Wunderbarer 124er: Nervige Gimmicks in Neuwagen

Mercedes E-Klasse W124

Hallo,
ich bin in letzter Zeit immer wieder mal neuere Pkw verschiedener Marken und Klassen gefahren, und habe jedes Mal, wenn ich in den 124er komme, ein Gefühl von "Nach-Hause-Kommen".

Mir ist aufgefallen, dass neuere Fahrzeuge ihre Fahrer mit allerlei unsinnigem Schnickschnack gehörig nerven können:
Es kommt ein lautes ekliges Piepgeräusch, wenn man losfährt und nicht angeschnallt ist (Gurtschloß und "ABS-Raddreh-Sensor" gekoppelt), und wenn man so ein Auto auf dem Hof rangiert, kriegt man Ohrenkrebs. Reicht da nicht ein dezenter Gong, der ab 30 km/h einsetzt?
Wozu ertönt ein Piepton, wenn ich bei laufendem Motor die Tür aufmache? Warum kann ich die elektrische Parkbremse erst lösen, wenn der Fuß auf der Bremse steht? 
Ein anderer Neuwagen machte mich nachts um 2 in einer vornehmen Wohngegend mit zwei kurzen Hupentönen darauf aufmerksam, dass ich den Schlüssel irgendwo hatte, wo es dem Auto nicht passte, gerade als ich eine Dame nachhause brachte (War mir das peinlich, ich kam mir vor wie ein Grennhorn, das einem Chick hinterher hupte😕).
Ein anderer Wagen knallte mir beim Rückwärts-Rangieren in einer Halle unvermittlet den Automatic-Wählhebel von R auf P, stoppte abrupt, als ich die Fahrertür im Rollen öffnete, so dass ich mit dem Kopf gegen die B-Säule knallte😠 .
Das Dollste ist nun, dass der Wagen eines Verwandten (hab ich nicht selbst gefahren) erst anspringt, wenn man angeschnallt ist, jesses nee... Man stelle sich vor, man fährt auf der BAB mit gemütlichen 120, und muss sich plötzlich mal die Nase putzen: Ans Taschentuch im Hosensack kommt man angeschnallt nicht ran, also Gurt ab: Motor geht wohl aus!?!
Es kann doch nicht sein, dass Entwicklungsingenieure die autofahrende Welt für komplett blöde erklärt, und alles und jedes eventuelle Vorkommnis elektronisch absichert!

Ich hab mich kürzlich geärgert, weil ich (beim Basteln am ACR im W210) vom Beifahrersitz aus raus und auf den Fahrersitz musste, nur weil ich den Wählhebel, der vorne in P störte, nach hinten bringen wollte, denn um dies zu tun, muss die Zündung an sein, der Fuß auf der Bremse. Aber das wird ja von den neuen Autos bei Weitem in den Schatten gestellt. Ist schon doof genug, dass man den Zündschlüssel erst abziehen kann, wenn der Wählhebel auf P UND der Fuß auf der Bremse ist.

Warum ich das schreibe? Weil ich froh bin, noch Autos zu haben, bei denen sich die elektronische Bevormundung noch in gewissen Grenzen hält, und man die eine oder andere Entscheidung noch selber treffen darf, und deshalb werde ich den 124er (und zur Not auch den 210er😁) pflegen und erhalten, damit ich von dieser technischen Erziehung und Verarschung verschont bleibe. Mit jedem Kilometer Neuwagen schätze und "verehre" ich die 124er Baureihe.

Man fragt sich, wie diese Entwicklung weiter geht. Was kann man noch womit vernetzen? Vielleicht noch Zündschloß mit Kofferraumdeckel, dann kann man keine sperrigen Sachen (Fahrrad o.ä.) mehr transportieren, weil mit leicht geöffnetem Kofferraum fährt er nicht... Es soll ja schon Sensoren geben, die die Zündung sperren, wenn Alkoholgeruch wahrgenommen wird (was ist, wenn es nur der Beifahrer ist, oder wenn Dir jemand sein Bier übers Hemd gekippt hat, kannste Taxi fahren...) Wenn alles so unendlich sicher sein muss, dann müsste man doch letztendlich das Motorrad-Fahren verbieten, oder? Aber wahrscheinlich gibt es in 100 Jahren sowieso keinen Individualverkehr mehr...

mit nachdenklichen Grüßen
Espaceweiß

Beste Antwort im Thema

Hallo,
ich bin in letzter Zeit immer wieder mal neuere Pkw verschiedener Marken und Klassen gefahren, und habe jedes Mal, wenn ich in den 124er komme, ein Gefühl von "Nach-Hause-Kommen".

