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Welches Motoröl?

Themenstarteram 25. Januar 2004 um 18:12

Hallo,

würd mal wissen wollen, was das beste Motoröl ist? Welche Erfahrungen habt ihr im Bezug auf Motoröl gemacht?

Gruß Gorge

Beste Antwort im Thema
am 1. März 2004 um 23:20

Also ich bin mal vor vielen Jahren einen alten Opel Rekord meines Bruders gefahren, der hatte die 100.000er Grenze längst überschritten. Als ich Öl nachkippen wollte, konnte ich vor lauter Siff die Gleitflächen der Nockenwellen kaum noch erkennen. Um meinem Bruder, bzw. seinem Wagen was Gutes zu tun, habe ich an der Tanke irgendein Vollsynthese-Zeugs gekauft und einen halben Liter reingeleert. Der Wagen lief daraufhin weicher und leiser. Ein paar Wochen später schraubte ich wieder den Öleinfülldeckel auf - und siehe da, die Nockenwellen waren so sauber, als ob der Motor fabrikneu wäre. Die Additive in diesem halben Liter Öl hatten gereicht, um alle Ablagerungen zu lösen.

Seitdem schwöre ich auf Vollsynthetik.

Meine Favoriten: Mobil 1, Shell Helix Ultra, Aral Supertronic und Total Quartz 9000, und zwar jeweils in der Visko-Klasse 0W-40 bzw. 5W-40.

Aber Achtung, nicht jedes Vollsynthetische ist gut:

Ich hab mal den Fehler gemacht, Poweroil aus dem Baumarkt zu kaufen, weils so schön billig war und hab damit einen Ölwechsel bei meinem damaligen Auto (Fiat Panda) gemacht. Obwohl vollsynthetisch, bildeten sich schwarze Schlieren im Öl als Vorläufer von Schwarzschlamm!

Das war mir eine Lehre, beim Öl spart man immer am falschen Ende.

Die Vorteile von Vollsyntheseöl liegen darin, dass es langlebiger ist als Mineralöl, seine guten Qualitäten länger behält, auch in Extremsituationen.

Diese Qualitäten wären z.B. eine bessere und schnellere Schmierwirkung, bessere Reinigungswirkung, besserer Oxidationsschutz des Motors vor aggressiven Säuren, die bei der Verbrennung entstehen und vieles mehr. Die Mehrkosten bei der Anschaffung haben sich manchmal innerhalb eines Ölwechselinvertalls amortisiert, da der Ölverbrauch geringer ist und man meist kein Öl nachfüllen muss zwischen den Ölwechsel.

Ich kenne einen, dessen Wagen soff 1 Liter Öl auf 1000 km, d. h. bis zu seinem Ölwechsel bei 15.000 km hat er 15 Liter Öl nachgekippt. Hauptsache, billiges Öl. Die Umwelt dankt! :-(

Ich konnte ihn nicht davon überzeugen, mal was anderes als 15W-40 zu probieren, weil das in seinem Handbuch stand. Und da stand auch, dass bis zu einem Liter pro 1000 Km normal sind. Also hat er fleissig nachgekippt. Manchen ist eben nicht zu helfen.

Um auch mal gleich mit ein paar weitverbreiteten Irrtümern aufzuräumen, sei noch erwähnt, dass man sehr wohl vollsynthetisches mit mineralischem Öl mischen kann, genauso wie verschiedene API- oder ACEA-Spezifikationen und auch verschiedene Viskositätsklassen. Ebenso stimmt es nicht, dass man bei Motoren nach einer gewissen Zeit nicht mehr von mineralisch auf vollsynthetisch umsteigen kann.

Wichtigtuer setzen eine Menge Hoaxes diesbezüglich in Umlauf, dahingehend, dass Motoren dann reihenweise an verstopften Ölleitungen eingehen oder sturzbachmässig das Öl verlieren, weil sich Dichtungen in Nichts auflösen, etc.

Naja, wer es glauben mag... der wird dann wahrscheinlich auch voller Dankbarkeit gute Bewertungen abgeben. Only bad news are good news.

Teilsynthetischen Ölen traue ich allein schon deswegen nicht über den Weg, weil sich rein theoretisch jedes Mineralöl, in dem sich auch nur ein einziger Tropfen Vollsynthetisches Öl befindet, teilsynthetisch nennen darf. Wie gross der jeweilige Anteil ist, steht nämlich wohlweisslich nirgends. Das riecht mir sehr nach Bauernfängerei.

