Welches Motoröl?
Hallo,
würd mal wissen wollen, was das beste Motoröl ist? Welche Erfahrungen habt ihr im Bezug auf Motoröl gemacht?
Gruß Gorge
Beste Antwort im Thema
Also ich bin mal vor vielen Jahren einen alten Opel Rekord meines Bruders gefahren, der hatte die 100.000er Grenze längst überschritten. Als ich Öl nachkippen wollte, konnte ich vor lauter Siff die Gleitflächen der Nockenwellen kaum noch erkennen. Um meinem Bruder, bzw. seinem Wagen was Gutes zu tun, habe ich an der Tanke irgendein Vollsynthese-Zeugs gekauft und einen halben Liter reingeleert. Der Wagen lief daraufhin weicher und leiser. Ein paar Wochen später schraubte ich wieder den Öleinfülldeckel auf - und siehe da, die Nockenwellen waren so sauber, als ob der Motor fabrikneu wäre. Die Additive in diesem halben Liter Öl hatten gereicht, um alle Ablagerungen zu lösen.
Seitdem schwöre ich auf Vollsynthetik.
Meine Favoriten: Mobil 1, Shell Helix Ultra, Aral Supertronic und Total Quartz 9000, und zwar jeweils in der Visko-Klasse 0W-40 bzw. 5W-40.
Aber Achtung, nicht jedes Vollsynthetische ist gut:
Ich hab mal den Fehler gemacht, Poweroil aus dem Baumarkt zu kaufen, weils so schön billig war und hab damit einen Ölwechsel bei meinem damaligen Auto (Fiat Panda) gemacht. Obwohl vollsynthetisch, bildeten sich schwarze Schlieren im Öl als Vorläufer von Schwarzschlamm!
Das war mir eine Lehre, beim Öl spart man immer am falschen Ende.
Die Vorteile von Vollsyntheseöl liegen darin, dass es langlebiger ist als Mineralöl, seine guten Qualitäten länger behält, auch in Extremsituationen.
Diese Qualitäten wären z.B. eine bessere und schnellere Schmierwirkung, bessere Reinigungswirkung, besserer Oxidationsschutz des Motors vor aggressiven Säuren, die bei der Verbrennung entstehen und vieles mehr. Die Mehrkosten bei der Anschaffung haben sich manchmal innerhalb eines Ölwechselinvertalls amortisiert, da der Ölverbrauch geringer ist und man meist kein Öl nachfüllen muss zwischen den Ölwechsel.
Ich kenne einen, dessen Wagen soff 1 Liter Öl auf 1000 km, d. h. bis zu seinem Ölwechsel bei 15.000 km hat er 15 Liter Öl nachgekippt. Hauptsache, billiges Öl. Die Umwelt dankt! :-(
Ich konnte ihn nicht davon überzeugen, mal was anderes als 15W-40 zu probieren, weil das in seinem Handbuch stand. Und da stand auch, dass bis zu einem Liter pro 1000 Km normal sind. Also hat er fleissig nachgekippt. Manchen ist eben nicht zu helfen.
Um auch mal gleich mit ein paar weitverbreiteten Irrtümern aufzuräumen, sei noch erwähnt, dass man sehr wohl vollsynthetisches mit mineralischem Öl mischen kann, genauso wie verschiedene API- oder ACEA-Spezifikationen und auch verschiedene Viskositätsklassen. Ebenso stimmt es nicht, dass man bei Motoren nach einer gewissen Zeit nicht mehr von mineralisch auf vollsynthetisch umsteigen kann.
Wichtigtuer setzen eine Menge Hoaxes diesbezüglich in Umlauf, dahingehend, dass Motoren dann reihenweise an verstopften Ölleitungen eingehen oder sturzbachmässig das Öl verlieren, weil sich Dichtungen in Nichts auflösen, etc.
