Welche Motoren sind am langlebigsten?
Ich bin niemand der gerne häufig Autos wechselt. Meinen letzten Wagen bin ich 12 Jahre gefahren, für den nächsten möchte ich etwas mehr ausgeben und er soll mindestens 15 Jahre halten, also ein Dauerläufer werden.
Gerade wegen diesem langen Zeitraum suche ich auch einen Alleskönner, da sich die Fahrstrecken ändern könnten.
Ist es richtig, dass die Saugmotoren den Turboladern in Sachen Langlebigkeit überlegen sind?
Das große Motoren Kurzstrecken schlechter vertragen da sie nicht so schnell warm werden, ansonsten aber länger als kleine Motoren halten?
Gibt es sonst noch Unterschiede die zu beachten wären?
Was wäre nun die richtige Mischung für einen Alleskönner Kompaktwagen / Mittelklasse.
277 Antworten
Zitat:
@Zephyroth schrieb am 30. März 2021 um 08:45:58 Uhr:
Wenn du hinten einen Filter brauchst, hast du vorne eine ungeeignete Technologie verwendet.
Finde ich einen schönen Satz 😁
Passt auf vieles...
Aber damit machst du ein riesen Fass auf, denn ein Direkteinspritzer, ein Diesel erst recht, rußt nunmal prinzipbedingt. Verbesserungen der innermotorischen Technik minimieren das Problem höchstens, aber eliminieren es niemals. Prinzipbedingt, wie gesagt.
Und in Kombination mit deinem Satz ergeben sich als Folge zwei(einhalb) Möglichkeiten: Entweder akzeptierst du den Ruß, meinetwegen auch in seiner minimierten Form, dann brauchst du den Filter nicht. (Oder du minimierst den Ruß unter Inkaufnahme anderer Nachteile so weit, dass er als "kein Ruß" durchgeht.)
Oder du akzeptierst ihn nicht, dann musst du einsehen, dass der zu filternde Motor halt in deinem Auto nichts verloren hat und ein anderer, der das von Grund auf ohne Filter schafft, besser wäre.
Selbes gilt auch für die Stickoxide und dem SCR-Gedöns, so nebenbei.
Meine Schlüsse daraus kann man sich denken, denn: Ich fahre bewusst einen Benziner ohne Turbo und mit MPI.
Das heißt also explizit nicht, dass ich Umweltschutzmaßnahmen ablehne, im Gegenteil: Ich suche mir eine Kiste aus, die das eben von vorneherein richtig macht und gleichzeitig (hoffentlich) auch noch hält.
Und klar, das ganze hat auch Nachteile: Gemessen an anderen Wägen, die von Alter, Preis, Größe, Klasse und Verbrauch vergleichbar sind, ist meiner vor allem eines: Langsamer. Aber da immer noch schnell genug für den Alltag, kann ich damit gut leben.
Mutige These zum Schluss: Hätten die heutigen Wägen unter Berücksichtigung aller möglichen, auch berechtigter, technischen Fortschritte die Fahrleistungen (also Beschleunigung, Höchstgeschwindigkeit, also nicht PS!) gleich derer, die vor nicht allzu langer Zeit (vielleicht 20-30 Jahre) noch in Massen gebaut wurden, bekämen wir unsere Flottenverbrauchsziele bestimmt auch noch mit MPI-Saugbenzinern gebacken.
Zitat:
@raphrav schrieb am 30. März 2021 um 11:45:27 Uhr:
Zitat:
@Zephyroth schrieb am 30. März 2021 um 08:45:58 Uhr:
Wenn du hinten einen Filter brauchst, hast du vorne eine ungeeignete Technologie verwendet.
Finde ich einen schönen Satz 😁
Passt auf vieles...
Damit erledigt sich aber jeder Verbrennertechnik. Fängt schon bei der Gas/Ölheizung zuhause an. Auch Bremsen wird schwierig, vom Fahren an und für sich (Reifenabrieb - grösste Feinstaubquelle bei modernen Autos) ganz zu schweigen.