Mir ist aufgefallen, dass neuere Fahrzeuge ihre Fahrer mit allerlei unsinnigem Schnickschnack gehörig nerven können:
Es kommt ein lautes ekliges Piepgeräusch, wenn man losfährt und nicht angeschnallt ist (Gurtschloß und "ABS-Raddreh-Sensor" gekoppelt), und wenn man so ein Auto auf dem Hof rangiert, kriegt man Ohrenkrebs. Reicht da nicht ein dezenter Gong, der ab 30 km/h einsetzt?
Wozu ertönt ein Piepton, wenn ich bei laufendem Motor die Tür aufmache? Warum kann ich die elektrische Parkbremse erst lösen, wenn der Fuß auf der Bremse steht? 
Ein anderer Neuwagen machte mich nachts um 2 in einer vornehmen Wohngegend mit zwei kurzen Hupentönen darauf aufmerksam, dass ich den Schlüssel irgendwo hatte, wo es dem Auto nicht passte, gerade als ich eine Dame nachhause brachte (War mir das peinlich, ich kam mir vor wie ein Grennhorn, das einem Chick hinterher hupte😕).
Ein anderer Wagen knallte mir beim Rückwärts-Rangieren in einer Halle unvermittlet den Automatic-Wählhebel von R auf P, stoppte abrupt, als ich die Fahrertür im Rollen öffnete, so dass ich mit dem Kopf gegen die B-Säule knallte😠 .
Das Dollste ist nun, dass der Wagen eines Verwandten (hab ich nicht selbst gefahren) erst anspringt, wenn man angeschnallt ist, jesses nee... Man stelle sich vor, man fährt auf der BAB mit gemütlichen 120, und muss sich plötzlich mal die Nase putzen: Ans Taschentuch im Hosensack kommt man angeschnallt nicht ran, also Gurt ab: Motor geht wohl aus!?!
Es kann doch nicht sein, dass Entwicklungsingenieure die autofahrende Welt für komplett blöde erklärt, und alles und jedes eventuelle Vorkommnis elektronisch absichert!

Ich hab mich kürzlich geärgert, weil ich (beim Basteln am ACR im W210) vom Beifahrersitz aus raus und auf den Fahrersitz musste, nur weil ich den Wählhebel, der vorne in P störte, nach hinten bringen wollte, denn um dies zu tun, muss die Zündung an sein, der Fuß auf der Bremse. Aber das wird ja von den neuen Autos bei Weitem in den Schatten gestellt. Ist schon doof genug, dass man den Zündschlüssel erst abziehen kann, wenn der Wählhebel auf P UND der Fuß auf der Bremse ist.

Warum ich das schreibe? Weil ich froh bin, noch Autos zu haben, bei denen sich die elektronische Bevormundung noch in gewissen Grenzen hält, und man die eine oder andere Entscheidung noch selber treffen darf, und deshalb werde ich den 124er (und zur Not auch den 210er😁) pflegen und erhalten, damit ich von dieser technischen Erziehung und Verarschung verschont bleibe. Mit jedem Kilometer Neuwagen schätze und "verehre" ich die 124er Baureihe.