Naja, wer es glauben mag... der wird dann wahrscheinlich auch voller Dankbarkeit gute Bewertungen abgeben. Only bad news are good news.
Teilsynthetischen Ölen traue ich allein schon deswegen nicht über den Weg, weil sich rein theoretisch jedes Mineralöl, in dem sich auch nur ein einziger Tropfen Vollsynthetisches Öl befindet, teilsynthetisch nennen darf. Wie gross der jeweilige Anteil ist, steht nämlich wohlweisslich nirgends. Das riecht mir sehr nach Bauernfängerei.
Zu den API- und ACEA-Klassifikationen nur so viel: Ich halte sie für korrupt. Eine API-, genauso wie eine ACEA-Klassifikation ist käuflich. Beim American Petroleum Institiut z.B. bekommt man für 600 $ + Umsatzbeteiligung am Ölverkauf die Klassifikation verkauft. Zitat:
"Die Schmierstoffhersteller prüfen in Eigenverantwortung (Selbstzertifizierung) Ihre Produkte ab. Eine Listung bei API ist gegen Bezahlung entsprechender Lizenzgebühren (min. 600$ + Umsatzbeteiligung) möglich, und erlaubt die Nutzung des API-„Donut“. Eine Überprüfung der Schmierstoffqualität durch API wird im Unterschied zu den meisten Fahrzeugherstellerfreigaben aber nicht durchgeführt!", nachzulesen hier:
http://www.transalp.de/.../KFZ_schmierstoffe.pdf
Selbst die Schmierstoffhersteller machen kein Geheimnis daraus:
"Die Auslobung der API- und ACEA-Klassifikationen erfolgt weitestgehend in einem sogenannten Selbstzertifizierungssystem. Dem Schmierstoffhersteller wird es dabei selbst überlassen, die in eigener Regie durchgeführten Teste auszuloben.", nachzulesen hier:
http://www.castrol.de/.../m_klassifikation_3.html
Das erklärt auch, wie Billigsvollsynthesetöle (z.B. Poweroil aus dem Baumarkt) zu ihren API SL-Qualifikationen kommen.* (Fortsetzung im 2. Teil)
Eins vorneweg: Ich bin kein reicher Snob, sondern fahre jetzt eine 13 Jahre alte Klapperkiste (Citroen BX 16), gekauft vom Schrotthändler, doch mit 2 Jahren TÜV - und solange sollte das Teil noch halten. Dennoch, oder gerade deswegen, habe ich mal Mobil 1 ausprobiert.
Aber der Reihe nach: Der Motor hatte beim Kauf schon über 157.000 KM und die rabenschwarze Brühe tropfte kaum noch vom Ölmessstab, so sehr war sie eingedickt.
Also als erstes Öl gewechselt. Dazu kaufte ich für 22 € das LiquiMoly 10W-40 (Finger weg!) im 5 Literkanister. Der Motor klapperte ab und zu, und schon nach 5000 KM hatte sich am Öleinfülldeckel eine helle, wachsartige Schicht gebildet.
Jetzt kommts:
Da ich nach 5000 KM eh Öl nachfüllen musste und die freie Tankstelle dieses Mobil 1 (0W-40) für 12,50 € in der Literdose anbot, welches ich kurz vorher bei Esso für 19 € nochwas gesehen hatte, griff ich kurzentschlossen zu und kippte einen Liter in den Motor, um ihm was Gutes zu tun.
Was dann geschah, hat mich zuerst erschrocken: Auf dem Nachhauseweg qualmte mein Auto so stark aus dem Auspuff, dass ich dachte: "Na klasse, jetzt wird das gute teure Öl einfach verbrannt, vielleicht war es doch zu dünn?"
Aber am nächsten Tag hat sich das Qualmen nach dem Warmfahren gelegt und mir fiel auch auf, dass der Motor gar nicht mehr klapperte. Und je länger ich fuhr, umso weicher schien der Motor zu laufen. Nach ein paar Wochen öffnete ich den Öleinfülldeckel - und siehe da: Die helle, wachsartige Schicht war weg!