Zu den API- und ACEA-Klassifikationen nur so viel: Ich halte sie für korrupt. Eine API-, genauso wie eine ACEA-Klassifikation ist käuflich. Beim American Petroleum Institiut z.B. bekommt man für 600 $ + Umsatzbeteiligung am Ölverkauf die Klassifikation verkauft. Zitat:

"Die Schmierstoffhersteller prüfen in Eigenverantwortung (Selbstzertifizierung) Ihre Produkte ab. Eine Listung bei API ist gegen Bezahlung entsprechender Lizenzgebühren (min. 600$ + Umsatzbeteiligung) möglich, und erlaubt die Nutzung des API-„Donut“. Eine Überprüfung der Schmierstoffqualität durch API wird im Unterschied zu den meisten Fahrzeugherstellerfreigaben aber nicht durchgeführt!", nachzulesen hier:

http://www.transalp.de/.../KFZ_schmierstoffe.pdf

Selbst die Schmierstoffhersteller machen kein Geheimnis daraus:

"Die Auslobung der API- und ACEA-Klassifikationen erfolgt weitestgehend in einem sogenannten Selbstzertifizierungssystem. Dem Schmierstoffhersteller wird es dabei selbst überlassen, die in eigener Regie durchgeführten Teste auszuloben.", nachzulesen hier:

http://www.castrol.de/.../m_klassifikation_3.html

Das erklärt auch, wie Billigsvollsynthesetöle (z.B. Poweroil aus dem Baumarkt) zu ihren API SL-Qualifikationen kommen.* (Fortsetzung im 2. Teil)

Eins vorneweg: Ich bin kein reicher Snob, sondern fahre jetzt eine 13 Jahre alte Klapperkiste (Citroen BX 16), gekauft vom Schrotthändler, doch mit 2 Jahren TÜV - und solange sollte das Teil noch halten. Dennoch, oder gerade deswegen, habe ich mal Mobil 1 ausprobiert.

Aber der Reihe nach: Der Motor hatte beim Kauf schon über 157.000 KM und die rabenschwarze Brühe tropfte kaum noch vom Ölmessstab, so sehr war sie eingedickt.

Also als erstes Öl gewechselt. Dazu kaufte ich für 22 € das LiquiMoly 10W-40 (Finger weg!) im 5 Literkanister. Der Motor klapperte ab und zu, und schon nach 5000 KM hatte sich am Öleinfülldeckel eine helle, wachsartige Schicht gebildet.

Jetzt kommts:

Da ich nach 5000 KM eh Öl nachfüllen musste und die freie Tankstelle dieses Mobil 1 (0W-40) für 12,50 € in der Literdose anbot, welches ich kurz vorher bei Esso für 19 € nochwas gesehen hatte, griff ich kurzentschlossen zu und kippte einen Liter in den Motor, um ihm was Gutes zu tun.

Was dann geschah, hat mich zuerst erschrocken: Auf dem Nachhauseweg qualmte mein Auto so stark aus dem Auspuff, dass ich dachte: "Na klasse, jetzt wird das gute teure Öl einfach verbrannt, vielleicht war es doch zu dünn?"

Aber am nächsten Tag hat sich das Qualmen nach dem Warmfahren gelegt und mir fiel auch auf, dass der Motor gar nicht mehr klapperte. Und je länger ich fuhr, umso weicher schien der Motor zu laufen. Nach ein paar Wochen öffnete ich den Öleinfülldeckel - und siehe da: Die helle, wachsartige Schicht war weg!

Das würde auch das kurzzeitige Qualmen erklären: Die Additive in dem guten Öl haben die Ablagerungen aufgelöst und diese wurden verbrannt.

Das Öl hat mich voll überzeugt: Der Motor läuft leiser, der Ölverbrauch hat abgenommen (vorher 1 Liter auf 5000 KM, jetzt nur noch ca. ein viertel Liter auf die gleiche Entfernung), ich schone somit die Umwelt und meinen Geldbeutel und meinen Motor.

Und das lediglich durch das Auffüllen von nur einem Liter Mobil 1! Wers nicht glaubt, solls ausprobieren!

