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Wechsel vom W211 zum Tesla Model 3

Mercedes E-Klasse W211

Da ich nach wie vor an meinem W211 E200CDI hänge, wollte ich hier mal von meinen Eindrücken nach einer Tesla Model 3 Probefahrt berichten und Vergleiche zum 211er machen.
Liebe Moderatoren, ich hoffe das ist ok.

Die Probefahrt des Model 3 war beeindruckend.
Das Model 3 ist super schick, gefällt mir.
Das Fahrwerk ist deutlich straffer als das von meinem 211er.
Mein 211er hat übrigens das konventionelle Fahrwerk mit Stahlfedern.
Und Dämpfer hab ich erst vor 30tkm komplett gewechselt.
In den zugegeben sehr schlechten Seitenstraßen in Bielefeld ist mir das Fahrwerk des Tesla etwas negativ aufgefallen. Es ist recht straff und rumpelig, verglichen mit meinem 211er.
Mein 211er war dort besser, aber auch der hat den Fahrbahnzustand deutlich an die Insassen weitergegeben.
Soll heissen, die Strasse war halt super schlecht.

Aber wer straffere Fahrwerke mag, der wird damit super zurecht kommen.
Ich bin da aber wirklich nicht sehr bewandert, und könnte jetzt keinen Vergleich zum Golf GTi, Astra OPC, GSI, C-Klasse AMG, oder was auch immer beschreiben.

Auf ebenen Strassen hatte ich am Model 3 nichts zu bemängeln.
Das Auto liegt wie ein Brett satt auf der Strasse.

Und obwohl ich nur den ‚lässig-Mode‘ gewählt hatte, fand ich die Beschleunigung sehr beeindruckend.
Ich hatte das ‚Long Range‘ Modell zur Probe!
Und bedenkt, ich fahre einen 100kW Diesel (E200CDI). Für mich ist also alles beeindruckend!
Die Instruktorin meinte mein bestelltes Model 3 SR+ wäre im ‚Standard-Mode‘ giftiger als das ‚Long-Range‘ Model in ‚lässig‘.

Über die ganzen Features des Model 3 schreib ich jetzt mal nix.
Da konnte ich in den 45min auch nicht viel testen. Das kann man besser nachlesen oder YouTube Filmchen schauen

Fun Fact, vor meiner Probefahrt wurde eine Restreichweite von ca. 370km angezeigt.
Nachher waren es 560km. Ich muss wohl sehr gesittet gefahren sein, oder mein Vorgänger hat es richtig krachen lassen (wovon ich ausgehe).
Ich bin ca. 40km gefahren, davon 30km Autobahn.
Auf der Autobahn meist 120-140km/h, aber einige male habe ich bis 190km/h beschleunigt.
Es war auch etwas Verkehr auf der A33 bei Bielefeld.

Achja, meine Probefahrt hab ich bei Tesla-Bielefeld absolviert.
Aktuell ist das ein Pop-Up Store, will heissen ein Container.
Aber die Gebäude werden gerade renoviert/umgebaut.
Ich meine im Oktober soll die Eröffnung sein.

Und natürlich die Frage, wie war die Heimfahrt mit meinem 211er.
Der Tesla ist klar besser weil einfach moderner, und das in jeder Hinsicht.
Die mehr als doppelte Leistung von 240kW tut ihr übriges.
Aber ich fand und finde meine E-Klasse immer noch super super gut.
Ihr vorzuwerfen sie hat nur 100kW wäre gemein.
Um mit 130-150km/h mitzuschwimmen bzw. sogar an den meisten Fahrzeugen links vorbeizuziehen ist der 200CDI ein super klasse Auto.
Ich war nie der Leistungsfetischist. Auch Vollgas oder 200km/h zu fahren war nie wichtig für mich. Mit seinen 2,2L und 100kW macht er nach wie vor eine sehr gut Figur.
Eine super klasse Reiselimousine.
Ihr merkt, ich hab meinen Benz immer noch ganz doll lieb.
Und es tut mir an der Seele weh, ihn wegzugeben.
(nein, ich muss jetzt nicht weinen ;-) ).

