Welches Auto kaufen / finanzieren / leasen

Hallo allerseits,

ich zerbreche mir gerade den Kopf über folgendes Problem:
Ich brauche ein Auto, fahre momentan (leider) 40.000km/Jahr und weißt nicht, was ich mir anschaffen soll (weder Modell, noch preislicher Rahmen, noch Finanzierungsvariante). Daher wende ich mich an die Experten hier.

Angesichts der hohen Kilometerleistung und der damit verbundenen Zeit, die ich im Auto verbringe, gibt es für mich 2 Prämissen, die erfüllt sein müssen: 1) Es muss ein Diesel sein, 2) ich möchte weder ein zu altes, noch ein zu "kleines" Auto haben, mit dem ich ständig in der Werkstatt stehe bzw. auf Deutschlands anarchischen Autobahnen plattgefahren werde.
Ich habe ein Nettoeinkommen von 2000€, ca. 400€ für Miete und ich würde sagen nochmal 400€ sonstige Ausgaben. Anzahlung könnte ich 3500€ leisten, der Rest meines Geldes liegt fest, bzw. soll nicht in ein Auto investiert werden.

Was würdet ihr mir empfehlen? Welche günstigen Varianten gibt es aus eurer Sicht auf dem Markt.

Ich freue mich auf eure Rückmeldung.

24 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von alewa


Meinetwegen Finanzieren, auf jeden Fall nicht bar zahlen, da die Ersparnisse nicht wegen eines Autos angefasst werden

Servus

Hast du dir das durchgerechnet oder ist das nur dein Bauchgefühl?
Ich bin durchaus stark dafür, nicht sein ganzes (erspartes) Geld für ein Auto auszugeben, aber wenn dann ein Auto finanziert wird, ist der Sinn der Sache wieder dahin.
Wenn die Kosten der Finanzierung den Ertrag des Ersparten übersteigen, wäre es klüger die Ersparnisse aufzulösen und das Auto bar zu bezahlen.
Du kannst ja dann den Betrag, den du monatlich für die Finanzierung ausgegeben hättest wieder ansparen und hast dann am Ende des Autolebens mehr auf dem Konto als so 😉

Diese Rechnung kann dir allerdings hier keiner abnehmen, da wir nicht wissen zu welchen Konditionen du dein Geld angelegt hast bzw. zu welchen Konditionen du finanzieren kannst.
Also ich würde empfehlen erst mal zu rechnen und nicht gleich mit so einer vorgefassten Meinung an die Sache ranzugehen.

LG, Elwood

Also das Geld liegt fest für eine Wohnung - insofern ist das ein Nogo. Ich muss gestehen, dass ich aufgrund der Firmenfahrzeuge nie wirklich mit Autos kalkuliert habe und nun ein bisschen überrumpelt vor der Situation stehe,eines kaufen zu müssen.Insofern taste ich mich erstmal vorsichtig an die Sache ran - ist ja quasi "mein erstes Mal".

Zitat:

Original geschrieben von alewa


Der Grund meines Positings ist, Erfahrungswerte zu sammeln, .......
Ich war bisher in der Position einen Firmenwagen zu haben.

Ein Erfahrungwert wirst du schnell sammeln: Autofahren ist teuer!

Wieviele von deine 40tkm sind fürs Pendeln zur Arbeit?
Warum gibts kein Firmenfahrzeug mehr?

Ein etwas teureres Auto, wie du es angedacht hast, 40tkm/a zu bewegen kostet mindestens 800€/Monat, eher etwa 1000€ .
Übers Finanzamt gibts (Pendlerpauschale) evt. etwas Steuerentlastung, aber das hält sich in Grenzen.

Fahrzeuge wie einen X118d werden zu teuer werden. Unter ~23T€ gibts den nicht, und der Wertverlust bei 40Tkm/a wird recht hoch ausfallen. Nach 3-4 Jahre hast du eine "alte Gurke" rumstehen, der nicht besonders viel mehr wert ist, in Vergleich zum Kaufpreis.
Mit ~500€ Leasingrate wirds auch teuer. Diesel, Wartung und alle andere sonstige Kosten kommen noch drauf, wobei schon 250-300€ für Sprit anfallen.
Obs vernünftig ist bei 2000€ Monatsgehalt etwa die Hälfte fürs Auto auszugeben, wenn auch Miete und Lebensunterhalt noch anfallen, sei dahingestellt. Du wirst jedenfalls mehr fürs Auto als sonst etwas arbeiten, das ist sicher.