Das würde auch das kurzzeitige Qualmen erklären: Die Additive in dem guten Öl haben die Ablagerungen aufgelöst und diese wurden verbrannt.
Das Öl hat mich voll überzeugt: Der Motor läuft leiser, der Ölverbrauch hat abgenommen (vorher 1 Liter auf 5000 KM, jetzt nur noch ca. ein viertel Liter auf die gleiche Entfernung), ich schone somit die Umwelt und meinen Geldbeutel und meinen Motor.
Und das lediglich durch das Auffüllen von nur einem Liter Mobil 1! Wers nicht glaubt, solls ausprobieren!
Nochwas:
Vor dieser Mobil 1-Ölkur lief mein Wagen mit Müh und Not 170 km/h, obwohl 176 km/h im Brief stehen, jetzt jedoch fast 180! Ich erkläre mir das dadurch, dass die Kolbenringe in der Kolbennut mit Ölkohle verbacken waren, was zu schlechter Kompression und somit Leistungsverlust führte, die Additive in dem guten Öl die Ölkohle jedoch auflösten, die Kolbenringe dadurch frei wurden und nun zur Zylinderwandung hin wieder richtig abdichten. Fazit: Mehr Leistung und geringerer Ölverbrauch.
Was viele Motorölzusätze nur versprechen: Dieses Motoröl hält es.
Übrigens:
Mobil 1 (0W-40) ist Erstbefüllöl bei Porsche, Aston Martin und AMG! Lasst euch also nicht kirre machen von Leuten, die Bedenken haben, dass bei so einem dünnen Öl der Schmierfilm reissen könnte.
Ebenso gehört ins Reich der Fabeln, dass man bei einem Motor mit hoher Laufleistung kein vollsynt. Öl benutzen sollte, wegen evtl. Verstopfung von Ölkanälen durch losgelöste Ablagerungen. Die gute Dispergierwirkung bewirkt eine Feinstverteilung, welche die Fremdstoffe in Schwebe hält und somit besteht diese Gefahr nicht. Ansonsten wäre Mobil (US-Firma) in den USA längst im Zuge von Schadensersatzprozessen Pleite gegangen.
Merke:
Kein Auto geht an zu gutem Öl kaputt, sondern an zu schlechtem – und kein Auto hat zu viele Kilometer, um ihm gutes Öl zu gönnen!
Im Gegenteil, je mehr Kilometer auf der Uhr stehen, umso nötiger ist gutes Öl, umso dankbarer reagiert der Motor darauf. Da kann das gute Motoröl dann zeigen, was in ihm steckt.
Und wenn jetzt der Einwand kommt:
„Aber im Handbuch meines alten Golf, meines Ford Granada, meines Opel Rekord, meines sonstwas steht doch 15W-40!!“, dann soll sich derjenige bitte mal daran erinnern, ob es damals, als diese Autos konstruiert wurden, es überhaupt 0W-40er Öle gab. Was es damals nicht gab, kann logischerweise auch nicht im Handbuch stehen! Das ist so, als würde ein Arzt es ablehnen, moderne Arzneimittel zu verschreiben, weil es zu Zeiten seines Studiums diese nicht gab.
Was ich auch nicht mehr hören kann, sind die gutgemeinten Ratschläge einiger selbsternannter Spezialisten: „Bleib einfach bei dem Öl, das vorher drin war“ (und wenn’s die letzte Brühe war…)
Ich jedenfalls habe es mir abgewöhnt, mit solch ewiggestrigen Zeitgenossen zu diskutieren, die nach dem Motto zu gehen scheinen: „Was der Bauer nicht kennt, isst er nicht!“
Natürlich ist es diesen auch ein Gräuel, Vollsynthetiköl mit Mineralöl zu mischen, 10W-40er mit 0W-40er, verschiedene Güteklassen, etc.