Alles an meinem Benz ist solide und haltbar. Nichts rappelt oder klappert, und alles funktioniert noch immer. Nach 369tkm würde ich sagen, steht er fast wie ein Jahreswagen da. Ja, ich hab ihn immer gut behandelt. Aber das dankt er dir dann auch.
Der 211er, ein super solides Auto mit Taxigenen!
‚Sollte mal ein Taxi werden‘, sag ich immer. Mit seinen 369tkm gerade eingefahren.
:-)

Aber ich werde es tun, soviel ist sicher.
Und ich werde es nicht bereuen, es sei den das Model 3 entwickelt eine grössere Unzuverlässigkeit.
Mein Benz hat mich auf 350tkm nie im Stich gelassen!
(hab ihn mit 18 Monaten und 17,5tkm vor genau 12 Jahren gekauft).
Das kann der Tesla auf keinen Fall besser machen, im besten Fall genauso gut!

Ach, und noch was. Der Gedanke hinter dem Lenker beim Model 3 so gar nichts zu haben war immer sehr befremdlich für mich. Ich bin davon ausgegangen, das es sehr störend und befremdlich ist.
Aber das war überhaupt nicht der Fall. Ich hatte mich innerhalb von Minuten daran gewöhnt.
Alles war gut auf dem 15“ Bildschirm abzulesen.
Es war sogar irgendwie erfrischend. Mal was anderes.
Um ehrlich zu sein, wenn man sich mit den ganzen Features beschäftigt, es ist ein Smartphone auf Rädern.
Super freuen tu ich mich auf die fernbedienbare Standheizung/Standklimatisierung.
Das Model 3 ist Lebenslang online, mit der Standardfunktionalität. Für Premium Konnektivität muss man zahlen, hat dafür dann aber Sattelitendarstellung im Navi, Zugriff auf Spotify, Netflix, und diverses Streamingzeugs.
Wer es braucht…..

Mein Tesla Model 3 SR+ soll zwischen dem 20.09 bis 30.09 für mich abholbereit sein.
Ich bin schon gespannt.

Ich werde mal versuchen meinen Benz vorher zu verkaufen. 5k€ wären gerechtfertigt, bzw. das hätte er verdient. 3k€ wurden mir schon geboten.
Tesla gibt nur 1,5k€, aber das hat mein Benz nicht verdient!
Aber 369tkm schrecken ab, kann ich aber auch verstehen.
Er ist aber ziemlich durchrepariert. Alle Dämpfer, Federn und diverse Traggelenke, Spurstangen, usw. wurden innerhalb der letzten 30tkm gewechselt. Reifen sind auch bei min 6mm.
Innenraum ist noch im Jahreswagenzustand.

Also fall sich jemand interessiert……

So, das soll es jetzt mal sein.

Zum Schluss, ich bin 56 Jahre alt, und habe deutlich über 1mio Kilometer in meinem Leben auf PkWs abgespult.
Jetzt, wo ich beruflich kürzer trete, gönne ich mir mal den Spass.

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50 Antworten

Zitat:

@Austro-Diesel schrieb am 2. September 2021 um 20:47:42 Uhr:



Zitat:

@manni199 schrieb am 2. September 2021 um 13:42:33 Uhr:


Knapp 5€/100km. Das ist doch mal was. -- Vielfahrer müssten eigentlich mittlerweile mit wehenden Fahnen vom Diesel zum E-Auto wechseln. Oder sehe ich das falsch?

Meinen X213 E 220 d fahre ich mit 5,5 Liter Diesel/100 km, der Krafstoff kostet aktuell knapp 1,20 Euro/Liter. Macht 6,60 Euro/100 km. Ich sehe die Sensation nicht.

Morgen...!
Du hast die Sensation schon sehr gut beschrieben...nur die richtige Interpretation fehlt noch. 😉

Den X213 E 220 d mit rund 1.9 Tonnen Gewicht fährst du mit 5,5 Liter Diesel/100 km. Das entspricht rund 55 kWh Energie.
Der neue Mercedes EQS mit rund 2.5 Tonnen Gewicht und max. 245 kW an Leistung [1] verbraucht bei Tempo 120 km/h rund 15 kWh auf "gerade Strecke" + Ladeverluste (ab Minute 34)[2]. Das sind max 2 Liter Diesel.

