Welches Motoröl?

Hallo,

würd mal wissen wollen, was das beste Motoröl ist? Welche Erfahrungen habt ihr im Bezug auf Motoröl gemacht?

Gruß Gorge

Beste Antwort im Thema

Also ich bin mal vor vielen Jahren einen alten Opel Rekord meines Bruders gefahren, der hatte die 100.000er Grenze längst überschritten. Als ich Öl nachkippen wollte, konnte ich vor lauter Siff die Gleitflächen der Nockenwellen kaum noch erkennen. Um meinem Bruder, bzw. seinem Wagen was Gutes zu tun, habe ich an der Tanke irgendein Vollsynthese-Zeugs gekauft und einen halben Liter reingeleert. Der Wagen lief daraufhin weicher und leiser. Ein paar Wochen später schraubte ich wieder den Öleinfülldeckel auf - und siehe da, die Nockenwellen waren so sauber, als ob der Motor fabrikneu wäre. Die Additive in diesem halben Liter Öl hatten gereicht, um alle Ablagerungen zu lösen.
Seitdem schwöre ich auf Vollsynthetik.

Meine Favoriten: Mobil 1, Shell Helix Ultra, Aral Supertronic und Total Quartz 9000, und zwar jeweils in der Visko-Klasse 0W-40 bzw. 5W-40.

Aber Achtung, nicht jedes Vollsynthetische ist gut:
Ich hab mal den Fehler gemacht, Poweroil aus dem Baumarkt zu kaufen, weils so schön billig war und hab damit einen Ölwechsel bei meinem damaligen Auto (Fiat Panda) gemacht. Obwohl vollsynthetisch, bildeten sich schwarze Schlieren im Öl als Vorläufer von Schwarzschlamm!

Das war mir eine Lehre, beim Öl spart man immer am falschen Ende.

Die Vorteile von Vollsyntheseöl liegen darin, dass es langlebiger ist als Mineralöl, seine guten Qualitäten länger behält, auch in Extremsituationen.
Diese Qualitäten wären z.B. eine bessere und schnellere Schmierwirkung, bessere Reinigungswirkung, besserer Oxidationsschutz des Motors vor aggressiven Säuren, die bei der Verbrennung entstehen und vieles mehr. Die Mehrkosten bei der Anschaffung haben sich manchmal innerhalb eines Ölwechselinvertalls amortisiert, da der Ölverbrauch geringer ist und man meist kein Öl nachfüllen muss zwischen den Ölwechsel.

Ich kenne einen, dessen Wagen soff 1 Liter Öl auf 1000 km, d. h. bis zu seinem Ölwechsel bei 15.000 km hat er 15 Liter Öl nachgekippt. Hauptsache, billiges Öl. Die Umwelt dankt! :-(

Ich konnte ihn nicht davon überzeugen, mal was anderes als 15W-40 zu probieren, weil das in seinem Handbuch stand. Und da stand auch, dass bis zu einem Liter pro 1000 Km normal sind. Also hat er fleissig nachgekippt. Manchen ist eben nicht zu helfen.

Um auch mal gleich mit ein paar weitverbreiteten Irrtümern aufzuräumen, sei noch erwähnt, dass man sehr wohl vollsynthetisches mit mineralischem Öl mischen kann, genauso wie verschiedene API- oder ACEA-Spezifikationen und auch verschiedene Viskositätsklassen. Ebenso stimmt es nicht, dass man bei Motoren nach einer gewissen Zeit nicht mehr von mineralisch auf vollsynthetisch umsteigen kann.

Wichtigtuer setzen eine Menge Hoaxes diesbezüglich in Umlauf, dahingehend, dass Motoren dann reihenweise an verstopften Ölleitungen eingehen oder sturzbachmässig das Öl verlieren, weil sich Dichtungen in Nichts auflösen, etc.
Naja, wer es glauben mag... der wird dann wahrscheinlich auch voller Dankbarkeit gute Bewertungen abgeben. Only bad news are good news.

Teilsynthetischen Ölen traue ich allein schon deswegen nicht über den Weg, weil sich rein theoretisch jedes Mineralöl, in dem sich auch nur ein einziger Tropfen Vollsynthetisches Öl befindet, teilsynthetisch nennen darf. Wie gross der jeweilige Anteil ist, steht nämlich wohlweisslich nirgends. Das riecht mir sehr nach Bauernfängerei.

