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Welches Motoröl?

Themenstarteram 25. Januar 2004 um 18:12

Hallo,

würd mal wissen wollen, was das beste Motoröl ist? Welche Erfahrungen habt ihr im Bezug auf Motoröl gemacht?

Gruß Gorge

Beste Antwort im Thema
am 1. März 2004 um 23:20

Also ich bin mal vor vielen Jahren einen alten Opel Rekord meines Bruders gefahren, der hatte die 100.000er Grenze längst überschritten. Als ich Öl nachkippen wollte, konnte ich vor lauter Siff die Gleitflächen der Nockenwellen kaum noch erkennen. Um meinem Bruder, bzw. seinem Wagen was Gutes zu tun, habe ich an der Tanke irgendein Vollsynthese-Zeugs gekauft und einen halben Liter reingeleert. Der Wagen lief daraufhin weicher und leiser. Ein paar Wochen später schraubte ich wieder den Öleinfülldeckel auf - und siehe da, die Nockenwellen waren so sauber, als ob der Motor fabrikneu wäre. Die Additive in diesem halben Liter Öl hatten gereicht, um alle Ablagerungen zu lösen.

Seitdem schwöre ich auf Vollsynthetik.

Meine Favoriten: Mobil 1, Shell Helix Ultra, Aral Supertronic und Total Quartz 9000, und zwar jeweils in der Visko-Klasse 0W-40 bzw. 5W-40.

Aber Achtung, nicht jedes Vollsynthetische ist gut:

Ich hab mal den Fehler gemacht, Poweroil aus dem Baumarkt zu kaufen, weils so schön billig war und hab damit einen Ölwechsel bei meinem damaligen Auto (Fiat Panda) gemacht. Obwohl vollsynthetisch, bildeten sich schwarze Schlieren im Öl als Vorläufer von Schwarzschlamm!

Das war mir eine Lehre, beim Öl spart man immer am falschen Ende.

Die Vorteile von Vollsyntheseöl liegen darin, dass es langlebiger ist als Mineralöl, seine guten Qualitäten länger behält, auch in Extremsituationen.

Diese Qualitäten wären z.B. eine bessere und schnellere Schmierwirkung, bessere Reinigungswirkung, besserer Oxidationsschutz des Motors vor aggressiven Säuren, die bei der Verbrennung entstehen und vieles mehr. Die Mehrkosten bei der Anschaffung haben sich manchmal innerhalb eines Ölwechselinvertalls amortisiert, da der Ölverbrauch geringer ist und man meist kein Öl nachfüllen muss zwischen den Ölwechsel.

Ich kenne einen, dessen Wagen soff 1 Liter Öl auf 1000 km, d. h. bis zu seinem Ölwechsel bei 15.000 km hat er 15 Liter Öl nachgekippt. Hauptsache, billiges Öl. Die Umwelt dankt! :-(

Ich konnte ihn nicht davon überzeugen, mal was anderes als 15W-40 zu probieren, weil das in seinem Handbuch stand. Und da stand auch, dass bis zu einem Liter pro 1000 Km normal sind. Also hat er fleissig nachgekippt. Manchen ist eben nicht zu helfen.

Um auch mal gleich mit ein paar weitverbreiteten Irrtümern aufzuräumen, sei noch erwähnt, dass man sehr wohl vollsynthetisches mit mineralischem Öl mischen kann, genauso wie verschiedene API- oder ACEA-Spezifikationen und auch verschiedene Viskositätsklassen. Ebenso stimmt es nicht, dass man bei Motoren nach einer gewissen Zeit nicht mehr von mineralisch auf vollsynthetisch umsteigen kann.

Wichtigtuer setzen eine Menge Hoaxes diesbezüglich in Umlauf, dahingehend, dass Motoren dann reihenweise an verstopften Ölleitungen eingehen oder sturzbachmässig das Öl verlieren, weil sich Dichtungen in Nichts auflösen, etc.

Naja, wer es glauben mag... der wird dann wahrscheinlich auch voller Dankbarkeit gute Bewertungen abgeben. Only bad news are good news.

Teilsynthetischen Ölen traue ich allein schon deswegen nicht über den Weg, weil sich rein theoretisch jedes Mineralöl, in dem sich auch nur ein einziger Tropfen Vollsynthetisches Öl befindet, teilsynthetisch nennen darf. Wie gross der jeweilige Anteil ist, steht nämlich wohlweisslich nirgends. Das riecht mir sehr nach Bauernfängerei.

