Welchen "Cruiser" als Erstwagen?
Guten Abend liebe Forum User,
Erstmal zu mir:
Ich bin 20 Jahre alt und habe in voraussichtlich 1-3 Monaten meinen Führerschein.
Zudem mache ich grad eine Ausbildung und komme im ersten Lehrjahr bei 804.34 EUR. Netto raus.
von dieser Summe bleibt mir alles zur Verfügung weil ich noch bei meinem Eltern wohne und sonst keine Fixkosten habe. Das Auto würde ich dann direkt auf mich anmelden (Will das alles selber zahlen)
Seit einem Jahr mache ich mir nun Gedanken welchen Wagen ich mir kaufen soll.
Und da kommen wir schon zu meiner Frage:
Welchen Wagen bis 10.000 EUR. könnt ihr mir empfehlen?
Schalter und Kleinwagen sind für mich keine Option. Ich habe da eher einen bequemen Cruiser im Kopf, da ich nichts von unnötigem rasen halte, weder ein fan davon bin kurven wie ein "Profi" zu fahren oder mir Rennen auf der Autobahn liefern möchte. Ich denke eher an einen "Gleiter" einsteigen, Tür zu und sich wie zuhause fühlen ( Ich hoffe Ihr wisst was ich meine) Folgende Fahrzeuge kann ich mir vorstellen (unten aufgelistet). Ich würde das Auto unter der Woche kaum bewegen, da ich sehr gut mit der Bahn zur Arbeit komme und nach Feierabend alles andere als Cruisen im Kopf habe. Ob das wohl an den Benzin Preisen liegt?
W210 MOPF ab 2001 ( übrigens Wirklich der schönste Innenraum den Mercedes je hinbekommen hat und das schlimmste Problem... Rost)
W211 MOPF
W220 MOPF
W221 Vor-MOPF
W219 MOPF
W209 MOPF
Was haltet Ihr von den oben genannten Modellen? für weitere Vorschläge aller Art bin ich Offen
39 Antworten
@stuntmaennchen Also ich persönlich bin der Meinung das man nicht Zwingend jeden Monat Reparaturen durchführen muss, oder die Reifen, Bremsen Wechselt. Aber Recht hast du. Wenns sein muss gehen mal 5-600€ in Auto rein. Ich geh einfach mal von Sprit und Fixkosten aus
Ich würd die Kosten von so ner alten großen Kiste wirklich nicht unterschätzen... das muss man schon wirklich sehr wollen um mit nem Verdienst von 800 im Monat nen Mercedes zu unterhalten, auch wenn man noch daheim wohnt. Oder zumindest ist es ein Riesenpoker, wenn alles gut geht super, wenn nicht zieht's einem die Schuhe aus.
Mal als Vergleich, ich hab im ersten Berufsjahr nach der Uni, als vergleichsweise schlecht bezahlter Ingenieur in einem kleinen Unternehmen 2200 netto heim getragen. Davon gingen horrende 1000 an Miete für eine (im Nachhinein viel zu große und teure) Wohnung in der Stadt ab, dann noch Essen, mal n Bier etc. ... am End blieb da gar nicht mal so viel übrig. Ich hatte da einen damals 11 Jahre alten Ford Mondeo (den ich im übrigen immer noch habe), was auch ein großes, aber auf jeden Fall ein primitiveres und einfacher zu unterhaltendes Auto ist als eine 20 Jahre alte E-Klasse. Und trotzdem hab ich da jedes Mal mit den Knien geschlottert wenn da was dran war, einfach weil sich so ne Werkstattrechnung ganz schnell mal auf n paar 100 Euro oder mehr läppern kann. Und je älter der Wagen, desto öfter passiert das - Teile sind halt irgendwann mal am Ende, entweder durch Kilometer oder einfach zeitbedingt. Bei mir ging's gut, irgendwie, aber wenn ich mir im Nachhinein ansehe wie viel meines Budgets ich da drin versenkt hab den Wagen am Laufen zu halten, wird mir ganz anders. (Die reinen Kosten pro Jahr haben sich seitdem kaum geändert, nur verdien ich jetzt 8 Jahre später halt auch mehr. ;-))
Wenn ich mir überlege dass da noch das generell höhere Preisniveau bei Mercedes zu gekommen wär, plus noch ein älteres Modell, plus der ganze zusätzliche Ferz am Mercedes den mein Ford einfach mal nicht hat... ich geb dir nen Rat, lass es, und gib das Geld für irgendwas anderes aus was dir Spaß macht. Oder leg was zurück dass du dir nach der Lehre ein wirklich nettes Fahrzeug zulegen kannst, da haste auf Dauer mehr von.