Zu den API- und ACEA-Klassifikationen nur so viel: Ich halte sie für korrupt. Eine API-, genauso wie eine ACEA-Klassifikation ist käuflich. Beim American Petroleum Institiut z.B. bekommt man für 600 $ + Umsatzbeteiligung am Ölverkauf die Klassifikation verkauft. Zitat:

"Die Schmierstoffhersteller prüfen in Eigenverantwortung (Selbstzertifizierung) Ihre Produkte ab. Eine Listung bei API ist gegen Bezahlung entsprechender Lizenzgebühren (min. 600$ + Umsatzbeteiligung) möglich, und erlaubt die Nutzung des API-„Donut“. Eine Überprüfung der Schmierstoffqualität durch API wird im Unterschied zu den meisten Fahrzeugherstellerfreigaben aber nicht durchgeführt!", nachzulesen hier:

http://www.transalp.de/.../KFZ_schmierstoffe.pdf

Selbst die Schmierstoffhersteller machen kein Geheimnis daraus:

"Die Auslobung der API- und ACEA-Klassifikationen erfolgt weitestgehend in einem sogenannten Selbstzertifizierungssystem. Dem Schmierstoffhersteller wird es dabei selbst überlassen, die in eigener Regie durchgeführten Teste auszuloben.", nachzulesen hier:

http://www.castrol.de/.../m_klassifikation_3.html

Das erklärt auch, wie Billigsvollsynthesetöle (z.B. Poweroil aus dem Baumarkt) zu ihren API SL-Qualifikationen kommen.* (Fortsetzung im 2. Teil)

Eins vorneweg: Ich bin kein reicher Snob, sondern fahre jetzt eine 13 Jahre alte Klapperkiste (Citroen BX 16), gekauft vom Schrotthändler, doch mit 2 Jahren TÜV - und solange sollte das Teil noch halten. Dennoch, oder gerade deswegen, habe ich mal Mobil 1 ausprobiert.

Aber der Reihe nach: Der Motor hatte beim Kauf schon über 157.000 KM und die rabenschwarze Brühe tropfte kaum noch vom Ölmessstab, so sehr war sie eingedickt.
Also als erstes Öl gewechselt. Dazu kaufte ich für 22 € das LiquiMoly 10W-40 (Finger weg!) im 5 Literkanister. Der Motor klapperte ab und zu, und schon nach 5000 KM hatte sich am Öleinfülldeckel eine helle, wachsartige Schicht gebildet.

Jetzt kommts:
Da ich nach 5000 KM eh Öl nachfüllen musste und die freie Tankstelle dieses Mobil 1 (0W-40) für 12,50 € in der Literdose anbot, welches ich kurz vorher bei Esso für 19 € nochwas gesehen hatte, griff ich kurzentschlossen zu und kippte einen Liter in den Motor, um ihm was Gutes zu tun.
Was dann geschah, hat mich zuerst erschrocken: Auf dem Nachhauseweg qualmte mein Auto so stark aus dem Auspuff, dass ich dachte: "Na klasse, jetzt wird das gute teure Öl einfach verbrannt, vielleicht war es doch zu dünn?"
Aber am nächsten Tag hat sich das Qualmen nach dem Warmfahren gelegt und mir fiel auch auf, dass der Motor gar nicht mehr klapperte. Und je länger ich fuhr, umso weicher schien der Motor zu laufen. Nach ein paar Wochen öffnete ich den Öleinfülldeckel - und siehe da: Die helle, wachsartige Schicht war weg!
Das würde auch das kurzzeitige Qualmen erklären: Die Additive in dem guten Öl haben die Ablagerungen aufgelöst und diese wurden verbrannt.

Das Öl hat mich voll überzeugt: Der Motor läuft leiser, der Ölverbrauch hat abgenommen (vorher 1 Liter auf 5000 KM, jetzt nur noch ca. ein viertel Liter auf die gleiche Entfernung), ich schone somit die Umwelt und meinen Geldbeutel und meinen Motor.
Und das lediglich durch das Auffüllen von nur einem Liter Mobil 1! Wers nicht glaubt, solls ausprobieren!

Nochwas:
Vor dieser Mobil 1-Ölkur lief mein Wagen mit Müh und Not 170 km/h, obwohl 176 km/h im Brief stehen, jetzt jedoch fast 180! Ich erkläre mir das dadurch, dass die Kolbenringe in der Kolbennut mit Ölkohle verbacken waren, was zu schlechter Kompression und somit Leistungsverlust führte, die Additive in dem guten Öl die Ölkohle jedoch auflösten, die Kolbenringe dadurch frei wurden und nun zur Zylinderwandung hin wieder richtig abdichten. Fazit: Mehr Leistung und geringerer Ölverbrauch.
Was viele Motorölzusätze nur versprechen: Dieses Motoröl hält es.