Zu den API- und ACEA-Klassifikationen nur so viel: Ich halte sie für korrupt. Eine API-, genauso wie eine ACEA-Klassifikation ist käuflich. Beim American Petroleum Institiut z.B. bekommt man für 600 $ + Umsatzbeteiligung am Ölverkauf die Klassifikation verkauft. Zitat:

"Die Schmierstoffhersteller prüfen in Eigenverantwortung (Selbstzertifizierung) Ihre Produkte ab. Eine Listung bei API ist gegen Bezahlung entsprechender Lizenzgebühren (min. 600$ + Umsatzbeteiligung) möglich, und erlaubt die Nutzung des API-„Donut“. Eine Überprüfung der Schmierstoffqualität durch API wird im Unterschied zu den meisten Fahrzeugherstellerfreigaben aber nicht durchgeführt!", nachzulesen hier:

http://www.transalp.de/.../KFZ_schmierstoffe.pdf

Selbst die Schmierstoffhersteller machen kein Geheimnis daraus:

"Die Auslobung der API- und ACEA-Klassifikationen erfolgt weitestgehend in einem sogenannten Selbstzertifizierungssystem. Dem Schmierstoffhersteller wird es dabei selbst überlassen, die in eigener Regie durchgeführten Teste auszuloben.", nachzulesen hier:

http://www.castrol.de/.../m_klassifikation_3.html

Das erklärt auch, wie Billigsvollsynthesetöle (z.B. Poweroil aus dem Baumarkt) zu ihren API SL-Qualifikationen kommen.* (Fortsetzung im 2. Teil)

Eins vorneweg: Ich bin kein reicher Snob, sondern fahre jetzt eine 13 Jahre alte Klapperkiste (Citroen BX 16), gekauft vom Schrotthändler, doch mit 2 Jahren TÜV - und solange sollte das Teil noch halten. Dennoch, oder gerade deswegen, habe ich mal Mobil 1 ausprobiert.

Aber der Reihe nach: Der Motor hatte beim Kauf schon über 157.000 KM und die rabenschwarze Brühe tropfte kaum noch vom Ölmessstab, so sehr war sie eingedickt.

Also als erstes Öl gewechselt. Dazu kaufte ich für 22 € das LiquiMoly 10W-40 (Finger weg!) im 5 Literkanister. Der Motor klapperte ab und zu, und schon nach 5000 KM hatte sich am Öleinfülldeckel eine helle, wachsartige Schicht gebildet.

Jetzt kommts:

Da ich nach 5000 KM eh Öl nachfüllen musste und die freie Tankstelle dieses Mobil 1 (0W-40) für 12,50 € in der Literdose anbot, welches ich kurz vorher bei Esso für 19 € nochwas gesehen hatte, griff ich kurzentschlossen zu und kippte einen Liter in den Motor, um ihm was Gutes zu tun.

Was dann geschah, hat mich zuerst erschrocken: Auf dem Nachhauseweg qualmte mein Auto so stark aus dem Auspuff, dass ich dachte: "Na klasse, jetzt wird das gute teure Öl einfach verbrannt, vielleicht war es doch zu dünn?"

Aber am nächsten Tag hat sich das Qualmen nach dem Warmfahren gelegt und mir fiel auch auf, dass der Motor gar nicht mehr klapperte. Und je länger ich fuhr, umso weicher schien der Motor zu laufen. Nach ein paar Wochen öffnete ich den Öleinfülldeckel - und siehe da: Die helle, wachsartige Schicht war weg!

Das würde auch das kurzzeitige Qualmen erklären: Die Additive in dem guten Öl haben die Ablagerungen aufgelöst und diese wurden verbrannt.

Das Öl hat mich voll überzeugt: Der Motor läuft leiser, der Ölverbrauch hat abgenommen (vorher 1 Liter auf 5000 KM, jetzt nur noch ca. ein viertel Liter auf die gleiche Entfernung), ich schone somit die Umwelt und meinen Geldbeutel und meinen Motor.

Und das lediglich durch das Auffüllen von nur einem Liter Mobil 1! Wers nicht glaubt, solls ausprobieren!

