Weshalb hat es die Marke Opel so schwer auf dem Automarkt?
Mich würde mal interessieren was Ihr so meint ,weshalb Opel dermaßen abgeledert wird in den deutschen Zulassungszahlen.
Warum verdrehen viele die Augen wenn sie den Namen Opel hören ?
Ich finde es wird enorm viel unternommen (Konkurrenten ,Presse ) um Opel zu erledigen .
Jeder Hersteller hat Dreck am Stecken und genauso gute wie schlechte Händler/Werkstätten .
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Original geschrieben von Fliegentod
Also wenn man sich die Zahlen für das Jahr 2013 (Jan.-Okt.) anschaut, dann sieht man, dass Opel mit 682.105 verkauften Fahrzeugen in Europa (EU27) die zweitstärkste Marke hinter VW-Pkw ist! Dahinter folgen Renault mit 654.446 und Peugeot mit 612.478 Stück.http://www.acea.be/images/uploads/files/20131119_PR_PC_PDF.pdf
Soooo schwer scheint es Opel auf seinem Kernabsatzmarkt dann doch nicht zu haben, oder? Ich denke eher, es ist eine auf Deutschland begrenzte Wahrnehmung der Marke, aber keine grundsätzliche Tatsache!
Wenn sich Opel als der zweitgrößter Hersteller unseres Kontinents angeblich schon "so schwer tut" auf dem Automarkt, wie müssen sich alle dahinter positionierten dann wohl quälen?
Du hast Ford vergessen, aber ansonsten hast du recht! Opel steht bei weitem nicht so schlecht da, wie immer dargestellt und wie es hier auch häufig geschrieben wird! Auf die absoluten Verkaufszahlen abzustellen ist in etwa so sinnvoll, wie die Anzahl der Blätter eines Baums im Sommer und Spätherbst zu vergleichen. Es kommt auf die Marktanteile an...und genau da schafft es Opel momentan sich zu stabilisieren bzw. den Marktanteil sogar leicht auszbauen.
Diese Imagediskussion findet hauptsächlich -nicht nur- in Deutschland statt. In anderen Ländern hat Opel einen besseren Ruf.
Was ich auch interessant finde: In den USA werden Opelfahrzeuge nahezu baugleich unter Buick als Premiumfahrzeuge verkauft. Buick konkurriert in den USA nicht mit VW, Ford usw. sondern mit Audi, BMW, Infiniti, Lexus,... Der Buick Regal (aka Insignia) war 2009 "car of the year". Der Buick Encore (Mokka) wird in allen Tests überschwänglich gelobt. Das gleiche gilt für den Buick Verano (Opel Astra). Ein weiteres Indiz dafür, dass die Probleme von Opel hauptsächlich auf das Image (und natürlich die Marktsituation) zurückzuführen sind, und nicht auf die Produkte.
Was die Diskussion rund um Alltagsnutzen und Platzangebot angeht...Man kann abseits von Autobild und AMS auch so über den Insignia schreiben:
http://www.n-tv.de/.../...Oberklasse-Schnaeppchen-article11746136.html
56 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von andi.36
@ VectouraSchon klar, bei Opel sollen die Autos alles besser können und dabei nur Dacia Preise haben.
Andere Frage.... was kann ein Ford, VW oder Toyota denn besser als ein Opel (das Platzangebot mit Absicht mal weglassen)? Denn Motoren können es nicht sein, die Qualität ist es nicht, zuverlässiger sind sie auch nicht und günstiger schon gleich garnicht .
Schon klar, dass du das Platzangebot "mit Absicht" bei dieser Diskussion mal weglässt.
Ein Kunde sucht einen "handlichen Kombi" mit viel Platz? Was bekommt er da bei Opel?
Einen großen Kombi mit entsprechenden Platz? Fehlanzeige bei Opel.