Keine Sensation?!😉

Zitat:

@Austro-Diesel schrieb am 2. September 2021 um 20:47:42 Uhr:



Meine E-Klassen haben mich über die Jahre einen ganzen Haufen Geld gekostet und der Kraftstoff war nur ein nennenswerter, aber nicht der größte Anteil davon. 25% weniger machen daher gar nicht soviel aus wie man meinen möchte.

Bei dir war der Posten "Reparaturen" relativ hoch. Deswegen waren die Kraftstoffkosten im Verhältnis dazu "gering". Bei meinem sehr zuverlässigen ex E500 hätten die Kraftstoffkosten (Benzin) fast die Hälfte der Gesamtkosten ausgemacht [3]. Zum Glück war ich mit Gas unterwegs!😉

Zitat:

@Austro-Diesel schrieb am 2. September 2021 um 20:47:42 Uhr:



Dazu kommt, dass ich heute zu wissen glaube, wie ein altmodisches Verbrennerauto in 10 und mehr Jahren laufen wird. Das kann ich mir bei einem E-Auto einfach noch nicht so genau vorstellen.

Das Problem ist eher, dass du (wir alle) die Rahmenbedingungen nicht kennst, unter welchen ein Auto mit Verbrennungsmotor laufen wird. In D kommt die nächste Stufe der CO2 Bepreisung (vielleicht sogar noch höher), einige Innenstädte (z.B. Berlin) wollen den Verbrenner verbieten...Von daher wird das Benzin-/Luftgemisch zwar noch zünden, aber wo du mit diesem hinfahren kannst bzw. wie teuer es ist, kann dir keiner sagen...😉

Off-Topic:
Mal als Verbrauchsvergleich: Ich fahre täglich 25 km vom Münchener Umland in die Stadt. Überland, ein Teil Autobahn und Stadt. Mein geringster Verbrauch lag bei 1.6 kWh. Im Schnitt liege ich in den Frühjahrs-/Sommermonaten bei rund 2.5 kWh und im Winter bei fast 4 kWh für die gleiche Strecke...Alles OHNE Ladeverluste von rund 15%. Ist jedoch nur ein Kleinstwagen mit 1.2 Tonnen Gewicht! 😉

MfG André

[1] https://jesmb.de/.../?...

[2] https://www.youtube.com/watch?v=38Mqc41uBrw

[3] https://i.ebayimg.com/00/s/MTAwMVgxNjAw/z/lAQAAOSw3xJfjbA9/$_10.JPG

Servus,

das "DIE" euch mit euren Elektroautos kostenneutral mit eigener Photovoltaik Anlage laden und Fahren lassen, glaubt der, den am 6.12 der Nikolaus durch den Kamil besucht.
pro herkömmlichen Verbrenner nehmen "DIE" ca 4-8 Euro pro 100km ein.
das oder vielleicht mehr brauchen "DIE" auf alle Fälle .
Davon ab, wenn tagsüber die Sonne Auf das Photovoltaik knallt, ist euer Auto auf der Arbeit.
Synthetische Kraftstoffe Gemischt mit Batterie und Wasserstoff Wäre vernünftig.
mit Vollgas in die nächste Abhängigkeit
gruß Franke

Wusste ich doch das sowas irgendwann auftaucht.

Wie immer im Internet wissen es natürlich die nicht Eletro-/Hybridfahrer welcher dieser Technik nicht aufgeschlossen gegenüber stehen besser als diejenigen welche sich intensiv damit beschäftigen und sowas auch selbst täglich nutzen 😁

Noch vor wenigen Jahren war ich E-Fahrzeugen gegenüber auch recht skeptisch vor allem wegen Lademöglichkeiten und Ladegeschindigkeit. Aber in der Zwischenzeit ist die Technik in einer Geschwindigkeit voran geschritten welche ich nicht für möglich gehalten habe. Es gibt mittlerweile auch schon ne ganze Reihe BEV welche auch bei flotter Autobahnfahrt mind 300km bis zum nächsten Ladestop durchhalten und dann nach 20-30 Minuten (angenehme Pausenzeit) wieder für die gleiche Strecke gut sind.