Übrigens:
Mobil 1 (0W-40) ist Erstbefüllöl bei Porsche, Aston Martin und AMG! Lasst euch also nicht kirre machen von Leuten, die Bedenken haben, dass bei so einem dünnen Öl der Schmierfilm reissen könnte.
Ebenso gehört ins Reich der Fabeln, dass man bei einem Motor mit hoher Laufleistung kein vollsynt. Öl benutzen sollte, wegen evtl. Verstopfung von Ölkanälen durch losgelöste Ablagerungen. Die gute Dispergierwirkung bewirkt eine Feinstverteilung, welche die Fremdstoffe in Schwebe hält und somit besteht diese Gefahr nicht. Ansonsten wäre Mobil (US-Firma) in den USA längst im Zuge von Schadensersatzprozessen Pleite gegangen.

Merke:
Kein Auto geht an zu gutem Öl kaputt, sondern an zu schlechtem – und kein Auto hat zu viele Kilometer, um ihm gutes Öl zu gönnen!

Im Gegenteil, je mehr Kilometer auf der Uhr stehen, umso nötiger ist gutes Öl, umso dankbarer reagiert der Motor darauf. Da kann das gute Motoröl dann zeigen, was in ihm steckt.

Und wenn jetzt der Einwand kommt:
„Aber im Handbuch meines alten Golf, meines Ford Granada, meines Opel Rekord, meines sonstwas steht doch 15W-40!!“, dann soll sich derjenige bitte mal daran erinnern, ob es damals, als diese Autos konstruiert wurden, es überhaupt 0W-40er Öle gab. Was es damals nicht gab, kann logischerweise auch nicht im Handbuch stehen! Das ist so, als würde ein Arzt es ablehnen, moderne Arzneimittel zu verschreiben, weil es zu Zeiten seines Studiums diese nicht gab.

Was ich auch nicht mehr hören kann, sind die gutgemeinten Ratschläge einiger selbsternannter Spezialisten: „Bleib einfach bei dem Öl, das vorher drin war“ (und wenn’s die letzte Brühe war…)

Ich jedenfalls habe es mir abgewöhnt, mit solch ewiggestrigen Zeitgenossen zu diskutieren, die nach dem Motto zu gehen scheinen: „Was der Bauer nicht kennt, isst er nicht!“
Natürlich ist es diesen auch ein Gräuel, Vollsynthetiköl mit Mineralöl zu mischen, 10W-40er mit 0W-40er, verschiedene Güteklassen, etc.
Tja, was soll ich sagen, die scheinen ein ideologisches Problem damit zu haben, so in etwa: Nurr rrasserreines Öl darrf in meinem Motorr sein, jawollja!!!
Nun gut, ich glaube, ich schweife etwas ab... ;-)

Fakt ist, alle Motoröle sind miteinander mischbar, und Fakt ist, dass beim Auffüllen mit besserem Öl sich die Qualität verbessert und beim Mischen mit schlechterem Öl sich verschlechtert. Klar, eine komplette Füllung mit besserem Öl ist das Optimum. Aber in meinem Fall ist das eh nicht nötig, denn ich fahre keinen Aston-Martin Sportwagen, sondern eine alte Franzosenschaukel.
Und dafür reichen die Additive, die in einem Liter Mobil 1 drin sind. Und dafür reicht auch mein Geldbeutel.** (-->)

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@WalterE200-97
Was genau macht den Unterschied zwischen 50200 und 51100.
Anscheinend darf der Motor ja sowohl 50400 als auch 50200 fahren.
Wahrscheinlich wird es ein früher TSI ohne Filter sein. Und klar, einem Low Saps sagt man gewisse Vorteile gegenüber dem Full Saps im DI-Benziner nach. Einen echten Grund in dem Fall 50200 zu fahren kenne ich nicht, das 50400 ist schon sehr gut, trotz 5w30 statt oft 5w40 bei 50200.
Aber jetzt so rein vom Öl aus überlegt, wie essentiell ist der Unterschied 51100 vs 50200?

