WIDERSPRÜCHLICH-Kurzstrecke bei Diesel ja angeblich schädlich
mal zum Verständnis: man sagt ja immer dass grad Kurzstrecken bei Dieselfahrzeugen schädlich wären, wie z.b. für den Partikelfilter usw usw usw....
Ich persönlich fahre viel Kurzstrecke und hab eigentlich noch nie mit einem Fahrzeug Probleme gehabt... evtl auch nur Glück gehabt, kann auch sein.
Zum eigentlichen: was bringt mir denn dann die Start/Stopp Automatik. Grad bei milden Temperaturen greift diese schnell ein, dazu noch bei relativen kalten Motor usw.
Dieses ganzes "aus und an" des Motors ist doch dann wie Kurzstrecke zu bewerten, oder?!
Ich hoffe ihr wisst worauf ich hinaus will :-)
Grüße
Beste Antwort im Thema
Korrekt, SSA ist nicht so "schlimm" wie nur Kurzstrecke, weil der Motor durch SSA nicht nennenswert abkühlt.
Die Spritersparnis (theoretische 0,2 l/100 km) gibt es aber nur auf dem Verbrauchsprüfstand. Dort wird (weil die Prüfnorm es erlaubt) mit allen Tricks gearbeitet. Die SSA wirkt dort vor allem (0,2 l/100 km), weil man eine neue, voll geladene Batterie einbaut und die Lichtmaschine abklemmt. Das heißt, die Batterie wird bei diesem Prüflauf nur entladen und nie aufgeladen (was den Verbrauch wieder einige Zehntel ansteigen ließe).
Aber selbst wenn die Lichtmaschine angeklemmt wäre, würde die Verbrauchsminderung so nur im Testlauf erreicht. Dort wird eine neue Batterie eingebaut. Diese ist noch nicht oberflächlich sulfatiert und hat nur geringe Ladeverluste. Nach 500 Betriebsstunden ist das aber der Fall, und die Ladeverluste der Batterie (Anlasserstrom und Strom für die auch bei Motorstopp weiter laufenden elektronischen Geräte, Lüftung, Licht, ...) fressen den Verbrauchsvorteil der SSA wieder auf.
Aber der Glaube versetzt bekanntlich Berge, und wer an den verbrauchsmindernden Effekt der SSA glauben möchte, darf das gerne tun ...
28 Antworten
Korrekt, SSA ist nicht so "schlimm" wie nur Kurzstrecke, weil der Motor durch SSA nicht nennenswert abkühlt.
Die Spritersparnis (theoretische 0,2 l/100 km) gibt es aber nur auf dem Verbrauchsprüfstand. Dort wird (weil die Prüfnorm es erlaubt) mit allen Tricks gearbeitet. Die SSA wirkt dort vor allem (0,2 l/100 km), weil man eine neue, voll geladene Batterie einbaut und die Lichtmaschine abklemmt. Das heißt, die Batterie wird bei diesem Prüflauf nur entladen und nie aufgeladen (was den Verbrauch wieder einige Zehntel ansteigen ließe).
Aber selbst wenn die Lichtmaschine angeklemmt wäre, würde die Verbrauchsminderung so nur im Testlauf erreicht. Dort wird eine neue Batterie eingebaut. Diese ist noch nicht oberflächlich sulfatiert und hat nur geringe Ladeverluste. Nach 500 Betriebsstunden ist das aber der Fall, und die Ladeverluste der Batterie (Anlasserstrom und Strom für die auch bei Motorstopp weiter laufenden elektronischen Geräte, Lüftung, Licht, ...) fressen den Verbrauchsvorteil der SSA wieder auf.
Aber der Glaube versetzt bekanntlich Berge, und wer an den verbrauchsmindernden Effekt der SSA glauben möchte, darf das gerne tun ...
Der Grund warum Kurzstrecke gerade beim Diesel schlecht ist liegt am Partikelfilter.
Dieser wird nämlich nur regeneriert wenn der Motor warm ist, glaube 70°C Kühlwassertemperatur war die Grenze.
Wenn das Auto diese Temperatur nie erreicht kann der DPF nicht regenerieren und ist irgendwann zu.
Bin ich Vielfahrer und fahre mit 140 für Stunden über die Autobahn regeneriert der DPF dabei quasi von selbst, bei der Last ist die Abgastemperatur i.d.R. hoch genug für selbstständiges regenerieren. Dadurch bleibt der Filter schön sauber und leer.
Die SSA ist für die Regeneration fast unerheblich, der Motor heizt sich deswegen nur unwesentlich langsamer auf. Ist eine Regeneration des DPF angefordert wird die SSA zeitweise deaktiviert.
