Weißer Qualm und unrunder Lauf

Mercedes E-Klasse W212

Hallo ins Forum!

Seit knapp 6 Wochen habe ich einen E 250 CGI (EZ 02/2010) mit etwas über 71.000 km. Der Wagen zeigte schon gleich beim ersten Anlassen im Verkaufsraum beim Mercedes-Händler eine weiße Fahne die nach verbranntem Öl roch. Als ich den Verkäufer darauf hinwies, meinte er das sei normal. Das käme davon, dass der Wagen nur äußerst kurze Strecken zwischen Werkstatt und Verkaufsraum bewegt wurde. Und da setzt sich dann schon mal ein Tröpfchen Öl im Brennraum ab. Ich bin Software-Entwickler von Beruf. D.h. mangels besseren Wissens musste ich ihm das glauben. Außerdem hat der Wagen ja Garantie.

Über die letzten Wochen zeigte der Wagen so zirka jeden zweiten Tag beim Kaltstart eine deutlich sichtbare Rauchwolke in der Tiefgarage. Mir fiel auch auf, dass sich der Motor zumindest in der kalten Phase unrund anhört. Irgendwie, als wenn einer der vier Zylinder beim Gasgeben stärker explodiert (mir fällt gerade keine bessere Formulierung ein) als die anderen drei. Das machte dann immer ein hörbares tack-tack-tack-usw. solange der Motor noch kalt war.

Letzte Woche wurde die Rauchentwicklung beim Start einmal so massiv, dass die Wolke fast die halbe Tiefgarage füllte. Und sie roch deutlich nach verbranntem Öl. Daraufhin bin ich gleich am nächsten Tag zu Mercedes in die Niederlassung gefahren, damit die sich das mal anschauen. Dort konnte man aber nichts feststellen, weil der Motor bereits warm war. Also machte ich einen Termin für diese Woche aus. Zwischenzeitlich hat er die beschriebene große weiße Wolke noch einmal in der Tiefgarage gezeigt. Das unrunde Geräusch war natürlich auch nach wie vor da.

Nebenbei: Ich hatte auch gleich zu Anfang den Ölstand geprüft. Der war etwa in der Mitte. Letzte Woche beim nochmaligen Prüfen war der Ölstand plötzlich voll. Der Mitarbeiter von Mercedes prüfte den Kühlmittelstand, als ich ihm das sagte. Aber da fehlte nichts. Weniger Öl könnte ich ja noch verstehen, auch wenn es mir nicht gefallen würde. Aber mehr Öl?

Gestern Abend brachte ich meinen Wagen in die Niederlassung, damit er heute im Kaltstart neu getestet werden kann. Und jetzt kommt der Hit: Keine weiße Wolke, dafür eine schwarze. Und das sei normal, weil der Motor beim Kaltstart mehr Kraftstoff einspritzt. Das unrunde Geräusch, das ich bisher jedes Mal nach dem Kaltstart hörte, will auch niemand vernommen haben.

Btw: Mein guter alter SLK macht keine Rauchwolken beim Kaltstart, obwohl der 2,3 Liter Motor mittlerweile von anno Schnupftabak ist.

Langer Rede kurzer Sinn: Kennt das jemand hier? Hat jemand Erfahrung mit einem E 250 CGI bei dieser Kilometerleistung?

MfG
Hans

Beste Antwort im Thema

@Ich_Version_1.0: Es macht keinen Sinn, uns noch weiter imaginär die Birnen einzukloppen (auch, wenn du das vermutlich als Kapitulation verstehen wirst). Daher: Tank, was du willst. Du hast deine Wahrheit, ich habe meine. Welche nun der tatsächlichen Wahrheit entspricht, möge der geneigte Leser (sofern er noch alle Anmerkungen verfolgt hat, was ich bezweifle) selber herausfinden. Auf deine Wortverdrehereien und Sticheleien habe ich keine Lust mehr.

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Hallo ihr und ein schöner Gruß auch an an Hans mit seinem CGI!

