Welches Motoröl?

Hallo,

würd mal wissen wollen, was das beste Motoröl ist? Welche Erfahrungen habt ihr im Bezug auf Motoröl gemacht?

Gruß Gorge

Beste Antwort im Thema

Also ich bin mal vor vielen Jahren einen alten Opel Rekord meines Bruders gefahren, der hatte die 100.000er Grenze längst überschritten. Als ich Öl nachkippen wollte, konnte ich vor lauter Siff die Gleitflächen der Nockenwellen kaum noch erkennen. Um meinem Bruder, bzw. seinem Wagen was Gutes zu tun, habe ich an der Tanke irgendein Vollsynthese-Zeugs gekauft und einen halben Liter reingeleert. Der Wagen lief daraufhin weicher und leiser. Ein paar Wochen später schraubte ich wieder den Öleinfülldeckel auf - und siehe da, die Nockenwellen waren so sauber, als ob der Motor fabrikneu wäre. Die Additive in diesem halben Liter Öl hatten gereicht, um alle Ablagerungen zu lösen.
Seitdem schwöre ich auf Vollsynthetik.

Meine Favoriten: Mobil 1, Shell Helix Ultra, Aral Supertronic und Total Quartz 9000, und zwar jeweils in der Visko-Klasse 0W-40 bzw. 5W-40.

Aber Achtung, nicht jedes Vollsynthetische ist gut:
Ich hab mal den Fehler gemacht, Poweroil aus dem Baumarkt zu kaufen, weils so schön billig war und hab damit einen Ölwechsel bei meinem damaligen Auto (Fiat Panda) gemacht. Obwohl vollsynthetisch, bildeten sich schwarze Schlieren im Öl als Vorläufer von Schwarzschlamm!

Das war mir eine Lehre, beim Öl spart man immer am falschen Ende.

Die Vorteile von Vollsyntheseöl liegen darin, dass es langlebiger ist als Mineralöl, seine guten Qualitäten länger behält, auch in Extremsituationen.
Diese Qualitäten wären z.B. eine bessere und schnellere Schmierwirkung, bessere Reinigungswirkung, besserer Oxidationsschutz des Motors vor aggressiven Säuren, die bei der Verbrennung entstehen und vieles mehr. Die Mehrkosten bei der Anschaffung haben sich manchmal innerhalb eines Ölwechselinvertalls amortisiert, da der Ölverbrauch geringer ist und man meist kein Öl nachfüllen muss zwischen den Ölwechsel.

Ich kenne einen, dessen Wagen soff 1 Liter Öl auf 1000 km, d. h. bis zu seinem Ölwechsel bei 15.000 km hat er 15 Liter Öl nachgekippt. Hauptsache, billiges Öl. Die Umwelt dankt! :-(

Ich konnte ihn nicht davon überzeugen, mal was anderes als 15W-40 zu probieren, weil das in seinem Handbuch stand. Und da stand auch, dass bis zu einem Liter pro 1000 Km normal sind. Also hat er fleissig nachgekippt. Manchen ist eben nicht zu helfen.

Um auch mal gleich mit ein paar weitverbreiteten Irrtümern aufzuräumen, sei noch erwähnt, dass man sehr wohl vollsynthetisches mit mineralischem Öl mischen kann, genauso wie verschiedene API- oder ACEA-Spezifikationen und auch verschiedene Viskositätsklassen. Ebenso stimmt es nicht, dass man bei Motoren nach einer gewissen Zeit nicht mehr von mineralisch auf vollsynthetisch umsteigen kann.

Wichtigtuer setzen eine Menge Hoaxes diesbezüglich in Umlauf, dahingehend, dass Motoren dann reihenweise an verstopften Ölleitungen eingehen oder sturzbachmässig das Öl verlieren, weil sich Dichtungen in Nichts auflösen, etc.
Naja, wer es glauben mag... der wird dann wahrscheinlich auch voller Dankbarkeit gute Bewertungen abgeben. Only bad news are good news.

Teilsynthetischen Ölen traue ich allein schon deswegen nicht über den Weg, weil sich rein theoretisch jedes Mineralöl, in dem sich auch nur ein einziger Tropfen Vollsynthetisches Öl befindet, teilsynthetisch nennen darf. Wie gross der jeweilige Anteil ist, steht nämlich wohlweisslich nirgends. Das riecht mir sehr nach Bauernfängerei.

