Wieviel Reichweite werden wir allgemein maximal sehen?
Momentan sind sich alle einig, dass die derzeitigen realen E-Reichweiten allesamt zu gering sind. Nur, wohin wird die Reise gehen? Werden wir >1000km oder noch mehr sehen wie beim Diesel-PKW (was auch schon wieder zurückgeht mit schrumpfenden Tanks) oder werden die Hersteller vorher das Ganze abwürgen und eher die Akkus abspecken, wenn die Energiedichte steigt? Wird die neue Lobby der Ladeparkbetreiber auf nicht zu hohe Reichweiten drängen, damit sich ihre Investitionen rentieren? Jeder km mehr senkt schliesslich die Wahrscheinlichkeit, dass man ausserhalb laden muss. Und billiger und bequemer als zu Hause zu laden wird es nirgends sein.
Meine Vermutung ist momentan, dass wir max. 700..800km für "Premium" Fahrzeuge und nicht mehr als 500km für einfachere Autos sehen werden, egal, wie die Technik sich weiterentwickelt.
Bei Benzinern sah ich ein, dass die Tanks aus Brandschutz-Gründen eine bestimmte Grösse nicht überschritten haben. Aber bei Diesel? Mit einigen wenigen kg hätte man da bedeutende Zusatzreichweiten realisieren können (viellleicht 50kg Zusatzgewicht für 30l zuätzlich Sprit). Stattdessen wurden die Tanks schneller kleiner als der Verbrauch sank. Nur 50l Tankinhalt für Autos im Passat-Format, dafür besteht technisch keinerlei Notwendigkeit, kein Kunde hatte da Vorteile von. Trotzdem wurde es durchgesetzt.
192 Antworten
Zitat:
@draine schrieb am 3. August 2021 um 18:34:35 Uhr:
Wie lange soll das Auto denn halten? Schon heute zählt ein Verbrenner mit 250.000 km doch als verschlissen.
Naja, es wird oft als Defizit genannt, dass der Akku ja wohl "nur" 200.000 km hält.
Wenn ich an meine Fahrstrecken denke, ist das Auto dann gerade erst 4 Jahre alt, das dürfte gern noch älter werden (können)
Zitat:
Die Angaben beziehen sich auch eher darauf, das so ein Akku nach 1.000 Zyklen noch 70% Kapazität hat. Man kann ihn noch nutzen, kommt nur nicht mehr so weit.
Das weiß ich. Dennoch gilt ein Akku bei Erreichen der 80% (bei manchen Herstellern 70%) Grenze als für Fahrzeuge verschlissen. Und darum geht es doch.
Zitat:
Auch vergisst du: Die Zyklenzahl bezieht sich immer auf eine vollständige Entladung von 100% auf 0%. Nutzt du den Akku 80-20%, dann hast du nicht mehr 1.000 Zyklen, sondern 3.000 Zyklen. Nutzt du ihn noch flacher, noch mehr. Das bezieht sich aber weiterhin auf eine vollständige Entladung, d.h. 1x 100-0 ist 1 Zyklus aber 2x 70-30 ist trotzdem nur 1 Zyklus, nur das du nur 0,3 Zyklen Akkuverschleiß hast.
Ich zitiere mich mal selbst:
Zitat:
... Das ist jetzt sehr konstruiert, allein, weil davon ausgegangen wird, dass das Fahrzeug so genutzt wird, dass der Akku immer Vollzyklen von nahe 0 auf 100% machen muss. Tatsächlich machen die meisten Autoakkus fast ausschließlich Teilzyklen, wo der Verschleiß deutlich sinkt, und die Verschleißgrenze um 50 bis 100% nach oben setzt. ...
Hast nicht bis zum Ende gelesen, sondern gleich "gemeckert" 😉 ?
Zitat:
@BaldAuchPrius schrieb am 3. August 2021 um 19:07:01 Uhr:
Hast nicht bis zum Ende gelesen, sondern gleich "gemeckert" 😉 ?