Nochwas:

Vor dieser Mobil 1-Ölkur lief mein Wagen mit Müh und Not 170 km/h, obwohl 176 km/h im Brief stehen, jetzt jedoch fast 180! Ich erkläre mir das dadurch, dass die Kolbenringe in der Kolbennut mit Ölkohle verbacken waren, was zu schlechter Kompression und somit Leistungsverlust führte, die Additive in dem guten Öl die Ölkohle jedoch auflösten, die Kolbenringe dadurch frei wurden und nun zur Zylinderwandung hin wieder richtig abdichten. Fazit: Mehr Leistung und geringerer Ölverbrauch.

Was viele Motorölzusätze nur versprechen: Dieses Motoröl hält es.

Übrigens:

Mobil 1 (0W-40) ist Erstbefüllöl bei Porsche, Aston Martin und AMG! Lasst euch also nicht kirre machen von Leuten, die Bedenken haben, dass bei so einem dünnen Öl der Schmierfilm reissen könnte.

Ebenso gehört ins Reich der Fabeln, dass man bei einem Motor mit hoher Laufleistung kein vollsynt. Öl benutzen sollte, wegen evtl. Verstopfung von Ölkanälen durch losgelöste Ablagerungen. Die gute Dispergierwirkung bewirkt eine Feinstverteilung, welche die Fremdstoffe in Schwebe hält und somit besteht diese Gefahr nicht. Ansonsten wäre Mobil (US-Firma) in den USA längst im Zuge von Schadensersatzprozessen Pleite gegangen.

Merke:

Kein Auto geht an zu gutem Öl kaputt, sondern an zu schlechtem – und kein Auto hat zu viele Kilometer, um ihm gutes Öl zu gönnen!

Im Gegenteil, je mehr Kilometer auf der Uhr stehen, umso nötiger ist gutes Öl, umso dankbarer reagiert der Motor darauf. Da kann das gute Motoröl dann zeigen, was in ihm steckt.

Und wenn jetzt der Einwand kommt:

„Aber im Handbuch meines alten Golf, meines Ford Granada, meines Opel Rekord, meines sonstwas steht doch 15W-40!!“, dann soll sich derjenige bitte mal daran erinnern, ob es damals, als diese Autos konstruiert wurden, es überhaupt 0W-40er Öle gab. Was es damals nicht gab, kann logischerweise auch nicht im Handbuch stehen! Das ist so, als würde ein Arzt es ablehnen, moderne Arzneimittel zu verschreiben, weil es zu Zeiten seines Studiums diese nicht gab.

Was ich auch nicht mehr hören kann, sind die gutgemeinten Ratschläge einiger selbsternannter Spezialisten: „Bleib einfach bei dem Öl, das vorher drin war“ (und wenn’s die letzte Brühe war…)

Ich jedenfalls habe es mir abgewöhnt, mit solch ewiggestrigen Zeitgenossen zu diskutieren, die nach dem Motto zu gehen scheinen: „Was der Bauer nicht kennt, isst er nicht!“

Natürlich ist es diesen auch ein Gräuel, Vollsynthetiköl mit Mineralöl zu mischen, 10W-40er mit 0W-40er, verschiedene Güteklassen, etc.

Tja, was soll ich sagen, die scheinen ein ideologisches Problem damit zu haben, so in etwa: Nurr rrasserreines Öl darrf in meinem Motorr sein, jawollja!!!

Nun gut, ich glaube, ich schweife etwas ab... ;-)

Fakt ist, alle Motoröle sind miteinander mischbar, und Fakt ist, dass beim Auffüllen mit besserem Öl sich die Qualität verbessert und beim Mischen mit schlechterem Öl sich verschlechtert. Klar, eine komplette Füllung mit besserem Öl ist das Optimum. Aber in meinem Fall ist das eh nicht nötig, denn ich fahre keinen Aston-Martin Sportwagen, sondern eine alte Franzosenschaukel.

Und dafür reichen die Additive, die in einem Liter Mobil 1 drin sind. Und dafür reicht auch mein Geldbeutel.** (-->)

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Ja, so gesehen hinkt der Vergleich da hast du recht.

Und zum nicht erforderlich:

Im eigentlichn Sinne hast du natürlich auch hier recht!