Ich halte das Verhalten des Motors für potentiell durchaus normal, wenn auch nicht wirklich schön. Das Verhalten paßt zur Anwesenheit eines NOx-Katalysators, denn der Motor läuft grundätzlich mal im Magermixbetrieb, d.h. mit Luftüberschuß und wie wir alle wissen entstehen dabei besonders viele Stickoxide. Das war ja schon in den frühen 1980ern das Problem der Toyota-Magermixmotoren. Schön sparsam, aber mit den damaligen Möglichkeiten nicht wirklich sauber zu kriegen. Heute haben die Benzindirekteinspritzer zum Abbau der Stickoxide aus dem Magermixbetrieb einen Stickoxidspeicherkatalysater, der sich im Magermixbetrieb anfüllt, aber regelmäßig freigebrannt werden muß. Dafür wird vermutlich der Gegendruck vor dem Kat gemessen und wenn der zu groß wird, wird das Motorgemisch für wenige Sekunden auf "fett" verstellt, womit die Stickoxide im Speicherkat zusammen mit dem im überfetteten Betrieb nun reichlich vorhandenen CO zu CO2, N2 und O2 reduziert werden können. Normalerweise passiert das wahrscheinlich eher unbemerkt und ganz sicher wird man das schon bei Landstraßentempo und erst recht auf der Autobahn gar nicht mehr bemerken. Fährt der Wagen aber wirklich nur Kurzstrecken, dann muß der Abbrand der NOx auch mal so passieren. Möglicherweise hat der Kat dafür sogar eine Heizung, um die nötige Temperatur von ca. 500 Grad Celsiuis zu erreichen, wenn der Wagen sonst nie warm genug wird.
Lange Rede, kurzer Sinn: beim Freibrennen des NOx-Kats im Stand oder sehr niedrigen Geschwindigkeiten wird man das entstehende Wasser sehr gut sehen können. Das erklärt die weißen Wolken.

Ob das mit dem Super 98 was bringt, weiß ich nicht, denn eigentlich ist auch das normale Super 95 inzwischen nahezu schwefelfrei. Schwefel mögen nämlich die NOx-Speicherkats gar nicht. Ob es vielleicht einen Zusammenhang zum E10 gibt? Müßte man mal recherchieren ...

LG
Rüdiger

Zitat:

Original geschrieben von Granada75


Das Verhalten paßt zur Anwesenheit eines NOx-Katalysators, denn der Motor läuft grundätzlich mal im Magermixbetrieb, d.h. mit Luftüberschuß und wie wir alle wissen entstehen dabei besonders viele Stickoxide.

recht hast du. allerdings hat der wagen gar keinen "magermixbetrieb" und keine nox-kats. 😉

vielmehr hatte der te nicht erwähnt, daß er nur kurzstrecken fährt. übrigens ein fahrprofil, das jedem auto mit verbrennungsmotor sehr schadet und sekundärschäden hervorruft. da mercedes seine kunden kennt, ist wenigstens jährlich ein ölwechsel vorgeschrieben, um das schlimmste zu verhindern.

lösung für dieses "problem" des te: eine schöne autobahnfahrt über 100 km machen. dann fahrzeug in der garage abstellen und am nächsten morgen die wolke beobachten - gibt es keine, ist alles ok. gibt es immer noch eine, sollte man langsam doch an einen sich anbahnenden motorschaden denken.

Hallo Zusammen.

Danke für Eure Anteilnahme. Hier ist man wenigstens nicht allein mit sowas. In den letzten paar Tagen habe ich viel gelernt. Seit dem 3.11.2011 weiß ich zum Beispiel dass es Stickoxid-Katalysatoren gibt. Seit dem 4.11.2011 weiß ich dass mein E 250 CGI gar keinen hat, weil die Vierzylinder-Benzinmotoren dieser Klasse in einem »Lambda=1«-Verhältnis fahren. Und selbst letzteres ist mir erst seit wenigen Tagen ein Begriff. Ich weiß gar nicht, wie ich ohne dieses Wissen die letzten fast 53 Jahre überleben konnte. 😉

Seit etwa 14 - 15 Jahren fahre ich hier in München fast ausschließlich Kurzstrecke. Fahrten zum Flughafen raus sind dabei schon das absolute Maximum. Da habe ich dann am Ende der Reise ca. 82 km mehr auf dem Tacho. Den Rest fliege ich, weil meine Kundschaft meist zu weit weg ist für's Auto.

Mein guter alter SLK ist jetzt 11 Jahre und 7 Monate alt. Der hat kürzlich erst die 63.000 km Marke geknackt. Immer hauptsächlich Kurzstrecke. Der Motor hat mich in all den Jahren nicht einmal im Stich gelassen oder irgendeine Auffälligkeit gezeigt. Außer dass er im Stadtverkehr gerne mal 12 l/100km wegschluckt. Aber das war mir von Anfang an klar.

