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wird ein Umdenken auf reduziertere Autos kommen?

Themenstarteram 15. September 2021 um 11:13

Hallo zusammen.

Eine Frage beschäftigt mich schon länger und lässt sich auch nicht beantworten. Ich wüsste nur gerne was andere darüber denken.

 

Ohne lange Vorgeschichte:

Denkt ihr, dass ein Umdenken kommt und irgendwann die Mehrheit keine ausschließlich langstreckentaugliche Fahrzeuge mehr fordern sondern ein kompaktes, flaches Fahrzeug mit wenig Gewicht und ausgeprägterer Fahrdynamik? Sprich das was "früher" ein Polo GTI, M1xx, ... war. Aktuell geht die Tendenz ja zu mindestens 45kWh, mindestens 4.20m und natürlich tendenziell über 1.7 Tonnen, was für den täglich oder nicht täglich Pendelden oder die Hausfrau/-mann über oder unvorteilhaft dimensioniert ist.

 

Aktuell hat man das Gefühl die allgemeine Meinung wäre jedes Elektroauto MUSS mindestens 300 bis 400km REALreichweite haben, einen Anhänger ziehen können, Platz für 5 Personen haben und genug Kofferraum für einen Großfamilieneinkauf.

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146 Antworten

Nein, weil es beim Verbrenner auch nicht der Fall ist und für mich zumindest ein von der Antriebsart unabhängiger Aspekt ist.

Nein, weil jedes Mittelklasse-BEV die Fahrleistung eines Golf GTI von "früher" in die Tasche steckt.

Gewicht ist eh sekundär wichtig.

Themenstarteram 15. September 2021 um 11:39

Ich persönlich hatte es immer so vernommen, dass ein großer Teil der Menschen froh ist, dass es eine Klasse darunter gab. Beispielsweise des 2er Coupe, da der 3er immer größer wurde oder der Polo (GTI), da er Golf immer größer wurde.

Eins sehe ich als Tatsache: Die Straßen werden zum großen Teil NICHT im gleichen Verhältnis zu den Autos breiter, die Kurven langezogener,...

Aber das ist auch eine nicht ganz objektive Sicht von mir.

Schlimm ist, dass auch die Autos, welche vor 20 Jahren schon "groß" (und zwar groß genug!) waren (Passat, A6 und ähnliche Kombis), immer weiter gewachsen sind. Wo ist der Vorteil, die Wagen immer breiter zu machen, außer für die Reparaturwerkstätten? Ich glaube mittlerweile nicht mehr, dass die Industrie das baut, was die Kunden haben wollen. Wie denn? Gab es jemals irgendeine Abstimmung oder Umfrage, welche Form/Ausstattung etc. von den Leuten bevorzugt wird? Irgendein Bemühen in diese Richtung? Es kann immer nur gekauft werden, was die Hersteller anbieten. Und die reden den potentiellen Kunden halt dann ein, dass das eben jetzt so sei. Friss oder stirb! Denn prinzipiell ist das ja herstellerübergreifend. Klar, mit größeren Autos ist mehr Gewinn zu machen, das zählt. Siehe z.B. den eUP, der ging weg wie geschnitten Brot, durfte aber nicht sein. Die Politik hätte den Abmassen Grenzen setzen können oder das Ganze zumindest steuerlich beeinflussen. Aber wenn man da sogar noch mit beteiligt ist...

Wachstum und Beschränkung beissen sich halt.

Ich stelle mir auch die Frage, wie viel Breitenzuwachs der modernen Autos auf gestiegene Sicherheitsvorgaben zurückzuführen ist und wie viel auf Design. Der Enyaq ist außen 10 cm breiter, als es der Sharan war, innen aber gefühlt schmaler.

@Hannes1971

 

Die Anforderungen an den Seitenaufprallschutz sind natürlich mit der Zeit gestiegen.

 

Hinzu kommt immer bessere und stärkere Dämmung (Schallschutz) auch schon im Mittelklasse-Bereich.

Themenstarteram 15. September 2021 um 12:25

Gut dass die Mittelklasse in der Qualität steigt ist noch nachvollziehbar. Die Mittelklasse sehe ich aber doch als Erst-, Langstrecken-, Zweck-, Transport- oder Mehrpersonenfahrzeug.