Aber:

Wenn du von "nicht erforderlich" sprichst kommt es sich für mich mehr wie ein "nicht sinnvoll" rüber, und das ist defenitiv Humbug!

Ein gutes Öl ist immer sinvoll, egal wie alt der Motor ist, es minimiert den Verschleiss, verlängert die Lebensdauer, reduziert den Spritverbrauch, verbessert die Laufeigenschaften und die Motorsauberkeit usw usw....

Letzendlich spart es sogar Geld.

Wenn mann alte Autos und Motoren (die noch nicht zu den Oldtimern zählen und vieleicht auch noch Massenprodukte sind *Igitt*) nur aus dem Blickwinkel betrachtet das sie noch ein paar Km mit Minimalpflege runterreissen müssen und dann eh verschrottet werden dann kann mann auch mit 15w40 glücklich werden....

Zitat:

Original geschrieben von Mainzelmann30

Wenn Ihr Euer Geld verpulvern wollt, dann lasst Euch nicht abhalten.

Da Du offenbar sparen mußt oder willst, wie viel zahlst Du denn für Dein Öl, bzw. wie viel zahlt Dein Vater für seinen 20-Liter-Aral Kanister?

Moin auch ;)

@ Sterndocktor vielen Dank für die vielen nützlichen Infos die von deiner Seite kamen!

Ich hab mir alle Beiträge durchgelesen war n guter Zeitvertreib, allerdings hätte ich trotzdem eine Frage: Die oft empfohlenen M1 und LM Öle sind ja Öle nach A3/B3 was für Öle wären denn empfehlenswert wenn man eins nach A5/B5 benötigt?

A3/B3 und A5/B5 sind Normen für Hochleistungsöle mit der Möglichkeit für verlängerte Wechselintervalle.

A5/B5 bietet gegenüber A3/B3 aufgrund einer schlechteren Scherstabilität (abgesenkter HTHS-Wert von 3,0) jedoch einen schlechteren Verschleißschutz und darf nur in den dafür vorgesehenen Motoren verwendet werden. Besser ist es jedoch, auch für solche Motoren ein Öl nach A3/B3/B4, (also HTHS-Wert >3,5, z.B. das M1) zu verwenden.

Einziger Vorteil von A5/B5: Größeres Spritsparpotenzial.

Zitat:

Original geschrieben von Mainzelmann30

Oh man, das schon wieder.

Habe ich etwa gesagt, dass es schädlich ist neues Öl reinzuschütten?? Nein!

Es ist einfach nicht erforderlich.

Wenn Ihr Euer Geld verpulvern wollt, dann lasst Euch nicht abhalten.

Dein Vergleich hinkt übrigens.

Meine Heizung ist nämlich modernisiert und kriegt nur bestes Heizöl.

Im KA ist immer noch der alte Motor drin.

Warum fällt es Dir bloß so schwer, ein wenig zu differenzieren?

1. Das empfohlene Allround-Öl hier, das Meguin 5W-40, ist zwar vollsynthetisch, kostet aber trotzdem nur 4 EUR / Liter.

2. Hier steht oft genug drin, dass für ältere Konstruktionen locker ein 10W-40 reicht.

3. Das Mobil-1 0W-40 ist ein Spitzenöl, dass für Hochleistungsmotoren konzipiert wurde. Es wurde im ganzen Thread nie als einzige Möglichkeit für "normale" Motoren beschrieben.

4. Wenn dein Wagen 200.000 km gelaufen hat und das evtl. noch mit erhöhten Kurzstreckeneinsatz, dann kannst du ein Urteil über die Qualität des Öls fällen.

5. Das oben gennante Meguin-Öl ist vermutlich nichtmal teurer, als das von Dir genannte Aral 10 oder 15W-40.

6. Lass uns dann doch einfach unser Geld verpulvern. Wir jammern ja auch nicht, wenn du nach 150.000 km deine Kolben überholen lassen musst.

7. Falls es Dir nicht entgangen ist: Dieser Thread richtet sich an technisch Interessierte. Wenn du es nicht bist - was deine Aussagen eindeutig belegen - dann lass uns doch im Frieden. In jedem technischem Bereich gibt es kleine, aber feine Differenzen. Wenn Du diese nicht sehen möchtest: Bitte schön! Aber viele Anhänger wirst du mit dieser Einstellung hier nicht finden!

