Würdet Ihr euch noch einen Diesel kaufen?
Hallo zusammen,
ich bin ein bisschen in der Zwickmühle.
Ich habe ein echt tolles Angebot für einen Volvo V70 D5 Summum aus 2006 bekommen.
Da wir uns fürs nächste Jahr einen Wohnwagen zulegen wollen und auch weitere Strecken zurückzulegen wollen, sprich Kroatien, Ungarn, Schweden, Norwegen. Da wäre ein D5 natürlich die perfekte Zugmaschine.
Allerdings bereitet mir die momentane Debatte um die Selbstzünder ein wenig Bauchschmerzen. Was ist wenn man ab nächstes Jahr in keine Großstadt mehr kommt. Andererseits waren bis jetzt auch immer die Umweltzonen kein Thema, die einzigste ist Hannover und da wird es mit einer Grünen Plakette auch kein Problem bekommen und ich gehe auch davon aus , das eine Stadt wie Hannover eine der letzten sein wird wo ein Dieselverbot durchgesetzt werden würde.
Wie steht Ihr zu dem Thema? Sind meine Zweifel berechtigt oder wird die Suppe wieder heißer gekocht wie'se gegessen wird?
Beste Antwort im Thema
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Meine Meinung
Es spielen hier viele Faktoren eine Rolle.
Tatsache ist, dass VW "beschissen" hat um die US-Abgasnormen, welche übrigens härter sind als die europäischen.
Fakt ist aber auch, dass die Test's völliger "Blödsinn" sind, welche angewendet werden um in Europa die Grenzwerte zu bestimmen. Das sind vorgegebene Zyklen in einer Simulation, welche absolut nichts mit einem normalen Fahrbetrieb zu tun haben.
Interessant ist aber, dass die Werte scheinbar erreicht werden könnten. Aber vermutlich nur mit weniger Leistung und das will man natürlich bei der heutigen Vollgas-Ideologie in Europa nicht. Hier will man mit Leistung protzen und der Sauberste sein. Und dann womöglich noch billiger als die sog. Mitbewerber, die gar keine Mitbewerber sind, sondern abgesprochene Ausgangslagen.
Dass dies nicht zusammenpasst, dürfte eigentlich Jedem klar sein.
Tatsache ist aber auch, dass es absolut möglich ist saubere Diesel zu produzieren. Das beweisen die LKW-Herstellen. Diese wurden bereits schon mehrmals gemessen und eine Differenz oder Abweichung zum sauberen Diesel konnte man nicht feststellen.
Aber um das zu erreichen benötigt man halt nicht Vollgas-Ideen, keine Kraftprotze usw. Der Grossteil der "normalen" Autofahrer, hätten mit weniger Leistung auch kein Problem. Aber die Superleistungsprotzen die sich ein "Normalbürger" gar nicht leisten kann, fahren dann auch mit Steuersubvention, Abschreibung über Firmen oder gar bezahlten Firmenfahrzeugen.
Dass solche Protzerei dazu führt, dass man den restlichen FahrernInnen, nun weissmachen will, dass man das benötige, scheint dann logisch.
Perönlich warte ich auf das "Ende" des Dieselskandals, denn dann werden die nächsten die Benziner sein. Und das zeigt lediglich, dass schlussendlich das nur zur Wirtschaftförderung genutzt wird. Denn vergessen hat man all die Zeiten (welche noch nicht so lange her sind), dass Fahrzeuge, egal ob Diesel oder Benziner, tatsächlich noch Dreckschleudern waren.
Das was wir heute auch dem Markt erhalten, sind absolute Saubermänner im Vergleich vor wenigen Jahren. DAs Problem ist nicht die Sauberkeit vom Fahrzeug, sondern die zu grosse Menge welche herumfährt. Und dies werden wir auch mit 0 Wert-Abgasautos nicht auffangen können. Denn Bremsen/Kupplungen und Reifen produzieren heute weit mehr Umweltverschmutzung als der Motor, der sie antreibt.
Schön zu sehen, dass es selbst im Forum Konfusion über die Problematik gibt :-)
Tatsache ist speziell beim NOx, dass es z.B. im VW-Konzern alle Bauteil gibt um bei einem Diesel den NOx Ausstoss auf nahezu 0 mg zu senken (gestern Plusminus/ARD: Firma Twintec). Bei Twintec wird dazu in einem Passat der AddBlue Tank in die Reserveradmuzde gebaut, ein "Kat" und eine Heizung nachgerüstet (Kosten ca. 1500€ f. d. Original-VW-Teile) und der NOx-Ausstoss verringert sich (wohlgemerkt beim Fahrbetrieb) auf nahezu 0 mg.