Den BMW 320 D, den ich die letzten vier Jahre als Dienstwagen fuhr, habe ich Ende September mit sage und schreibe 27.617 km zurück gegeben (eben einen Blick in den Auto-Ordner geworfen). Auch hauptsächlich Kurzstrecke. Und ebenfalls nicht das kleinste Problem mit dem Motor. Obwohl ein Diesel das angeblich nicht so gut verträgt.

Beim Kaltstart gedampft oder gequalmt haben zumindest diese beiden Wagen noch nie. Auch bei meinen früheren Fahrzeugen fällt mir eigentlich nur einer ein. Das war Mitte der 1980er Jahre ein Volvo 264 Diesel. Aber der war schon alt und hatte über 250.000 km auf dem Buckel. Bei jedem Kaltstart kam da eine solche Rußwolke raus, dass sich öfter mal Passanten in Sicherheit bringen mussten. 😁

In der Gegenwart kann ich mich rein aus Erfahrung der Meinung nicht anschließen, dass Kurzstrecke so unglaublich schädlich für Motoren sein soll. Sonst müsste man - nach meiner Schätzung - über die Hälfte aller Fahrzeuge in München zum Motortausch bringen. Denn ich bin ganz sicher nicht der einzige Kurzstreckenfahrer hier.

Grau ist alle Theorie. Ich bevorzuge den praktischen Versuch. Deshalb habe ich vor zwei Tagen SuperPlus*) statt Super E5 in den Tank gefüllt. Auch wenn die von der NL meinten, das bringe nichts. Aber die hatten ja zuerst auch gemeint, mein Wagen hätte einen Stickoxid-Katalysator. Was soll man denen noch glauben, wenn die ihre eigenen Produkte nicht kennen?

Resultate E 250 CGI mit SuperPlus seit dem 5.11.2011: Bei Kaltstart in der Tiefgarage keine Qualmwolke mehr. Im Stand nach dem Start kein Ölgeruch wahrnehmbar.

2011-11-06 11:15 Uhr - auf den ersten 500 Metern leichte Dampfentwicklung, sichtbar bei Stand an der Ampel, aber nicht sehr ausgeprägt, Außentemperatur 10,5°C, trockene Herbstluft.

2011-11-06 21:45 Uhr - wie Vormittag, Außentemperatur 9°C, trockene Herbstluft.

Weitere Resultate folgen.

Das waren jetzt schon drei Kaltstarts ohne Wolke. Will bloß hoffen, dass niemals einer von meinen Nachbarn sieht wie ich am Auspuff schnüffele. 😎

Übrigens: Mein Bordcomputer behauptet, der Wagen bräuchte 11,8 l/100km. Wie gesagt hauptsächlich Stadtverkehr. Hat jemand mit einem ähnlichen Fahrprofil Vergleichswerte?

MfG
Hans

*) Nein, ich bin kein Angestellter von einem Mineralölkonzern. Obwohl die zum Teil auch unsere Software einsetzen.

Zitat:

Original geschrieben von Granada75


Lange Rede, kurzer Sinn: beim Freibrennen des NOx-Kats im Stand oder sehr niedrigen Geschwindigkeiten wird man das entstehende Wasser sehr gut sehen können. Das erklärt die weißen Wolken.

Sicherlich vom Prinzip her richtig. Dass der 250CGI überhaupt keinen NOx-Kat hat, wurde ja bereits richtiggestellt.

Selbst wenn es aber so wäre, gibt es garantiert keine Wolken, die eine ganze Tiefgarage füllen würden - dies kann ich aus Erfahrung mit meinem BMW, der im Schichtladebetrieb läuft, ganz klar feststellen 😉

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Alles klar, dann war mein Ausflug in die Theorie der NOx-Katalysatoren eine Sackgasse. 🙂

Ich bin mal auf den Fortgang des Super 98-Experiments gespannt. Immer wieder faszinierend, wie bei solchen Themen auch gestandene Softwareentwickler zur Methode Versuch und Irrtum greifen. 😁

LG
Rüdiger

Zitat:

Original geschrieben von Ich_Version_1.0


In der Zwischenzeit habe ich Zeichnungskopien von den Abgassträngen dreier verschiedener E-Modelle bekommen. Sieht beim Vierzylinder so aus, als wäre da noch ein kleiner ungeregelter Kat vor dem ersten Schalldämpfer. Aber von Stickoxid-Katalysator steht da nichts.