Tja, was soll ich sagen, die scheinen ein ideologisches Problem damit zu haben, so in etwa: Nurr rrasserreines Öl darrf in meinem Motorr sein, jawollja!!!
Nun gut, ich glaube, ich schweife etwas ab... ;-)
Fakt ist, alle Motoröle sind miteinander mischbar, und Fakt ist, dass beim Auffüllen mit besserem Öl sich die Qualität verbessert und beim Mischen mit schlechterem Öl sich verschlechtert. Klar, eine komplette Füllung mit besserem Öl ist das Optimum. Aber in meinem Fall ist das eh nicht nötig, denn ich fahre keinen Aston-Martin Sportwagen, sondern eine alte Franzosenschaukel.
Und dafür reichen die Additive, die in einem Liter Mobil 1 drin sind. Und dafür reicht auch mein Geldbeutel.** (-->)
107232 Antworten
@HL66
Eventuell meldet sich dein Pilotlager und das läuft nicht mehr ganz so rum und rasselt.
Wenn es bei getretener Kupplung weg ist und auftritt sobald du einkuppelst ( am besten im Leerlauf ) dann würde ich auf Pilotlager tippen.
Sollte dann mal gewechselt werden, ist aber nicht so dramatisch und musst du nicht sofort machen, aber mal in die Planung einbeziehen.
Automatikgetriebe: Schaltgeschwindigkeit
@ Sterndocktor
Etwas off-topic, aber wir hatten es ja hier bereits mit Automatikgetriebe-Problemen und -ölen zu tun. Folgende Fragen sind aufgetaucht:
Mein neuester Wagen im Fuhrpark, ein W140 500 SEL (BJ 5/1992), 122.000 km, hat einen 4-Gang-Automaten 722.3. Bis auf einige Veränderungen wohl das gleiche Getriebe wie im W126 500 SEC.
1.) Vom zweiten in den dritten Gang schaltet er mit leichter Verzögerung - das wirkt bei niedrigen Drehzahlen sehr weich, bei höheren Drehzahlen stört es aber eher: Da legt er so eine kleine Gedenksekunde mit gleichbleibender Motor-Drehzahl ein, bevor es im 3. Gang weitergeht. Vom 3. in den 4. Gang geht das viel schneller und trotzdem recht weich (Bei meinem W126 geht es immer schnell und weich, egal von welchem Gang aus er schaltet). Der Wechsel zum LM ATF III hat das Schalten vom 3. in den 4. noch etwas weicher gemacht, aber das leicht verzögerte Schalten von 2 nach 3 blieb. Was rätst Du mir: Die Sache nicht weiter beachten?
2.) Um beim W 140 die Reifenabrollgeräusche zu testen, habe ich bei Tempo 90 von "D" auf "N" geschaltet, um den Motor vollständig auszublenden. Danach bin ich wieder während der Fahrt von "N" auf "D". Eine schlechte Idee? Die Drehzahl hat zuerst etwas geschwankt, so als würde er langsam "einkuppeln". Dann kam von vorne/unten 2 Sekunden lang ein unschönes Geräusch wie ein durchrutschender Keilriemen. Danach war er im 4. Gang und die Fahrt ging weiter. Was ist da passiert? Kann es sein, dass ich da was beschädigt habe (alles lief jedoch danach wie zuvor)?
Wäre happy über einen kurzen Rat!
Vielen Dank
Bernd
Ich bin mir zwar nicht sicher, aber ich meine, dass die Mégane kein Pilotlager habe. Du meintest wahrscheinlich das Ausrücklager. Das passt gut auf die Beschreibung von HL66.
Zitat:
Original geschrieben von jimmy007
@HL66
Eventuell meldet sich dein Pilotlager und das läuft nicht mehr ganz so rum und rasselt.
