet). Die Strecken waren gemischt: von 30er Zone bis 120er Autobahn war alles dabei (anteilig in den drei Fällen verschiedenst gemixt), stets hügelig - keinesfalls immer nur flache Strecken. Ich bin dabei jedoch immer brav gemäß ausgewiesener Geschwindigkeitsbeschränkung gefahren und gleichfalls vorausschauend und brav bis moderat von der Beschleunigung. Anders geht es meiner Einschätzung nach auch nicht, denn dann geht die Reichweite deutlich schneller nach unten.

D.h. aber auch (es wundert keinen): höhere Geschwindigkeiten (ab 110 km/h) mag der Elektromotor nicht und der Verbrenner zieht (uneingefahren) dann locker 13,5l auf 100km und mehr! Ich bin bei den Strecken um die 40-45 km aber immer auf die 1-3l gekommen - rechnerisch eben, da fast 100% elektrisch.

Die empfundene Performance ist sehr angenehm. Der eBoost funktioniert top, liegt beim Kick-Down schnell an und ich habe hier mal ein paar Beschleunigungsstichproben für die Zahlen-Fetischisten:

60 auf 100km/h in 4,5 Sek.

100 auf 120km/h in 3,5 Sek.

100 auf 130km/h in 5,5 Sek.

120 auf 150km/h in 5,5 Sek. (daran erkennt man ein recht gleichbleibendes Beschleunigungsprofil zwischen 100 und vermutlich ca. 170km/h)

[für schnellere Abschnitte gab es leider keine Gelegenheiten]

Ist natürlich nicht repräsentativ. Im Verkehr bis 100km/h kann man da durchaus von sportlich sprechen, darüber jedoch meiner Meinung nach nicht mehr (zumal diese Leistung immer nur ein paar wenige Sekunden im Boost-Modus anliegt). Aber das passt ja auch zur Gesamtlogik dieses Fahrzeugtyps.

Über die techn. Systeme würde ich an dieser Stelle weniger berichten, da es dazu genug Ressourcen gibt. Der Kofferraum ist durch die Batterie merklich verkleinert, zumindest wenn man immer mal in den Urlaub fährt dürfte man den Platz etwas vermissen. Aber das sollte kein Deal-Breaker sein (gibt ja genug Alternativen: Dachbox...).

Fazit für mich persönlich: die Hybrid-Lösung X3 30e ist für einen überwiegend aus Kurzstrecke bestehenden Alltag (bis 40km Strecke) optimal. Wer darin Autobahnanteile hat, wird jedoch Abstand von einer vollelektrischen Fahrt nehmen müssen. Der vergleichsweise schwache Verbrenner schluckt dann auch ordentlich, was Langstrecke zur Ausnahme macht. Ich habe regelmäßig (aber selten: im Schnitt ca. 1 mal pro Monat) längere Strecken von 400km+ und möchte da auch mal etwas zügiger (180-200km/h) fahren. Da der Tank allerdings kleiner ist, schafft man das ohne zu tanken nicht. Zudem fehlt mir dann etwas der Beschleunigungsfahrspass im gesamten Fahrprofil (das mag ein E-Motor im Stadt- oder Überlandbetrieb gleichermaßen nicht) - von daher wird es für mich erstmal doch kein Hybrid . Wenn man einen kräftigeren Motor mit ordentlichem Tank dazu packen würde, wäre es optimal (Stichwort: X5 45e - fahre ich noch probe, ist mir aber vermutlich zu groß) - das sollte es mehr geben. Wem ökonomische Aspekte wichtiger sind, der ist mit dem 30e genau richtig. Einen Elektromotor zu fahren macht einfach Spaß - ich hoffe, in 3 Jahren sieht die Welt da etwas vielfältiger aus :-)

Wer Fragen hat, gerne fragen - vielleicht habe ich ja noch eine nützliche Antwort. Ansonsten viel Spaß schonmal allen zukünftigen 30e-Fahrern! :)

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29 Antworten
am 6. Februar 2020 um 17:12

Toller Bericht!...

Ja, danke für den ausführlichen Bericht, ich kann ein paar Erfahrungen ergänzen, gestern Abend konnte ich eine kleine Vergleichs-Runde fahren. (Ich komme ja vom 30d)

Bei entspannter bzw zügiger Fahrt würde ich den Antrieb als äußerst harmonisch und ansprechend kraftvoll für 252PS beschreiben. Vorausschauender Hybrideinsatz mit aktiver Navizielführung, unmerkliches Zuschalten des Verbrenners. Ich habe im Stadtbetrieb mehrmals im Display nachgesehen, ob er jetzt gerade läuft oder nicht. Alles sehr cool gemacht.

Bei sportlicher Fahrt gefiel mir zum einen die sehr spontane Kraftentfaltung und der +40PS-10-sec Boost. Macht echt Laune!