Nochwas:

Vor dieser Mobil 1-Ölkur lief mein Wagen mit Müh und Not 170 km/h, obwohl 176 km/h im Brief stehen, jetzt jedoch fast 180! Ich erkläre mir das dadurch, dass die Kolbenringe in der Kolbennut mit Ölkohle verbacken waren, was zu schlechter Kompression und somit Leistungsverlust führte, die Additive in dem guten Öl die Ölkohle jedoch auflösten, die Kolbenringe dadurch frei wurden und nun zur Zylinderwandung hin wieder richtig abdichten. Fazit: Mehr Leistung und geringerer Ölverbrauch.

Was viele Motorölzusätze nur versprechen: Dieses Motoröl hält es.

Übrigens:

Mobil 1 (0W-40) ist Erstbefüllöl bei Porsche, Aston Martin und AMG! Lasst euch also nicht kirre machen von Leuten, die Bedenken haben, dass bei so einem dünnen Öl der Schmierfilm reissen könnte.

Ebenso gehört ins Reich der Fabeln, dass man bei einem Motor mit hoher Laufleistung kein vollsynt. Öl benutzen sollte, wegen evtl. Verstopfung von Ölkanälen durch losgelöste Ablagerungen. Die gute Dispergierwirkung bewirkt eine Feinstverteilung, welche die Fremdstoffe in Schwebe hält und somit besteht diese Gefahr nicht. Ansonsten wäre Mobil (US-Firma) in den USA längst im Zuge von Schadensersatzprozessen Pleite gegangen.

Merke:

Kein Auto geht an zu gutem Öl kaputt, sondern an zu schlechtem – und kein Auto hat zu viele Kilometer, um ihm gutes Öl zu gönnen!

Im Gegenteil, je mehr Kilometer auf der Uhr stehen, umso nötiger ist gutes Öl, umso dankbarer reagiert der Motor darauf. Da kann das gute Motoröl dann zeigen, was in ihm steckt.

Und wenn jetzt der Einwand kommt:

„Aber im Handbuch meines alten Golf, meines Ford Granada, meines Opel Rekord, meines sonstwas steht doch 15W-40!!“, dann soll sich derjenige bitte mal daran erinnern, ob es damals, als diese Autos konstruiert wurden, es überhaupt 0W-40er Öle gab. Was es damals nicht gab, kann logischerweise auch nicht im Handbuch stehen! Das ist so, als würde ein Arzt es ablehnen, moderne Arzneimittel zu verschreiben, weil es zu Zeiten seines Studiums diese nicht gab.

Was ich auch nicht mehr hören kann, sind die gutgemeinten Ratschläge einiger selbsternannter Spezialisten: „Bleib einfach bei dem Öl, das vorher drin war“ (und wenn’s die letzte Brühe war…)

Ich jedenfalls habe es mir abgewöhnt, mit solch ewiggestrigen Zeitgenossen zu diskutieren, die nach dem Motto zu gehen scheinen: „Was der Bauer nicht kennt, isst er nicht!“

Natürlich ist es diesen auch ein Gräuel, Vollsynthetiköl mit Mineralöl zu mischen, 10W-40er mit 0W-40er, verschiedene Güteklassen, etc.

Tja, was soll ich sagen, die scheinen ein ideologisches Problem damit zu haben, so in etwa: Nurr rrasserreines Öl darrf in meinem Motorr sein, jawollja!!!

Nun gut, ich glaube, ich schweife etwas ab... ;-)

Fakt ist, alle Motoröle sind miteinander mischbar, und Fakt ist, dass beim Auffüllen mit besserem Öl sich die Qualität verbessert und beim Mischen mit schlechterem Öl sich verschlechtert. Klar, eine komplette Füllung mit besserem Öl ist das Optimum. Aber in meinem Fall ist das eh nicht nötig, denn ich fahre keinen Aston-Martin Sportwagen, sondern eine alte Franzosenschaukel.

Und dafür reichen die Additive, die in einem Liter Mobil 1 drin sind. Und dafür reicht auch mein Geldbeutel.** (-->)

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am 31. Dezember 2004 um 9:16

Oldtimer - Spezialöl nötig oder lieber gutes modernes?

 

Hallo,

selbst billigste moderne Motoröl sind sicher um Welten besser, als das war vor Jahrzehnten auf dem Markt war. Es wird immer behauptet, daß moderne Öle für Öldtimer schlecht seien.

Mir geht es um Motoren Ende 50er / Anfang 60er!

Die Dichtungen würden das nicht vertragen und daß die modernen Öle den Dreck in der Schwebe halten, sei auch schlecht, da die Öldtimer kaum wirksame Ölfilter hätten. Diese Motoren seien auf Ölschlammbildung angewiesen. Ganz alte Motoren sollen Lagermetalle enthalten, die von den Additiven angegriffen werden.