Wenn es bei getretener Kupplung weg ist und auftritt sobald du einkuppelst ( am besten im Leerlauf ) dann würde ich auf Pilotlager tippen.
Sollte dann mal gewechselt werden, ist aber nicht so dramatisch und musst du nicht sofort machen, aber mal in die Planung einbeziehen.
Zitat:
Original geschrieben von HL66
Hab ich da was verpasst aber ich war der Meinung, das ABS benutzt die Bremsflüssigkeit als hydraulische Flüssigkeit ...
die Benze haben aber manchmal noch so ne Zentralhydraulik wenn sie z.b. Niveauregulierung und/oder hydropneumatische Ferderung oder elektr. Fahrwerk haben....dann läuft da auch die Servolenkung drüber..... ist so ein durchsichtiger runder Behälter mit nem Peilstab an Gummiknubbl zum runterziehen..... irgendein Spezialöl das Du am besten bei DC direkt kaufst...nicht damit das ganze System durch falsches Öl hops geht...
tschuldigung, wie blöd von mir. ich meinte natürlich ASD und nicht ABS. ist der gleiche voratsbehälter verbaut wie bei niveau.
servolenkungsöl mit filter hab ich schon gewechselt. ist ein extra behälter.
gruss ulli
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Weis eigentlich jemand die Preise im Fabrikverkauf bei Megol?
Thorsten
Zitat:
Original geschrieben von tmovbm
Weis eigentlich jemand die Preise im Fabrikverkauf bei Megol?
Hab ich doch auf S.150 unten dick verlinkt - 5 Liter 5W40 kosten jetzt 19,-. Allerdings ist unklar, ob die Versandkosten gleich geblieben sind (6,- bis 20kg), hab da mal angefragt.
Oilportal ist doch ein Händler und nicht der Fabrikverkauf von Megol. Es wurde mal erwähnt dass man zu bestimmten Zeiten direkt bei Megol kaufen kann (vor Ort).
Thorsten
Zitat:
Original geschrieben von tmovbm
Oilportal ist doch ein Händler und nicht der Fabrikverkauf von Megol.
Stimmt zwar, ist aber m.E. fast sowas wie Fabrikverkauf (Nachbarort).
Direktkauf lohnt wohl nur, wenn man da in der Nähe wohnt.
Zwischensumme: €19,00EUR
Tabellarische Versandkosten (): €6,40EUR
Mehrwertsteuer: €3,50EUR
Summe: €25,40EUR
Das ist der momentane Preis für den Erdbeersirup.
Gibts natürlich auch in den Geschmacksrichtungen Schoko und Vanille
In Schoko: megol Motorenoel Super Leichtlauf Technology SAE 5W-40 ( ohne 502.00 Freigabe ) <--- 19,50 Euro + 6,40 Versand
Und Vanille:
megol Motorenoel Ultra Performance Longlife SAE 5W-40 <-- 14,50 Euro + 6,40 Versand.
Mal sehen wann es ankommt.
Formel 1
Hallo zusammen!
Ich verfolge diesen Thread schon seit Anfang an und muss sagen, obwohl ich noch nicht alle Seiten gelesen habe, das dieser sehr informativ ist. Ein super interessantes Thema!
Wollte jetzt eine Frage loswerden die mich schon länger beschäftigt und sich in erster Linie an den Ölgott Sterndocktor richtet, der sich ja ziemlich mit der Materie auszukennen scheint. Es kann aber natürlich auch jeder andere antworten.
Ich hoffe das die Frage noch nicht aufgetaucht ist in diesem Thread.
Am Wochenende findet ja wieder die Formel 1 statt.
Jetzt habe ich mir schon länger Gedanken darüber gemacht, welches Öl dort wohl benutzt wird. Ich meine, die Motoren dort haben ziemlich hohe Ansprüche ans Motoröl. Mir fällt momentan auch keine andere Rennserie ein, wo die Motoren mehr belastet würden.
