Wenig Leistung im unteren Drehzahlbereich 2.0 TDI CRLB - Déja vu?
Hallo zusammen,
ich habe das Problem, dass sich mein 2.0 TDI 150PS (CRLB) im Drehzahlbereich bis ca. 2000 upm sehr schlapp anfühlt, fährt sich ähnlich unserem Golf 7 1.6 TDI mit 110PS. Erst ab 2200-2500 upm aufwärts kommt der dann aus den "Puschen", bei höheren Drehzahlen geht er dann gut, z. B. auf der Autobahn habe ich keine Probleme. Die Leisung setzt auch sehr schlagartig ein, es fehlt der "weiche" Übergang, den ein CR Diesel eigentlich hat.
Das war nicht immer so, denn eigentlich lässt sich der 2.0 TDI im Golf sehr schaltfaul fahren und schiebt schon aus unteren Drehzahlen richtig gut an. Nun jedoch muss ich hochschalten beim Überholen, das Anfahren nervt und an Ampeln würge ich ihn immer wieder mal ab.
Neulich war mal der Unterdruckschlauch zum Turbolader hin (Marder?). Da ich den passenden Formschlauch erst noch kaufen muss, habe ich den einfach abgeschnitten und verkürzt wieder draufgesteckt. Alle 10 (!!!) Fehler im Speicher ließen sich löschen. Auf einmal lief der Motor einfach wieder sehr gut und zog bereits bei niedrigen Drehzahlen richtig ordentlich an (so wie es sein muss). Das hielt so ca. 200-300km, jetzt ist er wieder "schlapp" (siehe oben).
Fehlerspeicher: leer. Verbrauch: normal (ca. 5-6 Liter bei normaler, leicht sportlicher Fahrweise)
Laufleistung: 162tkm, täglich ca. 50km Fahrt, wird häufig Langstrecke gefahren
Jemand eine Idee?
Hatte ein ähnliches Problem damals schon beim guten alten 1.9 TDI BKC, habe etliche Sachen getauscht und konnte es NIE identifizieren. Letztlich habe ich die Kiste damals verkauft nach einem Unfallschaden.
Wäre ja klasse, wenn beim 2.0 TDI der Mist auch wieder losgehen würde.
So aus meiner bisherigen Erfahrung wirkt das irgendwie wieder so, als ob die VTG-Verstellung beim Lader nicht ganz aufmacht und daher die Leistung untenrum fehlt. Dies wird aber nicht im Fehlerspeicher erfasst, da rein mechanische Sache, vermutlich hat sich das auch beim Golf 7 nicht großartig geändert zum Golf 5.
Genau kenne ich mich beim Aufbau des 2.0 TDI aber nicht aus.
Werde evtl. mal den Ladedruck messen, mal sehen, ob das mit OBD11 geht.
63 Antworten
Zitat:
@BlueTDI1 schrieb am 26. November 2023 um 13:39:16 Uhr:
Adaptier mal dein Niederdruck AGR.
Okay, muss mal schauen wo das geht mit OBD11... oder weißt du das zufällig? Habe kein VCDS, mache alles mit OBD11.
Das nächste Schritte ist nun wie gesagt eine Dichtigkeitsprüfung der ganzen Ladeluftstrecke mittels Lecksuchgerät. Ich habe im Netz schon einige Fälle gelesen, dass kleinste Risse auch teils dramatische Leistungsverluste bewirkten ohne jeglichen Fehlereintrag.
Sicherlich kann man das Ding testweise auch nochmals ans Unterdrucksytem hängen, um ganz sicherzugehen.
Dieses Ding habe ich mir für ca. 120 Euro gekauft:
https://www.youtube.com/watch?v=5wpGjCUw_Tc
Kann ich ja anschließend wieder verkaufen, falls sich den Fehler damit finde. Wenn ich überlegt, was sowas in der Werkstatt kostet, dann kaufe ich mir lieber selbst so ein Gerät...
Da kann ich dir nicht helfen.
Bin nur im Besitz von VCDS und VCP.
Aber mit OBD11 wirst ja auch in die Grundstellung kommen, oder?
@Blue TDI1:
xxxx Der braucht im Leerlauf kein Ladedruck, ergo auch kein Unterdruck.
Das/ die VTG sind komplett offen.
xxxx
Woher hast Du dieses Verständnis ?
Nach meinem Verständnis macht die VTG ein paar Sekunden nach Start komplett ZU. AUF macht sie, wenn der LD bei Last über das (bei dieser Last programmierte) Max steigt.