Zitat:

@EthanolAAM schrieb am 6. Oktober 2024 um 22:21:21 Uhr:


Wahrscheinlich wird es ein früher TSI ohne Filter sein.

@Blerim13
Octavia RS 2.0 TSI 162kW EA888 Gen. 3, Baujahr 2013 bis 2018, ohne OPF?

Motoröl ist ein Konstruktionsteil, der Unterschied pro 504.00/507.00 "scheint" neben der Kraftstoffeinsparung mit Blick auf die alte Thematik "Ölabstreifringe" auch in der geringeren Ölschlammbildung zu liegen.

Habe hier keine Angabe zum Auto gelesen. Meine aber, dass der von dir genannte Motor keinen Filter hat.
Die Frage ist, ob man der echten Problematik (Ölabstreifringe/Ölschlamm) nicht auch dadurch Herr werden kann, dass man einfach jährlich oder nach 10.000-15.000km wechselt.

Die Angaben zum Fahrzeug habe ich seinen letzten Beiträgen entnommen. Und ja, Motorölwechselintervalle zu verkürzen ist nie verkehrt.

Die Frage nach dem Grund für die Verwendung von 511.00 statt 504.00/507.00 gemäß Freigabe bleibt unbeantwortet. Wenn der TE eine kostengünstige oder gar kostenlose Bezugsquelle hat, werde ich ihm meinen Segen nicht verweigern. 😉

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Zitat:

@WalterE200-97 schrieb am 6. Oktober 2024 um 20:40:51 Uhr:


Hallo zusammen und @Blerim13,

vergleicht man z. B. aus dem Sortiment der Firma Mobiloil die Produkte mit der Freigabe nach VW-Norm 511.00 Mobil 1 ESP X4 0W-40 bzw. Mobil 1 ESP X3 0W-40 mit den Produkten mit der Freigabe nach VW-Norm 504.00 Mobil 1 ESP 0W-30 bzw. Mobil 1 ESP 5W-30, so stellt man fest, dass es sich in beiden Fällen um ein Motorenöl nach ACEA-Spezifikation C3 handelt, also um ein Low-SAPS-Öl mit hoher HTHS-Viskosität.

Schaut man sich die Herstellerfreigaben etwas genauer an, so findet man auf beiden Seiten die DPF- und OPF-geeigneten MB-Spezifikationen nach Blatt 229.51 und 229.52, jedoch nicht die von dir angefragte "aschearme" VW-Norm 504.00/507.00 in Verbindung mit ESP X4 oder ESP X3. Vorgänger der 504.00 ist die VW-Norm 502.00.

Dies mag damit zusammenhängen, dass die noch höheren Gehalte an Sulfatasche, Phosphor und Schwefel in ESP X4 und ESP X3 dem Motor von Haus aus eine höhere HTHS-Viskosität zur Verfügung stellen und damit die Fließfähigkeit und Schmierfilmstabilität eines Motorenöls bei erhöhter Temperatur maximal sicherstellen, andererseits die damit zwangsläufig einhergehenden höheren aschebildenden Verbrennungsrückstände die Emissionsminderungsstrecke von der AGR bis zum DPF bzw. OPF übermäßig belasten, so dass Motorenöl nach VW-Norm 511.00 nur dann eingesetzt werden sollte, wenn eine Freigabe des Herstellers oder eine Empfehlung des Motorenöllieferanten vorliegt.

Der Hinweis, dass sich dein Fahrzeug außerhalb der Garantie- oder Kulanzzeit befindet, ist unerheblich.

Der wesentliche Unterschied zwischen 50400 und 51100 ist die Bindung der Normen an eine bestimmte Viskosität...50400 immer 0/5W-30...und 51100 immer 0/5W-40.

MB 229.51 ist die Visco egal, gibt es als xW-30 und xW-40.

Ich hätte keine Bedenken das 51100 Öl in einem Benziner wo 50400 und 50200 (dort gibt es viele xW-40) zu verwenden.

Nur ist die relativ neue Norm 51100 eben nicht freigegeben und somit, wie immer in solchen Fällen, auf eigene Gefahr.

In meinem G8 geht es deshalb nicht, weil 50800 0W-20 vorgegeben ist und (in Notfällen) max. 0,5 ltr. 0W-30 (aber kein 5W-30) nach 50400 nachgefüllt werden darf...Hintergrund ist die (Baujahrabhängig) auf die 0W-20 Visco optimierte Ölpumpe (7 statt 11 und breitere Flügel).