Das beweist so ziemlich, dass zumindest der VW Konzern diese Bauteile (Kostenpunkt ca. 300 - 700€/Fahrzeug) einfach nicht einbauen wollte um den Gewinn der Karren zu maximieren. Und dafür wurde dann (offensichtlich in Zusammenarbeit oder unter Abstimmung/Kenntnisnahme mit dem KBA und dem Verkehrsministerium) eine Software eingebaut, die auf dem Prüfstand bessere Werte für NOx vorgaukelt/erzeugt um formal den Grenzwert zu erreichen.
Betrügerischer geht's ja wohl nicht mehr, oder?
Eigentlich sollte man zur Schadensregulierung mal über die Rückforderung der Gehälter und Prämien der letzten 5 Jahre der Top-Riege der deutschen Automobilindustrie nachdenken. Den Rest kann dann immer noch der Steuerzahler zahlen.
Und jetzt soll ich mir auch noch einen neuen Wagen von diesen Betrügern kaufen. Ziemlich dreist!!
Das wäre so, als wenn ich einem meiner Kunden ein Gerät verkaufe, welches die Spezifikationen nicht einhält und ihm hinterher vorschlage er bekommt 10% Rabatt, wenn er bei mir noch ein Gerät (und zwar nur das Topmodell) kauft, welches die Specs jetzt einhält.
Aber zurück zur eigentlichen Frage.
Ich würde mir auch jetzt noch einen Diesel kaufen. Wer weiss, was da alles nach der Wahl entschieden wird (oder auch nicht).
Momentan ist der Dieselmarkt tot,denn es weiß keiner,wie es wirklich weitergeht.
Viele versuchen wegen der absichtlich geschürten Panikmache ihren "alten" Diesel loszuwerden und einen überteuerten Neuwagen zu kaufen.
Der Markt wird komplett zusammenbrechen,das garantiere ich Euch.
Habe Gestern meinen V70 T5 verkauft und kaufe mir jetzt seelenruhig einen Diesel. Den werde ich entspannt mit Euro 4 und 5 Litern Verbrauch durch die Lande fahren.. Gewiss noch 5 Jahre. Alles ist gut.
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Hallo Ritchi,
verstehe gut das du auf einen Diesel umsteigen wirst, fahre selber einen V70 Diesel mit 163 PS und er verbraucht, zumindest bei meiner Fahrweise, realistischer Weise rund 6 L Treibstoff, ich freu mich.
Mit meinem V70 T5 mit 250 PS, Automatik mit Geartronic Abregelung rausprogrammiert, war die Verbrauchsskala nach oben offen, innerstädtisch rund 14 L, Autobahn bei 200 km/h rund 18 L, Autobahn bei rund 300 km/h waren dann schon mal fast 30 L weg, alles auf 100 km. Schönes schnelles Automobil aber eben nicht sehr ökologisch und schon gar nicht ökonomisch.
Der einzige 'Kick' war damals Porsche und andere mal locker mit einer Familienkutsche zu überholen. Muss aber auf Dauer auch nicht sein geht auf die Nerven und außerdem richtig ins Geld.
Liebe Grüße
Elchsocke
Zitat:
@doedl schrieb am 8. August 2017 um 20:09:38 Uhr:
Tatsache ist, dass VW "beschissen" hat um die US-Abgasnormen, welche übrigens härter sind als die europäischen.
Jein.
Bei den PKW meinetwegen,aber die dort sehr gebräuchlichen Pickups sind von diesen Regelungen ausgenommen,da diese als LKW gelten.
Somit wird natürlich die US-Industrie massiv begünstigt.
Martin
Mit meinem V70 T5 mit 250 PS, Automatik mit Geartronic Abregelung rausprogrammiert, war die Verbrauchsskala nach oben offen, innerstädtisch rund 14 L, Autobahn bei 200 km/h rund 18 L, Autobahn bei rund 300 km/h waren dann schon mal fast 30 L weg, alles auf 100 km.😕
. . . hat nix mit dem eigentlichen Thema zu tun, aber ich kann`s mir nich verkneifen😁
Meiner verbraucht dann bei:
300km/h / 250PS * 318 PS = 381,6 km/h
ähm . . . ja genau, ca 38 l/100km
Und ja, ich würde mir auch wieder einen Diesel kaufen, wenn ich denn einen für einen realistischen Preis bei akzeptablem km Stand angeboten bekäme.
Ganz einfach weil mir knapp 40l Verbrauch doch etwas viel sind auf Dauer.
Auch wenn`s Bock macht ma eben locker `nen Bugatti mit `ner Familienkutsche zu verblasen.