MfG
Hans

Das ist der Vorkatalysator (3 -Wege - Kat), ungeregelt ist der aber auch nicht.

Es gibt übrigens aktuell keinen aufgeladenen Ottomotor (Kompressor oder Turbolader) mit Magerbetrieb und somit NOx - Kat. Nur bei den Dieseln gibt es das (bei Mercedes z.B. die Blue Tec - Modelle).

Und weil noch gefragt wurde: Ja, Kurzstrecke ist schädlich. Besonders bei Benzinern (wegen der Ölverdünnung) und Dieselmotoren mit DPF (gleicher Grund). Besonders kritisch ist es, wenn man lange nur Kurzstrecken fuhr und dann mit dem mit Kraftstoff verdünnten Öl hohe Leistung abverlangt.

Hier wurde öfter von "Dampf" und dann von "Rauch" gesprochen, der nach Öl riecht. Was denn nun?

Zitat:

Mein Bordcomputer behauptet, der Wagen bräuchte 11,8 l/100km. Wie gesagt hauptsächlich Stadtverkehr. Hat jemand mit einem ähnlichen Fahrprofil Vergleichswerte?

Habe den 200 CGI mit 5-Gang Automat. Zum Glück nicht Dein Fahrprofil😁😁

Allerdings merkt man im Kurzstrecken-Stadt-Verkehr wie bei jedem Fahrzeug eine deutliche Erhöung des Durchschnittverbrauchs. 11,8 l kann durchaus sein.

Bei extremer Kurzstrecke ca. 12 bis 13 l.
Bei extremer Kurzstrecke und Kälte ca. 15 l +.

Vorgänger, E 350 Limousine W 211 hat es im Winter bei Kurzstrecke/Stadt auf 17 l gebracht.

Übrigens, ein von mir vor kurzem gefahrener Mietwagen C 220 CDI T-Modell mit 7-G-Tronic Plus (S 204) hat es in der Stadt auf 12 Liter gebracht.

Hallo ins Forum,

Zitat:

Original geschrieben von bbbbbbbbbbbb


Es gibt übrigens aktuell keinen aufgeladenen Ottomotor (Kompressor oder Turbolader) mit Magerbetrieb und somit NOx - Kat. Nur bei den Dieseln gibt es das (bei Mercedes z.B. die Blue Tec - Modelle).

doch, die gibt's meines Wissens. Die neuen V8-Maschinen der Baureihe M278 haben B-Turbo und Magermixbetrieb mit denselben Einspritzprogrammen wie die V6er der M276. Die haben damit natürlich auch NOx-Kats.

Viele Grüße

Peter

Hallo »bbbbbbbbbbbb«.

Zitat:

Original geschrieben von bbbbbbbbbbbb


...
Das ist der Vorkatalysator (3 -Wege - Kat), ungeregelt ist der aber auch nicht.
...

Wohl eher der Nachkatalysator. Siehe Zeichnung im Anhang, Bauteil 4 - Unterbodenkatalysator. »Ungeregelt« habe ich einfach gemutmaßt, weil da keine Sonde oder ähnlich rausguckt.

Zitat:

Original geschrieben von bbbbbbbbbbbb


...
Und weil noch gefragt wurde: Ja, Kurzstrecke ist schädlich. Besonders bei Benzinern (wegen der Ölverdünnung) und Dieselmotoren mit DPF (gleicher Grund). Besonders kritisch ist es, wenn man lange nur Kurzstrecken fuhr und dann mit dem mit Kraftstoff verdünnten Öl hohe Leistung abverlangt.
...

Das deckt sich nicht mit meiner Erfahrung. Aber vielleicht habe ich bisher Glück gehabt. Oder es mag damit zusammenhängen, dass ich regelmäßig Ölwechsel machen lasse. Auch wenn der Bordcomputer nicht quengelt.

Zitat:

Original geschrieben von bbbbbbbbbbbb


...
Hier wurde öfter von "Dampf" und dann von "Rauch" gesprochen, der nach Öl riecht. Was denn nun?