Außerdem seinen die meisten Öle für Oldtimer zu dünn (große Lagerspaltmaße), man soll nicht unter 20Wxx gehen.

Manche empfehlen ein normales mineralischen 15W40 zu nehmen, auf keinen Fall ein synthetisches Öl. Das leuchtet mir nicht so recht ein, denn wenn es um Dichtungsvertäglichkeit geht, warum soll ein mineralisches Öl da besser sein?

Wieder ander sagen, es muß ein spezielles Oldtimeröl sein. Da gibt es die Firma Miller Oil, die eine ganze Palette anbietet, speziell auf die verschiedenen Baujahre abgestimmt. Die Öle sind nicht sehr teuer, aber taugen sie auch was? Die hätten sogar ein spezielles Dieselöl.

Mein Oldtimer ist ein alter LKW mit einem luftgekühlen Deutzmotor, Bj. 63. Der hat einen Spaltfilter mit Filterweite 0,1mm und eine Ölschleuder im Nebenstrom (damit steuert Deutz den Kühlluftgebläse).

Also was für ein Öl soll ich nehmen?

Ach ja, bei meinen geringen Jahresfahrleistungen von 3 tkm und der gewaltigen Ölfüllmenge von 25 Litern ist wohl das Thema Ölalterung sekundär.

Herzliche Grüße,

Bernhard

am 31. Dezember 2004 um 9:49

Re: Anfrage zu Freigabe 503 00,506 00 & 506 01

 

Zitat:

Original geschrieben von Passat35i16V150

Kann ich ein 0W-30 Öl mit den VW Freigaben:

503 00, 506 00 & 506 01,

SAE0W-30 HTHS 3.0,

ACEA A1/B1

für meinen Passat 35i 16V 150PS (Benzin) Bj.94 für den Ölwechsel nehmen ?

Im Handbuch steht nur was von 500 00 & 501 01.

Verwende dieses Öl nicht! Es handelt sich bereits um eines mit abgesenktem HTHS-Wert. Den Verkraftet der 94er Motor nicht. Auch das ACEA-Profil A1 dürfte nicht ausreichend sein für diesen Motor. Es erfüllt zwar die LL-Normen, ist aber für Motoren, die nicht speziell dafür angepaßt sind schädlich.

Verwende lieber ein Öl, das Sterndoktor empfohlen hat:

z.b. LM 5W-40 oder Mobil 1 0W-40, 5W-50.

@VW-Hawky: Klasse Idee! Das gibt den Preis für erweitertes Mitdenken. :)

Re: Re: Anfrage zu Freigabe 503 00,506 00 & 506 01

 

Zitat:

Original geschrieben von Juppomat

@VW-Hawky: Klasse Idee! Das gibt den Preis für erweitertes Mitdenken. :)

Oder besser noch, das goldene Ölkännchen :)

Erstmal GESUNDES NEUES Euch allen!

@ VW-Hawky: Klasse Idee von Dir und Hut ab, da ich mich selbst durch, allerdings schon vor Monaten, alle Beitrage gelesen hab, weiß ich, was für ne Arbeit dies ist.

@ Bernhard: Für Oldis gibt es im Fachhandel spezielles Oldtimeröl, welches absolut frei von Additiven ist. Dieses würde ich allen anderen Ölen vorziehen. Du erwähntest es ja bereits, Miller Oil.

Ich denke, das es aber auf den Motor im einzelnen ankommt, welches Öl er benötigt, denn ein 300er aus nem Flügeltürer hat andere Bedürfnisse als ein Deutz-Diesel.

am 3. Januar 2005 um 13:51

Super -Thread, allerdings auf die Schnelle etwas viel.

Meine Situation:

Volvo 855, 2.5l Benziner (103kW), 160tkm, letztes Service mit Ölwechsel bei 150tkm, 10w40.

Ich war die ganze Zeit der Meinung, bei 160tkm den nächsten Servicetermin zu haben, irgendwie habe ich dauernd vergessen, mal wieder nach dem Ölstand zu sehen. Vor einer Woche dann habe ich mal nachgesehen, der Stand war nahe Minimum ...

Ich wurde krank, meine Freundin fuhr mit dem Wagen weg, ich trug ihr auf, an der Tankstelle (Feiertage ...) Öl nachzufüllen. Die Tanke hatte nur 15W40, angesichts der Tatsache, daß ich ja glaubte, nur ein paar Tage damit zu fahren (bis zum Service), und daß ich mir dachte, lieber 15w40 als gar kein Öl, habe ich zugestimmt, einen Liter davon nachzufüllen.