Und dazu auch meine Frage:
Mit was für Motoröl wird in der Formel1 gefahren?
Ich denke mal nicht das die Mechaniker oder Motorenbauer mal eben kurz zum A.T.U gehen und paar Kanister 5W-40 von Liqui Moly oder 5W-50 von Mobil 1 bzw. 10W-60 von Castrol kaufen.
Das ist doch bestimmt irgendein spezielles Motoröl mit besonderem Additivpaket das dort zusammengebraut wird.
Wenn dem so ist, was für ein Öl ist das genau?
Nennt sich das Öl z.B. 0W-40, 5W50 oder gibt es dort sowas wie 30W100, 10W-80, 0W-60 oder sehen die Bezeichnungen ganz anders aus?
Und fahren alle Formel1-Autos mit gleichem Öl oder gibt es da von Team zu Team unterschiede bzw. unterschiedliche Lieferanten?
Bzw. wäre das fahren mit einem handelsüblichen Öl ,wie zum beispiel ein 5W-40 von Liqui Moly oder 5W-50 von Mobil1, in einem Formel1-Auto(-Motor) möglich? ( Um ein richtiges Rennen zu fahren, ohne reduzierte Drezahl, etc. )
Es ist mir klar das in diesem Forum vermutlich keiner aus der Formel1 Branche kommt.
Aber ich stelle die Frage trotzdem weil ich noch kein anderes Forum gesehen bzw. gelesen habe, in dem nur annähernd soviel Wissen ( und nicht Halbwissen wie in manch anderen Foren bzw. "Märchen" wie es Sterndocktor so schön formulierte ) rund ums Thema (Motor-)Öl verbreitet wurde/wird, wie in diesem hier. An erster Stelle natürlich dank Sterndocktor aber auch dank allen anderen.
Grüsse!
@Sterndocktor,
ich habe heute den 2ten Ölwechsel mit Mobil1 0W40 gemacht und gleichzeitig das HA Öl gewechselt (Castrol SAF-Xj). Vor dem Ölwechsel habe ich noch die Drosselklappe sauber gemacht und was ich da an Dreck gefunden habe war schon extrem. Es handelt sich um einen Lexus LS400 BJ92, 460tkm. Die Dosselklappe besitzt 2 Klappen, weshalb man das Gehäuse auch komplett demontieren muß um die 2. Drosselklappe zu reinigen. Die 1. Klappe war komplett sauber und die 2. nur auf der Einlasseite. Auf der Rückseite und in der Ansaugbrücke, soweit ersichtlich, war eine 2-3mm dicke schwarze Kruste, welche sich nur mit einem Schraubenzieher abkratzen ließ! Wodurch entstehen diese Ablagerungen? Kann man diese Ablagerungen durch hochwertiges Öl wie M1 verhindern? Gleichzeitig habe ich auch die Silikondichtung der Ölwanne erneuert und konnte so den Motor von innen einmal inspizieren. Es war ein leichter dreckiger Film auf den Innenteilen der sich aber mit einfachem abwischen entfernen ließ.
Hier noch ein Bild der Drosselkklappe dreckig.
Hier die saubere Drosselklappe
Ich greife mal vorweg, auch wenn du für eine "richtige" Antwort wohl auf Sterndocktor warten musst.
Diese Frage bzw. der Vergleich kam hier schon irgendwo mal vor und wenn ich mich richtig dran erinnere ( kann aber auch in die Hose gehen 😁 ), aber dann kann ich ja schnell korrigiert werden, aber ich meine die Formel 1 Motoren sollen relativ ähnliche Anforderungen an das Motoröl stellen wie die aktuellen M3 Motoren von BMW.
Die Formel 1 Motoren haben ja auch relativ wenig Drehmoment ( zumindest im Vergleich mit dem Hubraum und was möglich wäre ).
Die holen ihre Leistung ja überwiegend durch die enorme Drehzahl raus.