(Und bitte jetzt keine Kommentare von wegen Mercedes hätte weniger Defekte als Ford - wenn man den 3er Mondeo und nen W210 oder W211 vergleicht, beide bei guter Pflege: Einfach nein.)
Und Freunde eine Sache möchte ich noch loswerden, ich bin euch wirklich sehr dankbar dafür das ihr hier so detaillierte Auskünfte gebt. Aber die Zeiten haben sich geändert, man bekommt heutzutage Nun mal mehr als einen Corsa oder Audi 100, (Die Unterhaltskosten sind dann eine andere geschichte) Ich würde den Wagen auch nur selten unter der Woche bewegen. Und am Wochenende dann genießen. (Spritpreise sei dank) Auch verdient man heute als Azubi mehr. Und ja ich weiß wie teuer das Leben ist. Habe selber 6 Monate in Stuttgart gewohnt und die Miete selbst gezahlt. Deshalb bin ich ja wieder zu meinen Eltern gezogen. Ich will mir einfach ein schönes Auto leisten können.
Aja so lange du den Karren nicht mit gepumptem Geld finanzierst und auch nicht drauf angewiesen bist kann dir ja nicht viel passieren außer dass du dich nachher ärgerst. Vielleicht hast du auch Glück. Du bist jedenfalls gewarnt worden. ;-)
Punkt man kriegt mehr: Ja, richtig, aber die Unterhaltskosten sind eben genau das was man bei den großen alten Autos tunlichst nicht unterschätzen sollte.
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@msi_87 Keine Sorge die 10.000 liegen schon bei Seite. Ohne pump oder sonst was. Alles selbst erarbeitet 😉 2008er W211 ist auch nicht wirklich alt. Unser 2010er A6 C6 hat uns in den letzten 5 jahren auch noch keine Großartigen Probleme bereitet. Es fiel bis jetzt nur eine Reparatur an die Teuer war.
Eine Frage wäre noch zu klären? Kannst du selbst auch etwas am Auto reparieren? Hast Bekannte mit einer Werkstatt, oder wo gut in der Garage schrauben können?
Mit dem Vorschlag W210 kann man preiswert fahren. Der W210 ist der bessere W124. Darin steckt keine SBC-Bremse eines W211, keine Airmatic eines W220, usw... der W210 ist nicht vollgepackt mit Elektronik wie jüngere Fahrzeuge, die Technik ist sehr robust und die Teileversorgung ist sehr gut, dazu noch ein riesen Angebot an gebrauchten Teilen.
Daher sehe ich für den W210 und 800 € Budget im Monat kein Problem. Einen E280 / E320 mit LPG - 4-Matic-Modelle ausschließen - einigermaßen wenig Rostbefall finden und aus gepflegtem Vorbesitz. Wenn der TE 10.000 € hat und 7.000 € für einen sauberen W210 mit LPG ausgibt, sind noch genug Reserven, falls mal doch etwas teures den Geist aufgeben sollte.
Des W210's Problem ist nur der Rost - alles andere ist durchdacht, lange haltbar und problemlos. Wenn der W210 das Rostproblem nicht hätte, es wäre eines der besten Autos die Daimler-Benz je gebaut hätten. Die häufigsten Defekte sind: Bremslichtschalter - 15 €, Fensterhebermotor - 50 €, Traggelenke - 30 €, usw... das mal ein Getriebeschaden kommen kann ist selbstverständlich, doch meist bei km-Ständen weit über 250.000.
Ich selbst hatte:
E320 CDI - 110.000 km drauf gespult - undichte Hochdruckpumpe, undichter Injektor, sonst nichts.
E55 AMG schwarz - ca. 2 bis 3 Jahre - Kurbelwellensensor, sonst nichts. Technisch und optisch top, Fahrzeug war sehr gepflegt.
E55 AMG silber - zu kurz gehalten um aussagekräftig was sagen zu können - lief dennoch problemlos mit 265 Tkm.
