Wer klagt für weniger?

Nachdem ein am Handy spieldender Zeigenosse meiner Frau hinten ins Auto gefahren ist halt das normale Programm. Anwalt, Gutachter - fertig.

Jetzt kommt die HDI, wir haben geprüft und zahlen 57€ weniger. Wird ja langsam immer besser mit denen. Früher gab's wenigstens noch irgendwelche Möchtegernprüfberichte von carexpert, controlexpert und wie die Auftragskürzer so alle heißen. Aber nichts, selbst auf Anschreiben meines Rechtsanwaltes "nö, keine Begründung, für uns ist der Fall abgeschlossen" 😕

Rechtsanwalt freute sich schon als ich am Telefon sagte "Natürlich wird geklagt". 😛

Würde mich einfach mal interessieren, wer hat schon eine Versicherung für weniger verklagt?

271 Antworten

Ich kann beide Seiten verstehen.

Ich finde es auch nicht gut wenn Gerichte für sagen wir mal Nichtigkeiten belagert werden.
Allerdings finde ich es mittlerweile eine Sauerei der Versicherungen genau solche Punkte wie eben Nichtigkeiten/Kleinbeträge ohne Rechtfertigung pauschal einfach abzulehnen/zu kürzen und dann bei Nachfragen einfach mit Nichtachtung strafen.

Wenn persönlicher Einsatz nix hilft dann ist es nur verständlich und das gute Recht sich dagegen zu wehren, auch wenn es Nichtigkeiten sind, denn das miese Verhalten muss man denen Einfach austreiben.

Was passiert wenn wir das als Versicherter machen wissen bestimmt einige sehr genau. Schreib es trotzdem: Mahnung, Klagen, Inkasso, Verweigerung Versicherungsschutz in der Kasko und möglichen Regress in der HV.

Das Problem was einige hier bereits sehr gut erkannt haben ist es für die Geschädigten für Nichtigkeiten noch einen Anwalt zu finden wenn man nicht drauf legen will.

Da viele Versicherungen meinen die Praxis so anwenden zu müssen bzw. die Gefahr groß ist das es nachher so kommt wird der Geschädigte ja quasi dazu gezwungen vor/bei der Schadensabwicklung bereits einen Anwalt hinzu zu ziehen und ihm die Abrechnung zu überlassen. Eigentlich total unnötig, scheint aber wohl auf Grund des Verhaltens der Versicherungen nicht mehr anders zu gehen. Schade.

Und wer treibt dann die Kosten in allen Bereichen? Für mich ganz klar die Versicherungen die sich so verhalten.

Sie hätten ja gleich die Nichtigkeiten die unstrittig sind zahlen können und keine weiteren Kosten wären entstanden.

Der Ausreden die auch aufgeführt wurden kann man nur als billige Ausreden bezeichnen und den plumpen Versuch Kohle zu sparen und zwar auf dem Rücken des Geschädigten.

Ganz schlechter Stil.

Zitat:

@Holgernilsson schrieb am 6. Mai 2021 um 13:46:56 Uhr:


Dazu gehört eben nicht, wenn man wegen Beträgen Klage erhebt, die derart gering sind, wie hier beschrieben.

Hmmm, naja ich gründe jetzt eine Bank und der Überweisungsempfänger bekommt immer 1,- weniger gutgeschrieben als der Sender abgebucht bekommt (der soll halt künftig 1,- mehr überweisen und sich nicht so anstellen).

So kann man auch Geld machen.

Gruß Metalhead

Zitat:

@new-rio-ub schrieb am 6. Mai 2021 um 14:17:37 Uhr:



Zitat:

@Holgernilsson schrieb am 6. Mai 2021 um 13:53:42 Uhr:


Ich fasse zusammen: Die Versicherungen sind (fast) alle unseriös und legen es nur darauf an, die Versicherten um ihre berechtigten Ansprüche zu bringen. Die Versicherten hingegen sind machtlos, weil sie selbst schon mal gar nichts erreichen können und selbst Anwälte systematisch ignoriert werden. Nur die Gerichte können/sollen/müssen es regeln.