Könnt mir also sehr gut vorstellen, dass da schon ein Mobil 1 Öl z.B. 5w50 oder so gefahren wird.
Es gibt ja sehr viele Dinge die im Motorsport getestet werden und später in der oder abgeänderter Form in die Serienautos kommt.
Warum also dann nicht ein supergutes Öl, welches eventuell ein neues Additivpaket besitzt und sehr vielversprechend ist.
Und wenn es sich dann bewert hat, dann kommt es später in die Hightech Motorenöle für die Serienmotoren, also z.B. ein Mobil 1 5w40 mit verbesserten Additivpaket, halt nur 1-2 Jahre später.
Ist aber nur ne Vermutung von mir.
Aber ich halte es für unwahrscheinlich, dass es ein 30w100 oder ähnliches Öl sein könnte.
Sterndocktor meinte zig Seiten vorher schon einmal, dass es zur Zeit noch nicht möglich sei, die Viskosität des Öls so weit zu strecken.
5w50 oder 10w60 ist momentan das höchste was geht.
Dies wird ja maßgeblich durch das Grundöl und dem dazugegebenen Additivpaket erreicht.
Und das ist das Limit ( zumindest zur Zeit ).
Würde echt schätzen, dass einfach ein superhochwertiges Öl wie das Mobil 1 reinkommt und dann der Rest durch ausgeklügelte Ölführung gemacht wird.
Also größere Ölmenge, damit ausreichend vorhanden ist.
Und das Öl durch sehr sehr gute Ölkühler läuft, damit es nicht überhitzt.
Und nach 1 Rennen kommt dann ja eh alles raus.
Selbst wenn das Öl nach 1.000 km schrott ist, wäre das ja egal, hauptsache es hält so lange durch und gibt nicht vorher auf.
So das sind mal grob meine Schätzungen, etwas vermischt mit dem was Fakt ist und dann meine Gehirnmasse hier einfließen lassen.
Bin selbst mal gespannt, wie nahe oder wie extrem daneben ich mit diesem Statement liege 😁
Und jetzt gute Nacht.
EDIT:
@ChrisVR6
Dein Lexus hat schon 460 tkm auf der Uhr, da dürfen sich schon mal Gebrauchsspuren zeigen.
Aber ja diese Ablagerungen kommen vom Öl !
Das passiert, wenn das Öl warm wird und beginnt auszudünsten, dann lagert es sich an der Drosselklappe ab ( da die deutlich kühler ist ) und mit der Zeit verdreckt die Drosselklappe.
Wie stark dieser Effekt eintritt hängt sehr stark von dem verwendeten Öl ab.
Das Mobil 1 hat einen recht niedrigen Verdamfungsverlust. ( hab was von 7% im Kopf ).
Ich habe selbst immer meine Drosselklappe 1 mal im Jahr gereinigt, da es sein musste.
Seit dem ich das LM 5w40 Synthoil nehme, brauche ich das gar nicht machen.
Ich hatte die Drosselklappe erst vor ein paar Wochen abgeguckt und die ist absolut sauber.
Durch ein hochwertigeres Öl ( Mobil oder LM ) verschwindet dies, oder ist deutlich weniger so dass es viel länger dauert.
Zu bedenken ist, dass billigeres Öl sich nicht nur an der Drosselklappe ablagert, sondern auch in Bereichen die du nicht siehst.
Also ne ordentliche Motorspülung und danach auch umsteigen auf vernünftiges Öl 😁
Re: Formel 1
Zitat:
Original geschrieben von Like_A_Hurrican
Mit was für Motoröl wird in der Formel1 gefahren?
Darf (und werde) ich hier natürlich nicht genauer verraten. Könnte ich außerdem nur, was den MB-Motor betrifft. Jedes Team hat da sein eigenes, und keiner weiß genau, was die anderen Teams genau verwenden. Man kann aber davon ausgehen, dass auch in diesem Punkt keine großen Unterschiede zw. den verschiedenen Motoren bestehen.