Grüße,

Stefan

@VW Handy der Hersteller (Volvo) schreibt eines nach A5/B5 vor und zumindest in der Garantiezeit werd ich mich auch daran halten man weiß ja nie...

wenn A3/B3 wirklich in allen wichtigen Belangen besser ist dann werd ich nach Garantieablauf sicherlich wechseln das Spritsparpotential ist mir ziemlich egal.

Hallo,

ich weiß jetzt nicht, ob mein Post adäquat ist, aber dennoch muss ich meine Meinung schreiben.

Wir plagen uns hier mit weniger einsichtigen Mitpostern rum, während ein vom Sterndocktor geschriebener Post nahezu im Gestreite untergeht. Solche Leute gab es in den letzten x Seiten genug! Verschwendet eure Energie (so wie ich gerade) nicht daran. Schwätzen lassen....

Vielen Dank an Sterndocktor für die geposteten Messwerte. Ich finde es interessant zu sehen, wo genau die Unterschiede liegen!

Auch an Hand der Werte erkennt man (wie von Sterndocktor schon erläutert), dass ein Mehrverbrauch bedingt durch 0W- oder 5W-40 aus technischer Hinsicht unmöglich ist. Aber warum, das verstehe ich nicht, sind solche Behauptungen so verbreitet.

Ein Bekannter, dem ich den Inhalt dieses Freds zusammengefasst mitgeteilt habe, behauptete, dass er mit 5W-40 mehr Öl benötige als mit 10W-40 (Ich muss anmerken, dass ihm der Ölverbrauch egal ist, da er die Vorteile des 5W-40 kennt; es ist ihm nur aufgefallen). Das kommt mir dann doch etwas spanisch vor.

Zum Thema Mehrkosten auf Grund besserer Öle: Seit der LM MC-Kur und dem Umstieg auf 5W-40 bzw. 5W-50 ist der Ölverbrauch meines Motors von 0,25 l/tkm auf quasi Null gesunken. Das macht auf ein Intervall gesehen 3-4 l aus. Damit kann man die Mehrkosten eines teureren Öles locker wieder egalisieren (Zumal die MC-Kur einmalig war).

am 3. November 2005 um 8:44

Hallo,

warum hier geradezu pauschal auf ein 0W40 verwiesen wird ist mir absolut schleierhaft. Jeder Sportmotor, aber eben auch viele Alltagsmotoren, haben einfach Fertigungstoleranzen und Ventiltriebe, bei denen ein 0er Öl schlichtweg zu dünnflüssig ist.

Beispiel der meistverkaufte Motor der Welt, der GEN III (LS1/LS6) bzw. GEN IV (LS2/LS7) V8 von GM. Hier wird ab Werk Mobil1 5W30 in den USA eingefüllt. In Deutschland wird jedoch, mangels der Verfügbarkeit dieses Öls, bei vielen Vertragshändlern 0W40 eingefüllt. Folge: Klackernde Hydrostößel und sprunghaft steigender Ölverbrauch. Die offizielle Anweisung vom Werk ist übrigens unbedingt ein 5W40, bei ausschließlicher Nutzung als Saisonfahrzeug sogar ein 10W40 einzufüllen. Damit ist der Ölverbrauch zwischen den Wartungsintervallen nicht messbar.

Weiteres Beispiel? Opel's 54°-V6. Der Motor, das gebe ich zu, ist schon eine eigenartige Konstruktion. Allerdings - auch er reagiert allergisch auf 0er Öle. Ab Werk kommen die aktuellen Opel mit 5W30 Longlife Öl. Bei meiner ersten Inspektion mit meinem Ex-3.2er wurde 0W40 eingefüllt. Folge - messbarer Ölverbrauch > 1 l /10.000km. Bei der zweiten Inspektion wurde dann wieder Werksbefüllung (5W30) verwendet. Plötzlich lief der Wagen wieder mit < 1 l/34.000km.

Pauschale Aussagen halte ich nach wie vor für schwierig. Jeder Motor und jedes Fahrprofil sieht mit Sicherheit ein anderes Öl als Optimum an.