Und kommt mir nicht mit >200km/h. Wer behauptet das regelmäßig und gar noch im Schnitt fahren zu können fährt entweder nur Nachts auf ausgewählten Strecken oder belügt sich selbst. Ich bin noch vor wenigen Jahren regelmäßig meine 50.000km/Jahr in Deutschland hin und her gereist, aber solche Geschindigkeiten schafft man schon >20 Jahre nicht mehr im Normalfall.

Vom Fahren an sich ist Elektro dem Benziner/Diesel ohnehin überlegen - Dremoment bis zur Vergasung was meist schon künstlich gedrosselt ist und dennoch so ziemlich jeden Pkw und selbst die meisten Motorräder platt macht (Tesla Model S als Plaid 2,x Sekunden und demnächst vielleicht sogar unter 2 Sekunden) - da weint jeder Fahrer eines Porsche Turbo. Das ganze gepaart mit einer Ruhe im Innenraum welche nur von Wind- und Abrollgeräuschen gestört wird ergibt eine Paarung von Sportlichkeit mit Komfort welche ihresgleichen sucht.

Mercedes hat sich da gerade mit dem EQS sowas von an die Spitze der der luxuriösen Sportlichkeit gesetzt (ist auch unter 5 Sekunden auf 100 und lädt wahnsinnig schnell) das hätte ich nicht für möglich gehalten. Wenn das jetzt auf die kleineren Klassen runter gebrochen wird dann werden die nächsten 5-10 Jahre extrem spannend bei MB.

Zitat:

@Andimp3

"Mercedes hat sich da gerade mit dem EQS sowas von an die Spitze der der luxuriösen Sportlichkeit gesetzt (ist auch unter 5 Sekunden auf 100 und lädt wahnsinnig schnell) das hätte ich nicht für möglich gehalten. Wenn das jetzt auf die kleineren Klassen runter gebrochen wird dann werden die nächsten 5-10 Jahre extrem spannend bei MB."

Da hast Du schon Recht mit dem EQS, der ist schon fein. Bringt dem Durchschnittsautofahrer im Moment aber nicht viel. Spannend wird das auf jeden Fall aber ich bin da eher skeptisch. Ob die Strategie so aufgeht, 'Wir sind Mercedes und bauen jetzt Elektro, verkauft sich dann auch wie geschnitten Brot, " wird sich zeigen. Mercedes hat halt 100 Jahre Erfahrung mit Verbrennern, aber im Bereich der E-Mobilität sind noch andere Akteure am Markt , und die sind auch nicht auf den Kopf gefallen, vor allem viele die was gewinnen können. Bei mir persönlich wäre alles offen wenn ich vor einem Umstieg stünde obwohl MB schon immer meine Marke ist. Das wäre dann der Punkt was neues zu probieren , und nicht das Alte im neuen Gewand.Ansonsten bin ich überzeugt daß das alles eine Richtung kriegt, Stromversorgung, Batterieherstellung, Ladeinfrastruktur, alles lösbar und das wird es auch.Manche Zeitgenossen sagen ja das das alles zu einseitig gedacht wird und Ergebnisoffen sein sollte, das war es die letzten 100 Jahre aber auch nicht.

@Andimp3
Exakt so wie du ist das auch bei mir gewesen.
Wobei als Elektrotechniker wusste ich schon vor 30 Jahren das ein Verbrennungsmotor im Vergleich einfach nur alt aussieht.
Die Akkutechnik war damals völlig unzureichend, um sinnvoll einen PkW damit zu betreiben.
Vor fünf Jahren zeichnete sich für mich ab, das es gut funktioniert.
Nur war alles viel zu teuer, und wichtiger ‚Wie lange halten die Akkus‘.
Ich hab nur gedacht, das jedes E-Auto nach 6-8 Jahren ein wirtschaftlicher Totalschaden ist, wenn die Batterie hinüber ist. Aber es zeichnet sich ab, das die Akkus bei halbwegs guter Behandlung ohne Probleme auch länger als acht Jahre halten.
Jetzt gibts im Tesla Model 3 LFP Akkus, die eine deutlich höhere Zyklenzahl haben als die NCM Akkus. Und die halten ja schon ohne Probleme 1500-2000 Zyklen.