Man fragt sich, wie diese Entwicklung weiter geht. Was kann man noch womit vernetzen? Vielleicht noch Zündschloß mit Kofferraumdeckel, dann kann man keine sperrigen Sachen (Fahrrad o.ä.) mehr transportieren, weil mit leicht geöffnetem Kofferraum fährt er nicht... Es soll ja schon Sensoren geben, die die Zündung sperren, wenn Alkoholgeruch wahrgenommen wird (was ist, wenn es nur der Beifahrer ist, oder wenn Dir jemand sein Bier übers Hemd gekippt hat, kannste Taxi fahren...) Wenn alles so unendlich sicher sein muss, dann müsste man doch letztendlich das Motorrad-Fahren verbieten, oder? Aber wahrscheinlich gibt es in 100 Jahren sowieso keinen Individualverkehr mehr...

mit nachdenklichen Grüßen
Espaceweiß

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41 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von 250tdfan


Also....unser Regensensor wischt wenn es regnet. Für den Kasten Bier haben wir einen Kofferraum und deine Argumentierung über die Reifendruckkontrolle...?? Wieso fährst du denn 124? Der hat doch bestimmt auch zB Servo und ABS? Kann alles kaputt...

Gruß

Wir differenzieren schon den ganzen Thread lang Innovationen und Spielereien. Darum gehts nämlich mitunter.

Und was war jetzt nochmal so schwer dran am Scheibenwischer selbst einschalten? -Acsho, selbst zu erkennen das es regnet war das Problem.... Genau da ist sie, die Volksver........

Dann hast du ja Glück gehabt.
Ich will mir aber nicht diktieren lassen, dass Gepäck in den Kofferraum muss. Ich will vieleicht meinen Bierkasten auf die Rücksitzbank stellen, weil ich im Kofferraum die anderen 8 drinnen habe?

Sicher kann alles kaputt gehen, das nimmt man in kauf, aber dann braucht ein Auto nichts was ich als Fahrer nicht brauche und trotzdem kaputt geht.

Also meine Meinung ist, das alles was nicht dran ist auch nicht kaputt gehen kann. Die Autoentwicklung hat in den letzten 10 bis 15 Jahren eine, wie ich denke, falsche Richtung genommen. Die Autos sind heute so mit allem möglichen Elektronik-Kram vollgestopft. Solange das alles funktioniert, ist alles in Butter. Aber falls dann mal eine der vielen Kontroll-Leuchten im KI leuchtet und dem Fahrer einen Fehler anzeigt, dieser sich dann vollkommen verunsichert an seine Werkstatt wendet und diese dann für viel Geld anfängt, diverse Komponenten zu tauschen, wird die Reparatur von eigentlich nicht notwendigen technischen System ein Vermögen verschlingen.
Sicher gibt es für die Sicherheit Systeme, die ihre Daseinsberechtigung haben (ABS, Airbags), aber andere Systeme (ESP, diverse Assisten und sog. Komfortsysteme) sind, wie ich meine, entbehrlich und verteuern ein Auto unnötig. Wie sonst ist der Erfolg der Marke Dacia o.ä. zu erklären.
Ich als Familienvater und Mitarbeiter in einem Autohaus der Marke mit dem Stern werde auf jeden Fall meine beiden Oldies (220 E und Passat Variant 35 I) hegen und pflegen und immer die Augen nach gleichwertigem Ersatz aufhalten.
Solche unkomplizierten und reparaturfreundlichen Autos werden heute nicht mehr gebaut.

Ich fahre 124er weil er meinen Bedürfnissen Gerechter wird als ein neues Auto.
Ist ja nicht so, als hätte ich keine neuen Autos gehabt.
W210, W210, E39, abgesehen von dem Kram den ich sonst immer so zwischendurch fahre.
Ich bin durch damit.

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Zitat:

Original geschrieben von motor_dirk


Also meine Meinung ist, das alles was nicht dran ist auch nicht kaputt gehen kann. Die Autoentwicklung hat in den letzten 10 bis 15 Jahren eine, wie ich denke, falsche Richtung genommen.

Hallo,

das sehe ich ähnlich, ohne der Autoindustrie daraus einen Vorwurf zu machen. Die bauen schließlich genau das, was am Markt nachgefragt wird.
Die Mehrheit der Kunden findet halt den ganzen Schnickschnack geil......

Das beste Beispiel ist doch das 3(?)l Auto seinerzeit von VW. Sparsam, nur das Nötigste drin, eigentlich eine gute Idee.
War nur keiner bereit zu kaufen, weil das Teil nicht ganz billig war und irgendwie wollen die Leute halt doch den ganzen Krimskram haben, weil, macht doch beim Nachbarn gleich viel mehr her........., mit einem Verbrauch von nur 3l/100km kannst Du keinen beeindrucken....