Zu den API- und ACEA-Klassifikationen nur so viel: Ich halte sie für korrupt. Eine API-, genauso wie eine ACEA-Klassifikation ist käuflich. Beim American Petroleum Institiut z.B. bekommt man für 600 $ + Umsatzbeteiligung am Ölverkauf die Klassifikation verkauft. Zitat:

"Die Schmierstoffhersteller prüfen in Eigenverantwortung (Selbstzertifizierung) Ihre Produkte ab. Eine Listung bei API ist gegen Bezahlung entsprechender Lizenzgebühren (min. 600$ + Umsatzbeteiligung) möglich, und erlaubt die Nutzung des API-„Donut“. Eine Überprüfung der Schmierstoffqualität durch API wird im Unterschied zu den meisten Fahrzeugherstellerfreigaben aber nicht durchgeführt!", nachzulesen hier:

http://www.transalp.de/.../KFZ_schmierstoffe.pdf

Selbst die Schmierstoffhersteller machen kein Geheimnis daraus:

"Die Auslobung der API- und ACEA-Klassifikationen erfolgt weitestgehend in einem sogenannten Selbstzertifizierungssystem. Dem Schmierstoffhersteller wird es dabei selbst überlassen, die in eigener Regie durchgeführten Teste auszuloben.", nachzulesen hier:

http://www.castrol.de/.../m_klassifikation_3.html

Das erklärt auch, wie Billigsvollsynthesetöle (z.B. Poweroil aus dem Baumarkt) zu ihren API SL-Qualifikationen kommen.* (Fortsetzung im 2. Teil)

Eins vorneweg: Ich bin kein reicher Snob, sondern fahre jetzt eine 13 Jahre alte Klapperkiste (Citroen BX 16), gekauft vom Schrotthändler, doch mit 2 Jahren TÜV - und solange sollte das Teil noch halten. Dennoch, oder gerade deswegen, habe ich mal Mobil 1 ausprobiert.

Aber der Reihe nach: Der Motor hatte beim Kauf schon über 157.000 KM und die rabenschwarze Brühe tropfte kaum noch vom Ölmessstab, so sehr war sie eingedickt.
Also als erstes Öl gewechselt. Dazu kaufte ich für 22 € das LiquiMoly 10W-40 (Finger weg!) im 5 Literkanister. Der Motor klapperte ab und zu, und schon nach 5000 KM hatte sich am Öleinfülldeckel eine helle, wachsartige Schicht gebildet.

Jetzt kommts:
Da ich nach 5000 KM eh Öl nachfüllen musste und die freie Tankstelle dieses Mobil 1 (0W-40) für 12,50 € in der Literdose anbot, welches ich kurz vorher bei Esso für 19 € nochwas gesehen hatte, griff ich kurzentschlossen zu und kippte einen Liter in den Motor, um ihm was Gutes zu tun.
Was dann geschah, hat mich zuerst erschrocken: Auf dem Nachhauseweg qualmte mein Auto so stark aus dem Auspuff, dass ich dachte: "Na klasse, jetzt wird das gute teure Öl einfach verbrannt, vielleicht war es doch zu dünn?"
Aber am nächsten Tag hat sich das Qualmen nach dem Warmfahren gelegt und mir fiel auch auf, dass der Motor gar nicht mehr klapperte. Und je länger ich fuhr, umso weicher schien der Motor zu laufen. Nach ein paar Wochen öffnete ich den Öleinfülldeckel - und siehe da: Die helle, wachsartige Schicht war weg!
Das würde auch das kurzzeitige Qualmen erklären: Die Additive in dem guten Öl haben die Ablagerungen aufgelöst und diese wurden verbrannt.

Das Öl hat mich voll überzeugt: Der Motor läuft leiser, der Ölverbrauch hat abgenommen (vorher 1 Liter auf 5000 KM, jetzt nur noch ca. ein viertel Liter auf die gleiche Entfernung), ich schone somit die Umwelt und meinen Geldbeutel und meinen Motor.
Und das lediglich durch das Auffüllen von nur einem Liter Mobil 1! Wers nicht glaubt, solls ausprobieren!