Das hat bei mir jetzt den letzten Anstoss gegeben das Model 3 zu kaufen.
Und seit meiner Probefahrt ist eh alles zu spät.
:-)))

Deshalb, seid vorsichtig mit einer Probefahrt (siehe mein Ursprungspost).

Was noch wichtig ist, Tesla setzt die ‚Messlatte‘ über die alle Hersteller drüber müssen.
Da ist nix mit 23kWh Akkus und 130km Reichweite.
Mittlerweile glaube ich ja, die Autoindustrie hätte den Verbrenner gerne ein längeres Leben eingehaucht, in dem man unzureichende E-Autos baut.
Nur gibt Tesla jetzt die Pace vor. Da kommt keiner dran vorbei.
Auch mit den Akkulebensdauern kann sich kein Hersteller einen Patzer leisten.
Wenn Tesla das kann, dann müssen alle anderen mit. Sonst können die dicht machen.

Musk hat mal in einem Interview gesagt, das das Entwicklungsziel was Haltbarkeit des Autos incl. der Batterie angeht 500t bis 1mio Meilen war/ist.
Das klappt nicht immer, aber er baut ja auch erst seit 8 Jahren in Serie und seit 2,5 Jahren in Grossserie.

Beschäftige dich mal mit der GigaPress. Halbe Fahrzeugchassis in 90s in einem Alu-Spritzgussverfahren zu produzieren, das muss man sich erstmal trauen.
Das geht anscheinend so gut, das das Model Y in Grünheide nur mit der GigaPress produziert wird.
Acht von den GigaPressen werden dort aktuell aufgestellt.

Und wieder, jeder Hersteller muss mitmachen, wenn er nicht abgehängt werden will.
Wenn die Produktionskosten bei Tesla immer weiter sinken, dann haben die entweder irre Margen (wie Apple) oder er senkt lustig der Verkaufspreis.

Tesla soll auch viel weniger von Zulieferern abhängig sein. Die sollen eine Fertigungstiefe von 80% und mehr haben.
Auch das ein riesiger Wettbewerbsvorteil.

Da haben einige etablierte Hersteller richtig Angst, da bin ich mir sicher.

Aus eigener Erfahrung mit einem reinen E-Modell eines ganz anderen Herstellers ( nicht Mercedes oder Tesla) würde mich interessieren: wenn ein Fehler auftritt, wie schnell kriegt ihr denn euer Fahrzeug wieder? Muss erst eine zentrale Hotline von der Vor-Ortwerkstatt befragt werden, muss erst aufwendig der Akku entladen werden etc.?
Sprich: wie lange wartet ihr auf das Fahrzeug?

Tesla soll auch viel weniger von Zulieferern abhängig sein. Die sollen eine Fertigungstiefe von 80% und mehr haben.
Auch das ein riesiger Wettbewerbsvorteil.

Servus,

das Zweifel ich stark an.
ich werde meinen Teslajünger am Montag befragen.
Es werden sogar viele Teil aus Deutschland verwendet.
Sitzbezüge Conti
Sitze Fehrer
Schalter Preh
Fahrwerk Conti
usw

gruß Franke

80% Fertigungstiefe sind unvorstellbar. Solche überzogenen Standpunkte erschweren die Diskussion.

Genau so ungenau wie die Aussage "der neue EQS braucht bei 120 km/h auf gerader Strecke ... 15 kWh". Erstens braucht ein Fahrzeug bei einem bestimmten Tempo eine Leistung (also kW) und nicht eine Energiemenge (kWh), hier fehlt der Zusatz "auf 100 km". Aber wer fährt schon 100 km mit konstant 120 km/h auf genau ebenem Terrain?