Heute suche ich das Serviceheft raus und komme drauf, daß das Service ja erst bei 165tkm ist. Mein Werkstättenmann meint, ich könne noch bis zum Service mit dieser Mischung fahren, solange ich eben darauf achte, daß ich nie unters Minimum falle, ein zusätzliches Nachfüllen von 10w40 hält er nicht für gut.

Ich würde bis 163 tkm so fahren und dann Service machen, was ist davon zu halten?

Soll ich gleich Ölwechsel machen?

Bitte um beruhigende Infos ;-)

Danke, Stefan.

Das ist gar kein Problem!

Alle Öle die gängigen Normen erfüllen sind untereinander mischbar, das ist Vorschrift.

Die Gesammtqualität deiner Ölfüllung im Volvo ist durch die Beigabe von 15w40 zwar etwas herabgesetzt aber das ist nicht schlimm. Es stellt sich eine Mischqualität abhänging von den Mengen ein, es ist nicht so das ein wenig 15w40 eine Füllung mit 10w40 ganz auf 15w40 "herunterziehen" würde. Kannst also ruhig noch bis zum regulären Service warten und auch weiterhin 10w40 nachfüllen falls notwendig.

am 6. Januar 2005 um 12:34

Also ich glaube, daß es beim Öl sehr stark auf die Einsatzbedingungen und den Motor ankommt. Ich will mal schreiben, was ich mit meinem inzwischen verstorbenen Opel Omega A 2.0i angestellt habe. Ich will keinem raten, er soll es genauso machen:

Gekauft habe ich den mit 34 tkm Laufleistung 1989, war kanpp 3 Jahre alt und hat nur 50% vom Neupreis gekostet. Ich habe ihn nur wegen dem Preis gekauf und weil er so groß war, aber eigentlich habe ich ihn schon bald gehaßt.

Gewartet und repariert habe ich ihn selber. Ich habe ihn praktisch nur Langstrecke gefahren (ich mußte damals täglich 70 km einfache Strecke zur Arbeit fahren). Öl hab ich das billigste minralische Valvoline 15W40 genommen. Öl- und Filterwechsel habe ich immer gemacht, wenn das Minimum erreicht war - das war nach 45 tkm bis 70 tkm und 1,5 - 2,5 Jahren erreicht (also minimalster Ölverbrauch). Nach 360 tkm auf dem Tacho habe ich ihn im zarten Alter von knapp 14 Jahren einem Schrotthändler zu treuen Händen übergeben, auf daß seine Atome in neuer Form die Menschheit mobil halten :-). Der TÜV stand an und da wäre einiges zu machen gewesen. Der Motor lief enwandfrei, der Wagen erreichte nach wie vor seine Höchstgeschwindigkeit und eine bei 350 tkm gemachte Kompressionsprüfung ergab Werte zwischen 13,5 und 14 bar.

Ich will nicht sagen: macht es genau so. Aber man sieht, was möglich ist, wenn man einen Motor hat, der dem Öl wenig abverlangt und das Einsatzprofil das Öl schohnt. So muß man auch die ganzen Tests mit den Nebenstromfiltern sehen (Trabold & Co) - 100 tkm ohne Ölwechsel und Motorschaden - das ist sicher möglich, aber wahrscheinlich wäre es ohne Nebenstromfilter genauso gut gegangen.

Herzliche Grüße,

Bernhard

@Sterndocktor

endlich mal jemand der Ahnung hat in Theorie UND Praxis. Und außerdem bereit ist an Interessierte dieses Wissen weiterzugeben (mit bemerkenswerter Ausdauer bei wiederkehrenden Fragen, Respekt)

Nachdem ich mir die Ölthreads durchgelesen habe, brennen mir noch einige Fragen auf der Zunge, die aber bestimmt die anderen auch interessieren. Teilweise meine Fahrzeuge betreffend, teilweise allgemein.

