Werkstatt unfähig Xenon einzustellen
Hallo,
bei uns wurde an der Vo. Achse ein Höhensensor der Xenons ausgewechselt, danach hat die Werkstatt die SW neu eingestellt. Ergebnis: viel zu hoch. Beim zweiten Einstellen Ergebnis: viel zu hoch, eine Lichthupe nach der anderen, beim dritten Einstellen Ergebnis: viel zu tief.
Habe es jetzt mit `nem Imbus mal selbst eingestellt, sieht bis jetzt am besten aus.
Frage: warum kann die Werkstatt, (offizieller VW Händler) das nicht besser ?, woran könnte es liegen ?
Beste Antwort im Thema
In den wenigsten Fällen ist die Ursache ein Defekt im ALWR-System, sondern schlicht und ergreifend von der Werkstatt falsch eingestellte Scheinwerfer. Warum sollte man diese Symptome also nicht beheben? Aber nachdem du schon so nett fragst, versuche ich mal, es in wenigen Worten verständlich zu erklären.
Nun, bei einer korrekten Einstellung achtet man nicht nur auf das Diagnosegerät und die Grundeinstellung, sondern auch auf die korrekte Position des Fahrzeugs während dieser Aktion. Und da fängt es meistens schon an - wie viele Werkstätten sorgen wirklich dafür, dass der Kofferraum mit dem zum Tankinhalt passenden Ausgleichsgewicht befüllt wird? Gehen wir aber mal davon aus, dass dies der Fall ist und das Fahrzeug laut Vorschrift waagrecht mit passendem Gewicht am Platz steht, dann fahren wir jetzt mit dem Diagnosegerät die Scheinwerfer in Nulllage. Dadurch werden die aktuellen Werte der Achssensoren als Referenzwert zur Nulllage der Stellmotoren in der ALWR der Scheinwerfer abgespeichert und diese können dann sowohl positive als auch negative Beladungsänderungen ausgleichen, um die Leuchtweite nahezu konstant zu halten. Allein bis zu diesem Punkt kann schon so einiges daneben gehen... Jetzt positionieren wir das Lichteinstellgerät exakt mittig vor den Scheinwerfer, nicht zu hoch oder zu tief oder zu weit links oder rechts, denn auch dann passt die Einstellung nicht mehr. Aber auch hier passt diesmal alles genau, dann stellen wir also die Scheinwerfer mit den Schrauben laut Vorgabe (Neigung 1% oder 1.2% - nächste Fehlerquelle) horizontal/vertikal ein und jetzt ist alles (hoffentlich) bestens eingestellt und wir können die Grundeinstellung beenden. Aber, und darauf will ich hinaus, die mechanischen Einstellschrauben verändern auch hier nur die relative Position der Scheinwerfer zur Nulllage der Stellmotoren. Wenn ich jetzt nach dieser Aktion hergeh und meine, eigenmächtig an den Schrauben drehen zu müssen, passiert im Regelsystem genau gar nichts. Es wird weiterhin automatisch die Leuchtweite reguliert, nur habe ich die Abweichung +/- zur Nulllage beeinflusst und jetzt leuchten die Scheinwerfer eben etwas weiter/kürzer als vorher. Da leider viel zu oft entweder bereits bei der Fahrzeugausrichtung oder aber spätestens der Positionierung des Lichteinstellgeräts geschlampt wird, muss man sich halt ab und an selbst helfen. Solange man (halbwegs) weiß was man tut und nicht wie ein irrer an den Schrauben dreht (1/4 Drehung hoch/tief reicht oft schon, links/rechts brauchts mehr), sehe ich ehrlich gesagt kein großes Problem bei dieser Selbsthilfemaßnahme. Auch Xenonscheinwerfer kann man noch mit Hilfe einer Wand und ein paar Hilfslinien recht gut einstellen... Klappt übrigens auch mit DLA, falls dieses Argument jetzt kommen sollte. Das soll jedoch ausdrücklich keine Aufforderung sein, einfach mal dran rumzudrehen nach dem Motto "Geil, endlich Licht bis ans Ende des Tunnels"!
Grüße,
Chris
17 Antworten
Wäre aber interessant da mehr Infos darüber zu bekommen...
Die Einstellung der Scheinwerfer mit Gasentladungs-Lampen ist leider nicht so trivial, wie manche glauben machen wollen: Da ist es längst nicht mehr mit einer Korrektur an irgendwelchen Kreuzschlitz, oder Imbus-Schrauben getan!
Hierzu wird das Diagnosesystem benötigt, um die Scheinwerfer in einen definierten Zustand zu bringen. Denn die können sich im Gegensatz zu den alten Halogenscheinwerfern frei in ihren Käfigen bewegen.
Das wird mit den neueren Varianten, die z.B. dynamisches Kurvenlicht beherrschen, sogar nochmal komplizierter...
Doch alleine die Einstellanweisung von VW für einen Touran 1T2 liest sich da schon wie ein Krimi.
Die Einstellung wird da im Endeffekt vom Steuergerät vorgegeben, denn nur das weis, welche Werte es in seinem Zustand gerade erwartet. Wenn das Steuergerät sagt, es guckt gerade 3° nach oben, dann muss man hinterher die Scheinwerfer so einstellen, dass sich der tatsächliche Lichtwinkel mit dem deckt, was das Steuergerät sagt (annimmt).
Das Ganze geschieht eigentlich sehr komfortabel über eine "geführte Diagnose".
Das Steuergerät sagt einem, wo es denkt, momentan hinzuleuchten. Und es sagt einem sogar auch, wo man drehen muss, um dafür zu sorgen, dass die Scheinwerfer dann auch tatsächlich dahin leuchten...
Wer da jedoch hinterher nach Gusto daran herumschraubt, kann es definitiv nur verschlimmbessern!
Soo einfach ist das heute halt nicht mehr...
Sehr schlimm ist es allerdings, wenn sogar VW-Vertragswerkstätten da scheinbar regelmäßig Murks produzieren!! Die haben alle Daten, die sie für eine korrekte Arbeit benötigen würden.
So Long...
Wie bereits erwähnt. Eine hochkomplizierte Angelegenheit. Es ist nicht einfach nur Abblendlicht und Fernlicht. Letztendlich wird über Steuergeräte das Licht auf die Strasse gebracht. Die Abläufe im Scheinwerfer sind so kompliziert, das gehört in die Hände von Fachleuten. (speziell Voll-LED) Die Einstellung muss stimmen. Das ist nichts für Laien. Jeder möchte ordentliches Licht auf der Strasse. Wenn der Gegenverkehr blendet, kann es sogar gefährlich werden. Mann muss sich halt jemanden suchen, der es kann.
MfG