Und zweitens braucht auch ein E 220 d bei 120 km/h keine 5,5 Liter auf 100 km, die dabei aber als Vergleich herangezogen werden. Da schluckt der Motor nämlich auch nur 3 Liter/100 km. Und diese Auto kann man tatsächlich kaufen, man kann es auch gebraucht zu einem vernünftigen Preis kaufen und wie ich meine wird man damit auch in weit über 10 Jahren noch fahren können. Mein S211er ist bald 13 Jahre alt und fährt so gut wie ein Neuwagen -- das muss die E-Technik noch beweisen.

Dass der Elektromotor dem Verbrennungsmotor überlegen ist, das ist gar keine Frage. Alleine, was der als "Anpassungstechnik" braucht, um die Antriebsräder passend zu bewegen (Kupplung/Wandler, Mehrganggetriebe), was er an Abgasnachbehandlung benötigt und an Geräuschemissionen produziert und welche eingeschränktes Drehzahlfenster und welch unglücklichen Drehmomentverlauf er bietet. Auch fordert der E-Antriebsstrang durch die "saubere Technik" weniger Wartung.

Daneben gibt es aber auch einige Vorteile der alten Verbrenner-Technik. Das nutzbare Temperaturfenster ist klar größer, das Mitführen des Energievorrats erzwingt weniger Gewicht und das "Auffüllen" gelingt in einem Bruchteil der Zeit einer Schnellladung und das ganz ohne die Lebensdauer des Energiespeichers zu reduzieren. Und ganz wesentlich ist, dass diese Technik ohne allzugroße wirtschaftliche Nachteile stark nach unten skalierbar ist, auch günstige Kleinwägen haben große Reichweite.

Das Thema "Reparaturen am E-Fahrzeug" ist noch zu jung, um es richtig einschätzen zu können. Klar ist, dass es weniger Baugruppen gibt, aber manche davon wesentlich teurer sind als wir es bei einem klassischen Auto gewohnt sind. Dazu kommt, dass der absolute Markt noch klein ist und die Evolutionsgeschwindigkeit hoch, was die Stückzahlen pro identer Einheit weiter verringert. Das kann sich nur negativ auf Ersatzteil- und Reparaturkosten auswirken und freie Werkstätten leiden sowieso unter dem Informationsdefizit über die neue Technik.

Persönlich bin ich überzeugt, dass die E-Mobilität ihren Platz hat und weiter ausbauen wird und es kann gut sein, dass man mit der Technik von heute schon einen großen Anteil des Mobilitätsbedarfs abdecken kann.

Wenn die Beschaffung "grüner Energie" mit der zunehmenden Verbreitung Schritt halten kann ist das sogar eine glückliche Fügung. Und glücklich ist wer am eigenen Carport oder Gebäudedach eine Solarfläche hat, die dort steht wo das Fahrzeug tagsüber parkt und die Energie netzkostenfrei in den Wagen sickert. Allerdings trifft genau diese Kombination auf die wenigsten Besitzer zu: das Auto steht bei den meisten 5 Tage die Woche in der Firma und die Solarfläche ist daheim ...

Große Probleme macht in meinen Augen auch die Beschaffung der Ladeinfrastruktur. Im Gemeinschaftseigentum aufwändig (Zustimmung der Mitbesitzer), nur zu oft technisch schwierig (Tiefgarage oder Abstellplatz weit entfernt von der Wohnung bedeutet eigenen Zählpunkt mit monatlichen Kosten, Erdarbeiten, Hausanschluss mit Kapazitätsproblemen), im Mieteigentum ist man sowieso dem Vermieter mehr oder weniger ausgeliefert. Das öffentliche Schnellladen ist eine Augenauswischerei (weil unmöglich für alle verfügbar zu machen und zu obszönen Energiepreisen). Besser schaut die Sache nur für Hausbesitzer mit eigener Garage oder Carport aus, ideal für Unternehmer die dann gleich auch in der eigenen Firma einen zweiten Ladepunkt mit Solarfläche einrichten. Also ist der Großteil der Menschheit in diesem Punkt benachteiligt und wird es auch bleiben.