So überhaupt kaum widersprüchlich... Hoffentlich ausreichend Ansporn für Elvis die Kurzstreckenfahrten zu reduzieren, vielleicht erspart uns allen das die blaue Plakette... :-))
@kanne: als Nicht-Techniker wollte ich eine technische Frage stellen, die für mich rein von der Logik her, berechtigt erschien... nicht jeder kann die Weisheit mit Löffeln gefressen haben, so wie es bei dir den Anschein macht... trotzdem schönes Wochenende auch an dich :-)
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tatsächlich mehr Schein als sein, in der Tat😁
Wenn jetzt noch die Kurzstreckenfahrten reduziert werden ist das Dickschiff glücklich und 🙂 Elvis ein schönes Wochenende uns allen! LD!
Zitat:
@kanne66 schrieb am 19. November 2016 um 08:14:55 Uhr:
So überhaupt kaum widersprüchlich... Hoffentlich ausreichend Ansporn für Elvis die Kurzstreckenfahrten zu reduzieren, vielleicht erspart uns allen das die blaue Plakette... :-))
Zitat:
@kanne66 schrieb am 19. November 2016 um 10:52:21 Uhr:
tatsächlich mehr Schein als sein, in der Tat😁Wenn jetzt noch die Kurzstreckenfahrten reduziert werden ist das Dickschiff glücklich und 🙂 Elvis ein schönes Wochenende uns allen! LD!
Ehrlich - der Kollege wollte eigentlich nur eine vernünftige Antwort haben und keine Selbstdarstellung eines Pausenclowns.
Was hier teilweise an Antworten gekommen ist, da fragt man sich, ob das alles Erwachsene mit Führerschein oder Möchtegernfahrer sind!
nee, kein Clown... nur Peppino... der Scherzkeks...😮
Hallo elvis-pj
deine Frage habe ich mir auch schon gestellt, als Nicht-Fachmann.
Was ich meine, erfahren oder gelernt zu haben:
Besonders schädlich sind die Kaltstarts mit der Spritanreicherung und daraus folgender unvollständiger Verbrennung (mehr Abgase, Ruß) und der Ölverdünnung. Weniger schädlich Kurzstrecke mit warmem Motor (z.B. Taxen) und die SSA, die erst dann greift wenn der Motor eine gewisse Betriebstemperatur hat.
Oder??? War das nur in früheren Zeiten so???
Gruß B-Bernie
@B-Bernie
Da schmeißt du aber ein paar Sachen durcheinander ...
Ölverdünnung gibt es bei Benzin sowie Diesel, nur mit total unterschiedlichen Ursachen.
Bei Benzin ist es, v.a. in der Aufwärmphase Wasserdampf der bei der Verbrennung entsteht, und sich als Kondenswasser u.a. im Öl wiederfindet, verschwindet aber natürlich wieder wenn das Öl dann doch mal ausreichend warm wird.
Beim Diesel ist die Ölverdünnung dem Regenerationsprozess des Partikelfilters geschuldet, hier wird eine sog. Nacheinspritzung vorgenommen, welche die Abgastemperatur erhöhen soll, aber der Diesel der da eingespritzt wird, landet teilweise auch an der Zylinderwand und somit im Motoröl. Der Mineralölteil vom Diesel verdunstet mit der Zeit bei entsprechender Öltemperatur, die ca. 7% RME Anteil jedoch so gut wie gar nicht.
Daraus folgt, rein motorisch (ohne DPF) ist der Diesel ansich für Kurzstrecken unproblematischer.
Eine unvollständige Verbrennung gibt es eigentlich seit der Einführung des G-Kat so gut wie nicht mehr.
P.S. Abgase / Ruß ist sicherlich ein Umweltproblem, dem Motor aber im Prinzip völlig egal.
Bei der Start-Stop Automatik scheint das Hauptproblem wohl der deutlich belastetere Anlasser/Batterie zu sein, als auch die Verbindung Kurbelwelle -> Nockenwelle, also Zahnriemen, Steuerkette etc.
Mfg
Manuel
Zitat:
@elvis-pj schrieb am 17. November 2016 um 23:10:33 Uhr:
mal zum Verständnis: man sagt ja immer dass grad Kurzstrecken bei Dieselfahrzeugen schädlich wären, wie z.b. für den Partikelfilter usw usw usw....Ich persönlich fahre viel Kurzstrecke und hab eigentlich noch nie mit einem Fahrzeug Probleme gehabt... evtl auch nur Glück gehabt, kann auch sein.
Zum eigentlichen: was bringt mir denn dann die Start/Stopp Automatik. Grad bei milden Temperaturen greift diese schnell ein, dazu noch bei relativen kalten Motor usw.