Nicht gefallen hat mir, dass dem 30e bei höheren Autobahngeschwindigkeiten (>160) etwas die Motivation ausgeht, das fühlt sich dann nicht mehr nach 252/292PS an. Aber klar, da macht ein Hybrid ja auch keinen Sinn, das ist Sechszylinderland.

Was fiel mir noch auf?

Rein elektrisch konnte ich bis 141km/h fahren.

Die LaunchControl fühlt sich ein bisschen merkwürdig an, weil der eBoost einen kurzen Moment nach dem Verbrenner einsetzt. Geschenkt.

Kofferraum mit Stufe ist für mich ok.

Während Vollgas den Motorsound im iDrive in vier Stufen zwischen sportlich und reduziert zu verstellen ist echt lustig. Active Sound Design machts möglich.

Mein Fazit 30e/30d

Toller Hybrid, würden wir überwiegend tägliche Kurzstrecken fahren eine echte Überlegung wert. Ich würde mir optional den 30i als Verbrennerbasis wünschen. Macht trotzdem Spass!

Bei unserem Fahrprofil sind die 620Nm und der Autobahnverbrauch des 30d jedoch unschlagbar. Eine Wucht!

am 19. März 2020 um 15:28

Ich habe jetzt fast 4000 km mit meinem 3.0e hinter mir. Die Erfahrungen sind durchweg positiv. Telsanar hat das Auto gut beschrieben...

 

Ich bin mit dem Auto nach Aachen - und habe Stuttgart Aachen bei 135km/Reisegeschwindigkeit problemlos ohne Tanken hinbekommen, ich hatte vor dem Tanken sogar noch zusätzlich 70 km zurückgelegt: Über 500km Tankreichweite sind mehr als in Ordnung.

 

Verblüfft hat mich, dass der X3 über 220 km/h läuft... aber dann die Batterie leer zieht....

 

Die Beschleunigung bis über 200 mit boost ist mehr als in Ordnung... das macht spass.... der Verbrauch geht dann schnell jenseits der 15 l/100.....

 

Im Schnitt liege ich jetzt bei 9,9l/100km - bei einer ø Geschwindigkeit von 72km/h über die 4000 km - meine X5 lagen hier bei 11,2!....

 

Für mich geht der 3.0 völlig in Ordnung... insbesondere bei dem steuerlichen Vorteil....

Ich finde das Auto fährt sich fantastisch! Entspannt und doch mit ordentlich Wumms! Was mir auffällt ist, dass man auf die Bremse ordentlich drauf latschen muss...ging bei meinem 5er touring irgendwie direkter?

Zitat:

@Holginator71 schrieb am 1. April 2020 um 21:53:09 Uhr:

Entspannt und doch mit ordentlich Wumms!

Hallo,

was für einen 5er hast du vorher gefahren?

Viele Grüße

Uli

520 D Touring, Baujahr 2015

Danke, dann kann ich den ordentlichen Wumms einordnen:-)

Das Tolle am Hybrid ist einfach das sofort anliegende Drehmoment. Dadurch ist das Fahrzeug agil und wirkt viel leichter, als es in Wirklichkeit ist. Das begeistert mich jedes Mal aufs Neue. Sobald man das Gaspedal berührt, wird dies in Vortrieb umgesetzt. Jedes Mal wenn ich den 440i meiner Frau fahre bin ich überrascht, über die Trägheit beim Anfahren bzw. wie viel Gas ich geben muss und wie laut es dann wird, bis es losgeht.

Ja, aber was meint ihr zum Bremspedal?

Kann ich Dir morgen etwas zu sagen. Bedenke, Du bewegst über 2 Tonnen durch die Gegend.

Zitat:

@Holginator71 schrieb am 2. April 2020 um 09:08:08 Uhr:

Ja, aber was meint ihr zum Bremspedal?

Spielt beim Hybrid nicht auch die Einstellung der Rekuperation eine gewichtige Rolle was die Bremswirkung angeht?

Den Verdacht hatte ich auch. Die Rekuperation spürt man deutlich. Kann man da was einstellen?

Ich habe mit dem Bremspedal keine Probleme. Man kann den Hybrid aufgrund der Verzögerung durch die Rekuperation mit deutlich reduziertem Bremseinsatz fahren. Dies führt dazu, dass kaum ein Verschleiß von Belägen und Bremsscheiben auftritt. Wenn ich allerdings einmal richtig bremsen muss, dann ist mir nichts Ungewöhnliches aufgefallen.

Zitat:

@Holginator71 schrieb am 2. April 2020 um 10:54:50 Uhr:

Den Verdacht hatte ich auch. Die Rekuperation spürt man deutlich. Kann man da was einstellen?

Weiß ich nicht, weil ich meinen X3 30e noch nicht habe.

Ich meine aber, das hier irgend wo gelesen zu haben.

Oder war das beim Tesla?!

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