Nehme immer für mein Ibiza Castrol 5W30 LL + Mann Filter. Jedes Jahr egal wie viele KM gemacht wurden.

Zitat:

@jw61 schrieb am 6. Oktober 2024 um 23:26:23 Uhr:


Der wesentliche Unterschied ...

Hallo zusammen und @jw61,

die Fließfähigkeit (Viskosität) des Motoröls darf nicht mit der Schmierfähigkeit bzw. der Schmierfilmdicke gleichgesetzt werden. HTHS = High Temperature High Shear, ist die dynamische Viskosität und beschreibt das Verhalten des Schmierstoffes bei sehr hoher Scherbeanspruchung / Schergefälle unter Betriebsbedingungen an der Zylinderwand bzw. die Schmiersicherheit in Pleuel- oder Kurbelwellenlagern.

(HTHS-Viskosität bei 150°C 1x10(6) sec(-1), mPa.s, ASTM D4683)
Mobil 1 ESP X4 0W40 oder Mobil 1 ESP X3 0W40 HTHS = 3,8
Mobil 1 ESP 5W30 HTHS = 3,5
Mobil 1 ESP X2 0W20 HTHS = 2,6

So sind z.B. Kolbenspiel und Schmierfilmdicke Konstruktionsmerkmale, auf deren Anforderungen Schmierstoffe entwickelt und abgestimmt werden, wie für Wälz-/Gleitlager und deren Auslegung, Kolbenringe, Ölabstreifringe etc. Auch der Regelbereich der Ölpumpen wird auf das vom Hersteller freigegebene Motoröl abgestimmt.

Was ist der Grund dafür, dass für die Ölversorgung eine andere als die vom Hersteller freigegebene Norm verwendet werden soll?

Wenn beim Fragsteller 50400 UND 50200 freigegeben ist, spricht nix gegen die xW-40...habe ich über 18 Jahre und 190tkm mit meinem Audi 2.0 ALT selbst praktiziert...der ALT als bekannter Ölsäufer hat bei mir deshalb übers Intervall kaum Öl verbraucht.

Dies allerdings nicht mit 51100 (die gab es noch nicht), sondern anfangs mit FullSaps 50301 und später 229.5 in 0/5W-40...die 229.5 würde ich der 51100 immer vorziehen und dem Fragesteller empfehlen.

Dein Einwand mit der HTHS wäre nur dann relevant, wenn man ein Öl mit abgesenkter HTHS 2,6 in einem dafür nicht konstruierten Motor empfehlen würde...aber genau das macht hier niemand.

Wenn man die Ölnormen über die Jahre zurück betrachtet...ab/nach dem Desaster mit LL II...kam dann 50400 LL III, anfangs ausschließlich als 5W-30...höhermotorisierte (Turbo-)Benziner wurden mit der 50301 abgedeckt, die allerdings dann abgeschafft wurden...Folge war dann 50400 für alles bei VAG was Räder hatte...auch für zb. die R10 bei Audi...da das nicht gutausgehen konnte, kamen dann zunächst leistungsfähigere 50400 in 0W-30...da das immer noch nicht der große Wurf war, kam dann vor 3-4 Jahren 51100 in 0/5W-40.

Das sich Ölnormen weiterentwickeln, kann man zb. bei MB feststellen...bei meinem SLK 229.1 und229.3...die 229.5 gab es damals noch nicht, steht dann auch nicht in der BDA...ist aber dennoch in meinem SLK freigegeben (rückwärtskombatibel).

Bei VAG als Massenhersteller muss man bei den Ölnormen noch den CO²-Flottenverbrauch im Hinterkopf haben...jedes Gramm von derzeit 116g und ab 2025 nur noch 93,6g kostet EU-Strafgeld...je verkauftes Auto...aktuell steht die VAG-Flotte bei 123g...es geht also um einige Hundert Millionen €€€.

Zb. 50800 in 0W-20 spart gegenüber 50400 in 0/5W-30 ca. 4% Kraftstoff...je weniger Kraftstoff, desto weniger CO², desto weniger Strafgeld.

VAG hat deshalb gar kein Interesse, technisch sinnvolle/unbedenkliche Alternativen offiziell freizugeben.

Sorry für den etwas weiter ausholenden Diskurs...letztlich ist jeder selber für sein Öl verantwortlich und macht mit den Herstellervorgaben grundsätzlich nix falsch.

Das schließt aber qualitativ bessere und sinnvolle(re) Alternativen nicht aus.