E320 T LPG - wollte nur getankt werden, hatte beim Kauf ca. 260 Tkm, fuhr ich etwa 2 Jahre.
E320 - lief knapp 1 Jahr bei mir, auch kaum aussagekräftig, aber es stand nichts an.
E200 Kompressor LPG - da mir der 4 Zylinder im W210 nicht gefiel, ersetzte ich den durch einen V8 - nach 1 Monat - auch kaum aussagefähig.
Die ersten 3 waren rostmäßig fast verschont worden, daher hätte man Geld in die Technik und Wartung stecken können, es stand aber fast nichts an. Da war nichts mit 500 € / Monat.
Bei den restlichen 3 gab es Rostschäden, ansonsten gab es da nichts zum meckern.
Aber man kann ja auch über den Tellerrand schauen, was es sonst noch so gibt. Ich will keinen am W210 festreden. Aber gerade die Fahrzeuge aus den '90er und Anfang 2000'er Jahren - ob nun Audi A6 - BMW 5er - Mercedes E-Klasse - sind Fahrzeuge mit noch einfachen Motoren, wenig Elektronik und reparaturfreundlich - zudem kennt fast jeder Mechaniker diese Fahrzeuge. Würde da von Exoten abraten, wie Rover 75 und sonstiges.
Glaubst Du ein LPG E320 W210 hat real heute weniger als 250.000km? Es mag weniger auf dem Tacho stehen, aber gelaufen werden die Dinger das alle ein- bis dreimal haben.
Wichtig wäre hier erste Hand, dann gibt es noch geringe Hoffnung, dass die Kilometer stimmen könnten.
https://suchen.mobile.de/fahrzeuge/details.html?id=332185209
https://suchen.mobile.de/fahrzeuge/details.html?id=332651025
@E500AMG Ja mein Opa hat eine Garage samt Hebebühne und wie der Zufall es will fährt er einen w202. Er schraubt an diesem Auto seit über 20 Jahren. Also selbst hand anlegen wäre kein Problem. Aber 7 tausend sind schon hart für einen Alten 210 Vor Mopf. Kannst du mir keinen 211 Mopf empfehlen?
Na, um so besser , wenn keine Finanzierungskosten anfallen 🙂,
dann wird der MB E-Klasse W210 eben "nur" voraussichtliche Kosten von ca. 300-350 € im Monat verursachen (bei 10tkm p.a.: Kraftstoff- und Fixkosten für Kfz-Steuer/-Versicherung sowie 1x Grundwartung alle 2 Jahre und HU/ASU).
Wertverlust muss der Benz möglicherweise nicht mehr ertragen, aber mit Zusatzkosten für allfällige Verschleißteile (Bremsen, Batterie, Leuchtmittel, Wischerblätter, Kupplung bzw. Automatikgetriebespülung, Gleitschienen der Steuerkette, Reifen usw.) sollte man zusätzlich noch monatlich 50-70 € zurücklegen.
Somit lässt sich das Ganze mit ca. 400-450 € pro Monat relativ sicher finanzieren. Bleiben dann halt nur noch 400 € pro Monat vom Monatsnetto für sonstige Ausgaben übrig🙄.
Ob einem das so passt, ist keine Frage des Automodells, sondern der persönlichen Lebensplanung, deshalb dazu von mir keine Tipps; gerne aber zu bestimmten Fahrzeugen, wenn die Fahrzeugwauswahl denn konkreter werden sollte.
Hi!
Zitat:
@albert.tba schrieb am 5. November 2021 um 15:23:59 Uhr:
Und Freunde eine Sache möchte ich noch loswerden, ich bin euch wirklich sehr dankbar dafür das ihr hier so detaillierte Auskünfte gebt. Aber die Zeiten haben sich geändert, man bekommt heutzutage Nun mal mehr als einen Corsa oder Audi 100, (Die Unterhaltskosten sind dann eine andere geschichte) Ich würde den Wagen auch nur selten unter der Woche bewegen. Und am Wochenende dann genießen. (Spritpreise sei dank) Auch verdient man heute als Azubi mehr. Und ja ich weiß wie teuer das Leben ist. Habe selber 6 Monate in Stuttgart gewohnt und die Miete selbst gezahlt. Deshalb bin ich ja wieder zu meinen Eltern gezogen. Ich will mir einfach ein schönes Auto leisten können.