Als "Mitleser der ersten Seite" -))) und von Sterndocktor bestens Beratener kann ich hier zum Unterthema "Mobil1 in alten Motoren" die Erfahrung von mittlerweile 3.500 km in einem Alfa Romeo 1.6er Baujahr 1974 mitteilen:

Vorher:

20 W 50 (weil's so in der Betriebsanleitung steht), mit Filter alle 3000 km gewechselt. Nachfüllbedarf: 2 L auf 3000 km, stark ansteigender Verbrauch ab 2500 km. Starkes Blaurauchen bei Gaswegnehmen. Motor an sich öldicht, nur der Simmerring am Getriebe sifft etwas. Spritverbrauch ca. 11,4 L/100 km über 20 tkm gemittelt. Öldruck im Leerlauf heiß ca. 2,5 bar, bei 3000/min ca. 5 bar. Sehr lautes und rauhes Laufgeräusch bei mehr als 5000/min.

Nachher:

LM MotorClean, danach Mobil1 5 W 50 mit Wynn's Ölverlust-Stop. Auf jetzt 3500 km 1 L Nachfüllbedarf, Pegel steht noch ca. 0,75 L oberhalb Minimum. Ölrauchen bei Gaswegnehmen nur noch oberhalb 5000/min, sonst verschwunden. Motor ist öldicht, bis auf Getriebesimmering. Spritverbrauch gesunken auf 10,6 L/100 km seitdem. Motorlauf kalt sofort rund, Kaltstart wesentlich verbessert durch leichter drehenden Anlasser. Öldruck heiß im Leerlauf knapp unter 2 bar, bei 3000/min knapp 4,5 bar. Motorlauf bis 6000/min deutlich sanfter, bessere Gasannahme.

Jetzt habe ich noch Getriebe- und Diff.-Öle auf die vollsynthetischen Castrole umgestellt (Getriebe SMX mit GearProtect, Diff. TAF-XJ ohne Zusatz). Schaltbarkeit kalt enorm verbessert, Laufgeräsuche der Hauptwelle im Leerlauf weniger als die Hälfte, Differential bei Teillast-Schieben unglaublich viel leiser geworden. Sterndocktor wies darauf hin, daß es etwas länger dauern werde, bis der volle Effekt einträte. Bin gespannt! Beim Getriebe noch LM Getriebeölverluststop dazu, um vielleicht einen nur verhärteten Simmerring wieder zum Dichten zu bringen, derzeit in dieser Hinsicht noch kein Effekt feststellbar - bin aber auch erst 500 km seitdem gefahren.

Meinen TR4 werde ich nach Motorinnenreinigung im Frühjahr auf 5 W 40 vollsynthetisch umstellen. Vorsichtshalber werde ich die Ölwanne abnehmen und komplett auswaschen sowei das Öldruckregelventil an der Pumpe säubern und einstellen. Getriebe und Hinterachse werden ebenso vollsynthetisch befüllt werden, nachdem das Experiment beim Alfa so durchschlagenden Erfolg hatte. Für das Getriebe werde ich beim SMX bleiben, die HA wird wieder TAF-XJ kriegen. Vielleicht legt sich durch den leichteren Lauf das Rasseln am Schalthebel etwas, das durch mechanische Vibrationen angeregt wird.

Leider ist die Getriebe-/Diff.-Ölwechselei ein teurer Spaß, habe beim alfa 113 EUR bezahlt. Diese Ölchen haben Literpreise von bis zu 35 EUR, aber wenn's die Reparaturen um zwei Jahre verschiebt, soll's mir recht und billig sein!

Auch hier nochmals mein ganz herzlicher Dank an den unermüdlichen Experten Sterndocktor - wer's anders machen will als er, soll damit glücklich werden.

Markus

mit öligen Grüßen

Zitat:

Original geschrieben von J.M.G.

Hallo,

warum hier geradezu pauschal auf ein 0W40 verwiesen wird ist mir absolut schleierhaft. Jeder Sportmotor, aber eben auch viele Alltagsmotoren, haben einfach Fertigungstoleranzen und Ventiltriebe, bei denen ein 0er Öl schlichtweg zu dünnflüssig ist.

Beispiel der meistverkaufte Motor der Welt, der GEN III (LS1/LS6) bzw. GEN IV (LS2/LS7) V8 von GM. Hier wird ab Werk Mobil1 5W30 in den USA eingefüllt.