Dieses ganzes "aus und an" des Motors ist doch dann wie Kurzstrecke zu bewerten, oder?!
Ich hoffe ihr wisst worauf ich hinaus will :-)
Grüße
Erste Frage:
Was bezeichnest Du als Kurzstrecke? - 5km, 20km, 50km?
Generell kann man sagen, dass KALT-Start am meisten Verschleiss bedeutet, weil das Öl weniger fließfähig ist und auch noch nach einer gewissen Standzeit abgetropft ist, spricht: beim Start ist nicht immer sofort volle Schmierung da.
Moderne Öle schmieren aber auch bei sehr dünnem Film sehr gut und haben eine gute Adhäsion, bleiben also lange haften und "kleben" quasi.
Es kommt also auch auf die Standzeit an.
Soll heißen:
Wenn ein Wagen völlig kalt ist und zwei Wochen still gestanden hat, verschleißt er beim Kaltstart wahrscheinlich etwas mehr als ein Wagen, der völlig kalt ist und nur eine Nacht stand.
Ist das Öl kalt, schmiert es weniger und lässt sich nicht so leicht von der Ölpumpe durch den Motor knallen. Kaltbetrieb verschleisst also dem Motor stärker als Warmbetrieb.
Man sollte aber den Kaltbetrieb nicht zu eng sehen. Moderne Öle sind so gut, dass sie sich auch bei sehr tiefen Temperaturen fördern lassen und sehr gut schmieren. zudem haften sie gut und sind fast immer noch ausreichend auf den Reibflächen vorhanden. Du müsstest den Wagen wochenlang stehenlassen, damit kaum noch Schmierung im Moment des Kaltstartes vorhanden ist. Und selbst dann dauert das nur Sekunden, bis Öl vor Ort ist.
Wenn aber der Wagen z.B. noch Restwärme hat, fallt ein Start kaum noch ins Gewicht, weil das Öl schon vor Ort ist, gut fließt und reichlich gepumpt wird.
Infolgedessen leidet ein moderner Motor mit modernem Öl weniger unter Kaltstarts, als man gemeinhin annimmt.
Der Verbrauch ist im Kaltbetrieb höher, aber das eigentliche Risiko ist das Leiden des DPF.
Infolge der schlechteren Verbrennung sind beim Diesel bei kaltem Motor großere und mehr Rußpartikel zu erwarten. Viel Kurzstrecke bedeutet viele Kaltstarts und infolgedessen ein schnelleres Füllen des DPF.
Auch hier gilt:
Wenn man ab und zu zügige 100km fährt, brennt der Inhalt des DPF ab und gut ist.
Einzig der Asche-Gehalt des DPF wird bei Kurzstrecke schneller größer als bei Langstrecke.
Was auch bedeutet, dass der DPF bei Langstrecke ganz schlicht länger hält.
Zu befürchten hast Du also nichts außer mehr Verbrauch und früherem DPF-Ersatz (vielleicht bei 160 Tkm statt bei 200-300 Tkm).
Gruß
k-hm
Hallo,
nur eine Kleinigkeit, ja, im Prinzip hast Du damit recht - allerdings fahre ich trotzdem immer noch meine Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor gut und lange und langsam warm. Denn die modernen Öle treffen auf moderne teilweise Bi- oder Tri-Torbolader, die schon bei niedrigen Motordrehzalhen volle Leistung bringen - also selber unter Vollast dann hoch drehen und auf eine gute Ölversorgung angewiesen sind.
Und weg
Danke für eure Klarstellung
Gruß B-Bernie
Zitat:
@elvis-pj schrieb am 18. November 2016 um 08:15:50 Uhr:
Jedoch kann ich es net nachvollziehen da die Start/ Stop Automatik quasi eine ständige Kurzstrecke simuliert und das ja für Diesel schädlich wäre..
Mit Kurzstrecke ist nicht gemeint, dass der Motor des Fahrzeugs ständig aus- und angeschaltet wird. 😉
Der Schrecken der Kurzstrecke ist der Kaltstart, dann die kurze Laufzeit, in der der Motor und die Abgasreinigung mit fettem Gemisch klar kommen müssen. Bei kalten Temperaturen entsteht durch das langsame Aufwärmen des gesamten Motors auch Feuchtigkeit auf den Flächen, die ohne folgende Aufheizung über die Dauer gefährlich für die Schmierung und die Ölqualität sind. Auch die Abgasanlage ist durch das Kondenswasser, das sich beim Kaltstart bildet, besonders rostgefährdet.
und btw. SSA greift auch noch nicht bei kaltem Motor oder wenn viele Verbraucher an sind....