Wieviel NM hat ansich ein Formel 1 Bolide ...
... diese frage interssiert mich ja schon seit dem letzten grand prix 😁
Beste Antwort im Thema
Einige denken immer, daß einzig das maximale
Drehmoment bestimmt, wie stark ein Fahrzeug
beschleunigt werden kann. Die Beschleunigung
(oder das was einige wohl mit Durchzug meinen -
ich kann dieses Wort übrigens langsam nicht mehr
hören. 🙂) ist aber ebenfalls abhängig von der
zugehörigen Drehzahl (und natürlich vom Fahrzeug-
gewicht), da die Übersetzung entsprechend gewählt
wird.
Um mal ein anschaulicheres Beispiel zu geben, für
die die etwas enttäuscht sind von den 390 Nm Dreh-
moment (unabhängig davon ob 390 Nm jetzt stimmt):
Da dieses maximale Drehmoment bei einer sehr hohen
Drehzahl anliegt, können wesentlich kleinere Über-
setzungen verwendet werden, als bei einem niedrig-
drehenden Motor. D.h. der Motor erzeugt zwar keine
große Kraft, aber diese dafür bei einer hohen Dreh-
zahl. Durch die kleine Übersetzung entsteht dadurch
eine sehr hohes Drehmoment an der Antriebsachse.
Der Reifen überträgt also eine hohe Kraft und das
resultiert in einer hohen Beschleunigung.
Sagen wir ein Formel 1 Wagen hat sein max. Dreh-
moment von 390 Nm bei 16000 U/min. Er kann dann
bei gleicher Geschwindigkeit, die gleiche Beschleuni-
gung 'erzeugen' wie ein Fahrzeug mit 3120 Nm (!)
Drehmoment bei 2000 U/min, aufgrund der wesent-
lich kleineren Übersetzung. (Dieses Beispiel ist zwar
keineswegs perfekt, aus mehreren Gründen. Aber ich
möchte die Sache nicht unnötig verkomplizieren 🙂)
Klingt das schon besser? 🙂
185 Antworten
Lotus Esprit Vierzylinder Sauger, leicht frisiert auf 240 Nm bei 4900 und 215 PS bei 6500, 1040 kg vollgetankt, alles gemessene Werte, Schwungrad um 30% erleichtert und der hat am meisten Spaß gemacht.
Der Motor ist beim allerersten Kompressionshub schon angesprungen und hat blitzartig hochgedreht, da konnte man an der Tankstelle richtig die Leute erschrecken wenn man wollte ;-) Da hörte man keinen Anlasser mehr, nur ein schlagartig einsetzendes Getöse mit 4000 Upm. Das war cool...
(Ich hab 1978 mit einem Elite angefangen, und 2002 ist mir der letzte Esprit auf der Autobahn flöten gegangen, Fremdverschulden)
240 NM bei 4 coladosen in reihe und 215 pferden klingt lecker.....
ich kann leider nur mit 213NM, 160 PS aus nem sixpack aufwarten. dafür aber die gute alte K-jetronik mit mechanischen mengenteiler. 950 kilo kampfgewicht und verbrauch bis 20 liter super verbleit.
es lebe der kult.... XR4i
Tja, das war schon lecker..
Besonders das unglaublich breit verteilte Drehmoment, der Motor war kaum abzuwürgen und hochschalten wollte man auch nicht, mußte man aber...
Natürlich gabs trotzdem zwei Schubstufen, die erste bei 2400 Upm und die zweite bei 4800. Das liegt an der 4 in 2 in 1 geführten Auspuffanlage mit der ersten Resonanz bei 2400. Drehzahllimit vom Hersteller war 7000, grade knapp vor der dritten Resonanz, aber an die kam man schon auch noch ran. Deshalb hätte man am liebsten noch weitergemacht...