Einen flexiblen 4,5 m VAN mit modernen Motoren ? Fehlanzeige, der ZT ist gefloppt, nicht "Fisch" (Kompaktvan) nich "Fleisch" (Großraumvan) in Relation zum Gebotenen zu groß, zu schwer, zu teuer, das wollen die paar potentiellen Opelkunden auch nicht mehr haben. Der Zafira B kann das trotz guter "Veranlagung" nicht bieten, das Motoren-und Ausstattungsangebot wurde ja wegen dem ZT ausgedünnt.
Was ist wohl pro oder kontra kaufentscheidender...wenn das probegefahrene Auto "zu wenig Platz" bietet oder ob es gegen Aufpreis Flex-Fix oder AFL etc. hat?
Dass die bisherigen Opelmotoren eher durschnittliche Hausmannskost waren und in den jeweiligen schweren Fahrzeugen Astra, ZT und Insignia nur wegen der langen Getriebabstimmungen mit entsprechend schlechteren Fahrleistungen geringe Normverbräuche nach NEFZ schaffen, sollte nun hinreichend bekannt sein, ich selbst hatte vor einiger Zeit die Möglichkeit, einen Astra 1,4 t (140 PS) zu fahren, da geht jeder 120 PS Golf deutlich besser und das Platzangebot im kleineren Golf ist nun mal nicht schlechter als im Astra.
Ein Blick auf die europäischen Zulassungszahlen bestätigt dann, dass der Stückzahlenabstand vom Astra auf den Golf seit der Markteinführung des Astra J im Vergliech zum Wettbewerb "Astra H" versus Golf größer geworden ist. Zur Erinnerung: Der Astra hat es 2006 geschafft, europaweit die Nr. 1 bei den Zulassungszahlen zu werden, 2005 war er die Nummer 1 oder knapp der 2. (unterschiedliche Zhalenangaben).
Der Opel Astra J dagegen dümpelt so zwischen dem 5. und 10.Platz vor sich hin, bei entsprechend niedrigen Stückzahlen.
Opel Astra, europaweite Zulassungszahlen, bitte beachten, dass in diesen Zahlen auch der weiterhin verkaufte Astra H inkludiert ist! (Quelle: JATO und bestsellingcarsblog.com):
2004: ca. 399.000 (ab Frühjahr Astra H, ab Spätherbst auch Astra H Caravan)
2005: ca. 490.000 (komplett Astra H)
2006: ca. 452.000
2007:ca. 424.000
2008 (Astra H, letztes volles Angebotsjahr) : 321.012
2009: (Astra J ab Dezember in geringen Stückzahlen): 275.935
2010: 291.219
2011 (November 2010 Markteinführung Astra St, Auslieferung ab Anfang 2011): 327.458
2012 (ab Januar 2012 Astra J GTC) : 263.122
2013 (Januar-September): ca. 153.000
Zum Vergleich VW Golf:
2004:ca. 585.000 (+ ca. 186.000 gegenüber Astra)
...Sprung Astra J zum Astra H!...und die Folgen...
2005:ca. 488.000 (ca. -2.000 gegenüber Astra)
2006:ca. 418.000 (-ca. 34.000 gegenüber Astra)
2007:ca. 435.000 (+ ca. 11.000 gegenüber Astra)
2008 (Golf V, ab Oktober Golf VI) : 461.620 (+ ca. 140.000 gegenüber Astra)
2009 (Markteinführung Golf VI Variant im Mai): 571.441 (+ ca. 295.000 gegenüber Astra)...der Astra H ist ein Auslaufmodell und der Nachfolger im Wettbewerb mit dem Golf ist der Astra J! ...die Folgen...
2010 : 502.307 (+ ca. 196.000 gegenüber Astra)
2011:493.855 (+ ca. 166.000 gegenüber Astra)
2012 (ab November Golf VII): 441.641 (+ ca. 178.000 gegenüber Astra)
2013 (Januar-September, ab Juli Auslieferung Golf VII Variant) : ca. 347.000 (+ ca. 194.000 gegenüber Astra)
Man beachte bitte die Entwicklung der absoluten Zahlen, der Astra J verliert stetig Stückzahlen, die Schwankungen erklären sich mit der sukzessiven Einführung der Varianten (ST als "Stückzahlenbringer", beim Golf fehlt da noch der neuere Variant...).
