Wie wichtig ist Hubraum in Bezug auf die Haltbarkeit des Motors/Turboladers ?

Guten Abend zusammen,

ich habe einfach mal eine recht allgemeine Frage an euch die eigentlich schon im Titel steht und zwar wie wichtig ist eurer Meinung nach Hubraum vor allem in Bezug auf die Haltbarkeit eines Motors? Ich bin im Hinblick auf die Haltbarkeit nämlich schon der Meinung das mehr Hubraum sich positiv auswirkt. Ich musste mich nämlich letztens entscheiden zwischen einem 1.4 TFSI / 1.5 TFSI und 2.0 TDI Audi A3 (alle 150 PS) und habe mich für den 2.0 TDI entschieden, vor allem wegen dem Faktor mehr Hubraum über den Sound habe ich garnicht erst nachgedacht denn der ist beim 1.5 TFSI auch nicht besser 😉. 2.0 TFSI gab es gebruacht nämlich recht wenig und wenn auch einiges teurer und natürlich hoher Verbrauch. Von der Leistung wären natürlich 1.4 / 1.5 TFSI und 2.0 TDI gleichstark gewesen. Bei meinem Streckenprofil gehen meiner Meinung nach ebenfalls Benzin als auch Diesel. Wie seht ihr das mit der Haltbarkeit und Hubraum ? Ich denke einfach, dass eine 2 Liter Maschine weniger stark belastet wird als eine 1,4 Liter Maschine, vor allem bei hoher Geschwindigkeit. Gerade bei dem 1.4/1.5 TFSI wird denke ich auch der Turbolader relativ stark belastet, da er ja im Prinzip dafür sorgen soll, dass der Motor eine entsprechende Leistung abliefern kann. Ich finde das Thema Langlebigkeit da etwas fraglich, vor allem beim Turbolader und ein neuer kostet bestimmt so 2000€. Es geht hier jetzt aber wirklich nur um den Motor an sich nicht DPF usw.

Bin gespannt auf eure Meinung 🙂

86 Antworten

Zitat:

@Diabolomk schrieb am 16. August 2021 um 13:59:11 Uhr:


Eher die Frage, schaufelt der große Lader des TDI mehr Luft pro Hubraum rein als der kleine Lader des TSI?

Hätte ich auch gesagt, ist aber nachdem ich's nachgerechnet habe nicht der Fall. Klar, der Diesel benötigt mehr Ladedruck, bei gleichzeitig höherem Hubraum. Allerdings erreicht er seine Nennleistung auch bei deutlich niedrigerer Drehzahl als der Benziner.

Benziner 1,4l --> 0.8bar Ladedruck
Diesel 2,0l --> 1.4bar Ladedruck

Volumenstrom beim Benziner: 0,7l x 1,8bar x 5600U/min = 117l/sec
Volumenstrom beim Diesel: 1,0l x 2,4bar x 3000U/min = 120l/sec

Also liegt der Volumenstrom für die gleiche Leistung in ähnlichem Bereich. Was im nachhinein wenig überraschend ist. Zwar fährt der Diesel ein Lambda > 1.3, hat aber auch einen höheren Wirkungsgrad. Ergo braucht er auch weniger Sprit für die gleiche Leistung. Das zeigt sich in den Zahlen.

Da der Ladedruck aber fast doppelt so hoch ist, benötigt der Diesel auf dem Turbolader in etwa die doppelte Verdichterleistung.

Grüße,
Zeph

Der Diesel braucht kein Sprit sondern Diesel mit höherem Energiegehalt, was im Umkehrschluss mehr Emissionen an vielen Stellen bedeutet. Ich lese bei Dir heraus, weiterhin gleichwertig, aber doppelte Ladeleistung. Während der TE an der Ladeleistung des TSI seine Sorgen hat.
Was die Drehzahl da zu tun hat, weiß ich nicht. Ist nur ein Faktor. Kein großer, im Alltag eh unbedeutend.

