Welches Öl

VW Golf 4 (1J)

Guten Tag zusammen,
Ich habe einen VW Golf IV Diesel mit 96 KW und DPF aus Baujahr 2002 und würde gerne einen Ölwechsel vornehmen, zu welchem Öl dentiert Ihr

1. Castrol EDGE 5W-30
2. Castrol Edge Turbo Diesel 5W-40

Welches wäre besser ?

Danke

MFG

BINLAIE

15 Antworten

Eigentlich ist das doch gar nicht so schwierig.

Hier findet man die passende VW-Freigabenummer für seinen Motor heraus, wenn man nicht ins Bordbuch gucken mag oder kann, da steht´s im sep. Service-Teil nämlich drin...🙂

Dann kann man sich off- oder online ein paar passende Öle mit der entsprechenden Freigabe (ggf. auf das Datum / die Jahresangabe achten) heraussuchen, wobei folgendes zu beachten ist:

1. Wichtig ist, dass auf dem Gebinde explizit drauf steht, dass das Öl eine Freigabe gem. VW xx.xxx hat.

Formulierungen wie "erfüllt auch" oder "entspricht auch" sind nicht zwingend eine Freigabe (die kostet nämlich Geld bei VW...).

Bei Markenfirmen wie z.B. Liqui Moly, die aufgrund Umstellung auf LL3-Öle alte VW-Freigaben wie z.B. die 505.01 nicht mehr verlängert haben und deshalb (auf´s Gebinde oder mind. im Datenblatt, das man online als pdf aufrufen kann...) explizit drauf schreiben

Zitat:

LIQUI MOLY empfiehlt dieses Produkt zusätzlich für Fahrzeuge, für die folgende Spezifikationen gefordert werden: VW 505 01

oder so ähnlich, darf man darauf vertrauen, dass das stimmt.

Im konkreten Fall habe ich das Öl früher sogar selbst verfüllt, als es die Freigabe explizit noch hatte, die nun ausgelaufen ist. Es erfüllt sie also noch immer, LM darf damit aber nicht mehr werben oder behaupten, dass die Freigabe weiterhin seitens VW erteilt worden sei.

Bei no-name-Ölen vom Baumarkt oder Ramschläden wäre ich diesbzgl. allerdings nicht so vertrauensvoll.

2. Die notwendige Viskosität ist immer durch die VW-Norm gegeben. Ergo sollte man auch nach der Norm das Öl suchen und nicht nach der Viskosität, denn wenn die Norm stimmt, stimmt auch der Rest.

3. Eine qualitative Beurteilung (recht zutreffend, selbst für den Laien) und den Vergleich zwischen mehreren, ausgewählten Produkten, kann man anhand dieses Diagramms optisch leicht herstellen.
Einfach links die passenden Herstellernormen aufklicken (wobei eine gute, aktuelle MB-Norm immer für ein wirklich gutes Öl spricht, weit mehr als die passende VW-Norm...), und dann vergleichen.
Je größer die aufgespannte Fläche in diesem Spinnendiagramm, desto "besser" bzw. desto mehr auf der sicheren Seite.
(Es gäbe ein paar Randbemerkungen, die sind für den ölsuchenden Laien aber mehr akademischer Natur und daher gehe ich hier auf diese auch nicht ein, wie z.B. die nicht notwendige Aschearmut in TDIs noch ohne DPF bzw. mit nur offenem DPF, naturgemäß gibt´s beim Golf IV ja nix anderes...).

4. Die Marke ist "fast" zweit- oder drittrangig, dito der Preis. Wenn die Norm passt und wenn es auch im o.g. Diagramm gut aussieht, kann das Öl nicht schlecht sein. Es mag graduelle Unterschiede geben, ob der Otto-Normal-Golffahrer die dann aber bemerkt, herausfährt oder sein Motor davon wirklich etwas "spürt", lasse ich mal dahingestellt sein...
Viele gute Hersteller wie z.B. Fuchs (first-filler bei MB) kennt der Privatkunde gar nicht, weil diese im after-sales-market kaum anzutreffen sind. Die Vertriebsschiene läuft direkt über die Hersteller (first-filelr) oder über Werkstätten, Großhandel und Flottenkunden etc., was aber eben ganz im Ggt. nicht bedeutet, dass das Öl deshalb nicht so gut sei wie z.B. Castrol oder Mobil1 oder LM, weil es nicht in jedem Supermarkt-Regal zu finden ist...😁

5. Beim online-Kauf daran denken, dass man das Altöl ja irgendwo wieder abgeben muss (man kann es qua gesetzl. Vorgabe zwar dem Verkäufer zurückschicken, aber auf eigene Rechnung...!).
In HH wird Altöl nur kostenpflichtig auf den Recyclinghöfen angenommen, da kann der offline-Schnäppchenkauf z.B. bei REAL (Sonderaktion LM-Öle) manchmal unterm Strich doch billiger kommen als im Internet, denn die Verkaufsstelle muss das Altöl mengengleich zurücknehmen (ich geb´s immer im orig. Kanister zurück).

6. Viele empfehlen aus guten Gründen weiterhin den jährlichen Ölwechsel, auch wenn LL bei VW längere Intervalle zulässt. Für Vielfahrer mag sich das empfehlen. Diejenigen, die so um 15tkm/Jahr und weniger fahren, sollten ggf. doch besser 1x/Jahr wechseln. Die Literkosten bei Eigenwechsel sind ja pillepalle im Vergleich zu dem, was der Freundliche aufruft, daher dürften die Kosten also diesem Vorhaben nicht entgegenstehen.
Ich persl. habe bei Ottomotoren immer im Frühjahr gewechselt, um die Kondensate und den Kraftstoffeintrag zu entfernen, die das Öl verdünnen und seine Schmierfähigkeit herabsetzen, bevor es wieder mit Vmax auf die Piste geht...
Beim u.g. Diesel wechsel ich immer im Herbst (Ölverdickung durch Rußeintrag beim Diesel), so dass die winterlichen Kaltstarts (parke unter freiem Himmel) leichter vonstatten gehen können.
Aber auch hierzu gibt es vielfache Meinungen. Ich kann daher nur sagen, dass ICH damit immer gut gefahren bin (siehe S.37 im Anhang...)

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