Fahrzeuge im Haushalt:

Golf II TD LLK 59 kw/80 PS, Bj. 91, gekauft mit 140.000 km, heute 320.000 km. Über 5-10 °C als Kraftstoff ca. 50 % (recyceltes) Pflanzenöl (kein RME). Der Kraftstoff wird durch Kühlwasser (Wärmetauscher) vorgeheizt. Alle 15.000 km LM Diesel High Tech 5W-40 u. LM MOS2, vorher immer LM Ölschlammspülung nur 1x Motor Clean bei ca. 200.000 km, Getriebeöl bisher nicht gewechselt, hab aber ein schlechtes Gewissen und werde bald wechseln. Motor, Getriebe, ESP, Turbo (wassergekühlt!) keine Probs. Öl zukünftig ?

Corsa B 1.2 33 kW/45 PS, Bj. 94, 67.000 km, hat 1x pro Jahr irgendein vollsynthetisches Shell von der Opel-Werkstatt bekommen, ab jetzt mach ich das selbst und würde Mobil 1 5W-50 nehmen. Das Maschinchen kriegt manchmal auch längere Autobahnetappen. Nach Überbrückung vom AGR ruckelt er zwar nicht mehr so, aber er zieht SCHLECHTER???

Kawasaki GPZ 900R, Bj. 88, mit 58.000 km gekauft, heute 85.000 km. Bekommt am Ende jeder Saison Motul 3000 4T 20W-50. Vor jedem Ölwechsel LM Ölschlammspülung, nach Ölwechsel ca. 60 ml MOS2 (Rat von LM, keine Hotline). Kupplung hat keinen spürbaren Schlupf. Öl zukünftig?

Yamaha XV 750 SE Special, Bj. 84, 70.000 km (Mama der Virago), Sommer 2003 Ölwechsel von Yamaha (keine Ahnung welches) seitdem stillgelegt. Öl zukünftig?

Kürzlich verkauft: 911er Carrera 3,2, Bj. 87, jedes Frühjahr Castrol RS Racing Synthec 10W-60 (13 Liter Motoröl, 10 Liter bei Wechsel!). Ölwechsel immer im Frühjahr, weil er bei längerer Standzeit massig an Öl verloren hat. Gute Wahl gewesen? Ich mein das Öl.

Vor 2-3 Jahren hatte ich zwei längere Telefonate mit einem Herrn von LM. Es war definitiv keine Hotline! Er riet mir zur Ölschlammspülung bei Auto und Motorrad. Er sagte, dass Motor Clean mehr für synthetische Öle sei und außerdem agressiver zu Werke geht als die Ölschlammspülung. Außerdem empfahl er mir MOS2. Von MOS2 weiß ich, dass es im Triebwerksbau/Fahrzeugbau auch eingesetzt wird (allerdings nicht genau wofür, vielleicht bei Fetten). Von Motor Protect keine rede. Vielleicht gab es das damals noch nicht. Ich bin diesem Rat gefolgt, weil ich es nicht besser wusste.

Fragen zu Autos:

„Pumpe Düse Öl“ braucht besondere Druckstabilität las ich, Mobil 1 usw. sind dafür nicht geeignet. Die PD geeigneten Öle werden in den anderen wichtigen Eigenschaften aber von Mobil 1 usw. weit übertroffen. Anscheinend reichen die viel gelobten EP-Additive vom Mobil 1 dafür nicht aus. Sind es auch noch andere Additive? Kann man speziell für die PD-Druckstabilität nicht selbst weitere Additive hinzufügen, z. B. noch MotorProtect von LM? (Wenn VW-Garantie egal) Welches ist das beste PD-Öl. Mit VW-Garantie und ohne.

„Valvetronic“ benötigt LL-01FE. Was genau benötigt die Valvetronic? Der abgesenkte HTHS-Wert dürfte es nicht sein. Ähnliche Situation wie bei PD. Bestes Öl?

Als ich in meinem Golf II einmal anderes Motoröl hatte, brauchte er deutlich mehr Öl. Mit Diesel High Tech ca. 0,25 Liter/1000 km. Die erste Wahl müsste eigentlich LM Diesel Synthoil sein, auch wegen des geringen Verdampfungsverlustes. Wäre eine halbe Flasche Motor Protect dazu ok? (Hälfte wegen der anscheinend x-fach höheren Konzentration als bei Mobil 1 oder doch ruhig ganze Flasche?) Wie wäre (immer 100%-Lösung vorausgesetzt, Preis egal) 50% Mobil 1 0W-40 Turbo Diesel und 50% Mobil 1 5W-50 (Mobil 1 Turbo Diesel 5W-50 gibt laut Mobil-Seite nicht). Da das 5W-50 ja gerade so eben ein 50er ist wäre es dann ein 40er im oberen Bereich. Reichen die Zusätze speziell für Diesel vom 50% des 0W-40 aus? Wäre dies besser als LM Diesel Syntoil mit Motor Protect? Diese beiden Varianten wären ja evtl. für sehr viele Diesel, die schon ein wenig Öl verbrauchen interessant, weil das Mobil 1 0W-40 ja einen deutlich höheren Verdampfungverlust hat als das Mobil 1 5W-50.