Ich bin froh, dass ich andere Lebenserfahrungen habe und diese hier geschilderten Zustände nicht im Ansatz bestätigen kann. Vielleicht liegt es aber auch nur an meinem Gebaren und dem von mir gepflegten Umgang. Wir werden es nicht erfahren....

dann habt ihr die falsche Versicherung.

Nein nein, das siehst du falsch. Versicherungen die im Schadensfall nur Andere auszahlen können ruhig billig sein. Auf Qualität kommt's nur bei Versicherungen an, die an den Versicherten auszahlen (Vollkasko, Unfallversicherung, ...). 😉

Gruß Metalhead

Zitat:

@Dellenzaehler schrieb am 7. Mai 2021 um 07:25:30 Uhr:


Passt zwar nicht 100%ig zum Thema, aber irgendwie dann doch.

Dann wenn ein Versicherer meint aus Bockigkeit nicht vollständig regulieren zu müssen.

Hier kam dann wohl auch noch die Häme dazu, es wurde angenommen der arme Rentner wird sich mit dem zufrieden geben, was man Ihm gnädigerweise anbeitet.

Nun, daraus sind dann mal eben 19.500 € Nutzungsausfall bei einem WBW von 3.500 € geworden.

Zuzüglich Gerichts- und Verfahrenskosten die der ach so gebeutelte Versicherer nun auskehren muß.

Ohne anwaltliche Hilfe hätte der Rentner diesen Schadenersatz nie erhalten.

Ist aber natürlich nur ein bedauerlicher Einzelfall..................

Geiler Fall und passt aus meiner Sicht hervorragend ins Thema.

Das passiert wenn Versicherungen meinen mies regulieren zu müssen.

Haben die schön was auf die Fresse gekriegt. Der Rentner hat sich zu recht gewehrt und Recht bekommen.
Gut so.

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Nachtrag zur Klarstellung:

Nicht alle Versicherungen sind so uns somit miese Regulierer, es gibt auch sehr Gute die aber leider von den Miesen mit rein gerissen werden.

Eigentlich müssten sich die Guten gegen die Schlechten wehren damit das mal endlich ein Ende findet, die Gerichte nicht unnötig belastet werden und das Versicherungsimage nicht weiter leidet.

Zitat:

@Dellenzaehler schrieb am 7. Mai 2021 um 07:25:30 Uhr:


Nun, daraus sind dann mal eben 19.500 € Nutzungsausfall bei einem WBW von 3.500 € geworden.

Danke, richtige Entscheidung.

Gruß Metalhead

Zitat:

Die Beklagte wird verurteilt, an den Kläger 19.500,00 € [...] zu zahlen.

Schadenfreude liegt mir normalerweise fern. Sehr fern.

Aber in dem Fall kann ich nicht anders.

Zitat:

@KapitaenLueck schrieb am 7. Mai 2021 um 07:57:11 Uhr:


Nachtrag zur Klarstellung:

Nicht alle Versicherungen sind so uns somit miese Regulierer, es gibt auch sehr Gute die aber leider von den Miesen mit rein gerissen werden.

Eigentlich müssten sich die Guten gegen die Schlechten wehren damit das mal endlich ein Ende findet, die Gerichte nicht unnötig belastet werden und das Versicherungsimage nicht weiter leidet.

Genau. Deswegen ist es in meinen Augen eben falsch und überzogen, wenn festgestellt wird, dass man in jedem Fall einen Anwalt braucht.

Ich bin nicht generell gegen die Einschaltung eines guten Anwalts und habe deswegen eine ganze Reihe von verschiedenen Anwälten, mit denen ich beruflich und auch privat bei Bedarf zusammen arbeite. Dabei arbeite ich immer mit ausgemachten Spezialisten zusammen und meide die Generalisten, die über Verkehrsrecht, Strafrecht, Mietrecht und alle möglichen Rechtsgebiete meinen, alles beherrschen zu können.

Eben doch.

Hatte das Grundproblem dazu doch aufgeführt.

Nachher bekommt man nur noch schwierig bis gar keinen Anwalt um den kleineren Restforderungen einzufordern.