Nochwas:
Vor dieser Mobil 1-Ölkur lief mein Wagen mit Müh und Not 170 km/h, obwohl 176 km/h im Brief stehen, jetzt jedoch fast 180! Ich erkläre mir das dadurch, dass die Kolbenringe in der Kolbennut mit Ölkohle verbacken waren, was zu schlechter Kompression und somit Leistungsverlust führte, die Additive in dem guten Öl die Ölkohle jedoch auflösten, die Kolbenringe dadurch frei wurden und nun zur Zylinderwandung hin wieder richtig abdichten. Fazit: Mehr Leistung und geringerer Ölverbrauch.
Was viele Motorölzusätze nur versprechen: Dieses Motoröl hält es.

Übrigens:
Mobil 1 (0W-40) ist Erstbefüllöl bei Porsche, Aston Martin und AMG! Lasst euch also nicht kirre machen von Leuten, die Bedenken haben, dass bei so einem dünnen Öl der Schmierfilm reissen könnte.
Ebenso gehört ins Reich der Fabeln, dass man bei einem Motor mit hoher Laufleistung kein vollsynt. Öl benutzen sollte, wegen evtl. Verstopfung von Ölkanälen durch losgelöste Ablagerungen. Die gute Dispergierwirkung bewirkt eine Feinstverteilung, welche die Fremdstoffe in Schwebe hält und somit besteht diese Gefahr nicht. Ansonsten wäre Mobil (US-Firma) in den USA längst im Zuge von Schadensersatzprozessen Pleite gegangen.

Merke:
Kein Auto geht an zu gutem Öl kaputt, sondern an zu schlechtem – und kein Auto hat zu viele Kilometer, um ihm gutes Öl zu gönnen!

Im Gegenteil, je mehr Kilometer auf der Uhr stehen, umso nötiger ist gutes Öl, umso dankbarer reagiert der Motor darauf. Da kann das gute Motoröl dann zeigen, was in ihm steckt.

Und wenn jetzt der Einwand kommt:
„Aber im Handbuch meines alten Golf, meines Ford Granada, meines Opel Rekord, meines sonstwas steht doch 15W-40!!“, dann soll sich derjenige bitte mal daran erinnern, ob es damals, als diese Autos konstruiert wurden, es überhaupt 0W-40er Öle gab. Was es damals nicht gab, kann logischerweise auch nicht im Handbuch stehen! Das ist so, als würde ein Arzt es ablehnen, moderne Arzneimittel zu verschreiben, weil es zu Zeiten seines Studiums diese nicht gab.

Was ich auch nicht mehr hören kann, sind die gutgemeinten Ratschläge einiger selbsternannter Spezialisten: „Bleib einfach bei dem Öl, das vorher drin war“ (und wenn’s die letzte Brühe war…)

Ich jedenfalls habe es mir abgewöhnt, mit solch ewiggestrigen Zeitgenossen zu diskutieren, die nach dem Motto zu gehen scheinen: „Was der Bauer nicht kennt, isst er nicht!“
Natürlich ist es diesen auch ein Gräuel, Vollsynthetiköl mit Mineralöl zu mischen, 10W-40er mit 0W-40er, verschiedene Güteklassen, etc.
Tja, was soll ich sagen, die scheinen ein ideologisches Problem damit zu haben, so in etwa: Nurr rrasserreines Öl darrf in meinem Motorr sein, jawollja!!!
Nun gut, ich glaube, ich schweife etwas ab... ;-)

Fakt ist, alle Motoröle sind miteinander mischbar, und Fakt ist, dass beim Auffüllen mit besserem Öl sich die Qualität verbessert und beim Mischen mit schlechterem Öl sich verschlechtert. Klar, eine komplette Füllung mit besserem Öl ist das Optimum. Aber in meinem Fall ist das eh nicht nötig, denn ich fahre keinen Aston-Martin Sportwagen, sondern eine alte Franzosenschaukel.
Und dafür reichen die Additive, die in einem Liter Mobil 1 drin sind. Und dafür reicht auch mein Geldbeutel.** (-->)

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Zitat:

@_Matthias schrieb am 2. Februar 2018 um 12:29:08 Uhr:



Zitat:

@Tequila009 schrieb am 2. Februar 2018 um 10:00:50 Uhr:


Ja, und genau dieses Viskositätsverhalten wird mit dem Viskositätsindex (VI) in einem Zahlenwert angegeben.
Die SAE hat damit nichts zu tun.