Grüße Klaus
Kommt drauf an, was man unter auf versteht.
Auf = alle Abgase gehen ungehindert vorbei.
Zu = Schaufeln werden aufgestellt und der Turbolader bzw die Turbine wird durch die Abgase angetrieben.
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Ich mache da jetzt auch keine Wissenschaft draus.
Ausschlaggebend ist, dass er im Leerlauf keinen Ladedruck braucht und somit kein Unterdruck an der Dose.
Hier noch ein paar Daten:
- Ladedruck im Leerlauf entspricht dem Sollwert (ca. 1000mbar)
- Ladedruck bei Volllast hinkt dem Sollwert 1-2 Sekunden lang stark hinterher (ca. 500mbar Unterschied). Beispiel: Ich latsche im 5. Gang bei 50km/h voll rein. Der Sollwert ist sofort irgendwo bei 2000mbar, der Istwert aber erst bei 1500mbar und geht dann schrittweise, aber stark verzögert auf 2000mbar hoch. Es dauert ca. 2 Sekunden, bis er überhaupt auf den Sollwert kommt.
- In OBD11 gibt es auch einen Eintrag "Ladedruckstellung", welchen man auslesen kann. Diese steht im Leerlauf bei 100%, gibt man Gas, so sinkt dieser Prozentwert. Komisch ist hier, dass selbst bei Volllast nur ca. 60% angezeigt werden. Wenn der Wert die VTG-Verstellung ausgibt, müssten hier nach meiner Logik ja 0% bei Volllast stehen.
Ich weiß jetzt aber nicht, was hier genau gemessen wird, die VTG-Verstellung ist ja rein mechanisch bzw. pneumatisch, wo soll hier denn ein Sensor sein. Oder aber der Wert ist für Fahrzeuge mit elektrischer Ladedruckstellung gedacht und gibt bei mir nur Käse aus.
Nächster Schritt ist wie gesagt das Abdrücken der Ladeluftstrecke.
Über die Werte dieser "Ladedruckstellung" würd ich mir keine Gedanken machen. Diese Prozentwerte sind nicht direkt lastabhängig sondern springen mal mehr mal weniger wild hin und her. Sie zeigen jeweils die momentane Ansteuerung des Verstellmechanismus an, der den Istwert dem Sollwert annähern soll. Vergleichbar ist das z.B. mit den vom Piloten durchgeführten Querruderbewegungen bei einem Flugzeug, das bei widrigen Winden aus jeder Richtung waagrecht und geradeaus fliegen soll. Die Ruderbewegungen interessieren später niemand, die Kursabweichungen und Schräglagen aber schon (sprich Differenz von Istdruck und Solldruck).
2 sec erhebliche Druckdifferenz bei Deinem Auto sind zuviel ! Abdrücken der LL-Strecke ist immer gut, eventuell findest Du per Abtasten (an der undichten Stelle tritt meist öliger Schmodder aus) die Stelle auch schon.
Grüße Klaus
Okay, neue Erkenntnisse:
- LL-Strecke abgedrückt bzw. mit Rauch geprüft, alles absolut dicht. Wir haben wirklich lange geprüft und alles abgeleuchtet, auch vorne am Ladeluftkühler.
- Unterdrucksystem ebenfalls nochmals, komplett dicht.
- VTG lässt sich mittels Handpumpe und Unterdruck problemlos und ohne zu haken verstellen.
Ich bin damit mit meinem Latein absolut am Ende und tendiere dazu, die Kiste zu verkaufen.
Das erste, was Werkstätten da tun, ist , den LMM zu tauschen. Ist eigentlich nur sinnvoll, wenn man entsprechende Messdaten hat (Logfahrt mit MWB 3, 8 und 11). Die LMM Werte sind ja bei der bisherigen Fehlersuche noch nie geprüft worden, oder ? Dass der nur zeitweise "ausfällt", ist eigentlich ungewöhnlich, aber man weiß ja nie.
Grüße Klaus
Hallo Klaus, danke für den Hinweis. Der LMM kam bereits neu, natürlich Bosch Originalteil.