Also musst du gleich zu Beginn dir einen nehmen.

Aber das Grundproblem scheinst du nicht verstehen zu wollen.

Der Geschädigte hat sich das ja nicht ausgesucht, schlimmer, er wird dazu gezwungen dank der mies regulierenden Versicherer. Gäbe es die nicht würden Anwälte weniger verdienen, Gerichte entlastet und Geschädigte hätten ihre Ruh und ihr Geld. So einfach könnte es sein.

Zitat:

@KapitaenLueck schrieb am 7. Mai 2021 um 08:17:37 Uhr:


Eben doch.

Hatte das Grundproblem dazu doch aufgeführt.

Nachher bekommt man nur noch schwierig bis gar keinen Anwalt um den kleineren Restforderungen einzufordern.

Also musst du gleich zu Beginn dir einen nehmen.

Aber das Grundproblem scheinst du nicht verstehen zu wollen.

Der Geschädigte hat sich das ja nicht ausgesucht, schlimmer, er wird dazu gezwungen dank der mies regulierenden Versicherer. Gäbe es die nicht würden Anwälte weniger verdienen, Gerichte entlastet und Geschädigte hätten ihre Ruh und ihr Geld. So einfach könnte es sein.

Da widersprichst Du Dir nun aber. Erst schreibst Du, nicht alle Versicherer würden schlecht regulieren, nun stelltst Du wieder fest, dass man generell ohne Anwalt nicht zu seinem Recht kommt und deswegen immer einen Anwalt einschalten sollte.

Es ist sicher schwierig, einen Anwalt zu finden, der vorher in einem konkreten Fall nicht tätig war und die letzten 50 Euro einklagen soll. Aber meine auf Wirtschaftlichkeit ausgelegte Sichtweise besagt eben, dass es einfach klüger ist, gegebenenfalls auf diesen Kleinbetrag zu verzichten als einen riesigen Aufwand für praktisch nichts zu machen.

Wenn sich herausstellen sollte, dass man überhaupt nicht zu seinem Recht kommen kann und die Versicherung einen wirklich signifikanten Betrag nicht zu leisten bereit ist, kann man noch immer einen Anwalt einschalten. Dann wird man nämlich auch keine Probleme haben, weil der Streitwert ihm dann auch ein interessantes Honorar bringt.

Was ist hier zum Ausdruck bringen will: Ein bisschen mehr Abwägung zwischen Aufwand und Sinnhaftigkeit würde allen gut zu Gesicht stehen.

Für mich spricht auch nichts dagegen, wenn sich jemand, der sich mit den Dingen überhaupt nicht auskennt, gleich anfänglich einen Anwalt nimmt. Aber gerade hier sind doch alle - außer mir natürlich - so erfahren im Umgang mit der Judikative, dass sie die Dinge auch alleine regeln können sollten....

Zitat:

@Holgernilsson schrieb am 7. Mai 2021 um 08:29:51 Uhr:


Für mich spricht auch nichts dagegen, wenn sich jemand, der sich mit den Dingen überhaupt nicht auskennt, gleich anfänglich einen Anwalt nimmt. Aber gerade hier sind doch alle - außer mir natürlich - so erfahren im Umgang mit der Judikative, dass sie die Dinge auch alleine regeln können sollten....

Ist das Problem nicht eher das man bisher eigentlich gar keinen Anwalt brauchte, wo man doch davon ausging das alles zur besten Zufriedenheit geregelt wird durch die gegnerische Versicherung - und auf einmal fehlen 57 Euro (oder ein kleiner Betrag x).

Nun könnte man sagen Kfz Haftpflichtschaden immer nur mit Anwalt - aber die Probleme mit den Kleinstbeträgen hat man ja auch woanders. Zum Beispiel Mietnebenkosten, Arztrechnungen - kann man überall haben. Könnte mir vorstellen das es dann zwar oft einfach aktzeptiert wird, da der Rechtsweg für den Laien auch sehr aufwendig scheint - wo es ja sogar schwierig zu sein scheint überhaupt einen Anwalt zu finden für Kleinstbeträge.