Muss ich noch schreiben. Ist etwas ausführlicher. 🙂

MfG
Hans

Hallo Zusammen.

Zitat:

Original geschrieben von Granada75


...
Ich bin mal auf den Fortgang des Super 98-Experiments gespannt. Immer wieder faszinierend, wie bei solchen Themen auch gestandene Softwareentwickler zur Methode Versuch und Irrtum greifen. 😁
...

Ungewöhnliche Probleme verlangen nach ungewöhnlichen Lösungen. Und wenn es eben zur Not »try and error« sein muss. Scherzfrage aus meiner Zeit in der Textverarbeitung: »Was macht ein Computer-Techniker bei einer Reifenpanne?«. Antwort: »Er tauscht die vier Räder untereinander durch und prüft ob der Fehler mitwandert«. 🙂

Zitat:

Original geschrieben von Gnarf


...
Habe den 200 CGI mit 5-Gang Automat. Zum Glück nicht Dein Fahrprofil😁😁

Allerdings merkt man im Kurzstrecken-Stadt-Verkehr wie bei jedem Fahrzeug eine deutliche Erhöung des Durchschnittverbrauchs. 11,8 l kann durchaus sein.

Bei extremer Kurzstrecke ca. 12 bis 13 l.
Bei extremer Kurzstrecke und Kälte ca. 15 l +.

Vorgänger, E 350 Limousine W 211 hat es im Winter bei Kurzstrecke/Stadt auf 17 l gebracht.
...

Danke, dann kann ich ja noch froh sein.

Zitat:

Original geschrieben von Gnarf


...
Übrigens, ein von mir vor kurzem gefahrener Mietwagen C 220 CDI T-Modell mit 7-G-Tronic Plus (S 204) hat es in der Stadt auf 12 Liter gebracht.

Mit einem Diesel? Respekt. Was war kaputt? 😁

Jetzt mal kurz zu meinem schonungslosen Selbstversuch.

Resultate E 250 CGI mit SuperPlus seit dem 5.11.2011: Bei Kaltstart in der Tiefgarage keine Qualmwolke mehr. Im Stand nach dem Start kein Ölgeruch wahrnehmbar.

2011-11-06 11:15 Uhr - auf den ersten 500 Metern leichte Dampfentwicklung, sichtbar bei Stand an der Ampel - aber nicht sehr ausgeprägt, Außentemperatur 10,5°C, trockene Herbstluft.

2011-11-06 21:45 Uhr - wie Vormittag, Außentemperatur 9°C, trockene Herbstluft.

2011-11-07 09:20 Uhr - keinerlei Dampfentwicklung, weder beim Kaltstart noch während der Warmlaufphase, Außentemperatur 7,5°C, diesiges Wetter - feuchte Luft.

2011-11-07 21:40 Uhr - keine Dampfentwicklung beim Kaltstart, dünne Dampfwolke an der ersten Ampel nach 150 m - dann nicht mehr, Außentemperatur 8,5°C, feuchte Luft.

Nach dem was sich bisher beobachten ließ, kommt mir so langsam ein leiser Verdacht: Kann es vielleicht sein, dass sich irgendwo im Abgasstrang Wasser aus dem Super-E5-Sprit gesammelt hatte? Nur minimale Mengen, doch bei meinen Kurzstrecken könnte das Wasser während der Fahrten mit relativ geringer Drehzahl nie vollständig ausgestoßen worden sein. Es kondensierte dann an den kühleren Wänden der Auspuffanlage. Beim nächsten oder übernächsten Kaltstart mit fettem Gemisch verdampfte das Wasser schlagartig und füllte im ungünstigen Fall die halbe Tiefgarage mit Qualm.
Siehe: Mögliche Probleme mit Ethanolkraftstoff
Gut, auf der verlinkten Internetseite geht es um E85. Aber offenbar existiert mit Ethanol wohl generell ein Wasserproblem, weil Alkohol stark hygroskopisch ist. Man lernt eben nie aus. Das erklärt auch, warum man am Tag nachdem man in der Pizzeria versumpft ist immer solchen Durst hat. 😁
Spaß beiseite. Warum sollte Super E5 nicht auch eine gewisse Menge Wasser aus der Luft aufnehmen? Dazu hat es bei mir viel Zeit. Ich hatte zuvor am 26. September mit Super E5 vollgetankt und dann den ganzen Oktober nicht. Eine Tankfüllung mit 80 Liter reicht bei mir lang.