Es ist wie schon seit der Vectra C-Fahrzeugeneration...die aktuellen Modelle werden sich von den immer weniger werdenden Käufern (Besitzern) in so einem Forum "schön geredet", aber absolut betrachtet bietet Opel allenfalls Durchschnitt und selbst im Bezug auf "Preis-Leistung" sind mittlerweile andere besser. Dabei besteht zwischen den meisten Diskutanten der Konsens, das aktuelle Opelfahrzeuge (seit der Generation "Insignia" 2008) vom Design her besser aussehen als die Vorgängergeneration bzw. dass das Design "wettbewerbsfähig" ist, was auch ich so empfinde. Wenn es aber nicht am "abschreckenden" Design liegt, dann muß es an den Produkteigenschaften bzw. dem Produktmix liegen, dass die Stückzahlen wegbrechen, denn die Gesamtmarktentsicklung kann das nicht erklären (weil es keinen gesetzmäßigen Zusammenhang zwischen Gesamtmarkt und der Einzelentwicklung von Marktteilnehmern gibt, man kann auch bei schrumpfenden Gesamtmärkten dazugewinnen oder stagnieren oder auf wachsenden Märkten verlieren oder stagnieren...).
Beim Insignia und beim Zafira Tourer sieht es übrigens ähnlich (trübe) aus.
Viele Grüße,vectoura
Zitat:
Original geschrieben von vectoura
Schon klar, dass du das Platzangebot "mit Absicht" bei dieser Diskussion mal weglässt.Ein Kunde sucht einen "handlichen Kombi" mit viel Platz? Was bekommt er da bei Opel?
Einen großen Kombi mit entsprechenden Platz? Fehlanzeige bei Opel.
Viele Grüße,vectoura
Spaß beiseite ,hier tropft es schon vor Ironie oder?
Kein einziger Kumpel von mir, hat sich genauso wie ich auch ,jemals einen A4 Avant ,BMW 3er Touring gekauft um damit wirklich irgendetwas zu transportieren ,außer Koffer fürn Urlaub und die bekomme ich in jeden rein.
Jetzt mal Ehrlich,wieviele brauchen einen Van ,Jeep ,T5 Privat in der Großstadt ?
Weshalb kauft man wohl Lifestyle ,weil bei den meisten Anbietern die "Kombis" einfach besser aussehen ,nicht wegen den Platz um Werkzeugkisten zu transportieren .
Jeder Hersteller hat in der Vergangenheit extreme Fehler gemacht und wird sie auch weiter machen .
Und um auf das Platzangebot zurückzukommen ,ich bin 1,98 Groß hinter mir kann und wird auch nie jemand sitzen bzw. sitzen wollen ,und das war in allen 36 Fahrzeugen die ich habe und hatte so .
Wenn ich mit einer vollen Hütte fahren will ,dann bestelle ich mir ein Sammeltaxi .
Ein Opel Insignia steht nicht wirklich mit einem 3er oder 5er BMW, einem Audi A4 oder A6 oder einem Mercedes C oder E im Wettbewerb.
Zitat:
original geschrieben von MDRS66:
Jetzt mal Ehrlich,wieviele brauchen einen Van ,Jeep ,T5 Privat in der Großstadt ?
Es geht in einer Wohlstandsgesellschaft (und das sind so ziemlich alle in Europa) gar nicht um "brauchen", sondern um "wollen".
Der Mensch an sich braucht sehr wenig: Nahrung, rudiemtäre Kleidung, eine Höhle und ein Klo...
...wenn er sich aber "aufrafft", um ein Auto zu kaufen, dann WILL er das haben, was er sich anhand seiner individuellen Wünsche so vorstellt. Wäre dem nicht so, würden alle der weltweit jährlich ca. 60 Mio. Autokäufer immer noch anstandlos ein Ford T-Modell (in schwarz) kaufen (wollen).