Zitat:

@Diabolomk schrieb am 16. August 2021 um 14:59:43 Uhr:


Der Diesel braucht kein Sprit sondern Diesel mit höherem Energiegehalt, was im Umkehrschluss mehr Emissionen an vielen Stellen bedeutet.

Nein, bei gleicher Leistung und etwas höherem Wirkungsgrad muss davon eben weniger eingespritzt werden. Durch den Wirkungsgradvorteil hat der Diesel dann zumindest auf dem Papier die Nase beim CO2 noch hauchdünn vorne. Bei den anderen Emissionen wie Ruß, Stickoxide etc. liegt er ohne entsprechende Abgasnachbehandlung hinter dem Benziner.

Unter'm Strich halte ich die Benziner mittlerweile für haltbarer als Dieselmotoren. Höhere Verdichterleistung, höher beanspruchte Lager und Getriebe (durch das höhere Drehmoment für gleiche Leistung), der unharmonischere Lauf, die deutlich kompliziertere Einspritzung und aufwändigere Abgasnachbehandlung, sprechen für eine höhere Anfälligkeit.

Grüße,
Zeph

Zitat:

Aber kann mir einfach nicht vorstellen, dass 1400 cm3 es genauso gut wegstecken wie 2000cm3. Ist ja eigentlich logisch, dass ein kleinerer Motor mehr arbeiten muss... aber es stimmt natürlich auch, dass 1.5 Liter auf 150 PS in Ordnung ist..

Wenn das richtige Material verbaut wird dann kann man mit wenig Hubraum viel Spass und lange Freude haben.

Ein gutes Beispiel wäre das hier:

https://www.youtube.com/watch?v=zdypa4Ble-c

Der Motor war ursprünglich mal ein ganz normaler 1,8t Motor.
Hubraum reduziert auf 1,2l (andere Kurbelwelle, längere Pleuel)
Turbolader Borgwarner
Starrer Ventiltrieb
Leistung: 370PS bei 9800rpm

Verbaut im super Buggy:

https://www.youtube.com/watch?v=1CVYtqFekK0

Die Motoren gehen wie der Teufel und bekommen bei diesen Wald/Wiesenrennen nur auf die Fresse, trotzdem sind sie Vollgasfest.

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Ich lese jetzt den TSI nicht im Nachteil.

Ansonsten muss man aber das aufgeladene Dieselmotoren in der Industrie und auf Schiffen schon seit den 1930er Motoren Standard sind, und im PKW-Bereich immerhin seit Ende der 1980er Jahre.

Aufgeladene Benzinmotore gibt es zwar im PKW Bereich auch schon seit den 1980er Jahren, aber waren Jahrzehnte den Sportmodellen vorbehalten und nicht immer unproblematisch. Die Verbreitung haben Turbos erst mit der Downsizing-Welle vor 10-15 Jahen erfahren.

Aber grundsätzlich finde ich muss man sich da bei keinem Motor Gedanken machen.

Eben, eine versaute Steuerkette steht da nicht im Vergleich.

Zitat:

@Martyn136 schrieb am 16. August 2021 um 19:45:30 Uhr:


......
Aufgeladene Benzinmotore gibt es zwar im PKW Bereich auch schon seit den 1980er Jahren, aber waren Jahrzehnte den Sportmodellen vorbehalten und nicht immer unproblematisch. Die Verbreitung haben Turbos erst mit der Downsizing-Welle vor 10-15 Jahen erfahren.
...

Dem 1. Halbsatz oben stimme ich zu, nicht aber dem Rest des Satzes.

Mein Volvo V70-I 2.5T von 1996 war ein echt braver Familien-Kombi mit einem Softturbo und 2499 ccm3 Hubraum, dessen Motor für die obere Mittelklasse übliche 193 PS lieferte, wie z.B. auch ein BMW 525i/528i Touring (E39) aus dieser Zeit . Die Sport-Varianten mit High Pressure Turboaufladung waren bei Volvo damals die "T5" und "R" Modelle mit Leistungen ab 245 PS.