Glaube mir, in diesem Falle haben sich die Zeiten keineswegs geändert. Große Autos waren und sind teuer. Junge Männer verschätzten und verschätzen sich bei den Kosten für große Autos.
Ich weiß, wovon ich spreche...
XS
@XS750 Ich kann dich voll verstehen und ich weiß du meinst es nur gut aber ich muss mir keinen Schlitten Finanzieren. Das Geld ist schon da. Ich muss ihn nur unterhalten. Und wie gesagt unser A6 C6 ist ein Großer wagen. 210tkm 2010 Baujahr. Wir haben ihn seit 6 Jahren und er hat NIE Probleme gemacht bis auf eine etwas Teuere Reparatur. Das wars. Ich weiß ehrlich nicht wie Manche hier auf Jährliche Reparatur kosten von 2k kommen?!?!?
Die Zeiten haben sich geändert? Lass mich das mal umformulieren: Nein, haben sie nicht, aber sie werden sich mittelfristig ändern. Insofern könnte man sogar sagen, dass jetzt der vermutlich letzte Zeitpunkt ist, um sich Überlegungen wie einen 20 Jahre alten großen Benz in deiner Konstellation zu gönnen. Du wurdest gewarnt und das soll reichen. Dann go for it.
@stuntmaennchen Mein Freund, lies mal bitte richtig. Wenn ich will kaufe ich mir auch einen C215, einen W221 oder 220, einen CLS oder sonst was. Ich habe 10.000€ bei Seite liegen in einem Umschlag, bereit zum ausgeben. Es kann auch ein W211 von 2008 sein. Ich muss ja nur den reinen Unterhalt Finanzieren. Und das wäre am ende des Monats kein Problem, egal ob ich nur noch Nudeln Fresse oder nicht.
Zitat:
@albert.tba schrieb am 5. November 2021 um 17:58:20 Uhr:
Ich weiß ehrlich nicht wie Manche hier auf Jährliche Reparatur kosten von 2k kommen?!?!?
Das kann recht schnell gehen bei einem alten Auto. Inspektion, Zahnriemen, Scheiben und Beläge rundum neu und dann noch nen Schweller schweissen, und du bist das Geld in der Werkstatt los. Bei einem 20 Jahre alten Auto mit durchschnittlichem Wartungsstau halte ich es auch gar nicht für unwahrscheinlich, dass im ersten Jahr so eine Liste an Arbeiten anfällt. Da war noch nicht mal ein 'ausserplanmässiger' Defekt dabei. Wenn du dir natürlich selbst helfen und die Arbeiten zuhause erledigen kannst, geht das alles komfortabel unter 500 Euro.
Wenn du nicht viel fährst, das Auto bei nem Defekt auch mal ein paar Tage stehen lassen UND selbst warten/reparieren kannst, dann ist das bei deinem Budget gar kein Ding. Du solltest nur ehrlich zu dir sein, ob du das willst 😉
Meinen C70 2.3 Turbo mit 240 PS fuhr ich so für kaum mehr als 200 Euro im Monat, bei 24 tkm in drei Jahren, hab aber auch ab und zu mal nen Feierabend unter der Kiste verbracht. Zugegeben - ich habe mich gut informiert, ein gutes Auto gekauft, und dann noch Glück gehabt, dass eigentlich nix kaputt gegangen ist.
Zitat:
@stuntmaennchen schrieb am 5. November 2021 um 18:01:50 Uhr:
. . . . Du wurdest gewarnt und das soll reichen. Dann go for it.
-
Eben.
Ich wollte auch schon was sagen, aber wenn jemand sein Lehrgehalt durch den Auspuff blasen will . . . bitte.
Kenne genug Jungs aus der Lehre, bei denen wars auch nicht anders.
Die haben mit 600-1000,-- DM auch einen Audi 5-Ender (Audi 100 C2) fahren müssen - was solls - der Sound war einfach geil. 😎
Ich kann nur sagen, der Monat ist lang und das Leben ist teuer - als Erstwagen und Daily-Driver wärs mir zu unberechenbar.
Daher soll der TE seine Erfahrung ruhig machen.