Ich hatte mich auch schon gefragt, wieviele Zusatz-PS Elchsocke850 in seinen T5 reinprogrammiert (?) hatte, denn für "Autobahn bei rund 300 km/h " braucht man selbst bei 5% Gefälle vermutlich rund 130-150 zusätzliche Volvo-PS zu den 250 Serien-PS 😁.
Mein T5 mit 260 Serien-PS lief mit der 5-Gang Geartronic nur dann in den Begrenzer, der bei ca. 255 kam, wenn es bergab ging. Ansonsten schaffte er auf ebenen Strecke und nur wenn kein Gegenwind war, nach gaaanz langem Anlauf nach GPS-Messung 252-254 km/h (= Tacho bei 260 am Anschlag).
Die Verbrauchsangaben von Elchsocke850 trafen aber in etwa auch bei meinem T5 im Serientrimm zu 🙄.
Da es offensichtlich Technologie gibt, den Diesel sauber zu machen, siehe Twintec, dies jedoch bisher von der Automobilindustrie wohl aus Kostengründen boykottieret worden ist, sehe ich keinen Grund NICHT am Diesel festzuhalten.
Zitat:
@Volvoluder schrieb am 12. August 2017 um 19:57:26 Uhr:
@V7001Ich hatte mich auch schon gefragt, wieviele Zusatz-PS Elchsocke850 in seinen T5 reinprogrammiert (?) hatte, denn für "Autobahn bei rund 300 km/h " braucht man selbst bei 5% Gefälle vermutlich rund 130-150 zusätzliche Volvo-PS zu den 250 Serien-PS 😁.
Rechne mal für "echte" 300 Km/h runde 500 PS an Leistung.
Nur mit Chiptuning und offener Drehzahl dürften vielleicht knapp über 260 Km/h rauskommen.
Erinnert mich so ein wenig an die Person,die mit seinem Serien-T6 im S 80 LOCKER die 280 Km/h geknackt hat😁
Na,klar.
Mich würde mal interessieren ob die Twintec Technik eine KBA Zulassung bekommt. Sind ja eigentlich alles erprobte Serienteile. Wenn nicht, wäre das ein weiterer Hinweis auf den politischen Verrat am Bürger, sprich die absolute Verfilzung von Politik und Autoindustrie. Evtl hat man ja im Sept mal die Möglichkeit da was dran zu ändern.
Zitat:
@Markgraefler schrieb am 15. August 2017 um 23:46:31 Uhr:
Mich würde mal interessieren ob die Twintec Technik eine KBA Zulassung bekommt. Sind ja eigentlich alles erprobte Serienteile. Wenn nicht, wäre das ein weiterer Hinweis auf den politischen Verrat am Bürger, sprich die absolute Verfilzung von Politik und Autoindustrie. Evtl hat man ja im Sept mal die Möglichkeit da was dran zu ändern.
Laut Twintec Homepage warten sie dort auf gesetzliche Vorgaben, um dann entsprechend reagieren zu können. Verständlich, sie müssen wissen, in welchem Rahmen sie sich bewegen können.
Ich bin da einfach mal optimistisch
Zitat:
@Markgraefler schrieb am 15. August 2017 um 23:46:31 Uhr:
Evtl hat man ja im Sept mal die Möglichkeit da was dran zu ändern.
Der Doofrind hat ja seinen Platz im Aufsichtsrat bei einem bestimmten Automobilkonzern schon sicher.
Ich stelle mir das so vor:
Da man nach der Wahl irgendwas tun muss, werden Sie die Diesel-Fahrverbote einführen.
Weil das einen riesengroßen Rabatz geben wird, wird dann die neue GroKo Ausnahmen für alle Betroffenen einführen, für die das eine unbillige Härte bedeuten würde, also für Einwohner, Pendler, Handwerker, Kleinfirmen, Dienstfahrzeuge, Umzüge usw.
Die können dann schön eine Ausnahmevignette beantragen (geht vielleicht sogar schon online), für die sie eine hübsche Verwaltungsgebühr zahlen und die nach einer begrenzbaren Zeit ungültig wird - damit dann eine neue Gebühr für eine neue Freigabe gezahlt werden muss.
(Klingt ein bisschen nach City-Maut)
Also geht alles weiter, wie bisher. Aber teurer.
Die können doch nicht mir-nichts-dir-nichts alle Diesel-Pendler vor den Toren der Großstädte abweisen. Sollen die dort parken und in Shuttlebusse umsteigen?
........ Die Diesel-PKW fahren weiter.
Und die Stuttgarter Meßwerte?
Also darüber muss man dann mal reden.
Ob das wirklich so kleinlich gesehen werden muss? (siehe auch Diesel-Gipfel)
[Ironie aus]