Wettbewerbsverzerrend sehe ich aber die Förderungen und Steuernachlässe, die für einen Finanzminister kaum auf Dauer haltbar sind. Die Mineralölsteuer ist ein wesentlicher Beitrag zum Staatshaushalt und ich fürchte, dass dieser Betrag dann irgendwann vom Steuerzahler an anderer Stelle aufgebracht werden muss bzw. die Förderungen und Motorsteuer-Freistellung auslaufen wird. Und dann sieht die Rechnung wieder ganz anders aus.

Wenn es einmal in ferner (?) Zukunft ein (Gebaucht-)Fahrzeug mit 10 Jahre Nutzungsprognose in der Preisklasse um die 35-50.000 Euro wie das E-Klasse T-Modell gibt, mit diesem enormen Komfort, Nutzwert und Haltbarkeit, dann ist die Zeit auch für mich wahrscheinlich reif. Ein neuer, hart gefederter Tesla mit wenig Stauraum um viel Geld ist nun mal nicht, was sich viele erlauben können und wollen.

Moin,
hier mal paar Ersateilpreise EQS:
Motor ca 3300 Euro
Batterie ca 23000 Euro.
geht finde ich.
gruß Franke

Welches Teil an einem klassischen Auto (nicht AMG) kostet 23.000 Euro ohne Einbau?

Im Kontext eines EQS, der wohl sehr weit über 100.000 Euro kosten wird, sind 23.000 Euro tatsächlich nicht katastrophal schlimm. Brechen wir das runter auf die Mittelklasse schaut die Relation schon deutlich anders aus.

Der Teufel steckt ja auch im Detail. Ein Beispiel: Bei den LEDs hieß es immer "die halten ja 50 bis gar 100.000 Stunden, die gehen nicht kaputt". Das stimmt auch, die LEDs halten wirklich so lange. Allerdings braucht es rund um die LED einiges an Elektronik, welche durchs nicht ewig hält, die Vorschaltgeräte sind das lebensdauerbegrenzende Teil.

Umgelegt auf das E-Auto könnte sich ergeben, dass die teure Batterie durch Garantien gut abgesichert ist, der unkomplizierte E-Motor hält -- aber die Leistungselektronik nach einigen Jahren den Geist aufgibt. Und dieses Modul wird es auch nicht zum kleinen Taler geben ... über die Kosten dieser Teile hat noch nie jemand ein Wort verloren ...

Zitat:

@manni199 schrieb am 3. September 2021 um 20:33:38 Uhr:


Ich hab nur gedacht, das jedes E-Auto nach 6-8 Jahren ein wirtschaftlicher Totalschaden ist, wenn die Batterie hinüber ist. Aber es zeichnet sich ab, das die Akkus bei halbwegs guter Behandlung ohne Probleme auch länger als acht Jahre halten.

In der Anfangszeit des Katalysators ging man von einer Lebensdauer von 80.000 Km aus.

Wie lange halten sie wirklich ? 300-400 tKm sind normalerweise kein Problem. Also ein Autoleben lang.

Das Problem liegt im Preis.

Wenn sich nach Jahren div. Materialmängel im Kat herausstellen, dann ist der Preis überschaubar.
Der Motor kann repariert werden und muss nicht im Ganzen getauscht werden.

Wenn sich nach Jahren herausstellt, dass ein Akku schneller altert als erwartet, dann ist es vermutlich gleich ein Totalschaden. Wir werden sehen, wie sich das bei Millionen verbauter Akkus entwickelt.

Ich habe daher noch 6-8 Jahre Zeit. Bis dahin sind vermutlich gute Gebrauchte im Angebot bei Mercedes.

Warum gehen eigentlich alle davon aus das man Akkus zukünftig nicht relativ günstig aufbereiten wird um sie dann wieder ähnlich lange zu nutzen wie einen neuen.

Zur Haltbarkeit habe ich zufällig gerade gestern dieses Video auf youtube gesehen.

Das deckt sich mit den Erfahrungen von 3 Teslas in meinem Bekanntenkres (2 davon sogar schon mit >300.000km Laufleistung).

Jetzt soll ja alles gut werden für MB mit der neuen E E-Klasse, stand so auf der Wirtschaftsseite unserer Provinztageszeitung.

Morgen...!

