Wertverlust AMG GT 2016 vs. Jaguar F-Type 2020
Hi, ich hoffe, dass meine Frage nicht zu naiv ist. Ich habe mich darauf festgelegt, mir in Kürze entweder einen AMG GT aus den Baujahren 2015 - 2017 (momentan einen von 2016 im Blick) oder einen Jaguar F-Type facelift V8 zu kaufen. Beide mit um die 30.000 km.
Optisch gefallen mir beide. Wahrscheinlich würde mir auch die "Sportlichkeit" des F-Type ausreichen. Und natürlich ist er etwas günstiger. Meine Frage ist, ob es aber finanziell nicht sogar sinnvoller sein könnte, einen GT zu kaufen, da dieser im Zweifel weniger Wert verlieren und der Unterhalt auch nicht zwingend teurer sein wird (?)
Wahrscheinlich sind in diesem Forum die meisten etwas voreingenommen bzgl. des AMG GT, aber ich würde mich einfach über ein paar Argumente freuen, die mir weiterhelfen. Vielen Dank! :-)
9 Antworten
Die Gebrauchtwagenpreise des Jaguar F-Type als V8 Kompressor sind (bislang) deutlich stabiler. Ist auch das charakterstärkere Auto. Die Marke AMG ist in Deutschland kaputt. Bin früher selbst gerne AMG gefahren, heute muss man sich dafür ja schon fast schämen. Jaguar dagegen hat ein enorm positives Image. Ich bin noch nie so oft von Fremden auf mein Auto angesprochen worden, wie mit meinem XJ8 - ausnahmslos positives Feedback und nette Gespräche.
Zitat:
@raggamuffin schrieb am 5. August 2025 um 16:24:43 Uhr:
Die Gebrauchtwagenpreise des Jaguar F-Type als V8 Kompressor sind (bislang) deutlich stabiler. Ist auch das charakterstärkere Auto. Die Marke AMG ist in Deutschland kaputt. Bin früher selbst gerne AMG gefahren, heute muss man sich dafür ja schon fast schämen. Jaguar dagegen hat ein enorm positives Image. Ich bin noch nie so oft von Fremden auf mein Auto angesprochen worden, wie mit meinem XJ8 - ausnahmslos positives Feedback und nette Gespräche.
Ja, das sind Überlegungen, die ich auch schon hatte. Jaguar ist schon origineller. Man fällt eher positiv auf, nicht so als "Proll". Der AMG GT wäre für mich halt in der richtigen Variante (nicht alles schwarz oder matt grau) immer noch eine so elegante Karre, dass ich über das angesprochene Problem hinwegsehen könnte.
Ich habe morgen eine Probefahrt mit dem F-Type. Vielleicht klärt sich damit schon alles für mich, mal schauen.
Gegen den Jaguar spricht nur ein Grund, der ist aber wichtig. Die Ersatzteilversorgung für alle Jaguar-Modelle ist jetzt schon schwierig. Alle Teile, die in England bestellt werden müssen, sind erstens sehr teuer und zweitens dauert es z. T. wochenlang, bis sie da sind. Und niemand weiß, ob es in zwei Jahren überhaupt noch etwas geben wird.
Zitat:
@RFR schrieb am 5. August 2025 um 22:46:22 Uhr:
Gegen den Jaguar spricht nur ein Grund, der ist aber wichtig. Die Ersatzteilversorgung für alle Jaguar-Modelle ist jetzt schon schwierig. Alle Teile, die in England bestellt werden müssen, sind erstens sehr teuer und zweitens dauert es z. T. wochenlang, bis sie da sind. Und niemand weiß, ob es in zwei Jahren überhaupt noch etwas geben wird.
Ok, dass es so schlimm ist, wusste ich nicht. Hatte aber auch schon Bauchschmerzen bzgl. der Zukunft von Jaguar.
Ich habe eben die Probefahrt beendet. Von außen wunderschön. Innenraum auch schön, aber enttäuschende Materialqualität/Haptik.
Besonders problematisch fand ich aber, dass er bei schneller Kurvenfahrt nervös wirkte. Der Eindruck bestätigte sich, als ich kurz vorm Händler nochmal im Gewerbegebiet über diese ganz flachen Bordsteine einmal komplett gewendet habe. Hatte das Gefühl, dass der Wagen richtig rumgeeiert oder gewackelt ist auf seinen Rädern... Bin vorher länger einen x6 erste Generation gefahren und der lag deutlich souveräner auf der Straße. Bei der Optik des F-Type fühlt sich das Fahrwerk irgendwie falsch an.
Morgen zum Glück schon Probefahrt mit dem GT für einen direkten Vergleich.