Hi,

schau Dir doch mal ein paar Posts weiter oben die Viskowerte von Sterndocktor an. Dort wirst Du sehen, dass selbst ein 0w-40 in kaltem Zustand viel dickflüssiger ist, als jedes beliebige Öl in warmem. Der Unterschied zwischen einem 0w-40 und einem 5w-40 ist nur gering, und das auch nur im kalten Zustand. Das von GM verwendente 5w-30 ist ein Spritsparöl nach ACEA A1, welches zwar sehr hochwertig ist (Mobil 1 Supersyn), dennoch im heißen Zustand ganz bewußt sehr dünnflüssig ausgelegt ist. Es ist sogar deutlich dünner als ein 0w-40 nach ACEA A3 (z.B. Mobil 1 0w-40), was Deine Argumentation auf den Kopf stellt. Im Gegenteil sollte das Werksöl nach ACEA A1 schnellstmöglich raus.

@Sterndocktor: Gibt es irgendwo im Netz vergleichende Diagramme, die die Viskosität verschiedener Öle in Abhängigkeit zur Temperatur aufzeigen? Ein Bild sagt mehr als 1000 Wort ;).

Zitat:

Original geschrieben von Jan0815

@Sterndocktor: Gibt es irgendwo im Netz vergleichende Diagramme, die die Viskosität verschiedener Öle in Abhängigkeit zur Temperatur aufzeigen? Ein Bild sagt mehr als 1000 Wort ;).

..das ist bestimmt vergebliche Liebesmüh, wer seine vorgefaßte Ansicht so pflegt ist nicht zu überzeugen, weil er gar nichts annehmen will..

Zitat:

Original geschrieben von sternenglanz

..das ist bestimmt vergebliche Liebesmüh, wer seine vorgefaßte Ansicht so pflegt ist nicht zu überzeugen, weil er gar nichts annehmen will..

Das würde ich nicht ganz so streng sehen, immerhin hat er ja konkrete Beobachtungen gemacht. Fragt sich nur, ob er die Wirkung auch der wahren Ursache zuordnet. Wäre interessant zu wissen, welches 0w-40 bei dem Opel verwendet wurde.

>warum hier geradezu pauschal auf ein 0W40 verwiesen wird >ist mir absolut schleierhaft. Jeder Sportmotor, aber eben >auch viele Alltagsmotoren, haben einfach >Fertigungstoleranzen und Ventiltriebe, bei denen ein 0er Öl >schlichtweg zu dünnflüssig ist.

Diese Aussage ist komplett falsch, sie obige Begründungen

Pauschal 0W40 deshalb weil dieses Öl, sofern man kein Longlife Intervall fahren möchte, z.Zt. von den Viskositäten her den besten Kompromis zwischen schneller Kaltstartdurchölung und Hochtemperaturschutz bietet.

@HL66: Auch auf die Gefahr hin mich zu wiederholen. Schau mal in die einschlägigen Fahrzeugforen (z.B. www.corvetteforum.com) und beobachte die Threads zum Thema 0W40 Öl. Ölverbrauch ohne Ende. Gleiches wirst Du bei oben zitierten Opel V6 ebenfalls beliebig reproduzieren können.

meine 2003er Corvette C5 mit GEN III V8:

mit 5W30 ~1l/5.000km Öl

danach Wechsel

mit 0W40 ~3l/5.000km Öl

danach Wechsel nach Empfehlung von GM Powertrain

mit 5W40 ~0,5l/5.000km Öl

Es ist daher in meinen Augen höchst zweifelhaft pauschal ein so 0W40 zu verweisen.

P.S.: Meine obige Erfahrung ist natürlich eine subjektive, spiegelt jedoch definitiv das Gesamtbild bei diesen Motoren wieder. Nicht umsonst gibt es entsprechende Anweisungen ab Werk bei erhöhtem Ölverbrauch.

Zitat:

Original geschrieben von HL66

Pauschal 0W40 deshalb weil dieses Öl, sofern man kein Longlife Intervall fahren möchte, z.Zt. von den Viskositäten her den besten Kompromis zwischen schneller Kaltstartdurchölung und Hochtemperaturschutz bietet.

Ergänzung, weil es häufig vergessen wird: M1 0w-40 ist auch für Longlife zugelassen von VW/Audi (nur für bestimmte Hochleistungsmotoren, aber den kleineren schadet es natürlich auch nicht), Opel, MB und BMW.

@J.M.G.:

Welches 0w-40 war es denn nun?

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