Wie lange ist Motoröl haltbar bzw. Lagerfähig?

Ich habe in meinem Keller noch 10 Liter Vollsynthetisches Motoröl ("Gelbes Gold"😉 entdeckt bwz. gefunden. Das Motoröl steht nun jedoch schon seit 3 Jahren im Keller und bis ich es verwenden kann , gehen wohl noch mindestens 1-2 Jahre ins Land.
Kann mir hier irgendwer sagen wie lange Motoröl Lagerfähig ist ohne seine Qualität zu verlieren. Es kann doch nicht unbegrenzt Lagerfähig sein ?!

Beste Antwort im Thema

Probier mal nen Schluck. Wenns ranzig schmeckt würde ich es nicht mehr verwenden.

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Ich kann mir ehrlich gesagt auch nicht vorstellen das Motoröl wirklich schlecht wird, spiegelt aber nur meine Meinung wieder.
Das Zeugs hat ohne bearbeitet worden zu sein Millionen Jahre unter der Erde verbracht ohne zu "verfaulen" oder schlecht zu werden und dann soll das ganze, auch wenn etwas bearbeitet, in eine paar jahren schlecht werden...

Ist irgendwie ähnlich wie das Kalaharisalz welches ca. 4 mio Jahre alt ist, in Gläser gefüllt wird und dann plötzlich nur noch 3 Jahre haltbar ist... oder auch Honig, siehe Ausgrabungen.

Also ich für meine Person hätte, solange ich nicht nen Hochleistungssportler wie Bugatti, Ferrari o. Ä. damit befülle null Hemmungen das in ein "normales" Fahrzeug zu schütten.

Natürlich auf mein eigenes Risiko, denke aber das wäre sicher überschaubar

Ich hatte einmal in 30 Jahren, dass sich ein Liter Getriebeöl (GL60) "zersetzt" hat, d.h. es haben sich zwei Phasen gebildet. Da damals dieses Öl in durchsichtigen Glasflaschen verkauft wurde, war das aber gut zu erkennen ("visuelle Prüfung"😉.

Ansonsten habe ich irgendwo auch noch ungeöffnete Blechbüchsen mit Castrol-Öl, wohl aus den 50er Jahren. Aber das wäre eh max. für Ford A o.ä. geeignet...

Zitat:

@Raglos schrieb am 15. September 2020 um 21:44:54 Uhr:


Das Zeugs hat ohne bearbeitet worden zu sein Millionen Jahre unter der Erde verbracht ohne zu "verfaulen" oder schlecht zu werden und dann soll das ganze, auch wenn etwas bearbeitet, in eine paar jahren schlecht werden...

Ein etwas blauäugiger Erklräungsansatz. .... gerade weil 100tausende bis Millionen Jahre das Biomaterial und Luftabschluß, meist Feuchteauschluß, typisch erhöhte Temperatur gelagert hat ist aus gromelkularer Biomasse eine recht komplexes gemisch eher Kleinmolekularer Substanzen geworden. Dann geht man hin und destilliert aus einem Komplexengemisch, teils im Vakuum und unter Luftauschluss Zweihändevoll Substanzen für Grundöle heraus. ... Am Ende kommt der Rezepturdesigner daher und mischt noch einiges an Synthesesubstanzen - ja auch Seifen - hinzu.

Der Verbaucher muss unterscheiden zw. "zu verwenden bis" und "mindestens Haltbar bis".

Zitat:

Ist irgendwie ähnlich wie das Kalaharisalz welches ca. 4 mio Jahre alt ist, in Gläser gefüllt wird und dann plötzlich nur noch 3 Jahre haltbar ist...

Ist auch zu unpräzise. I.d.R. werden es jodierte Salze sein. Zugesetztes Kaliumjodat ist nicht wirklich stabil und verliert damit seine "Schutzfunktion" infolge schwindendem Jodgehalts. Als reines Speisesalz das einfach nur salzig machen soll ist es dennoch zu gebrauchen.

Zitat:

oder auch Honig, siehe Ausgrabungen.

Der Honig war verzehrbar aber nicht mehr wirklich geniessbar. Sprich ein 3000 Jahre alter Akazienhonig hat nach irgendwas anderem (vielleicht) süssen geschmeckt.