Damit klammere ich theoretisch alles aus was zum Klein-, Kompakt-, Kurzstrecken-, Alleinfahrer- und Kompaktsportlersegment gehört aus

Ja, oben wurden ja Passat und Enyaq als klassische Mittelklasse-Fahrzeuge (SUV) genannt.

Das setzt sich aber natürlich in etwas reduzierter Form nach unten hin fort.

Keiner kauft einen VW Golf, der nach heutigem Maßstäben nur noch 3 Sterne NCAP hinbekommt und nicht ausreichend gedämmt ist.

Alleine die gesetzlichen Vorgaben zu Chrashsicherheit etc. verhindern das, zumindest bei PKWs, da bräuchte es schon ein Comeback von Kabinenrollern/Quad-Zulassungen/Leichtfahrzeugen. Die Menschen werden außerdem älter, dicker und größer. Aber möglich, dass viele Menschen sich in Zukunft keine PKWs mehr leisten können und sich dann mit Rollern und Leichtfahrzeugen behelfen müssen, also ein umgekehrter Trend zu dem, was in Entwicklungsländern stattfindet.

Themenstarteram 15. September 2021 um 12:46

@Xentres ist ganz klar. Es wachsen aber auch die Innenabmaße.

Wenn man einen Golf 4 hatte und ausreichend Platz vorhanden war, da man nicht täglich zu viert fährt, muss man mittlerweile den Polo ins Auge fassen. Klar stört die Breite nicht extrem, wer jedoch den direkten Vergleich in der Münchner Innenstadt oder auf schmalen Landstraßen hat, weiß was wir immer mehr verlieren.

Ich persönlich käme nie auf die Idee mir einen zweiten SUV zu kaufen, wenn schon einer zuhause steht, der alle "Zweckfahrten" abdeckt. Aber wenn ich so auf unseren Firmenparkplatz schaue, werden die kleinen Autos mit dem Alter durch mittelgroße SUV's ersetzt.

Zitat:

@Constraiting1992 schrieb am 15. September 2021 um 13:13:50 Uhr:

Hallo zusammen.

Eine Frage beschäftigt mich schon länger und lässt sich auch nicht beantworten. Ich wüsste nur gerne was andere darüber denken.

Ohne lange Vorgeschichte:

Denkt ihr, dass ein Umdenken kommt und irgendwann die Mehrheit keine ausschließlich langstreckentaugliche Fahrzeuge mehr fordern sondern [...]

Wie z. T. hier schon angeklungen:

- Heute wird mehr Crash-Sicherheit gefordert, zumindest wg. den werbewirksamen Sternchen.

- Immer mehr Menschen haben keinen Zweitwagen, z. B. weil sie keinen Partner haben oder der Partner auch recht weit zur Arbeit fahren muss. Deswegen muss (nicht nur) der Erstwagen alles können, inkl. Langstrecke, AHK, ...

Wg. zu kleinem Kofferraum oder keine AHK mögl. mehr als 1x fahren müssen ist auch nicht umweltfreundlich. Und erst die Produktion so eines Fahrzeugs, was dann ggf. nie gleichzeitig wie das Erstfahrzeug verwendet werden würde.

Eine nennenswerte Anhängelast wie z. B. die 1,3t meines ca. 4,3m langen Megane III findet man bei BEV erst ab ca. 4,6m Länge, wenn man von dem 4,4m langen Mecerdes EQA 4MATIC mit 1,8t absieht (2WD = nur 750kg AH-Last).

- Durch die immer stärkere Zentralisierung von Jobs uns muss man immer weiter fahren. Keinen Partner zu haben heißt nicht, dass man nicht, dass es keinen Wunsch gibt in der Nähe der eigenen Eltern oder gar Kinder zu wohnen. Da (Ketten-)Zeitverträge sehr verbreitet sind, muss man viel eher mal wieder nach einem neuen Job suchen, der ganz woanders sein kann. Probezeit, wieder (Ketten-)Zeitvertrag wodurch man nicht mal weiß ob sich ein Umzug lohnen würde usw.

Eher fahren die Leute wohl mit dem ÖPNV als sich so eine kleine Kiste mit im Verhältnis zum Preis geringeren Nutzwert zuzulegen.