Motorräder mit Ölbadkupplung (für Motorräder m. Trockenkupplung Öl wie bei Autos?):

Was gibt es bei Motorradölen für Normen? Ich kenne nur JASO… und Harley Freigabe. Warum sollte Motor Clean nicht genommen werden? Ist es schädigend für Kupplung und/oder Getriebe?

Ölwechsel sollte man meines Wissens vor der Winterpause machen, weil das Öl Säure bildet und die Werkstoffe im Motor angreift. Ist das der Grund? Bei längerer Stilllegung (über mehrere Jahre, auch beim Auto) ein spezielles Öl verwenden und bei Wiederinbetriebnahme erneuter Ölwechsel evtl. mit zusätzlicher Reinigung? Oder noch zusätzliche Maßnahmen?

Motorradöle haben anscheinend nicht so viele Reibwertverminderer, damit die Kupplung keinen Schlupf hat. Jetzt sind aber ausgerechnet diese Zusätze für die Motorlebensdauer sehr wichtig. Kann man herausfinden in welchem Öl wie viele davon enthalten sind und sich dann nach oben arbeiten, bis die Kupplung Schlupf hat? Oder Motor Protect in kleinen Mengen immer weiter erhöhen. Kann es leichten Schlupf der Kupplung geben, den man als Fahrer nicht wahrnehmen kann? Sollte man nur noch BMW fahren? Ok, jetzt übertreibe ich…

Ich kenne einige die gerade bei Motorrädern kein vollsynt. Öl nehmen wollen, weil die Ölhersteller am Anfang das Problem mit der Kupplung nicht in den Griff bekommen haben.

Bei meiner Kawa soll es teilweise massive Öldruckprobleme beim Gaswegnehmen bei hohen Drehzahlen geben. Gleichzeitig soll es auch Fertigungsprobleme bei einer Ölbohrung in Zusammenhang mit der Montage der Ölwanne gegeben haben. Daher kommen große Teile der GPZ-Gemeinde und mein Kawa Händler zu dem Rat: Fahr 20W-50, kein 10W-40, dann gibt’s da kein Problem. Dann mache ich das halt, aber zufrieden bin ich damit nicht. 20W… ist schon nicht so toll, aber ich fahr sie immer schön vorsichtig warm und auch fast immer längere Strecken. Die Kawa hat allerdings einen ungeregelten Ölkühler. Wer so etwas konstruiert. Die Regelung haben bestimmt die Zahlenschubser wieder eingespart.

Kraftstoffe:

Vor ein paar Jahren hat mich Pflanzenöl brennend interessiert. Auch in dem Bereich gibt es viele Leute, die viel erzählen. Und sogar einige von denen die mit Umbauten ihr Geld verdienen haben teilweise mal gerade Halbwissen. Bis jetzt bin ich ca. 200.000 km (auch vor dem Golf) mit Minimalumbau problemlos gefahren. Nur Wärmetauscher für Kraftstoff und 2 mm längere Glühkerzen, keine Veränderung des Förderbeginns, usw. Heute mache ich es eigentlich nur noch, weil der Motor viel besser als mit Diesel läuft. Ruhigerer Motorlauf, mehr Drehmoment im unteren Drehzahlbereich, usw. Nun zum Thema: Schmiert das Pflanzenöl die ESP, Düsen usw. ähnlich gut wie 2T Motoröl. Wie viel höher wird die ESP belastet. Sichtbaren Pflanzenöleintrag im Motoröl habe ich bisher nicht feststellen können. Könnte das Pflanzenöl irgendwelche Ablagerungen hinterlassen, Harze oder ähnliches? Würde man die wenn überhaupt mit der LM Produktpalette wieder wegbekommen?

Additive:

Sollte man Ölverlust-Stop nur verwenden, wenn der Motor sifft oder auch nach einer bestimmten Zeit zur Regenerierung der Wellendichtringe und Dichtungen. Gibt es auch negative Wirkungen?