Da es hier evtl. unübersichtlich wird, hier nochmals die Dinge, die bereits versucht wurden:
- Fehlerspeicher mehrfach ausgelesen - ist immer leer
- LMM gegen Neuteil getauscht
- Lambdasonde getauscht
- N75 getauscht (hier aber kein Neuteil, habe quergetauscht mit unserem 1.6 TDI)
- Unterdruckschläuche geprüft, teils erneuert -> alles dicht
- Ladeluftsystem geprüft (siehe oben) -> alles dicht
Was evtl. noch auffiel ist, dass ich die VTG mittels Handpumpe zwar problemlos und ohne haken verstellen kann, diese aber nicht ganz bis zum Anschlag fährt (es bleiben ein paar mm Weg). Soll heißen, wenn ich die VTG-Verstellung mechanisch bewege (Tipp: mit einem kleinen Hammer einhaken, dann bekommt man gut Kraft drauf, um das Gestänge gegen die Feder nach oben zu ziehen) geht sie noch ein paar mm weiter bis zum Anschlag.
Ich erreicht aber mit der Handpumpe auch nur -0,5bar, das wird wohl nicht ganz reichen.
Ob das nun aber ein Problem ist, keine Ahnung.
Wie gesagt, bei Testfahrten ist auffällig, dass der Ladedruck zu spät bzw. mit Sekunden Verzögerung aufgebaut wird. Verbrauch aktuell ca. 6,5 Liter, mindestens 1 Liter über Normalverbrauch.
Ich werde noch die Ladedruckregelgung mit OBD11 prüfen und schauen, wie sich die VTG hier verhält. Allerdings möchte das Programm von mir, dass bestimmte "Umgebungsvariablen" erfüllt sind bei dieser Prüfung, sagt mir aber nicht, welche das sind. Vermutlich braucht der Motor eine bestimmte Drehzahl oder so.
Auffällig war gestern bei der Prüfung noch, dass nach langer Zeit, also erst ganz am Ende, Rauch unter dieser Kunststoffabdeckung, die über dem Lüfter vorne sitzt, austrat. Gemeint ist diese Abdeckung, wo der Aufkleber zum Kältemittel (Klima) drauf ist. Richtung Motor sind hier so eine Art "Lüftungsdüsen" und hier trat nach langer Prüfung Rauch aus. Allerdings ist dort ja vermutlich die Ansaugung, daher denke ich einfach, der Rauch ist über den Unterdruckschlauch in den Lüfterfilterkasten und vorne wieder raus.
Der hat auch noch ne Lambdasonde nach Kat.
Also ich sage dir jetzt was ich bei meinem CRLB gemacht habe.
Also den ganzen Käse, den du auch veranstaltet hast. Hat aber alles nicht gebracht, wie bei dir.
Zu guter letzt habe ich an dem Kabel der Lambdasonde 2 gewackel und Kabel + Stecker vom Niederdruck AGR.
Was auch immer da ist, er lief deutlich besser und klingt auch völlig anders.
Zum Schluss habe ich, mit VCDS, die Abgasklappe, das Niederdruck AGR und das AGR neu adaptiert.
Seit dem klingt er wie ein CR Diesel, läuft bestens, soll heißen Ladedruck ab ca 1300 u/min und ist sehr sparsam(4,7l) und das bei der Kälte.
Update:
Habe nun sämtliche Unterdruckschläuche bis kurz vor dem Rückschlagventil + N75 erneuert, und zwar alles Neuteile / Original-VW-Teile, habe auf Ebay ein gutes Angebot gefunden.
Motor läuft merklich besser, mehr Leistung in niedrigen Drehzahlen und Anfahrschwäche ist weg. Verbrauch ging deutlich runter, im Schnitt wieder 5,5 Liter.
Verstehen kann ich es nicht, denn wir haben alle Unterdruckschläuche (alle ab Rückschlagventil Richtung Pumpe) vorher genau geprüft, da war alles dicht. Es fiel lediglich auf, dass ein Schlauch (der vom N75 zur VTG) an einer Stelle ziemlich weich war. Ob der sich vielleicht bei Last zusammengezogen hat? Wäre zumindest plausibel.
Weiterhin haben wir festgestellt, dass der Schlauch vom Ladedrucksensor an einer Stelle fast durchgescheuert ist. Allerdings scheint der noch dicht zu sein, mal schauen, ob ich diesen im Netz finde.
Insgesamt fährt sich der Golf nun subjektiv deutlich besser, man kann jetzt auch wieder eine Steigung hochfahren, ohne gleich immer runterschalten zu müssen. Vorher hatte man je nach Drehzahl fast das Gefühl, in einem Saugdiesel zu sitzen (der zog untenraus keinen Hering voll Teller). Trotzdem meine ich, dass da immer noch etwas Leistung fehlt, gefühlsmäßig so etwa 130PS würde ich dem Motor geben.