Zitat:
original geschrieben von MDRS66:
Und um auf das Platzangebot zurückzukommen ,ich bin 1,98 Groß hinter mir kann und wird auch nie jemand sitzen bzw. sitzen wollen ,und das war in allen 36 Fahrzeugen die ich habe und hatte so.
Du schließt von einem (deinem) Einzellfall auf die Allgemeinheit, ich schließe von der Gesamtzahlenentwicklung im historischen Vergleich auf allgemeine Entwicklungen...was macht mehr Sinn? Wieviele der potentiellen Kunden auf der Welt sind so groß wie du oder gar größer bzw. haben eine vergleichbare Sitzhöhe wie du? (Es sind vielleicht 5%...)
Und macht es argumentativ keinen Unterschied, ob dann in einem 4,6 m langen Auto keiner mehr hinter dir sitzen kann oder ob das dann auch in einem 4,91 m langen Insignia ST nicht geht?
Was ist allgemein anerkannt "besser" bzw. "am Besten" (Rangfolge)? Ein kleines Auto mit viel Platz, ein mittelgroßes Auto mit viel Platz, ein großes Auto mit mittelmäßigen Platzangebot oder ein großes Auto mit wenig Platz?
Spielt individuell definierter "Nutzwert" bzw. "Platz" gar keine Rolle mehr beim Autokauf oder wenigstens so eine untergeordnete Rolle, dass Opel darauf verzichten kann, Autos mit der Größe entsprechenden Platz und Nutzwert anzubieten?
Wenn die Strategie "Design vor Nutzwert/Funktionalität" (Insignia; Astra, ZT) nachweislich keine höheren Absatzzahlen, sondern geringere Absatzzahlen hervorgebracht hat, was sollte Opel dann in den nächsten Fahrzeuggenerationen versuchen, um wieder höhere Verkaufszahlen zu erlangen? Noch mehr "Design" bei noch weniger Platz/Nutzwert/Funktionalität? Noch mehr "Design" bei gleichbleibenden Platzangebot/Nutzwert? Oder doch lieber "gleich viel Design" bei mehr Platz/Nutzwert/Funktionalität?
Es ist sehr einfach: Alles beginnt mit einem sehr gutem Produkt, welches im Wettbewerb positive Akzente setzt. Bis auf den Corsa, den Mokka und den Adam hat das Opel aber seit 2009 nicht.
Viele Grüße,vectoura
Also die praktischen Erklärungen Deiner Sicht, @vectoura, kann ich ja nachvollziehen. Obwohl ich dem gleichen Einzelschicksal wie @MDRS66 erliege 😁.
Ich möchte ein individuelles Fahrzeug, der INSIGNIA passt sehr zu mir, ich fühle mich richtig gut in u. mit ihm, der Preis als Fastjahreswagen sagte mir auch zu. Aber in einigen wenigen Dingen erwarte ich eine viel bessere Qualität damit mir diese Dinge dann während des Gebrauches einfach nicht "auffallen".
Weshalb warum ..., tja., z.B. kenne ich nur sehr wenige die wegen eines PKW in der Größe des INSIGNIA überhaupt zum FOH gehen würden. Der existierte in den Köpfen der meisten anscheinend gar nicht. (Vielleicht muß Individualität zwingend mit einem hohen Preis u. einer Marke mit hohem Ansehen zusammenhängen, ich weiß es nicht.) Jetzt, wo er auch mehr bei den Gebrauchten steht wird er wahrgenommen und in die Kaufüberlegung zumindest einbezogen -> ich finde, es sind jetzt auch mehr auf der Str., zumindest in meiner Umgebung.
OPEL muß seinen Ruf verbessern, das ist die Basis.
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Zitat:
Original geschrieben von vectoura
Was ist allgemein anerkannt "besser" bzw. "am Besten" (Rangfolge)? Ein kleines Auto mit viel Platz, ein mittelgroßes Auto mit viel Platz, ein großes Auto mit mittelmäßigen Platzangebot oder ein großes Auto mit wenig Platz?
-kleine Autos mit viel unter der Haube ,für wenig Geld und Ausstattung der Oberklasse .
