x Drive Probleme durch Mischbereifung

BMW X3 G01

Hallo Leute,
Es wird behauptet, daß es Probleme beim XDrive gibt wenn das Auto mit Mischbereifung gefahren wird.
Fahre einen X3 m40i und das Auto ist serienmäßig damit ausgerüstet. Kann mir also nicht vorstellen, daß
BMW etwas baut was dann nicht funktioniert.
Hat jemand Erfahrung gemacht was diese Behauptung rechtfertigt. Soll sogar im Forum nachlesbar sein.
Habe bisher nichts gefunden.

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Zitat:

@Touranbert schrieb am 15. Januar 2019 um 22:26:43 Uhr:


Man munkelt, die Stern-Bereifung gleicht das etwas aus, darum ist BMW auch so dahinter her. Das was da so laut BMW als beste Qualität mit 0-Toleranz auf den Markt kommt, ist in Wahrheit vielleicht minimal angeglichen, was den Abrollumfang angeht.

Die Sternbereifung ist selektiert mit max 5% Toleranz der Reifen zueinander. Standard sind ca. 20 -25 %, das ist auch zulässig.
Ein Allrad reagiert immer empfindlich auf unterschiedliche Profiltiefen, das betrifft alle Hersteller und nicht nur BMW.
Auch die Aussage das ein Unterschied an nur einer Achse für das VTG nicht relevant wäre, ist nicht ganz korrekt.
Ja beim Kurvenfahren gleicht das Differential aus, aber eben nur kurzfristig und nicht dauerhaft.
Bei langer Geradeausfahrt (z.B. Autobahn) würde auch das Differential auf Dauer in Mitleidenschaft gezogen.
Passierte früher sogar sehr oft, wie es noch die Reifenpannenanzeige (passives System) gab. Die konnte den schleichenden Luftdruckverlust, vor allem bei Runflat nicht erkennen, prüfte der Fahrer nicht regelmäßig (Vorgabe alle 4 Wochen), kam es zu unterschiedlichen Reifenluftdrücken und somit zu unterschiedlichen Radabrollumfängen, was zu einem permanenten Ausgleich des Differentials, und somit einer thermischen höheren Belastung führte. Das Differential ist so gesehen, wie die Natur, immer bestrebt / ausgelegt ein/ en Ausgleich / Gleichlauf zu schaffen.

Warum ist das auch für das VTG relevant ?
Eigentlich einfach, unterschiedliche Raddrehzahlen werden über das Differential ausgeglichen, das ist richtig, führt aber zu einer veränderten Abtriebsdrehzahl an der Kardanwelle und somit zu einer abweichenden Drehzahl gegenüber der 2. Achse, die jetzt über das VTG permanent ausgeglichen werden muss. Den Ausgleich schafft das VTG aber nur bis zu einem bestimmten Wert dauerhaft. Eine permanente Überschreitung führt auf Dauer zu einer höheren Belastung und vorzeitigem Verschleiß des VTG's (Lamellenkupplung).

Kleine Anekdote aus meiner Audi Studienzeit, Audi schreibt bis heute bei Quattro-Modellen vor, dass bei einem Profiltiefenunterschied eines Reifen von 2mm, alle 4 Reifen erneuert werden müssen. Bei Fahrzeugen mit Kronenraddifferenzial ist auch eine Lamellenkupplung verbaut, ähnlich dem des xDrive, die dann ebenfalls schneller verschleißt.

Die 2mm gelten übrigens auch Standardmäßig für Achspaarungen und somit für Differentiale.

Auch das DSC / ESP kann bei zu großen Unterschieden Probleme bekommen und an die Regelgrenze stoßen.
Einfach gesagt, wenn Reifentausch notwendig, sind alle 4 Reifen fällig, ohne wenn und aber.

Einzige Ausnahme, die Reifen sind erst wenige Kilometer alt.

VG

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Beim ersten X3, dem E83, gab es häufiger defekte Verteilergetriebe aufgrund zu grosser Toleranzen beim Reifenumfang. Im E83 Forum findet man dazu einige Megathreads.
z.B.: https://www.motor-talk.de/.../...urch-falsche-reifen-t2869426.html?...
Die Schwachstelle war das Verteilergetriebe, und das wissen die Werkstattmeister natürlich, da sie in der Vergangenheit diverse neue verbaut haben.
BMW wird aber nicht geschlafen haben, und die Konstruktion im Bereich dieser Schwachstelle überdacht und verbessert haben.
Beim F25 habe ich bereits nichts mehr von diesem Problem gehört. Beim G01 mache ich mir diesbezüglich keinerlei Sorgen. Wenn der Wagen ab Werk mit Mischbereifung ausgeliefert wurde, wird die Mischbereifung natürlich kein Problem sein.

P.S. Ich habe weder mit dem E83, noch mit dem F25 bei jeweils > 100.000 km jemals Probleme mit dem Verteilergetriebe gehabt, habe aber auch immer bei Bedarf 4 neue Reifen aufziehen lassen.

Zitat:

Ancador
-> Diese Info geistert tatsächlich seit Jahren durch die weiten und auch die Händler stützen immer wieder diese Aussage, diese entspricht aber nicht der Realität. Der xDrive ist voll variabel, heißt mit anderen Worten, es gibt keine feste Verteilung. Die Kraft wird über das VTG, mittels der Lamellenkupplung an die Achse geleitet wo sie übertragen werden kann. Dadurch kann jedwede möglich Verteilung erreicht werden. Z.B. 10:90, 85:15, 100:0, 0:100, 50:50, 20:80 usw 🙂

Das stimmt so leider auch nicht bzw. wie soll das mit der von BMW verbauten Technik bewerkstelligt werden?
Das Auto hat erst einmal einen ganz normalen Hinterradantrieb, der immer da ist und nicht variiert oder abgeschaltet werden kann.
Über einen seitlichen "Abgang" kann über eine Lamellenkupplung vereinfacht ausgedrückt mehr oder weniger Vorderradantrieb "dazugekuppelt" werden (die Kupplung wird also durchaus auch mal im Dauerschlupf gehalten), d.h. man erreicht hier wie in einem anderen Thread schon richtig geschrieben Verteilungen zwischen v und h von 0:100 bis ca. 50:50
Die 100:0 zwischen v und h die immer mal auftauchen (bzw. grundsätzlich ein größerer Anteil vorne statt hinten) sind eine theoretische Größe und eher Marketing, nämlich dann wenn die Hinterräder auf Eis stehen und die VTG-Kupplung komplett geschlossen ist. Was da an Antriebskraft hinten unweigerlich ankommt kann einfach nicht über die Hinteräder auf das Eis übertragen werden, somit erfolgt die Kraftübertragung in diesem Moment über den voll dazugekuppelten Vorderradantrieb solange die Vorderräder theoretisch 100% Grip haben. Die Hinterräder werden simpel gesagt mehr oder weniger weiter durchdrehend (weil eben nach wie vor angetrieben) über das Eis gezogen.

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