Vorausgesetzt dieses Wasserproblem besteht tatsächlich so wie ich mir das vorstelle: Aus dem Chemieunterricht weiß ich noch, dass sich Wasser und Öl unter bestimmten Umständen zu einer Emulsion verbinden. Allerdings war damals nicht die Rede von Zuständen, wie sie in einem Verbrennungsmotor herrschen. Frage: Kann sich Wasser in gasförmigem Aggregatzustand im Zylinder mit Spuren von Motoröl verbinden? Und dann als dünne Emulsion im Abgasstrang kondensieren?

Zumindest würde das erklären, warum die Kaltstartwolken nach verbranntem Öl rochen und nun - mangels Wolken - kein bisschen Ölgeruch mehr wahrzunehmen ist.

Das ist jetzt nur mal so ins Unreine spekuliert. Wie schon mehrfach erwähnt bin ich alles andere als ein Kfz-Fachmann.

Trotzdem wird das Projekt »Jugend-Spätlese forscht« unverdrossen fortgesetzt. 😎

MfG
Hans

Mein Vorschlag:

Wärm den Wagen erst mal durch eine längere Autobahnfahrt über 200 km richtig durch, damit alle Wasserreste, wo auch immer sie sich befinden, verschwinden und alle beweglichen Teile sich einlaufen.

Vorsicht, nicht sofort Vollgas!

Vorher und unterwegs Öl und Wasserstand prüfen, auf weisse Emulsion (Öl/Wassergemisch) am Peilstab und Öldeckel achten, dass würde bedeuten, dass Wasser ins Öl gelangt, dann sollte es doch die Kopfdichtung sein ...

... und Ultimate, V-Power oder ähnliches mit ROZ 100 oder mehr tanken! Wenn Du so wenig fährst, verliert das getankte Benzin seine Klopffestigkeit (Oktanzahl) durch "Lagerung" und Kondenswasserbildung im Tank. Auch in der Auspuffanlage bildet sich Kondenswasser (feuchte Tiefgarage?).

Der 250er ist ein hochgezüchtetes 1.8 Liter Motörchen, ich persönlich würde da nur bestes synthetisches Öl und Hochleistungssprit verwenden ... gerade im Kurzstreckenbetrieb

Gruß
T.O.

Hallo T.O.

Das Öl habe ich schon mehrfach beäugt und beschnüffelt. Da scheint alles in Ordnung. Der Kühlmittelstand hat sich auch nicht geändert. Der Grund, warum ich anfangs glaubte der Motor hätte plötzlich mehr Öl drin, lag ganz offensichlich an einem Messfehler von mir (hätte vorher das Handbuch lesen sollen). Der Ölstand bleibt nach meinen jüngeren Beobachtungen stabil.

Zurzeit mache ich einen ca. einmonatigen Versuch mit SuperPlus (ROZ 98). So lange dauert es, bis der Tank wieder leer ist. Der Unterschied zu Super E5 ist erstaunlich. Er zeigte sich bereits am ersten Tag nach dem Tanken. Seither keine Qualmwolken mehr beim Start und auch kein Ölgeruch. D.h. wenn sich irgendwo auf dem Weg vom Tank zum Endrohr irgendwo Wasser (mit oder ohne Öl) versteckt haben sollte, dann dürfte das längst eliminiert sein. Und wenn sich in der Aufwärmphase bei den gegenwärtigen Witterungsverhältnissen an der Ampel mal ein kleines Wölkchen zeigt, dann verbuche ich das als normalen Kondensationseffekt. Sowas sehe ich auch bei vielen anderen Fahrzeugen.

Die letzten Tage sieht ein Kaltstart - einmal oder zweimal am Tag - bei mir in etwa so aus: Türe auf, reinsetzen, Motor starten, aussteigen, schnell zum Heck gehen, gucken ob sich ein Wölkchen zeigt und am Auspuff schnüffeln ob da was nach Öl riecht, Uhrzeit notieren, reinsetzen, aus der Tiefgarage raus und losfahren, im Rückspiegel schauen ob ich nicht einen Kondensstreifen hinter mir her ziehe, an der Ampel beim Losfahren über den Rückspiegel prüfen ob da eine Wolke stehen geblieben ist, Außentemperatur notieren. Zum Glück hat mich dabei bisher noch niemand beobachtet. Hoffe ich zumindest, anderenfalls müsste ich mich vor den Herren mit den weißen Jäckchen in acht nehmen. Doch was tut man nicht alles für die Wissenschaft. 😉