Die Frage von schelle1 war aber nach den SAE-Klassen. Tabellenwerte und VI-Index fehlen noch. Wenn Du willst, darfst Du gerne weiter erläutern .... ;-)

Mein Beitrag war ja auch keine Antwort auf schelle's Frage, sondern diente der Korrektur Deiner Aussage bzgl. SAE und Viskositätsverhalten.

Was VI-Polymere und deren Wirkungsweise angeht, habe ich das alles an anderer Stelle erklärt.
Das mache ich hier bestimmt nicht noch mal, da es eh nach kurzer Zeit im Thread unter geht.
Es macht hier nicht wirklich Sinn, die ganzen Zusammenhänge und Hintergründe der Öl-Thematik bis ins Detail aufzuzeigen.

Denn erstens kommen dann irgendwelche Trolle aus ihren Löchern gekrochen und versuchen die Nachweise als Schwachsinn abzustempeln, und zweitens haben den Inhalt übermorgen schon wieder alle vergessen.

Die Sache mit den mm²/s war jetzt mal ganz interessant, da dies mit der Viskosimeter-Messung nicht im Einklang steht und ich mich auch schon vor Jahren gefragt hatte, woher die mm² in dieser Einheit kommen.

Zitat:

@Provaider schrieb am 2. Februar 2018 um 11:57:36 Uhr:


Leute es gibt Normen wie man die Viskosität misst. Und so ein Kapillar Viskosimeter finde ich sehr anschaulich und leicht verständlich.

Natürlich ist ein Viskosimeter leicht verständlich. Darum ging es aber nicht.

Es ging um die Einheit mm²/s, und dass diese nicht zu einer Viskosimeter-Messung passt.

Mit Deinem Strohhalm-Beispielt erklärst Du ja auch nicht, wie Viskosimeter und mm²/s im Zusammenhang stehen.

die mm^2 kommt einfach nur den Querschnitt der Kappilare. Die Teile sind genormt. Damit weißt der Fachmann mit welchem gemessen wurde. Ist das so schwer zu verstehen.
Die Höhe der zwei referenzmarken ist festgelegt und nimmst man halt die Zeit die man brauch von A nach B zu kommen. so ein simples Prinzip.

Lieber "Provaider", Du hast es leider noch nicht verstanden. Ist wie gesagt nicht einfach für denjenigen, der nicht gewohnt ist, mit physikalischen Einheiten zu rechnen. Aber bitte nicht stattdessen im Brustton der Überzeugung falsche Aussagen machen!

Wie man die Einheit der dynamischen Viskosität herleiten kann, dafür hatte ich schon mal einen Link angegeben. Es ist nicht komplett vorgerechnet, Du musst mitdenken. Wenn Du in Formel (1) die Einheiten einsetzt und umformst, bekommst Du die dynamische Viskosität Pa*s.
Die Einheit mm²/s kommt daher, dass man die dynamische Viskosität (Pa*s) durch die Dichte (kg/m³) teilt und alle Einheiten kürzt. Damit erhält man m²/s. Da diese Einheit sehr kleine Zahlenwerte ergibt, nimmt man den millionsten Teil davon als Einheit, nämlich mm²/s.

Gruß
Matthias

Zitat:

@Provaider schrieb am 2. Februar 2018 um 15:46:42 Uhr:


die mm^2 kommt einfach nur den Querschnitt der Kappilare.

Und genau das stimmt eben nicht. Denn die Kapillare ist fix und kann nicht mal einen Querschnitt von 81 mm² und mal einen von 14 mm² haben.

Wie schon mehrmals geschrieben, hat die Einheit mm²/s nichts mit der Messung per Viskosimeter zu tun und stammt einzig aus Berechnungsformeln dynamisch --> kinematisch als SI-Einheit.

EDIT
Matthias hat es auch nochmal erläutert.