Was genau ist denn jetzt der Unterschied von 50200 und 51100?

Zitat:

Was ist der Grund dafür, dass für die Ölversorgung eine andere als die vom Hersteller freigegebene Norm verwendet werden soll?

Berechtigte Frage. Bei serienmäßigen Motoren m.E. und i.d.R. mit "keiner" zu beantworten. Es sei denn, es gibt inzwischen für eine veraltete Norm/Freigabe etwas Besseres. Dies sollte der Hersteller dann allerdings umgehend freigeben. Was ja auch öfters mal passiert. Bei offenbar veralteten Normen würde ich davon dann auch auf eigene Verantwortung abweichen.
Bei nicht serienmäßigen Motoren und besonders bei Einsatz im Nicht-öffemtlichen Straßenverkehr sieht die Sache natürlich anders aus, hier sollte der Tuner/Motorenbauer dann entscheiden, was sinnvoll ist.
Zusätzlich wiederhole ich gern und zum tausendundersten Mal die Empfehlung, die Ölwechselintervalle zu halbieren. Alle anderen Ölfragen sind demgegenüber zweitrangig. Meiner kriegt jährlich = 10-15tkm frisches Motoröl und hat mit 205tkm immer noch keinen messbaren Ölverbrauch. Nein, nicht wegen Dieselverdünnung, er kriegt die meiste Zeit Laqngstrecke.
Und für die Kurzstrecke das Fahrrad oder die Füße nehmen, ist eh gesünder und billiger 😉

Zitat:

@EthanolAAM schrieb am 7. Oktober 2024 um 19:03:20 Uhr:


Was genau ist denn jetzt der Unterschied von 50200 und 51100?

50200 sind qualitativ einfache bis hochwertige (weite Range) Öle als FullSaps in vielen Viskositätslagen 0/5W-30/40 ...ein Qualitätsmerkmal ist, wenn die zusätzlich zur 50200 die beste MB-Norm für FullSaps 229.5 (und nicht nur 229.1 oder 229.3) haben

51100 sind MidSaps für leistungsstärkere Benziner mit OPF in 0/5W-40...aufgrund geringer Stückzahlen kommt es hier nicht auf FuelEconomy und dem letzten g CO² an

Am einfachsten mal mit dem Lubrizol-Tool zu vergleichen

https://360.lubrizol.com/Resources/Relative-Performance-Tools

Dann sollte sich aber bei gefordertem "50400 oder 50200" das 51100 passen können.

Auch 50200 fordernde Motoren wären mit 51100 gut bedient. Man überlege sich, dass etliche davon nach vielen Jahren komplett auf 50400 umgestellt wurden.

Könnte man das so stehelassen ohne daß es komplett falsch ist @WalterE200-97 ?

Zitat:

@EthanolAAM schrieb am 8. Oktober 2024 um 06:07:35 Uhr:


Dann sollte sich aber bei gefordertem "50400 oder 50200" das 51100 passen können.

Hallo zusammen und @EthanolAAM,

es gibt kein Motoröl nach VW-Norm 50400 und gleichzeitig 50200 (niedriger Sulfatascheanteil und gleichzeitig höherer Sulfatascheanteil)

Äquivalent zum 50500/50200 ist das 51100, nicht das 50400/50700. Das 51100 ist kein gleichwertiger Ersatz für das 50400/50700, erst recht nicht für einen Diesel mit DPF.

Die Formulierung eines Motorenöls nach VW-Norm 51100 ist mir nicht bekannt. Der Nissan GT-R hat einen Benzinmotor, der zu den höchstbelasteten Verbrennungsmotoren gehört, Freigabe Mobil1 FS 0W40 (50500/50200), alternativ Mobil1 ESP X4 0W40 (51100).

Das ist klar, ich wollte auch drauf hinaus, dass einst viele mit 50200 beölte Motoren im VW Service später dann 50400/50700 bekommen haben. Und das eigentlich problemlos.

Das 51100 ist doch aber ein aschereduziertes Öl mit Eignung für Partikelfilter.
Mir ist der Unterschied 50400/50700 vs 51100 nicht ganz klar. Viskosität ja, HTHS ist auch größer/gleich 3,5 bei beiden.
Zudem führt 51100 oft solche Freigaben mit sich, die sehr oft auch bei anderen Ölen zu finden sind, die 50400/50700 haben. MB229.52 und neueste BMW LL04, wenn ich nicht irre.

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