Die Tiefgarage ist definitiv trocken. Aber Luftfeuchtigkeit ist in unseren Breiten natürlich immer vorhanden. Nach allem was ich bisher gesehen habe, bin ich bis auf weitere Erkenntnisse bereit zu glauben, dass mir dieses Super E5 den Ärger beschert hatte. Bei anderen Fahrern mag sich das nicht so krass auswirken, weil die einen höheren Spritdurchsatz haben. Im Tank meines Wagens hatte das E5 hingegen sehr viel Zeit, sich über die Tankbe- und entlüftung an der Luftfeuchtigkeit zu bedienen. Weshalb sich offenbar die richtig großen Wolken, die zuletzt zweimal die halbe Tiefgarage füllten, erst Ende Oktober zeigten.

Mein gegenwärtiger Plan ist, den Tank mit SuperPlus soweit leer zu fahren bis der Bordcomputer quengelt. Und dann zur Gegenprobe nochmal Super E5 zu tanken. Wieder voll, um vergleichbare Voraussetzungen zu schaffen. Wenn sich dann nach einer gewissen Zeit die Qualmwolken beim Kaltstart wieder einstellen, dann weiß ich dass ich recht hatte mit meinem Verdacht. Aber schau'n mer moi. Falls es nicht geschieht, dann geht meine Theorie ganz schön am Stock. 🙂

MfG
Hans

@212059: Mich würde mal eine Quelle zum angeblichen Turbomotor mit Magerbetrieb interessieren. Gehört habe ich davon nichts und es gibt auch sonst keinen.

@Ich-Version1.0: Katalysatoren sind generell nicht geregelt, sondern nur die Abgaszusammensetzung. Da die Sonde ganz vorne am Krümmer sitzt, bekommt der erste, kleine Kat auch "geregeltes" Abgas zum Schnüffeln.

Ein nach Öl riechendes Abgas habe ich bei einem intakten Motor noch nie erlebt. Ich denke, du hast evtl. den Geruch verwechselt. Ein kalter Motor riecht auch streng nach Abgas, das Laien vielleicht mit dem Geruch verbrannten Öls verwechseln könnten.

Zitat:

Original geschrieben von bbbbbbbbbbbb


...
Ein nach Öl riechendes Abgas habe ich bei einem intakten Motor noch nie erlebt. Ich denke, du hast evtl. den Geruch verwechselt. Ein kalter Motor riecht auch streng nach Abgas, das Laien vielleicht mit dem Geruch verbrannten Öls verwechseln könnten.

Hallo »bbbbbbbbbbbb«,

in jungen Jahren hatte ich einen Ford Taunus XL. Der hat das gute Öl zum Frühstück verputzt. Deshalb weiß ich sehr genau, wie verbranntes Öl riecht. Bei der E-Klasse hatten im Oktober die weißen Wolken, die er ausstieß, nach verbranntem Öl gerochen. Die Abgase riechen zurzeit hingegen wie Abgase.

MfG
Hans

Zitat:

Original geschrieben von Ich_Version_1.0



Zitat:

Original geschrieben von bbbbbbbbbbbb


...
Ein nach Öl riechendes Abgas habe ich bei einem intakten Motor noch nie erlebt. Ich denke, du hast evtl. den Geruch verwechselt. Ein kalter Motor riecht auch streng nach Abgas, das Laien vielleicht mit dem Geruch verbrannten Öls verwechseln könnten.
Hallo »bbbbbbbbbbbb«,

in jungen Jahren hatte ich einen Ford Taunus XL. Der hat das gute Öl zum Frühstück verputzt. Deshalb weiß ich sehr genau, wie verbranntes Öl riecht. Bei der E-Klasse hatten im Oktober die weißen Wolken, die er ausstieß, nach verbranntem Öl gerochen. Die Abgase riechen zurzeit hingegen wie Abgase.

MfG
Hans

Wenn ein Motor Öl verbrennt, riechen die heißen Abgase auch merkwürdig, ein bißchen wie ein Feuerwerk. Ansonsten sollten die Abgase eines heißen Ottomotors mit G-Kat bei leichter Last überhaupt nicht riechen.

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