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Nein, es gibt nicht nur eine Kappilare. Es gibt mehre Je nach der erwarten Viskitätsläge des Öl wählt man die richtige aus. Der Messbereich steht drauf.
Jede Kappilare hat ihren Faktor mit dem man es nachher berechnet.

Es mag schon paar grobe Abstufungen geben, doch nicht im 0,01 mm² Bereich.

Wenn ich z.B. eine Kapillare von 1,3 mm Ø habe, kann ich damit keine 12,97 und 13,08 mm²/s messen.
Das geht einfach nicht, da die 1,3 mm fix sind.

Aber ich kann damit 12,97 oder 13,08 s/cm³ messen.

Du wirst es Wohl oder Übel akzeptieren müssen, dass mm²/s nichts mit einem Viskosimeter zu tun hat.

Zitat:

@Tequila009 schrieb am 2. Februar 2018 um 17:56:29 Uhr:


Es mag schon paar grobe Abstufungen geben, doch nicht im 0,01 mm² Bereich.

Wenn ich z.B. eine Kapillare von 1,3 mm Ø habe, kann ich damit keine 12,97 und 13,08 mm²/s messen.
Das geht einfach nicht, da die 1,3 mm fix sind.

Aber ich kann damit 12,97 oder 13,08 s/cm³ messen.

Du wirst es Wohl oder Übel akzeptieren müssen, dass mm²/s nichts mit einem Viskosimeter zu tun hat.

Da du sowas wohl nich nie gesehn hast, häng ich dir mal ne Tabelle an mit einer Auswahl an Kpillaren. Die sind schon fein abgestuft.
Du solltes aber verstehen das man die Zeit misst und nicht den Druchmesser.
Viskoität geht am Ende von der Reibung über das Volumenelement aus.
Und es gibt Sachen die sind einer empirisch entstanden und nicht Physiklisch hergeleitet worden.

Kap

Sehr interessant die Tabelle, danke.
Für die 100°C-Messung von SAE20-60 werden dann wohl die Kapillare mit 0,84 und 0,95 mm Ø verwendet.

Zitat:

@Provaider schrieb am 2. Februar 2018 um 18:15:37 Uhr:


Du solltes aber verstehen das man die Zeit misst und nicht den Druchmesser.

Habe ich etwas gegenteiliges geschrieben?

Bitte lese meine Beiträge.

Ich sage doch die ganze Zeit, dass man mit einem Viskosimeter die Sekunden misst.

Das oben war nur ein Beispiel um Dir aufzuzeigen, dass mm²/s nicht per Viskosimeter gemessen werden kann.

Wenn man es genau nimmt, misst man eben nicht nur die Zeit die das Öl benötigt um durch die Kapillare zu fließen.
Bei dem eigentlichen Versuch stoppst du selbst natürlich nur die Zeit, aber Durchmesser und Länge der Kapillare, Flüssigkeitsvolumen, usw. ist doch alles bekannt bzw. vorher festgelegt worden, also "gemessen".

All diese Werte sinnvoll zusammengefasst ergeben am Ende mm²/s.
v = Pi * r^4 * g * h * t / (8 * V * l)

Zitat:

@_Matthias schrieb am 2. Februar 2018 um 09:16:23 Uhr:



... kann das Öl bei tiefen Temperaturen gar nicht dünn genug sein und bei hohen kaum dick genug sein. Also bräuchte man ein Öl, das sich bei tiefen Temperaturen wie ein sehr dünnes und bei hohen Temperaturen wie ein sehr dickes verhält. Idealerweise ein SAE 0 (oder noch dünner, aber da gibt es keine SAE-Klasse mehr) bei tiefen Temperaturen und ein SAE 60 bei sehr hohen Temp. Lässt sich aber (noch?) nicht verwirklichen. Die Grenze ist heutzutage bei SAE 0W-50 oder 10W-60.

Bleiben noch zwei wesentliche Fragen offen:
- Warum gibt es überhaupt verschiedene Mehrbereichsöle und nicht das universelle 0W-60?

Gruß
Matthias

.