Wer glaubt, das "Öl" vergammelt, der wirft auch Kerzen nach 3 Jahren weg. Der chemische Unterschied ist gering.

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Wird bloß beim Kaltstart schwierig:
https://youtu.be/3bSSbxv79fQ

Zitat:

@GaryK schrieb am 16. September 2020 um 20:46:37 Uhr:


Wer glaubt, das "Öl" vergammelt, der wirft auch Kerzen nach 3 Jahren weg. Der chemische Unterschied ist gering.

... und wer fährt ein rein aliphatisches Motoröl aus einer sehr begrenzten Molekülkettenfraktion?

Imho liegt die Schwachstelle bei Luft-/Feuchtekontakt bei den nicht-aliphatischen Additiven. Nach ca. 5 jahren sollte man bei hochadditivierten Ölen nicht mehr auf Spezikationseinhaltung setzen.

Zitat:

@Astradruide schrieb am 21. September 2020 um 10:08:27 Uhr:



Zitat:

@GaryK schrieb am 16. September 2020 um 20:46:37 Uhr:


Wer glaubt, das "Öl" vergammelt, der wirft auch Kerzen nach 3 Jahren weg. Der chemische Unterschied ist gering.

... und wer fährt ein rein aliphatisches Motoröl aus einer sehr begrenzten Molekülkettenfraktion?

Imho liegt die Schwachstelle bei Luft-/Feuchtekontakt bei den nicht-aliphatischen Additiven. Nach ca. 5 jahren sollte man bei hochadditivierten Ölen nicht mehr auf Spezikationseinhaltung setzen.

"Feuchtigkeit" = Wasser hat mehr Dichte als Öl

und wann Öl lange steht, dann Wasser sammelt sich unten und kann mit ruhigen Hände saubere Öl nachfühlen.

ZB in Glas kann das eindeutig sehen, diese trennung zwischen Öl und Wasser. Keine Panik.

Gruß. I.

Zitat:

@Astradruide schrieb am 21. September 2020 um 10:08:27 Uhr:


... und wer fährt ein rein aliphatisches Motoröl aus einer sehr begrenzten Molekülkettenfraktion?

Alle SHC Öle waren mal Wachse. Dem Öl selbst passiert nichts. Und selbst wenn das Spuren von Wasser zieht, das ist beim ersten mal im Motor und Betriebstemperatur raus. Den Tensiden macht das so gar nix, Pibsa ist das ebenfalls egal und die Alkali-Gruppen reagieren darauf AFAIK sehr reversibel.

Du brauchst halt Temperatur und (Rest)Sauerstoff nebst Metallen als Kat um Öl oxidativ zu Cracken und die Basenzahl als Puffer dieses Prozesses "aufzubrauchen". Wird in der angebrochenen Packung halt schwer.

Ich habe für meinen BMW F22, 220 dA (Bj. 10/18) bei einem großen Internet-Shop 6L original BMW Engine Oil 0W-30 bestellt. Ich habe bewußt diesen, etwas teureren, Shop gewählt, da ich hier in der Vergangenheit sehr gute Erfahrungen gemacht habe. Nun habe ich das Öl erhalten und war doch sehr überrascht, um nicht zu sagen etwas geschockt. Das Öl kam in völlig verstaubten Flaschen an, es wurde offensichtlich schon sehr lange gelagert. Meine Befürchtungen haben sich bestätigt, als ich das aufgedruckte Produktions-, resp. Abfülldatum sah, JAN 2018. D.h., dass Öl ist schon knapp 3 Jahre alt. Ich habe den Shop angeschrieben, aber leider noch keine Antwort erhalten. Würdet ihr das Öl noch verwenden, oder versuchen umzutauschen?

Ich würde reklamieren (obwohl es sicher noch gut ist). Aber alleine das sie es nicht abstauben ist schon nicht fein.

Also bei ROWE eindeutig 5 Jahre.....

Img

Zitat:

@panzerwiesel schrieb am 6. Oktober 2006 um 08:13:59 Uhr:


Re: Wie lange ist Motoröl haltbar bzw. Lagerfähig?