Bei einigen Fahrzeugen verbleibt einiges an Öl beim Wechsel in Ölkühlern. Bei Porsche gleich 3 Liter, bei BMW´s und anderen mit geregeltem Ölkühler vielleicht 0,5 Liter. Bis zu welcher Menge kann denn z.B. Motor Clean im Motor verbleiben? Eigentlich dürfte doch gar nichts im Motor bleiben.

Lagerung:

Ich las, dass man Öl nur 0,5 bis 1 Jahr lagern sollte, auch in geschlossenem Zustand. Wo kann man bei Öl und LM-Additiven sehen, wann die hergestellt wurden? Gilt das auch für Motor Protect, Motorclean, usw.

Literatur/Links:

Wo findet man die verschiedenen Normen der Fahrzeughersteller? Sind die irgendwo zugänglich? Wie sieht es mit den Datenblättern der Öle aus? Gibt es ein/mehrere Buch/Bücher, die zu empfehlen sind? Links im WWW?

Das waren jetzt ganz schön viele Fragen auf einmal. Ich wäre schon dankbar, wenn nur einige davon beantwortet werden. Anregungen/Diskussionen von anderen sind natürlich auch willkommen.

Gruß Kristof

Bis zu welcher Oeltemp. kann man den Motor eigentlich gefahrlos abstellen ohne ihn kalt fahren zu müssen Sauger wie Turbo ????

am 8. Januar 2005 um 10:11

Die Öltemperatur, die auf der Anzeige steht, spielt dafür praktisch keine Rolle. Wichtig ist nur, wie heiss die kritischen Bauteile des Motors sind. Wenn du das Öl in einem 800° heissen Turbo stehen lässt, dann ist es nebensächlich, ob das Öl vorher 90° oder 130° hatte.

Zitat:

Original geschrieben von baloo

Die Öltemperatur, die auf der Anzeige steht, spielt dafür praktisch keine Rolle. Wichtig ist nur, wie heiss die kritischen Bauteile des Motors sind. Wenn du das Öl in einem 800° heissen Turbo stehen lässt, dann ist es nebensächlich, ob das Öl vorher 90° oder 130° hatte.

Okay danke und wie ist das beim Sauger ich fahr z.B. nen Passat VR6 und hab Angst den anzustellen wenn der noch über 100° Oeltemp. hat.

am 8. Januar 2005 um 11:35

Ich würde beim VR6 vermuten, dass der Kopf durch die langen Abgaskanäle recht warm wird, aber hat der Motor nicht sowieso eine elektrische Kühlmittelpumpe, die nachläuft? Das würde das "Nachheizen" im abgestellten Zustand schon ziemlich einschränken.

Ich kenne zwar den VR6 nicht im Detail, aber solange du nicht gerade 10 Minuten lang 230 fährst und dann direkt von der linken Spur auf eine Raststätte fährst, dürftest du eigentlich keine Probleme kriegen. Für Turbomotoren gibt es Timer, die den Motor im Standgas nachlaufen lassen, nachdem der Zündschlüssel rausgezogen wurde, und nach sportlichen Fahrten sind selbst in dem Bereich Nachlaufzeiten von mehr als 90 Sekunden eher ungewöhnlich.

@Sterndoktor

Audi TT 1.8T 132Kw

Welches Öl sollte ich bei der nächsten Inspektion (Longlife) verwenden,

freigegeben ist das 503 00 / 0w30 was ja einen abgesenkten HTHS von 3.0 hat, was hat es mit dem Öl 503 01 auf sich das nur für die 153Kw Turbos verwendet wird, wäre es vielleicht besser dieses Öl zu nehmen oder sollte ich ganz auf ein 15000Km Intervall wechseln und z.B. ein 0W-40 nehmen?

Norman

Habe gerade alles gelesen, war nach 6h fertig also nix! Erstma großes lob an die meisten, besonders klar sterndoktor für die qualität der Beiträge!

Habe nun eine weitere Frage: Im Zubehörhandel Gibt es Magnete welche am Ölfilter befestigt werden um so Metallabrieb aus dem Öl zurück zu halten. MB hatte sowas ähnliches glaube ich mal in der Ölwanne verbaut. Ist sowas sinnvoll für den Motor oder eher nur sinnvoll für die Bilanzen der Firmen die daran verdienen?

Wenn man Metallspäne im Öl hat würde ich lieber in andere Dinge investieren als in einen Magneten ;)

Metallspäne darf es im Öl nicht geben, sind welche da so ist im Motor irgendetwas nicht in Ordnung.

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