Mein genannter Tankstellenschreck kommt aus drei Ursachen heraus:
1. Per Vergaser kann man den Sprit bereits vor dem Anlassen so zubereiten, daß er mit dem ersten Funken zündet.
2. Dieser erste Funke liefert bereits soviel Drehmoment, daß der Motor den Anlasser schon vor der zweiten Zündung überholt hat.
3. Das geht nur mit Drehmoment aus dem Keller und einem sehr leichten Schwungrad.
Mit allem zusammen machte es an der Tanke einen Riesenspaß, vom Zündschlüssel auf 4000 Upm in nur paar zehntel Sekunden zu beschleunigen. Der Motor drehte hoch wie nix, und er war auch laut.
Ich bin längere Strecken nur noch mit Ohrstöpseln gefahren, das war mir egal. Ohrstöpsel kriegt man überall zu kaufen und ich benutze sie auch regelmäßig weil meine Freundin schnarcht...
Der Nähmaschinencharakter dieses 16-Ventilers lag aber an den schon ab Werk irre ausbalancierten Teilen, und im Reparaturfall sollte man eine gute Waage und eine Feile parat haben, weil die Ersatzteile generell übergewichtig geliefert werden....
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Zitat:
Mit allem zusammen machte es an der Tanke einen Riesenspaß, vom Zündschlüssel auf 4000 Upm in nur paar zehntel Sekunden zu beschleunigen.
Und die Durchölung??? Öl bleibt nicht haften. Auch bei warmem Motor brauch die Pumpe etwas Zeit bis das Öl im Kopf oben ist.
Was das andere angeht: Wie gesagt, ich wollte Deiner technischen Sicht lediglich die Sicht gegenüberstellen wie sich das Ganze dann anfühlt.
Weil das schlussendlich beim Fahren entscheidend ist.
Habe mir gerade mit großem Interesse die bisherigen Beiträge zu dem Thema durchgelesen und wollte erst mal ein großes Dankeschön für die mehr oder weniger brauchbaren Infos sagen!
Jetzt habe ich aber noch eine Frage bzw. eine kleine "Spinnerei":
Mal rein fiktiv angenommen, man möchte ein "Über"-Auto bauen, das in vielen Bereichen Superlativen setzt, wie müsste der Motor, das Getriebe aussehen?
Ich dachte da an eine Vmax von 450 bis 500 km/h. Sehr gute Beschleunigung und große Elastiziät.
Was wäre rein theoretisch am besten dafür geeignet? Motor mit langem Hub und kleiner Bohrung? Große Bohrung, kurzer Hub? Überhaupt viel Hubraum? Mit oder ohne Aufladung (Kompressor, Bi- oder Twinturbo).
In der Realität gibt es da ja schon ein paar Ansätze:
Koenigsegg CCR
4.7 Liter V8 Bi-Kompressor
806 PS bei 6900 U/min
920 Nm bei 5700 U/min
6-Gang Getriebe
Vmax (Theorie): 395+ km/h
Bugatti Veyron
8.0 Liter W16 Quad-Turbo
1001 PS bei 6000 U/min
1250 Nm 2200 U/min
7-Gang Getriebe
Vmax (Theorie): 400+ km/h
Zitat:
So wie beim Hubschrauber oder beim Schiffsdiesel, keiner kommt ohne Getriebe aus, nichtmal die Waschmaschine zuhause...
Viele Schiffsdiesel haben aber KEIN Getriebe 🙂
Zitat:
Original geschrieben von H.D.
In der Realität gibt es da ja schon ein paar Ansätze:
Bugatti Veyron
8.0 Liter W16 Quad-Turbo
1001 PS bei 6000 U/min
1250 Nm 2200 U/min
7-Gang Getriebe
Vmax (Theorie): 400+ km/h
realität ist der noch lange nicht...
Die 400km/h ist der Bugatti jetzt schon wirklich gefahren. Wurde vom TÜV Süddeutschland bestätigt. War vor ein paar Wochen
EDIT: Hier ein Artikel dazu:
http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,1518,355379,00.html
Tja, was willst du von dem hypothetischen Auto?
Nur gerade aus schnell sein? Siehe Dragster...