Es war auch sehr viel Text und ich habe 2 schreiende Kinder im Nacken. Viele denken man müsse ein E-Auto immer auf 100% laden und dann voll runter fahren, das sind dann die gleichen die an der Tankstelle immer für 20 EUR tanken 😁
Aber die 100% kann man sich ja problemlos für längere Fahrten oder das Wochenende aufheben, wenn ich weiß das ich Mo-Fr nur 100 km fahre, brauche ich ja nicht für 400 km aufladen. So oft kommen ungeplante Notfallfahrten mit Strecken >300 km werktags ja nicht vor.
Zitat:
@Melchr schrieb am 3. August 2021 um 18:41:11 Uhr:
Aber beim PHEV hält der Akku dann wohl nicht sehr lange, da man fast täglich die komplette Ladung verfährt?
Genau deshalb laden die PHEV langsam. Ich habe mit meinem 2015er A3 etron inzwischen 90 000km gefahren, davon 60 000 elektrisch, macht 1500-2000 Vollzyklen, die Kapazität sank von anfangs 7,05 KWh (extern gemessen) auf 6,0 und ist seit einem Jahr konstant.
Zitat:
Genau deshalb laden die PHEV langsam.
Es gibt auch so einige schnell ladende PHEV, z.B.
* Mitsubishi Outlander PHEV und Eclipse Cross mit CHAdeMO
* GLE 350de, GLC350de mit CCS
* A250e , B250e, CLA250e, GLA250e, C300e/de, GLE 350de, S-Klasse PHEV mit CCS
* Jaguar E-Pace und F-Pace, Discovery, Range Rover Evoque, Velar PHEV
* Polestar 1
* und etliche mehr mit CCS,
die die PHEV-Batterie in 30 min wieder zu 80% voll haben.
Jetzt werd ich wieder wegen Off-Topic ermahnt, aber bitte erspart euch doch mal so Verallgemeinerungen, die dann nicht hinhauen.
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Das muss ja nicht heißen das die schnell laden, nur weil CCS verbaut ist. Ein MX-30 hat auch CCS und lädt langsam.
Vor allem ist es kein Zwang, eine Schnellladefunktion auch zu nutzen. Gerade zu Hause wird das eher bei den wenigsten der Fall sein.
Zitat:
@draine schrieb am 4. August 2021 um 08:29:52 Uhr:
Das muss ja nicht heißen das die schnell laden, nur weil CCS verbaut ist. Ein MX-30 hat auch CCS und lädt langsam.
Die oben laden ihre PHEV-Batterien zu 80% in um 30 Minuten. Das ist Schnellladen, wie es auch am BEV als Schnelladen bezeichnet wird. Natürlich sind aber am PHEV die Ladeleistungen geringer (um 20-60kW peak). Die Batterie hat ja auch weniger Kapazität. Und in der C-Rate auf die Kapazität des Batteriepacks bezogen, ist es immer noch recht flott.
Und richtig: ist keine Pflicht das zu nutzen. Aber so kann man an den genannten Modellen auch wieder so um 40-80 km elektrische Reichweite in 30 min nachladen, wenn man das am PHEV zwischendurch möchte oder braucht.
Zitat:
@BurkhardR schrieb am 3. August 2021 um 12:31:23 Uhr:
Um also nochmal auf die Originalfrage zu antworten: Mit etwas Reserve werden wir die Reichweiten sehen, die der Markt fordert, das sind zwischen 200 km für Cityflitzer mit eigner Lademöglichkeit, über 350 als alltagstaugliches Pendlerauto, und 500 km für alltagstaugliche Erstautos, bis 800 km ca. im Buisinesssegment.
200/350/500/800 erscheint einigermassen vernünftig. Wir können ja jeweils schauen, wie sich die Erwartungen und der Markt in Jahresfrist verändert haben.
Zitat:
@draine schrieb am 31. Juli 2021 um 11:52:45 Uhr:
Genau das ist doch der Punkt. Das kannst du auch mit einem E-Auto mit geringer Reichweite mal machen. Du musst halt nur mal nachladen, was aber mittlerweile relativ problemlos funktioniert. T
Kann man nicht so pauschal sagen. Sicher hat es hier jemand ein wenig auf die Spitze getrieben, aber mit dem e-Golf und dem e-Up (gleicher Akku) sind faktisch nicht wirklich Langstrecken drin, auch nicht mit Nachladen:
https://www.wallstreet-online.de/.../...erlin-aachen-erfahrungsbericht
Natürlich würde ich mir das nicht regelmäßig antun. Aber darum geht es doch auch gar nicht. Es geht darum das es möglich ist. Und wenn ich das nur 2-3x im Jahr brauche, dann brauche ich mir ja kein Auto mit 100 kWh Akku kaufen. Das hat mit Nachhaltigkeit nichts zu tun. Ich bin früher auch mal 3.0 V6 Omega B mit 12 Litern Verbrauch gefahren aber in Zukunft wird es da ein Umdenken geben müssen. Die Ressourcen reichen nicht für alle. Da macht es keinen Sinn sich einen 3x so großen Akku zu kaufen als man bräuchte um bequem seine Wege zu erledigen.