-mittelgroßes Auto mit viel unter der Haube ,für wenig Geld ,und Ausstattung nach oben offen .
-großes Auto ,da darf alles groß und klein sein weil individual alles bezahlt werden muß ,was man meistens nicht braucht ,aber bereit ist zu zahlen.
@Vectoura
Das aber der Astra und Insignia vorn mehr Platz bietet als die Konkurrenz, das wird bei deiner Platzmangel Aktion nie berücksichtigt und darum habe ich extra das weggelassen.
Alles andere kann man zb. dem aktuellen Insignia nicht vorwerfen, Motoren sind auf der Höhe der Zeit, Multimedia auch, Qualität auch, Technik und Assistenzsysteme auch.
Also gibt es nur zwei Problem und das ist der Platzangebot auf Rückbank, Kofferraum und das etwas erhöhte Gewicht, das kann Opel aber erst bei der neuen Generation abstellen und wird es auch.
Möchte mal den VW-Kunden sehen der sich z.B. den Golf wegen des größeren Kofferraumes oder wegen dem Mehr an Platz gekauft hat. Kaum einer von denen hat vorher verglichen.
Und genau das hat die VW-Werbung so hingebogen. "Kauf einen VW, weil es deine Freunde gut finden!".
Vielleicht kennt jemand die Simsons-Folge in der sich Homer ein ehemaliges Einsatzfahrzeug kaufen will und ihm die eigeschaltete Sirene zuruft "KAUF MICH! KAUF MICH! KAUF MICH!". Das sind die VW-Kunden von heute.
Einen Opel kaufe ich mir weil ich davon überzeugt bin, in diesem Vergleich, das ehrlichere Auto zu kaufen. Und dabei sehen die auch noch schweinegeil aus. 🙂
Vectoura, es ist ja alles richtig was du sagst, und hier mal wieder Kompliment für deine mit Aufwand recherchierten und aufbereiteten Zulassungszahlen. Aber ich denke, beide Seiten verrennen sich, wenn sie hier monokausale Erklärungsansätze suchen. Weder sind für die schlechten Zahlen des Astra alleine technische Gründe, noch alleine Image ausschlaggebend.
Völlig richtig, Opel hat beim Astra J eine ganze Reihe Fehler gemacht. Zum einen Fehler bei der Entwicklung des Modells, aber ach Fehler bei der gesamten Entwicklungspolitik, die dazu geführt haben, dass die Motorenpalette seinerzeit so unbefriedigend aussah. Wobei hier natürlich die damalige politische und wirtschaftliche Situation mitverantwortlich war.
Interessant finde ich, dass sich der Astra H vergleichsweise solide geschlagen hat. Ich bin den H mal probegefahren (den J kenne ich nur als Beifahrer, das mal gleich vorausgeschickt) und wir haben ihn nach 15min dem Händler zurück auf den Hof gestellt. Da war der Qualitätseindruck einfach nicht gut, insbesondere das Geräuschniveau im Inneren fand ich indiskutabel. Ausgehend vom damaligen, zugegeben flüchtigen Eindruck, hätte ich jederzeit dem Golf den Vorzug gegeben. Beim J fällt das Urteil längst nicht so eindeutig aus (wie gesagt, als Beifahrer). Gediegene Materialien, nettes Ambiente, gute Verarbeitung, sehr anständiger Federungskomfort, sehr brauchbare Sitze (Standardsitze). Der Golf VII kann das meiste besser, überhaupt keine Frage, aber mit dem Golf VI konnte er mithalten. Wenn sich nun also der dem Golf technisch klar unterlegene H in den Verkäufen wacker schlägt, der zeitweise technisch vergleichbare J aber abkackt, dann ist das für mich ein Indiz, dass sich der Unterschied sich nicht alleine an Qualitätsdefiziten festmachen lässt.