Auch der Saab 900 Turbo meines Bruders von 1994 lieferte für eine Mittelklasse-Limo damals durchaus übliche 145 PS. Die Sortversion war der Saab 900 Turbo 16, welcher 160 PS mit brachte.

Meinen Volvo von 1996 fuhr ich bis zum Verkauf mit 180tkm vollkommen problemlos ohne größere Defekte und dann immer noch fehlerfrei arbeitender Turboaufladung. Auch der Saab meines Bruders lief motorseitig bis zum Verkauf nach über 10 Jahren problemlos.

Die Turboaufladung bei Serien-Benziner-PKW setzte bereits in den 70ger Jahren ein (BMW 2002 Turbo, Porsche 911 Turbo, Renault R5 Turbo, Saab 99 Turbo, ab 1981 Volvo 240 Turbo usw.) und war da noch in der Tat den "Sport"-Varianten vorbehalten.

Stimmt, an Saab und Volvo hab ich garnicht mehr gedacht.

Die ersten aufgeladenen Benziner an die ich mich erinnere waren die G40 und G60 Modelle von VW, wobei das aber kein Turbos sondern Spirallader waren.

Bei den ersten Turbos dachte ich an den Audi S2 und Opel Calibra Turbo.

Audi hat auch früh angefangen (200t). Der Calibra soll ein Problemkind sein. Die haben das Gehäuse irgendwie mit dem Krümmer zusammen gegossen. Ersatz gibt es nur gebraucht und nicht gerade sozial verträglich.

Fiat im UNO-Turbo,
Daihatsu im Charade
Und ich meine Subaru hatte da auch was im Regal.
Mit dem UNO und Daihatsu hab erfahrung sammeln können! Die Turbolader waren meiner Meinung nach eine Katastrophe!
Die waren in der Regel im größeren Bekanntenkreis nach rund 40 tkm Laufleistung hinüber. Bei sehr gediegener Fahrweise (was absolut deren Natur widersprach) auch mal 60 tkm.
Mit den heute doch sehr filigraneren und leistungsstärkeren Agregaten und teils laufleistungen von weit über 100 tkm garnicht zu vergleichen!
Im allgemeinen spiegelt sich doch schon wieder, dass moderne Motoren trotz Downsizing, Sparwahn, Leistungssteigerung über 100% gegenüber den 80 er eine höhere laufleistung erreichen als damals.

Eben. Wenn die Steuerkette Müll ist, kann das Gebläse nix für, wenn Oelwechsel verschleppt werden auch nicht.

Wenn man ganz ehrlich ist, war schon die Frage des TE etwas schräg, um es mal vorsichtig auszudrücken. Diesel mit Benziner vergleichen und dann einen 2L Vierzylinder mit einem 1.5L Vierzylinder. Also bitte, wo ist denn da der Unterschied? Ist doch alles die selbe Soße. Wenn er nach einem 1.5L Dreizylinder Turbo mit 230PS (z.B. im BMW i8) und einem alten Ami V8 mit 6.2L und etwa der gleichen Leistung gefragt hätte, ja dann …..

Wäre es noch deutlicher, wie wenig mehr Hubraum für Haltbarkeit spricht.

Zitat:

@Ricki_Maserati schrieb am 19. August 2021 um 22:34:39 Uhr:


Wenn er nach einem 1.5L Dreizylinder Turbo mit 230PS (z.B. im BMW i8) und einem alten Ami V8 mit 6.2L und etwa der gleichen Leistung gefragt hätte, ja dann …..

Zwei komplett veschiedene Motoren und zwei koplett verschiedene Autos vergleichen macht aber auch wenig Sinn.

Finde wenn dann muss man schon zwei ähnliche Autos, z.B. Plattformgeschwister und ggf. höchstens ein oder zwei Generationen Unterschied, miteinander vergleichen.

Ein Audi A3 1.8 TSFI mit 180PS im 8V bzw. 160PS im 8P zum US-Golf V / US-Jetta V mit 2.5 MPI mit 170PS wäre ein sinnvoller Vergleich.

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