...Also wäre das ideale Öl z.Zt. ein 10W-60. Es ist im Winter beim Kaltstart dünn genug und hat bei Betriebstemperatur einen zuverlässigen Schmierfilm...und andere gute Eigenschaften. - Wenn es nicht die Spritsparfetischisten gäbe, welche eben auf eine wässrige Lösung in ihrem Motor bestehen. Das Endproblem bei diesem Dilemma - es gibt keinen Nachweis über das Ableben eines Motors mit W-20 oder W-60 Öl. Woher nimmt also ein Ölempfehler seine "Informationen" ? Entweder Massensuggestion oder Marketing, was im Endeffekt auch wieder das Gleiche ist !?

Zitat:

@locomarco schrieb am 3. Februar 2018 um 00:26:47 Uhr:


Wenn man es genau nimmt, misst man eben nicht nur die Zeit die das Öl benötigt um durch die Kapillare zu fließen.
Bei dem eigentlichen Versuch stoppst du selbst natürlich nur die Zeit, aber Durchmesser und Länge der Kapillare, Flüssigkeitsvolumen, usw. ist doch alles bekannt bzw. vorher festgelegt worden, also "gemessen".

All diese Werte sinnvoll zusammengefasst ergeben am Ende mm²/s.
v = Pi * r^4 * g * h * t / (8 * V * l)

Doch, man misst nur die Zeit pro bestimmtes Volumen oder Zylinderfläche der Kapillare.
Das ergäbe die Einheiten s/mm³ oder s/mm², nicht aber mm²/s.
Denn der Wert der mit dem Viskosimeter gemessen wird, kann keine variable Fläche darstellen. Das geht einfach nicht.

Wenn ich jetzt die Kapillare mit 0,95 mm Ø verwende um je die 100°C-Viskosität eines 40er und 50er Öl zu messen, diese in der Länge auf z.B. 60 mm festgelegte Messpunkte hat, dann habe ich ein fixes Volumen oder eine fixe Zylinderfläche.

d: 0,95 und h: 60 = Fläche 180,5 mm² / Volumen 42,5 mm³

Und damit kann ich dann niemals 14,2 mm²/s und 17,6 mm²/s messen. Denn wie sollen bei einer fixen Mess-Fläche einmal 14,2 mm² und einmal 17,6 mm² entstehen?
Aus den fixen 180,5 mm² können keine 14,2 mm² werden.
Ich kann nur die Sekunden pro 180,5 mm² messen.

Fast kein Mensch mit im Alltag genutzten Brot- und Butterfahrzeugen nutzt 10W60. Jetzt könnte man fragen, wieso das so ist ist.

Wenn 99,5% aller Motoren mit anderen Viskos betrieben werden, dann kommt zumindest bei mir der Verdacht auf, dass die erdrückende Mehrheit das richtige Öl wählt 😁

Das ist ein Bisschen vergleich mit der Diskussion LCD vs. Plasmafernseher. Die wenigen verbliebenen Plasmabenutzer, verteidigen "ihre" Technologie auch bis zum letzten Atemzug.

Zitat:

@UTrulez schrieb am 3. Februar 2018 um 08:29:53 Uhr:


Wenn 99,5% aller Motoren mit anderen Viskos betrieben werden, dann kommt zumindest bei mir der Verdacht auf, dass die erdrückende Mehrheit das richtige Öl wählt 😁

Bei mir nicht. Wenn eine sehr große Mehrheit etwas tut, dann keimt bei mir der Verdacht der manipulierten Masse. Ich denke hier an 5W-30, Start-Stopp Automatik, VW- und Applekäufer usw.

Zitat:

@UTrulez schrieb am 3. Februar 2018 um 08:29:53 Uhr:


Fast kein Mensch mit im Alltag genutzten Brot- und Butterfahrzeugen nutzt 10W60. Jetzt könnte man fragen, wieso das so ist ist.

Wenn 99,5% aller Motoren mit anderen Viskos betrieben werden, dann kommt zumindest bei mir der Verdacht auf, dass die erdrückende Mehrheit das richtige Öl wählt 😁

Das ist ein Bisschen vergleich mit der Diskussion LCD vs. Plasmafernseher. Die wenigen verbliebenen Plasmabenutzer, verteidigen "ihre" Technologie auch bis zum letzten Atemzug.