Übrigens ist ein F1-Motor schmiertechnisch gar nicht so schwierig, wie man im ersten Moment vielleicht meinen könnte. Die drehen zwar mit bis ca. 19.000 U/Min. extrem hoch, werden aber auch nicht heißer als andere Sportmotoren. Und die mttl. Kolbengeschwindigkeiten liegen selbst bei Höchstdrehzahl noch im erträglichen Bereich. Aktuell bei etwas über 26m/s. Ist deshalb so, weil die ja einmal relativ kleine Einzelhubräume haben, und dann auch noch recht kurzhubig ausgelegt sind. Zum Vergleich: Ein aktueller M3 z. B. dreht zwar bei weitem nicht so hoch, hat aber dafür einen vergleichseise großen Hub. Deshalb liegen bei dem die mttl. Kolbengeschr. bei Nenndrehzahl auch schon bei gut 25m/s.
Warum die Motoren trotzdem nicht sonderlich lange halten, liegt mehr daran, dass man jedes Teil so klein u. leicht wie mgl., und nur so stabil wie nötig auslegt. Und dabei dann eben auch noch vom Motorenöl her kein einziges PS mehr als nötig verschenken will.
Was rein den Viskobereich des Öls betr., so würde sich da mancher sicher sehr wundern. Hierzu möchte ich jedoch nur sagen, das dieses von der kinematischen Visko her KEIN 60er ist. Enthält übrigens keinerlei VI-Verbesserer und verhält sich deshalb wie eine newtonsche Flüssigkeit. Dünnt also ausschließlich mit zunehmender Temp aus, und NICHT auch noch zusätzl mit steigendem Schergefälle. Und die Kaltstart bzw. Wintereigenschaften spielen hier natürlich überhaupt keine Rolle. Ist aber natürlich kein mineralisches Einbereichsöl.
Und das Additiv-Paket ist logischerweise genau auf diesen Einsatzzweck ausgelegt. Dinge wie Reinigungs- u. Reinhaltewirkung, Korrosionsschutz u. Alterungsstabilität spielen hier nur eine sehr untergeordnete Rolle. Hochdruck- u. Verschleißschutz-Eigenschaften u. besonders eine möglichst hohe Reibungsverminderung sind dagegen sehr wichtig.
Und daran wird auch laufend gearbeitet. Alleine in der letzten Winterpause hat man z. B. zusammen mit Mobil wieder einmal rund hundert neue Additive getestet. Wird aber natürlich auch während der Saison ständig an Verbesserungen gearbeitet.
Kann mich übrigens auch an keine Motorschäden errinnern, die am Schmierstoff selbst gelegen hätten. Dass in der vergangenen Saison die Motoren gleich reihenweise kaputt gegangen sind, lag z. B. daran, dass die McLaren-Leute die Trockensumpf-Schmierung so ungeschickt verlegt hatten, dass die Motoren bei hohen Querbeschleunigungen nicht mehr ausreichend mit Öl versorgt wurden.
Und der letzte Motorschaden vom Kimi lag an einer gebrochenen Welle, welche die Ölpumpen antreibt (wobei es den Motor noch nicht zerlegt hatte, sondern man den vorsorglich gewechselt hat, weil der dadurch einige Sek. ohne Öldruck gelaufen ist). Dieses Teil ist übrigens vorher noch NIE kaputt gegangen (ist eine 5mm dicke Welle).
Jetzt habe ich zwar nicht verraten, wie das F1-Öl von MB beschaffen ist, aber immerhin was es nicht ist. Reicht Dir das aus?
Grüße
P. S. Habe noch nicht alle Beiträge seit meinem letzten gelesen. Solle da noch eine wichtige oder interessante Frage dabei sein, werde ich das ein andern Mal nachholen.