Zitat:

Original geschrieben von alewa


Ich brauche ein Auto, fahre momentan (leider) 40.000km/Jahr

1) Es muss ein Diesel sein,
2) ich möchte weder ein zu altes, noch ein zu "kleines" Auto haben, mit dem ich ständig in der Werkstatt stehe bzw. auf Deutschlands anarchischen Autobahnen plattgefahren werde.

Bei 40tkm p.a. wird ein 'relativ neuer' und besonders ein neuer Wagen einen exobitant hohen Wertverlust erfahren. Wie lange soll das denn so gehen? zwei Jahre und 80 tkm, drei Jahre und 120 tkm oder gar länger?

d.h. jedes Jahr sollte ein Satz neuer Reifen aufgezogen werden, jedes Jahr kommt eine grössere kostspieligere Inspektion auf Dich zu. Verschleissteile werden öfters getauscht werden müssen. Rechne mal mit 3-4 Tausend Euro Instandhaltungskosten p.a. zusätzlich ein.

Bei 40tkm mit 6 Liter Diesel auf 100 km wirst Du ~300€ im Monat spritkosten haben. Bei 40 tkm p.a. wird auch Deine Versicherung wesentlich mehr kosten als für jemanden, der 'nur' 12 tkm p.a. fährt.

Bei einer Kostenkalkulation für ein Fahrzeug (wenn man nur 3500€ Reserve hat, die aber bei der Finanzierung eingesetzt werden = Du hast keine Reserven nach dem Kauf) sollte immer nahe am Worst-Case kalkuliert werden. Denn wenn die Kosten höher werden als vorher kalkuliert (weil zu positiv) und man sich das 'Fahren' plötzlich nicht mehr leisten kann, wird es dunkel.

Spritkosten/Jahr: 3600€
Versicherung: 750€
Instandhaltung: 3600€ (ich bin immer gut damit gefahren die Instandhaltung gleich der Spritkosten zu kalkulieren)

D.h. Du wirst vermutlich 7950€ p.a. , also 662,50 € mtl. Kosten für die Nutzung des Wagen haben ohne das da noch die Kosten einer Finanzierung mit eingeflossen sind.

Mein Rat: Ausgehend von Punkt 2 (kein altes Auto, weil ...) scheint mir, dass Du aus einem Bauchgefühl ältere Wagen pro Forma ausschliesen willst. Die angeführten Gründe sind keineswegs sachlich. Für 3500€ bekommt man schon einen 10 Jahre alten VW Bora Diesel mit 120tkm auf der Uhr. Der verträgt noch gut und gerne weitere 120tkm und ist nach diesen drei Jahren ... im Prinzip wertlos wenn man einen Reperfaturstau auflaufen lässt. Aber selbst dann kann man den noch für 500€ weitergeben oder für 2500€ in Zahlung beim Autohändler falls man sich einen Neuwagen zulegt.
Die Alternative wäre noch mal 500 oder 600 € im Monat Leasinggebühr oder Finanzierungskosten?
Dann gibst Du 60% Deine Einkommens für's Auto aus ... denk mal eine Weile darüber nach.

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Zitat:

Original geschrieben von bigLBA


Für 3500€ bekommt man schon einen 10 Jahre alten VW Bora Diesel mit 120tkm auf der Uhr. Der verträgt noch gut und gerne weitere 120tkm.

Vollste Zustimmung!

Der TDI verträgt bei ein bishen Pflege auch noch mehr. Meine TDI's haben alle 15.000 km einen Ölwechsel bekommen, Kostenpunkt ca. 60 € bzw. alle 30.000 km einen erweiterten Ölwechsel (=Öl neu +alle Filter), Kostenpunkt 120 € und nach Wartungsvorschrift einen Zahnriemnwechsel inkl. Wasserpumpe und sind gelaufen wie ein Uhrwerk. Allerdings habe ich immer folgende Regeln befolgt:

- kein Chiptuning

- kalten Motor schonen behandeln

- nach Autobahnfahrt nie sofort abstellen

- fast nie über 3500 U/min gedreht, wobei das beim Bora im 6 Gang ca. 190 km/h sind.

So ok, ganz einfach: Firmenwagen gibts keinen mehr, weil ich einen neuen (schöneren) Job bekommen habe, in dem kein Firmenwagen im Paket ist.

Es stehen sich nach heutigem Stand gegenüber:
Ein BMW 118d mit 72000km, Scheckheftgepflegt, neuer Inspektion, für 12700€ und ...