Langlebige Motoren sind völlig überbewertet, die wenigsten Autos gehen wegen Motorschäden auf den Schrottplatz.
Zitat:
@Amen schrieb am 30. März 2021 um 12:13:11 Uhr:
Damit erledigt sich aber jeder Verbrennertechnik. Fängt schon bei der Gas/Ölheizung zuhause an.
Ne, es ist wie raphrav sagt. Jede Technologie hat Vor- und Nachteile. Es ist auch ausreichend, gewisse Nachteile einfach zu akzeptieren und dafür die Vorteile mitzunehmen. Beim Diesel hat man eben die Wahl zwischen Ruß oder NOx, man kann von den Rohemissionen nicht beides runterbringen. Das hängt an der Technologie.
Ich hab' auch nix gegen Abgasnachbehandlung auf katalytischer, passiver Basis wie einen 3-Wege-Kat (die Rohemissionen des Otto-Motors sind sogar noch schlechter, als beim Diesel!). Der ist offen und die Abgase müssen nur an der katalytischen Schicht vorbeistreichen um sie deutlichst zu entschärfen. Das ist einfachste Technolgie mit minimalstem Eingriff in den Motor. Ein Partikelfilter ist eine ganz andere Klasse. Er behindert schonmal grundsätzilch die Abgase, er muss regeneriert werden und irgendwann ist er dann komplett zu.
Die Diesel die IncOtto vorhin erwähnt hat. Ich meinte: "Aus einer Ära, wo Diesel noch Diesel sein durften!" Das war damals so. Man hat die höheren Emissionswerte ggü. dem Ottomotor mit 3-Wege-Kat einfach akzeptiert und sich dafür über lange Lebensdauer und geringen Verbrauch gefreut.
Beim Diesel sehe ich den DPF noch irgendwo ein, der rußt ja prinzipbedingt, das bekommst du nicht weg. Wenn du also auf einen Diesel bestehst (wobei ich dessen Sinnhaftigkeit mit Aufkommen der Ottohybriden in Frage stelle), kommst du um den Filter kaum rum. Wobei doch, das geht, man minimiert die Partikel auf Kosten der Stickoxide (und muss sich eben um die vermehrt kümmern). Tut aber keiner.
Beim Ottomotor hingegen gibt es die Technologie der Saugrohreinspritzung, die Partikel weitgehenst vermeidet und einen OPF überflüssig macht. Anstatt das zu nutzen, wurde der Motor aber mit DI und Turbolader aufgerüstet, rußte aber deutlich mehr. Imho der komplett falsche Weg.
Grüße,
Zeph
Zitat:
@Amen schrieb am 30. März 2021 um 12:13:11 Uhr:
Langlebige Motoren sind völlig überbewertet, die wenigsten Autos gehen wegen Motorschäden auf den Schrottplatz.
Natürlich geht das Auto nicht gleich auf den Schrottplatz, sondern der Besitzer steck davor tausende € in Reparaturen. Das lässt sich eben vermeiden wenn man den richtigen Motor kauft.
Ähnliche Themen
Zitat:
@Supercruise schrieb am 30. März 2021 um 14:50:39 Uhr:
Natürlich geht das Auto nicht gleich auf den Schrottplatz, sondern der Besitzer steck davor tausende € in Reparaturen. Das lässt sich eben vermeiden wenn man den richtigen Motor kauft.
Genau darum geht's, denn genau das ist mir passiert.
Grüße,
Zeph
Subaru im Outback ebenfalls. 2.5l-Boxer mit Saugrohreinspritzung und 175PS. (und 240Nm). Auch so ein problemloses Eisenschwein, aber mit gutem Durst (unter 9l/100km kommt man eigentlich nicht).