Also, wir kriegen genau das, was wir (mehrheitlich) wollen......

Gruß,

Thomas

Zitat:

Original geschrieben von 250tdfan


Also....unser Regensensor wischt wenn es regnet. Für den Kasten Bier haben wir einen Kofferraum und deine Argumentierung über die Reifendruckkontrolle...?? Wieso fährst du denn 124? Der hat doch bestimmt auch zB Servo und ABS? Kann alles kaputt...

Gruß

Hallo,

ich muss noch mal kurz was zum Regensensor loswerden:

Wo ich den z.B. gerne hätte wäre hinten! Da passt nämlich das Intervall niemals nicht zu meinem Fahrstil......will sagen, was ich früher vorne machte, nämlich von Hand den Wischer ständig an- und wieder ausschalten, wenn es nervt, mach ich jetzt hinten....es ist so herrlich inkonsequent, dieses Feature nicht auch für hinten anzubieten oder gibbet dat schon und es ist nur bislang an mir vorbeigegangen......

Gruß,

Thomas

Es bleibt dabei : Was für den einen ein "nerviges Gimmick" ist , ist für andere essentiell . Es gibt hier nur subjektive Bewertungen . Wer mit einem sensiblen Hinterteil gesegnet ist , mag sich einbilden , dank der
eigenen Fahrkünste auf Reifendrucksensor und ESP vezichten zu können , während die hier auch ins Spiel gebrachte "Tante Erna" ohne solche "Gimmicks" im Zweifelsfall schon aus der Kurve geflogen wäre .
Was soll's . Seien wir doch froh ,daß unsere Autos heute so idiotensicher sind , wo doch so viele Idioten , wie wir doch alle täglich erleben , unterwegs sind ! 😎

Gruß

DSD

gewisse ausstattungen "gimicks" sind nervig, das stimmt, vorallem wenns zum piepsen anfängt. siehe gurtwarner, tür net zu, schlüssel vergessen usw.

auf regensensor, lichtsensor, coming-home-funktion, keylessgo kann i verzichten.

was i aba net so schlecht find, sind die entwicklungen im bereich sicherheit, stabilitätsprogramme, abs usw.

ich bin froh drüber, dass zb. mein w124 asd hat, weil sonst würd im winter unsere auffahrt net hochkommen 🙂

mfg thomas

...besonders das ESP ist eigentlich eine super Erfindung, schade nur das eigentlich erst Salonfähig wurde weil die Herren Entwickler nicht in der Lage waren ein vernünftiges Fahrwerk für einen Kleinwagen zu entwerfen 😁

Ob etwas jetzt Innovation oder Gimmick ist, bleibt für jeden selbst zu entscheiden, ich habe für mich beschloßen das Kisten, in denen ich all diese tollen Dinge nicht selber ausschalten kann, nicht mehr auf den Hof kommen.

...und von Firmen die solch hochgradigen Schwachsinn wie die Elektrische "mitdenkende" Parkbremse einbauen, stell ich mir zweimal nichts hin.

dem schließe ich mich an... elektronische helferlein, die der fahrsicherheit beisteuern: JA! auf den rest kann ich gerne verzichten.

ich mag meinen fast-nullausstatter.

klimaanlage? ich hab doch das schiebedach...

elektrische fensterheber? hab ich, aber nur für oben, der rest wird gekurbelt.

abs, airbags: ja... ohne abs möchte ich nicht unterwegs sein, zumindest nicht im winter

was mir immer durch den kopf geht ist, dass je mehr zeug verbaut ist, desto mehr kann auch kaputt gehen.

ich bin gespannt auf die zeit in 20-30 jahren, wie viele golf 5 etc werden wohl die straßen bevölkern? (sofern es noch benzin gibt) wahrscheinlich weniger als unsere saurier 😉

gruß

dreadkopp

Ich finde, W124 fahren ist Wohlstand, Freiheit und Selbstbestimmung! 🙂

Eben die Ideale aus der Zeit aus der er kommt!

zudem: je weniger schrott im auto, desto besser das leistungsgewicht und geringer der verbrauch 😉

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