...ein neuer 116d.
Km.p.a. 40.000
Rate 325€ (3.500€ Anzahlung)

Km.p.a. 20.000 -> hier gerechnet, wiel wir wahrscheinlich näher an den Arbeitsort ziehen werden, da ich nicht mehr 3 Stunden täglich in der Rush hour im Auto sitzen möchte, wie ich das bisher getan habe.
Rate 260€ (3.500€ Anzahlung)

Kommentare? Anregungen?

Bitte keine Hinweise á la "Autofahren ist teuer" - danke, ich lebe nicht hinterm Mond!

Zitat:

Original geschrieben von alewa


Rate 325€ (3.500€ Anzahlung)

Bitte keine Hinweise á la "Autofahren ist teuer" - danke, ich lebe nicht hinterm Mond!

Unterschätze nicht die Betriebskosten, ich habe es ja schon geschrieben. Um die 40tkm p.a. abzuspulen musst Du monatlich 662,50 € aufbringen ... und da sind noch keine Finanzierungskosten drinne.

Wenn noch eine Rate von 325€ dazukommt, wird Dich der Wagen fast 1000€ im Monat kosten ... bei 1200€ frei verfügbaren Einkommen.

Dein Problem ist weniger der Fahrzeugwunsch. Es sind die vielen km!

Wenn sich wegen Umzugs der jährliche Arbeitsweg auf 20.000 km reduziert, bezahlst Du natürlich (KFZ Steuer mal aussen vorgelassen) auch nur noch die Hälfte an den Betriebskosten, also ca. 340€ mtl.
In dem Fall kannst Du Dir auch eine höhere Rate leisten.

Mal eine Frage: Kannst Du nicht noch näher an Deine Arbeitsstelle umziehen oder gibt es da andere Dinge, die Dich davon abhalten?

Zitat:

Original geschrieben von bigLBA


[
Mal eine Frage: Kannst Du nicht noch näher an Deine Arbeitsstelle umziehen oder gibt es da andere Dinge, die Dich davon abhalten?

Nein leider nicht. Denn dann hätte mein Mann den ganzen Fahrtweg, den ich momentan habe - wir wollen also aus diesem Grund in die "goldene Mitte" ziehen. Bisher war das in Ordnung, weil ich kein Benzin zahlen musste. Aber die steuerliche Belastung bei dieser Kilometerzahl war ja auch nicht von schlechten Eltern. 😉

Zitat:

Original geschrieben von bigLBA


Unterschätze nicht die Betriebskosten, ich habe es ja schon geschrieben. Um die 40tkm p.a. abzuspulen musst Du monatlich 662,50 € aufbringen ... und da sind noch keine Finanzierungskosten drinne.
Wenn noch eine Rate von 325€ dazukommt, wird Dich der Wagen fast 1000€ im Monat kosten ... bei 1200€ frei verfügbaren Einkommen.

+1

Wirtschaftlich sinnvoll ist das vorne und hinten nicht. Mit einem Nettoeinkommen von 2000€ private 40.000km Fahrt im Jahr zu finanzieren und 60 Stunden Freizeit pro Monat im Strassenverkehr zu verbrennen... Wenn man da mal rechnet (Fahrtzeit als Arbeitszeit und die Fahrtkosten vom Gehalt runter... und die drastisch verminderte Freizeit die man nur qualitativ, aber kaum in Euro ausdrücken mag).

Ebenso klar ist, dass ein (fast) neues Fahrzeug ordentlich teurer sein wird als ein älterer Gebrauchter. IMHO würde ich auch empfehlen zu prüfen ob eine Zweitwohnung ggf. sinnvoller ist.

Wenn die Zug-Verbindung (zeitlich und qualitativ) gut ist, würde ich auch noch eine Zeitkarte der Bahn mit in die Alternativenauswahl aufnehmen.

Unabhängig von der Frage, ob ich für einen Job mit 2.000 Euro netto eine solche Fahrleistung auf mich nehmen würde:

Es gibt momentan reichlich A-Klassen als Jahreswagen im Angebot, die aufgrund der auslaufenden A-Klasse zu guten Preisen verkauft werden. Beispiel Auf Autobahnstrecken kann der 180CDI durchaus mit unter 5 Litern Diesel / 100km gefahren werden. Die Diesel mit ca. 10-20tkm fangen bei ca. 16.000 Euro an. Vielleicht wäre das etwas?

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