So ein Motor ist schon ein Verschleißteil. Was für den Fahrzeughersteller ausreichend ist, ist noch lange nicht das Beste für vor allem langen Betrieb. Ich kann mir Balea Hautcreme ins Gesicht schmieren, völlig ausreichend. Aber ich kann mir auch Babor Sea Creation kaufen für 250.- den Tiegel. Runzelig werde ich soweiso aber WANN ist der Tag der mich in die Werkstatt schickt um die Haut zu spannen?

Fakt ist schon, dass im heissen Bereich und bei Notlaufbedarf das xW50 oder xW60 besser ist als ein dünnes Geschiss aus W30. Und wenns reisst, dann rubbelt es erstmal gell.

Zitat:

@schelle1 schrieb am 3. Februar 2018 um 01:46:46 Uhr:



Zitat:

@_Matthias schrieb am 2. Februar 2018 um 09:16:23 Uhr:



... kann das Öl bei tiefen Temperaturen gar nicht dünn genug sein und bei hohen kaum dick genug sein. Also bräuchte man ein Öl, das sich bei tiefen Temperaturen wie ein sehr dünnes und bei hohen Temperaturen wie ein sehr dickes verhält. Idealerweise ein SAE 0 (oder noch dünner, aber da gibt es keine SAE-Klasse mehr) bei tiefen Temperaturen und ein SAE 60 bei sehr hohen Temp. Lässt sich aber (noch?) nicht verwirklichen. Die Grenze ist heutzutage bei SAE 0W-50 oder 10W-60.

Bleiben noch zwei wesentliche Fragen offen:
- Warum gibt es überhaupt verschiedene Mehrbereichsöle und nicht das universelle 0W-60?

Gruß
Matthias


.
...Also wäre das ideale Öl z.Zt. ein 10W-60. Es ist im Winter beim Kaltstart dünn genug und hat bei Betriebstemperatur einen zuverlässigen Schmierfilm...und andere gute Eigenschaften. - Wenn es nicht die Spritsparfetischisten gäbe, welche eben auf eine wässrige Lösung in ihrem Motor bestehen. Das Endproblem bei diesem Dilemma - es gibt keinen Nachweis über das Ableben eines Motors mit W-20 oder W-60 Öl. Woher nimmt also ein Ölempfehler seine "Informationen" ? Entweder Massensuggestion oder Marketing, was im Endeffekt auch wieder das Gleiche ist !?

Du vergisst bei der ganzen Sache die praktischen Erfahrungen damit !
Bei mir würde ein W-20 ganz klar im Motorschaden enden , mit einem W-60 muss ich mir nicht einmal Gedanken darüber machen !
Wie ich schon schrieb , da hängen so viele Faktoren mit dran , das man es pauschal nicht handhaben kann mit einer passenden Antwort .
Du bist doch auch nicht erst seit 2 Wochen hier unterwegs und hier wurden schon so viele Faktoren angesprochen die Einem eine persönliche gezielte Ölwahl ermöglichen .
Mir persönlich ist das hier zu 60er-lastig , es gibt auch 40er und 50er Öle die ihren Job etwas besser machen als andere Mainstreamöle aus dem Regal .
Der Eine will nix großartiges von seinem Motor , nur einfach von A nach B fahren , der Andere bewegt seinen Motor dabei regelmäßig am Limit , dann mach ich halt ein besseres Öl rein was auch besser zum Fahrprofil passt .
Den Satz gab es hier auch schon oft ,
An besserem Öl ist noch kein Motor kaputt gegangen , nur durch ungegeignetes Öl !
Ölwahl sollte man immer in Bezug auf die Einsatzbedingungen treffen wenn man darauf Wert legt .

Die Mehrheit trifft überhaupt keine Wahl , das ist mit ausgeprägter Ahnungslosigkeit nicht möglich !
Das läuft eher unter , Egal , hauptsache billig , hat Freigabe kipp rein und die Werkstatt wird es schon wissen , da nimmt die Mehrheit so gut wie keinen Einfluss drauf ein .
Man liest es doch hier auf MT täglich , Viele wissen nicht mal was für ein Öl im Motor ist , geschweige denn was überhaupt genau für ein Motor verbaut ist , alles nach dem 710er Deckel ist das große Unbekannte ! 😁

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