Zitat:
@raphrav schrieb am 30. März 2021 um 11:45:27 Uhr:
Zitat:
@Zephyroth schrieb am 30. März 2021 um 08:45:58 Uhr:
Wenn du hinten einen Filter brauchst, hast du vorne eine ungeeignete Technologie verwendet.
Finde ich einen schönen Satz 😁
Passt auf vieles...Aber damit machst du ein riesen Fass auf, denn ein Direkteinspritzer, ein Diesel erst recht, rußt nunmal prinzipbedingt. Verbesserungen der innermotorischen Technik minimieren das Problem höchstens, aber eliminieren es niemals. Prinzipbedingt, wie gesagt.
Und in Kombination mit deinem Satz ergeben sich als Folge zwei(einhalb) Möglichkeiten: Entweder akzeptierst du den Ruß, meinetwegen auch in seiner minimierten Form, dann brauchst du den Filter nicht. (Oder du minimierst den Ruß unter Inkaufnahme anderer Nachteile so weit, dass er als "kein Ruß" durchgeht.)
Oder du akzeptierst ihn nicht, dann musst du einsehen, dass der zu filternde Motor halt in deinem Auto nichts verloren hat und ein anderer, der das von Grund auf ohne Filter schafft, besser wäre.
Selbes gilt auch für die Stickoxide und dem SCR-Gedöns, so nebenbei.Meine Schlüsse daraus kann man sich denken, denn: Ich fahre bewusst einen Benziner ohne Turbo und mit MPI.
Das heißt also explizit nicht, dass ich Umweltschutzmaßnahmen ablehne, im Gegenteil: Ich suche mir eine Kiste aus, die das eben von vorneherein richtig macht und gleichzeitig (hoffentlich) auch noch hält.
Und klar, das ganze hat auch Nachteile: Gemessen an anderen Wägen, die von Alter, Preis, Größe, Klasse und Verbrauch vergleichbar sind, ist meiner vor allem eines: Langsamer. Aber da immer noch schnell genug für den Alltag, kann ich damit gut leben.Mutige These zum Schluss: Hätten die heutigen Wägen unter Berücksichtigung aller möglichen, auch berechtigter, technischen Fortschritte die Fahrleistungen (also Beschleunigung, Höchstgeschwindigkeit, also nicht PS!) gleich derer, die vor nicht allzu langer Zeit (vielleicht 20-30 Jahre) noch in Massen gebaut wurden, bekämen wir unsere Flottenverbrauchsziele bestimmt auch noch mit MPI-Saugbenzinern gebacken.
Ein blaubrenner im heizkeller, mit dem gleichen brennstoff betrieben, rußt nicht...ergo muss man strenggenommen den kraftstoff namens ´dieselöl´eigentlich als für hubkolbenverbrennungsmaschinen ungeeignet bezeichnen.
Zitat:
@jw61 schrieb am 30. März 2021 um 23:03:36 Uhr:
Mitsubishi hat noch Sauger im Programm.
Maserati leider nun nicht mehr. Nur noch Turbos und künftig irgend etwas mit dem Antrieb einer Fäkalien-Hebeanlage. Na ja, das wird sich auch noch von selbst korrigieren.
Zitat:
@abm_70 schrieb am 31. März 2021 um 09:03:26 Uhr:
Ein blaubrenner im heizkeller, mit dem gleichen brennstoff betrieben, rußt nicht...ergo muss man strenggenommen den kraftstoff namens ´dieselöl´eigentlich als für hubkolbenverbrennungsmaschinen ungeeignet bezeichnen.
Das würde ich so nicht stehen lassen wollen. Die Probleme mit den Abgasen beim Diesel resultieren nicht aus der Technik an sich, sondern den Vorgaben der Politik. Wenn der CO2-Ausstoß, obwohl vollkommen ungefährlich, ungiftig und in seiner Menge vernachlässigbar, zur obersten Maxime gemacht wird, dann kommt eben aus solchen Motoren anderer Dreck, der tatsächlich schädlich ist.