WENN es nun so bleibt, könnte ich zumindest damit leben, die Kiste kann nun wieder ordentlich bewegt werden.
Zitat:
Update:
Habe nun sämtliche Unterdruckschläuche bis kurz vor dem Rückschlagventil + N75 erneuert, und zwar alles Neuteile / Original-VW-Teile, habe auf Ebay ein gutes Angebot gefunden.
Motor läuft merklich besser, mehr Leistung in niedrigen Drehzahlen und Anfahrschwäche ist weg. Verbrauch ging deutlich runter, im Schnitt wieder 5,5 Liter.
Verstehen kann ich es nicht, denn wir haben alle Unterdruckschläuche (alle ab Rückschlagventil Richtung Pumpe) vorher genau geprüft, da war alles dicht. Es fiel lediglich auf, dass ein Schlauch (der vom N75 zur VTG) an einer Stelle ziemlich weich war. Ob der sich vielleicht bei Last zusammengezogen hat? Wäre zumindest plausibel.
Weiterhin haben wir festgestellt, dass der Schlauch vom Ladedrucksensor an einer Stelle fast durchgescheuert ist. Allerdings scheint der noch dicht zu sein, mal schauen, ob ich diesen im Netz finde.
Insgesamt fährt sich der Golf nun subjektiv deutlich besser, man kann jetzt auch wieder eine Steigung hochfahren, ohne gleich immer runterschalten zu müssen. Vorher hatte man je nach Drehzahl fast das Gefühl, in einem Saugdiesel zu sitzen (der zog untenraus keinen Hering voll Teller). Trotzdem meine ich, dass da immer noch etwas Leistung fehlt, gefühlsmäßig so etwa 130PS würde ich dem Motor geben.
WENN es nun so bleibt, könnte ich zumindest damit leben, die Kiste kann nun wieder ordentlich bewegt werden.
Nachtrag:
Problem definitiv behoben, Leistung ist wieder da.
Es lag nun also entweder am N75 Druckventil oder an den Unterdruckschläuchen (oder an beidem).
Thread beendet.
Ich muss diesen Thread leider nochmals hochholen, weil ich nicht möchte, dass die Fehlersuche, die andere hieraus ableiten, in die falsche Richtung geht...
Letztendlich brachten die oben beschriebenen Maßnahmen zwar eine Besserung, trotzdem hatte der Motor immer wieder Phasen, in denen er sehr schlecht gezogen hat, besondern in niedrigen Drehzahlen. Es war überhaupt nicht nachvollziehbar.
Wir haben vor kurzem nun auch einen 1.6 TDI 115PS Variant und da ich immer wieder beide (1.6 und 2.0 TDI) abwechselnd fahre, konnte ich nicht glauben, wie schlecht der 2.0 TDI in niedrigen Drehzahlen gezogen hat.
Das Problem wurde nun - durch Zufall - gefunden.
Getauscht wurde die Druckdose am Turbolader / VTG. Seitdem fährt sich der Wagen ganz anders. Wo der Lader vorher erst bei ca. 1800upm eingesetzt hat, kommt er nun schon bei ca. 1400upm und außerdem viel kraftvoller. Es wurden seither ca. 250km gefahren, eine Änderung im Leistungsbild war seither nicht mehr erkennbar. Ich wage nun zu behaupten, der 2.0 TDI läuft nun wieder so, wie damals, als ich ihn gekauft habe. Der 1.6er wirkt nun sehr kraftlos dagegen, es ist wieder eine richtige Freude, den 2.0 TDI zu fahren.
Trotzdem waren eure Theorien Richtung Unterdrucksystem richtig - danke dafür. Wenn die Leistung fehlt ohne Fehlereintrag ist das Unterdrucksystem wohl immer ein heißer Kandidat.
Ich kann jedoch nicht verstehen, wo das Problem lag, denn die alte Unterdruckdose haben wir damals mehrfach mit Unterdruck getestet, dieser wurde auch gehalten.
Ich habe die neue Druckdose einfach eingebaut, gar nichts adaptiert, direkt losgefahren und die Leistung war sofort da.
Hat jemand eine Erklärung dafür? Könnte evtl. gar nicht die Dose, sondern der Drucksteller kaputt gewesen sein?