Was ich auch festgestellt habe, unabhängig von der Reichweitendiskussion. So ein Elektroauto entschleunigt einen unglaublich. Das Auto triggert einen nicht zum Gasgeben, weil eben keine Geräusche aus dem Motor kommen. Jeder kennt doch das Gefühl eines geil klingenden V6 oder V8, der einen dazu animiert noch mehr Gas zu geben und noch schneller zu fahren. Im Elektroauto schwebst du einfach mit 100 km/h bei 100 km/h erlaubt durch die Gegend und alles ist gut. Es nervt auch nicht, wenn man wegen einem LKW auch mal nur 80 km/h fahren kann. Man fährt es halt einfach und denkt nicht darüber nach.
PS. Zum verlinkten Bericht: Man kann durchaus kleinen Akku und Batteriekühlung kombinieren. Das ist wohl eher ein Konstruktionsfehler des VW e-Golf. Die Batterie im MX-30 ist z.B. aktiv temperiert. Der lädt zwar auch nur 37 kW. Aber wenn die Batterie warm genug ist, lädt er die immer.
Zitat:
@draine schrieb am 10. Aug. 2021 um 14:31:46 Uhr:
So ein Elektroauto entschleunigt einen unglaublich.
Das mag bei dir der Fall sein, bei mir ist das nicht der Fall (und wäre womöglich dann sogar strafbar).
Wenn ich mit meiner Familie unterwegs bin, möchte ich nicht unnötig Zeit mit Rumstehen verbringen.
Wir haben das für uns schon ausgelotet und festgestellt, dass >50% der Stopps einfach überflüssig wären, wenn man sie machen müsste.
Daher gilt für mich:
Das Fahrzeug lädt dann, wenn wir pausieren wollen und nicht umgekehrt.
Das trifft definitiv nicht nur auf mich zu, es wird auch von vielen Autotestern bestätigt.
Bin zwar kein Autotester, aber ich kann das voll bestätigen!
Zitat:
@draine schrieb am 10. August 2021 um 14:31:46 Uhr:
Natürlich würde ich mir das nicht regelmäßig antun. Aber darum geht es doch auch gar nicht. Es geht darum das es möglich ist.
…
Man kann durchaus kleinen Akku und Batteriekühlung kombinieren. Das ist wohl eher ein Konstruktionsfehler des VW e-Golf. Die Batterie im MX-30 ist z.B. aktiv temperiert. Der lädt zwar auch nur 37 kW. Aber wenn die Batterie warm genug ist, lädt er die immer.
So etwas tut man sich gar nicht an. Du kannst uns auch erzählen, dass man von Berlin nach Aachen auch laufen kann … auf allen Vieren natürlich. Ja, theoretisch geht viel, praktisch aber ist das keine Option.
Niemand wird sich den Weg so antun bei den Alternativen, die es so gibt. Und damit ergibt das eben ein "geht nicht".
…
Am Ende bist du es ja gewesen der sagte, dass es auch mit einem e-Up geht. Es ist eben nicht so.
Und selbst mit deinem geht es nur so schlecht, dass du es dir offensichtlich nicht antust (noch nie außerhalb des eigenen Hauses geladen). Da macht man gewisse Dinge eben nicht mal mehr ausnahmsweise.
Zitat:
@draine schrieb am 10. August 2021 um 14:51:38 Uhr:
Das trifft definitiv nicht nur auf mich zu, es wird auch von vielen Autotestern bestätigt.
Du hast doch nach eigener Angabe noch nicht einmal außerhaus geladen. Wie willst du dann wissen, was auf dich zutrifft?