Mal abgesehen davon braucht z. B. ein Renault Zoe auf der Autobahn bei 130km/h locker deutl. mehr als z. B. ein viel größeres Tesla Model 3.

notting

Themenstarteram 15. September 2021 um 14:20

@notting

Das ist wirklich interessant. Ist es tatsächlich so, dass immer mehr Menschen keinen Partner haben, beide Partner arbeiten, beide Partner weit zur Arbeit haben und so weiter?

Also das war mir bisher so nicht so prägnant bekannt.

Die Single-Haushalte nehmen immer mehr zu (wohl aber vor allem auch in den Großstädten, wo die Wege ja eher nicht per Auto bestritten werden).

Beide Partner arbeiten häufiger heutzutage, würde ich schon so unterschreiben. In meinem gesamten Umfeld arbeiten überwiegend beide Partner, auch mit Kindern. In der Regel wird schnell geschaut, dass die Frau wieder in ihren Job zurückfindet. Hat auch was mit dem Ego heutiger Frauen zu tun, die häufig gute Jobs haben und nicht auf Mutter und Hausfrau reduziert werden wollen. Meine Frau hat nach 3 Jahren Babypause jetzt auch wieder in Teilzeit begonnen zu arbeiten und hat dadurch nach eigene Aussage "an Selbstwertgefühl deutlich gewonnen".

Zur Wegstrecke gab es die große "Pendlererhebung", die ergeben hat:

"Auch die Wege zwischen Wohnort und Arbeitsplatz werden seit Jahren länger. Etwa 13 Millionen Menschen pendeln zwischen verschiedenen Landkreisen. Rund 3,4 Millionen leben und arbeiten in unterschiedlichen Bundesländern, das sind 1,3 Millionen mehr als noch vor zwei Jahrzehnten. Das zeigten Zahlen der Bundesagentur für Arbeit, die die Linksfraktion im Bundestag im Juni ausgewertet hat."

https://www.spiegel.de/.../...s-a-ab409ad5-322c-4719-b9ba-8ef4f72b6411

Auch bei uns fahren meine Frau und ich je über 50km einfache Strecke zur Arbeit (wobei ich relativ viel Home Office mache).

Mir sind ebenso viele Pärchen bekannt, die außerhalb der Großstadt (München als Beispiel) sich ein Eigenheim geleistet haben, beide aber in der Großstadt arbeiten.

Zitat:

@Constraiting1992 schrieb am 15. September 2021 um 16:20:34 Uhr:

@notting

Das ist wirklich interessant. Ist es tatsächlich so, dass immer mehr Menschen keinen Partner haben, beide Partner arbeiten, beide Partner weit zur Arbeit haben und so weiter?

Also das war mir bisher so nicht so prägnant bekannt.

https://de.statista.com/.../

Zitat:

Knapp 50 Prozent aller befragten Auto-Pendler gaben im Jahr 2019 an, dass ihr Wohnort mindestens 20 Kilometer oder mehr von ihrem Arbeits- bzw. Ausbildungsplatz entfernt liege;

https://www.tagesschau.de/inland/single-statistik-101.html

Zitat:

Die Zahl der Single-Haushalte steigt: Rund 17,6 Millionen Menschen in Deutschland lebten im Jahr 2019 alleine.

[...]

Vor allem junge Männer und ältere Frauen leben allein.

Meinetwegen kannst du hier ein paar Fernbeziehungen abziehen, aber es geht hier um die Fahrerei, wo die Haushaltssituation wichtiger ist als die echte Beziehungssituation.

https://www.destatis.de/.../PD19_473_122.html

Zitat:

In immer mehr Familien mit kleinem Kind arbeiten beide Elternteile: Im Jahr 2018 waren in 35 % der Paarfamilien mit einem Kind unter 3 Jahren beide Eltern erwerbstätig. 2008 waren es noch 29 % gewesen.

Wenn's keine Kinder gibt, wollen die Frauen i.d.R. erst recht arbeiten -> DINK.

Gerade hier kenne ich viele Fälle, wo man sich z. T. absichtlich ein Haus so gekauft hat, dass es ansatzweise auf der Mitte des Weges zwischen beiden damaligen Jobs liegt. Und wenn einer seinen Job verloren hat, ist der nächste i.d.R. noch weiter Weg.

notting

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