Zitat:

@Austro-Diesel schrieb am 4. September 2021 um 09:01:45 Uhr:



Genau so ungenau wie die Aussage "der neue EQS braucht bei 120 km/h auf gerader Strecke ... 15 kWh". Erstens braucht ein Fahrzeug bei einem bestimmten Tempo eine Leistung (also kW) und nicht eine Energiemenge (kWh), hier fehlt der Zusatz "auf 100 km". Aber wer fährt schon 100 km mit konstant 120 km/h auf genau ebenem Terrain?

Und zweitens braucht auch ein E 220 d bei 120 km/h keine 5,5 Liter auf 100 km, die dabei aber als Vergleich herangezogen werden. Da schluckt der Motor nämlich auch nur 3 Liter/100 km. [...]

Asche auf mein Haupt. Da hast du Recht! Die Relation ist trotzdem beeindruckend...hier noch mal korrekt für 120 km/h:

E 220 d benötigt rund 30 kWh/100km

EQS benötigt rund 13 kWh/100km

Zitat:

@Austro-Diesel schrieb am 4. September 2021 um 09:01:45 Uhr:



Das Thema "Reparaturen am E-Fahrzeug" ist noch zu jung, um es richtig einschätzen zu können. Klar ist, dass es weniger Baugruppen gibt, aber manche davon wesentlich teurer sind als wir es bei einem klassischen Auto gewohnt sind. Dazu kommt, dass der absolute Markt noch klein ist und die Evolutionsgeschwindigkeit hoch, was die Stückzahlen pro identer Einheit weiter verringert. Das kann sich nur negativ auf Ersatzteil- und Reparaturkosten auswirken und freie Werkstätten leiden sowieso unter dem Informationsdefizit über die neue Technik.

@Austro-Diesel schrieb am 4. September 2021 um 09:27:57 Uhr:

Welches Teil an einem klassischen Auto (nicht AMG) kostet 23.000 Euro ohne Einbau?

Mercedes bietet einen tollen Service und eine transparente Preisgestaltung[1]. Mach dir doch mal den Spaß und schau, was ein neuer Motor bzw. das Automatikgetriebe für deinen kostet. Für den M272 im alten W211 ruft Mercedes rund 20.000€ auf! Der M273 aus dem E500 liegt bei rund 27.500€. Allein der Basismotor kostet über 17.000€, wobei ein Pfand von über 4.000€ hinterlegt werden muss und der alte Motor als Tauschteil gilt. Die 7G-Tronic soll laut folgendem Beitrag [2] rund 16.000€ NEU kosten.

Ich glaube NIEMAND machte sich vor Kauf Gedanken, was ein Neuteil wirklich kostet. Warum auch, ist die Instandsetzung die günstigere Wahl! 😉 So wird das auch beim Thema Akku zukünftig sein, siehe Beitrag von Andimp3! Zudem sinken die Kosten der Akkutechnik kontinuierlich. Wenn man bedenkt, dass der EQS einen Akku mit ~108 kWh Kapazität besitzt, ist der Preis von 23.000€ (212€ pro kWh) fast "günstig". Im Vergleich dazu liegen die aktuellen Preise bei PV-Anlagen bei über 500 € pro kWh[3].

CATL hat dieses Jahr die quasi serienreife Natriumbatterie vorgestellt, die in 2023 bereits in Serie gefertigt werden soll [4]. Hier soll der Preis bei 25 bis 35 Euro pro Kilowattstunde liegen. Von daher kann das Thema Akku nur günstiger werden...!😉

Ansonsten bin ich ebenfalls gespannt, wie sich das alles in Zukunft ent-/weiterentwickeln wird...

MfG André

[1] https://remanparts.mercedes-benz.com/de/pkw/
[2] https://www.motor-talk.de/.../...n-in-der-laufbuchse-t5773147.html?...
[3] https://www.klimaworld.com/...-solar-pv-speicher-set-48v-24-5-kwh.html
[4] https://www.auto-motor-und-sport.de/.../

Nur mal der Vollständigkeit halber, was kostet ein Benzintank als Ersatzteil pro Liter?

Wenn schon Energiespeicher mit Energiespeicher vergleichen 😉

Sorry, musste raus 🙂

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