Oh man, wenn du so schlau bist kannst du ja bestimmt mit deiner Glaskugel vorher schon sagen welche gut und welche mies regulieren wird, gell?????

Nochmal, später einen Anwalt für die Restforderungen zu finden wird halt schwer, denn er kann nur auf Basis der Restforderung und nicht wenn gleich einer genommen wird auf Basis des Gesamtschadens abrechnen.

Sonderfälle wie hier geschildert mal außen vor gelassen.

Und genau um diese Gebaren der mutwilligen Streichung geht es ja, darauf setzen die miesen Regulierer ja das sie auf Leute wie dich treffen und dadurch jede Menge Kohle grundlos sparen wollen.

Wie gesagt, schlechter Stil von denen und gutes Recht der Geschädigten.

Aber ich hab auch keinen Bock mit dir darüber seitenlang jetzt mit dir darüber diskutieren zu müssen.

Ende

Dieses Argument des Nuutzungsausfalls (39 Tage) nimmt die HUK auch in meinem Fall als Grund, nichts zu zahlen.

Ich hatte nach Gutachten überlegt, dass Fzg zu wechseln. Es gab aber nichts was mir gefiel.

Wiederbeschaffung waren 14 Tage lt Gutachten. 6 Tage bei Reparatur. Die dauerte aber auch 14 Tage so das insgesamt 39 draus wurden...

Und sie zahlen überhaupt nichts...nicht mal die ausgelegten Reparaturkosten.

Zitat:

@Holgernilsson schrieb am 7. Mai 2021 um 08:29:51 Uhr:



Es ist sicher schwierig, einen Anwalt zu finden, der vorher in einem konkreten Fall nicht tätig war und die letzten 50 Euro einklagen soll. Aber meine auf Wirtschaftlichkeit ausgelegte Sichtweise besagt eben, dass es einfach klüger ist, gegebenenfalls auf diesen Kleinbetrag zu verzichten als einen riesigen Aufwand für praktisch nichts zu machen.

Einerseits würde auch ich nicht wegen 50 Euro klagen, mich aber darüber über mich selber ärgern. Daher bin ich über jeden froh, der den Stress auf sich nimmt auch wenn die Klage für ihn selber sicher nicht "wirtschaftlich" ist.

Dieses Vorgehen mancher Versicherungen kann nur ausgerottet werden, wenn die Versicherungen damit rechnen müssen, dass es teuer werden kann.

Zitat:

@Hannes1971 schrieb am 7. Mai 2021 um 09:15:05 Uhr:



Zitat:

@Holgernilsson schrieb am 7. Mai 2021 um 08:29:51 Uhr:



Es ist sicher schwierig, einen Anwalt zu finden, der vorher in einem konkreten Fall nicht tätig war und die letzten 50 Euro einklagen soll. Aber meine auf Wirtschaftlichkeit ausgelegte Sichtweise besagt eben, dass es einfach klüger ist, gegebenenfalls auf diesen Kleinbetrag zu verzichten als einen riesigen Aufwand für praktisch nichts zu machen.

Einerseits würde auch ich nicht wegen 50 Euro klagen, mich aber darüber über mich selber ärgern. Daher bin ich über jeden froh, der den Stress auf sich nimmt auch wenn die Klage für ihn selber sicher nicht "wirtschaftlich" ist.

Dieses Vorgehen mancher Versicherungen kann nur ausgerottet werden, wenn die Versicherungen damit rechnen müssen, dass es teuer werden kann.

Und Du meinst wirklich, dass es die Versicherungen juckt, wenn sich viele Leute mit denen um Kleinstbeträge streiten? Da habe ich meine größten Zweifel und gehe eher davon aus, dass sie ihre Geschäftspolitik nicht ändern.

Aber ja, es muss längst nicht jeder meine Meinung teilen. Ich finde es auch sehr ärgerlich, wenn ich merke, dass jemand nicht fair ist und ich dadurch einen Nachteil habe. Aber bei mir setzt dann die Vernunft ein, die mir die Möglichkeit gibt, für mich die Entscheidung zu treffen, was es mir wert ist, in bestimmten Dingen auf die Barrikaden zu gehen oder eben nicht.

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