BTW, ich hatte den Golf VII kürzlich zwei Wochen als Leihwagen. Wirklich ein gutes Auto, ich könnte jetzt einiges positives dazu schreiben, aber auch da war längst nicht alles Gold. Keine 8k auf der Uhr, aber rostendes Kofferraumschloss, kisternde B-Säule fahrerseitig, recht starke Windgeräusche von den Außenspiegeln, unbrauchbare Schaltempfehlungen, trotz aktivierter CC stets leicht beschlagene Frontscheibe, mittelprächtiger Sitzcomfort, für meine Begriffe zu groß geratene Tachoeinheit, die einem irgendwie "entgegenglubscht", Türen, die nicht recht in Schloss fallen wollen, eine Kofferraumklappe, deren Blech beim Schließen ziemlich unsolide wirkend Wellen schlägt. Nichts, was ein Drama wäre, oder das ich jetzt als Fundamentalkritik am Golf verstanden wissen will, aber es bleibt eben ein wirklich guter Kompaktwagen und nicht der Höhepunkt der automobilen Entwicklung, den viele in ihm sehen wollen.
Und jetzt Dinge, die für den Kauf von Opel sprechen. Du hast AGR-Sitze, Design und Flexfix ausgenommen. Dann nehme ich mal Zuverlässigkeit aus, weil wir uns da nicht einig werden und es nur dazu führt, dass wir uns Garantiequoten, DEKRA- und TÜV-Zahlen und die Erfahrungen irgendwelcher Kumpels um die Ohren hauen.
- Opel kann Sitze auch abseits AGR. Schon die Standardsitze bieten meiner Erfahrung nach überdurchschnittlichen Komfort.
- Opel kann Fahrwerke bauen. Zumindest bei den teureren Modellen, bzw. höheren Ausstattungslinien heben sich die Fahrwerke positiv von vielen Mitbewerbern ab.
-AfL ist eine tolle Sache.
- Die Verarbeitung liegt nach meinen Erfahrungen über dem Niveau vieler anderer Volumenhersteller (nein, nicht BMW oder Mercedes). Aber mit Hyundai, Toyota, Ford, VW, Kia, Peugeot, Volvo, liegt man mindestens gleichauf.
- Ein Großteil der Wertschöpfung entfällt auf Europa.
- Ach abseits des Adam bieten die Modelle viele Individualisierungsmöglichkeiten und Ausstattungsoptionen, die ich zwar bei einigen europäischen Anbietern ähnlich bekomme, aber längst nicht bei allen und schon gar nicht bei den Außereuropäischen.
- Bei den Motoren holt man auf und die akteuelle Generation übertrumpft vergleichbare Modelle nicht aller, aber doch vieler Mitbewerber. Das dürfte noch deutlicher werden, wenn die nächste Getriebegeneration eingeführt wird.
- Doch noch mal ein Teilaspekt des Designs: Die Modelle heben sich untereinander optisch stärker voneinander ab, als bei den meisten Mitbewerbern. Dass mag markenpolitisch vielleicht nicht mal ganz glücklich sein, für mich als potentiellen Kunden ist es aber ein Pluspunkt.
Das wären mal so die zumindest teilweise modellübergreifenden Aspekte die mir spontan einfallen. Andere Aspekte müsste man individuell an den einzelnen Modellen diskutieren. Das Verdeck des Cascada, das Türenkonzept des Meriva, das Bedienkonzept des Insignia FL, die Variabiliät des Zafira, der Allrad des Mokka, dafür fehlt mir jetzt aber gerade die Muse und die Zeit.
Zitat:
Original geschrieben von Taxmani
.....
Einen Opel kaufe ich mir weil ich davon überzeugt bin, in diesem Vergleich, das ehrlichere Auto zu kaufen. Und dabei sehen die auch noch schweinegeil aus. 🙂
Und genau aus diesen Argumenten wird es auch Leute geben, die sich einen VW oder Ford kaufen, weil sie eben diese für die ehrlicheren Fahrzeuge halten und diese in ihren Augen auch schweingeil aussehen.
Die Geschmäcker sind nun mal unterschiedlich (Gott sei Dank). Man muss dies auch trotz rosaroter Markenbrille auch mal objektiv betrachten.