Zitat:

Original geschrieben von sascha300


Ich habe in meinem Keller noch 10 Liter Vollsynthetisches Motoröl ("Gelbes Gold"😉 entdeckt bwz. gefunden. Das Motoröl steht nun jedoch schon seit 3 Jahren im Keller und bis ich es verwenden kann , gehen wohl noch mindestens 1-2 Jahre ins Land.
Kann mir hier irgendwer sagen wie lange Motoröl Lagerfähig ist ohne seine Qualität zu verlieren. Es kann doch nicht unbegrenzt Lagerfähig sein ?!

Servus sascha,

die Hersteller selbst geben unterschiedliche Haltbarkeiten ihrer Öle an.
Meist schwanken diese im Bereich von 3 - 6 Jahren.
Die einzelnen Hersteller lassen allerdings bei folgenden Lagerhaltungsvorschriften keine Varianzen zu:

- gleichbleibende Lagertemperatur,
- Vermeidung von Lichteinfall,
- ausreichende Belüftung der Lagerstätte,

ist eine der Anforderungen nicht oder nur unzureichend erfüllt verringert sich die Leistungsfähigkeit und damit die Lagerfähigkeit des Produktes erheblich!

Keller ist grundsätzlich als Lager nicht schlecht, da die Lageranforderungen meist erfüllt werden. Geh bei deiner "Entdeckung" davon aus das du die maximale Lagerfähigkeit ausschöpfen kannst.

Für deine künftige Verwendung solltest du jedoch die geforderte Spezifikation beachten, da sich die Anforderungen in dem genannten Zeitraum teils erheblich verändern.

So Long!
PW

Ich verstehe nicht, wie es zu der Forderung nach Vermeidung von Lichteinfall kommt. Oder kann Licht auch durch den Kanister dringen? Und wieso ausreichende Belüftung? Kann denn Feuchtigkeit durch den Kanister dringen, und welche Mengen sind da relevant? Und was heißt gleichbleibende Temperaturen? Angesichts des großen Temperaturspektrums, welches Öl im Betrieb aushalten muss, ist es doch wohl völlig irrelevant, ob die Temperaturen mal um ein paar Grad schwanken. Und was ist von Beiträgen zu erhalten, die diese in meinen Augen unsinnige Forderungen enthalten? Sind Sie überhaupt ernst zu nehmen? Hier sind anscheinend Regeln einfach ohne Nachdenken übernommen worden, die für Arzneimittel gelten, und auch nur bedingt.

Haltbarkeitsangaben der Ölhersteller müssen übrigens durch entsprechende Rückstellmuster belegt sein. Und das kostet. Deshalb wird keine Hersteller eine jahrzehntelange Haltbarkeit behaupten.

Diese Vorschriften haben schon ihren Sinn allerdings geht es dabei weniger um den kleinen Kanister in der heimischen Garage den man irgendwann eh mit vermischt, sondern um größere Mengen die in Fässern /IPCs , großen Tanks gelagert werden.
Die 3 Hauptfeinde des Öls sind Licht oder besser UV Strahlung/Sauerstoff & Wasser. Warum das so ist kann sich jeder den es interessiert in Seitenlangen Abhandlungen zum Thema anlesen.
In Kurzform geht es dabei um die sog. „Oxidation“ des Öl oder umgangssprachlich um die Zersetzung & den Verlust der gewünschten Eigenschaften.

Unter Lagerbedingungen spricht man auch von der sog. „Fassatmung“ des Öl dh. durch bereits kleine Temperaturunterschiede, die damit verbundene Ausdehnung im Volumen wird Luft & damit Sauerstoff sowie Schmutz/ Feuchtigkeit eingetragen. Das passiert bei offenen Systemen wie Maschinen & kann natürlich auch über geschlossene Behälter (Dichtungen/Regenwasser/Verschlüsse ) passieren. All das gilt es zu vermeiden.
Wobei das Licht in dem Fall natürlich das einfachste Problem darstellt was man umgehn kann, durch geeignete Lagerbehälter.

Meine meinung: Ein reinrassiges aliphatisches Öl wird selbst in 10 Jahren nicht nennenswert oxidieren. Es sind die Additivierungen die "hops" gehen.

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