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Wenn du mit einem SUV (X6) vergleichst, bin ich auf deinen Eindruck vom AMG GT gespannt. Den F-Type bin ich nie gefahren, den GT schon. Den fand ich viel zu nervös/aggressiv für ganz normale Fahrten und extrem unübersichtlich - und das obwohl ich unübersichtliche Sportwagen gewohnt bin. 🙈
Bitte weiter berichten. Danke
Zitat:@raggamuffin schrieb am 5. August 2025 um 16:24:43 Uhr:
[…]
Jaguar dagegen hat ein enorm positives Image.
[…]
Bin mir etwas unsicher, ob dieser Satz wirklich ernst gemeint ist…
Kaum eine Marke hat in der letzten Zeit so einen riesigen Shitstorm erlebt wie Jaguar… unabhängig von dem Image-Wechsel, mein erster Gedanke bei Jaguar/Land Rover ist „Motorschäden“.
Der F-Type V8 ist trotzdem ein tolles Fahrzeug mit einem grandiosen Motor der sehr viel Spaß macht - meine Wahl wäre dennoch der AMG GT.
Natürlich beziehe ich mich auf die lange Markengeschichte von Jaguar und nicht auf das kürzlich stattgefundene Rebranding. Mir ist auch nicht bekannt, dass dieses - in der Tat katastrophale - Rebranding irgendeinen negativen Effekt auf die Wahrnehmung von Jaguar-Bestandsfahrzeugen auf der Straße hätte. „Klassische“ Jaguar-Fahrzeuge werden immer noch mit dem „klassischen“ (positiven) Markenimage von Jaguar in Verbindung gebracht. Das kann man von AMG nicht sagen. Hier ist vom klassischen AMG-Image der 90er und Nullerjahre (großvolumige Motoren und Sportwagentechnik subtil verpackt in eleganten Mercedes-Modellen) oder atemberaubenden Modellen wie dem SLS AMG Flügeltürer absolut nichts mehr übrig geblieben.
Wie es bei Jaguar weitergeht, sowohl hinsichtlich Ersatzteilversorgung als auch Markenimage nach Rebranding, wird die Zeit zeigen.
Zitat:
@raggamuffin schrieb am 6. August 2025 um 16:51:36 Uhr:
1. Das kann man von AMG nicht sagen. Hier ist vom klassischen AMG-Image der 90er und Nullerjahre (großvolumige Motoren und Sportwagentechnik subtil verpackt in eleganten Mercedes-Modellen) oder atemberaubenden Modellen wie dem SLS AMG Flügeltürer absolut nichts mehr übrig geblieben.
2. Wie es bei Jaguar weitergeht, sowohl hinsichtlich Ersatzteilversorgung als auch Markenimage nach Rebranding, wird die Zeit zeigen.
- so sehe ich das auch, das Image von AMG ist in meinem Umfeld sehr negativ, die Fahrer dieser Modelle fallen auffällig häufig bitter auf.
- die Ersatzteillage wird auch beim AMG nicht rosig sein. Die Teile sind sauteuer. Und selbst bei einer aktuellen E Klasse hat eine Freundin von uns monatelang auf Teile gewartet für eine Unfallreparatur, exotische Teile wie Scheinwerfer und Assistenzsensorik nicht lieferbar. Ob das bei einem „alten“ Auto besser ist … wahrscheinlich ist die Ersatzteillage für eine Pagode besser. Werterhalt wohl auch …
So, liebe Freunde der Autotesterunterhaltung, Probefahrt mit dem AMG ist durch. Fährt sich gut, weniger hart als befürchtet. Zumindest mit aktivierter Abgasanlage bietet er mehr Sound beim Fahren als der Jag und der Innenraum ist hochwertiger (allerdings auch erstaunlich eng). Manchmal sind es auch so Details wie der Blinker, der sich nicht so labbrig anfühlt und nich unnötig laut ist. Lenkung fühlte sich auch direkter an. Leider wollte der Verkäufer mitfahren, sodass meine Aufmerksamkeit etwas eingeschränkt war. Historie ist bei dem Wagen für einen AMG auch sehr gut.
Einziges Problem ist, dass ich mich, was das Exterieur betrifft wohl eher im Jaguar sehe, als im AMG...fand den Jag da fast etwas cooler und ironischerweise sportlicher.
Da aller guten Dinge drei sind und ich nochmal etwas anderes zum Abschluss testen wollte, werde ich mir hoffentlich morgen noch einen Cayman GTS 4.0 als Handschalter anschauen. Vielleicht überzeugt er mich mit Fahrspaß und Übersichtlichkeit. Optisch kann er wohl nicht ganz gegen die anderen beiden anstinken. Dann soll es das aber auch gewesen sein und es folgt die Qual der Wahl 😉