Wie kann ein VW Fahrzeug das "ehrlichere Auto" sein ?
Solange sich VW nachwievor "freikaufen" darf und kann wird sich daran noch lange nichts ändern.
Stichworte CO² Zertifikate, Lobbyismus, Greenwashing, etc...
Aber wie ich bereits schon schrieb den 0815 Autokäufer interessiert das nicht. Das Auto fährt von A nach B egal wie.
Zitat:
Original geschrieben von -=TbMoD=-
Wie kann ein VW Fahrzeug das "ehrlichere Auto" sein ?
Solange sich VW nachwievor "freikaufen" darf und kann wird sich daran noch lange nichts ändern.
Stichworte CO² Zertifikate, Lobbyismus, Greenwashing, etc...Aber wie ich bereits schon schrieb den 0815 Autokäufer interessiert das nicht. Das Auto fährt von A nach B egal wie.
Dann konkretisiere doch erst mal, warum Opel das ehrlichere Auto ist.
Deine Argumentation CO2 Zertifikate, Lobbyismus und Greenwashing sind m.E. schwache Argumente. Lobbyarbeit betreibt doch jeder. Kenne auch keine CO2 Richtlinien, die ausschließlich für VW gelten, und auch Greenwashing wird von VW nicht mehr betreiben als auch von anderen Herstellern.
Was politische Unterstützung anbetrifft steht Opel auch nicht besser da als VW. Meines Wissens hätte auch die Opelmutter GM nach der Finanzmarktkrise nur schwer überlebt.
Was war (z.B bei Audi...) zuerst da? Das überragende, auf die Kundenwünsche eingehende Produkt oder das gute Image?
Ich stelle hier die These auf, dass das Opel-Image zu "Astra H-Zeiten" nicht schlechter oder besser war als zu "Astra J-Zeiten", die Zahlen des Astra H und des Astra J im direkten Vergleich zu den jeweiligen Golf-Modellen des Hauptwettbewerbers inklusive Modellwechsel und wichtiger Modelleinführungen sind von mir detalliert angeführt worden. Der Astra J ist dem Astra H allgemein anerkannt vom Design (innen wie außen) und von der Haptik (Materialanmutung) klar überlegen, trotzdem verkauft er sich europaweit (nicht nur in Deutschland!) deutlich schlechter als seinerzeit der Astra H, während der Golf eine zahlenmäßige Kontinuität zeigt.
Das läßt nur die nachfolgenden Schlussfolgerung zu:
Der Golf kommt mit seinem Produktmix mindestens genauso gut (unter Berücksichtigung der historischen Gesamtmarktentwicklung) oder besser bei den Kunden an als nun der Astra J, der Golf bietet also eher als der Astra J den potentiellen Kompaktklasse-Kunden das an, was diese wollen.
Viele Grüße,vectoura
Wäre der Astra J ein VW würde er wie warme Semmeln weggehen und der Golf als Opel würde ein Auto sein, was überall Tests verliert und schlecht gemacht wird, das ist nämlich das Problem und nicht weil die Produkte schlecht sind.
Na ja, dieses Thema entfacht die gleiche Diskussion mit der Darlegung der gleichen Fakten als Argumentation wie in einem der oder in beiden "....... Nachrichten"-threads.
Zitat:
Original geschrieben von andi.36
Wäre der Astra J ein VW würde er wie warme Semmeln weggehen und der Golf als Opel würde ein Auto sein, was überall Tests verliert und schlecht gemacht wird, das ist nämlich das Problem und nicht weil die Produkte schlecht sind.
Der Astra H war/ist ein Opel (wie jeder weiß und sehen kann) wurde bis 2009 erfolgreich(er) verkauft. Der Astra H hat auch die meisten Vergleichstests gegen den Golf verloren, trotzdem wurde er 2005/2006 europaweit öfter verkauft als der Golf und er verkaufte sich auch in den anderen Jahren besser als sein Nachfolger Astra J.
Damit ist deine These hinfällig.
Viele Grüße,vectoura