Auf einem Rundkurs schnell sein? Schnell für eine Runde oder für 24 Stunden?
All diese Punkte wären wesentliche Einflussfaktoren für deine Frage.
Um in Leistungsbereiche von über 800PS zu kommen wäre wohl ein Aufgeladener Langhuber am besten.
Bi und Twinturbo ist doch das gleiche wenn ich mich nicht täusche. Es gibt doch höchstens diese Aufladung wo ein Lader bis 4000 mitgeht und der andere ab 4000 startet. Ist doch bei TDI´s bei BMW glaub ich, bin mir aber nicht wirklich sicher.
Bei dem überauto sollte aber auch über Dif sperre bzw. Traktionkontrolle damit nicht auf dem Tacho 100 steht und in wirklichkeit hast du dich noch nicht bewegt!
Schau wa doch mal was für was wichtig ist.
Beschleunigung: gutes Leistungsgewicht
Durchzug im mittlerem Drehzahlbereich: Viel Hubraum bzw. simulierter Hubraum(sprich Aufladung)
Vmax: guter CW Wert + geringe Stirnfläche + lesitung
Schnell auf einer Rennstrecke: Viel Anpressdruck; Bremsen, reifen, Gewicht, ... halt alles zusammen.
Das blöde ist bloß: was dich in Kurven schnell macht, macht dich auf Geraden langsam
Zitat:
Bi und Twinturbo ist doch das gleiche wenn ich mich nicht täusche. Es gibt doch höchstens diese Aufladung wo ein Lader bis 4000 mitgeht und der andere ab 4000 startet. Ist doch bei TDI´s bei BMW glaub ich, bin mir aber nicht wirklich sicher.
Das nennt sich Registeraufladung und wird im 535d eingesetzt. Das System liefert Borg Warner.
Klugscheiss auf: Der Begriff TDI wird vom Volkswagenkonzern benutzt. Dort kommen aber fast ausschliesslich Pumpe-Düse Motoren zum Einsatz. BMW arbeitet nur mit dem Common Rail Prinzip. Klugscheiss zu... 😉
Zitat:
Das blöde ist bloß: was dich in Kurven schnell macht, macht dich auf Geraden langsam
Das wäre mit sogenannter aktiver Aerodynamik zu lösen. Also z.B. Flügel die während der Fahrt von Servomotoren verstellt werden. Kurve steil, Gerade flach, anbremsen und Kurve wieder steil. Wird in der F1 nicht eingesetzt, weil es schlicht verboten ist. Die in der letzten Zeit diskutierten flexiblen Flügel gehen in die Richtung. Das Potoential wäre aber enorm.
Man darf nicht vergessen das F1 Autos von x Regeln massiv eingebremst werden. Was ein Auto leisten könnte, welches komplett ohne Vorschriften entwickelt würde, nun, das ist wohl schwer vorstellbar. Die einzige natürliche Beschränkung würden wohl die Reifen darstellen.
Zitat:
Original geschrieben von aurian
Das nennt sich Registeraufladung und wird im 535d eingesetzt. Das System liefert Borg Warner.
Ich war bisher eigentlich der festen Überzeugung, dass Twin- und Biturbo zwei paar Schuhe sind.
Twinturbo als serielles System - sprich nacheinander geschaltet. Ein kleiner Turbo für den Drehzahlkeller, der dann von einem größerem im oberen Bereich abgelöst wird.
Biturbo als paralleles System - beide gleich großen Lader schaufeln gleichzeitig bei einer bestimmten Drehzahl.
Wikipedia erklärt das auch so: Link
Ok, da magst du recht haben. Wobei da ja nicht immer sauber unterschieden wird.
Siehe zum Beispiel den Nissan 300 ZX. Originalbezeichnung Twin Turbo, hat aber eine 3 Liter V6 Maschine mit 2 parallelen Ladern.
Ich habe mich eigentlich nur auf das serielle System, also eben original Twin Turbo bezogen.