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Wassereinspritzung nachrüsten?

Mercedes E-Klasse W211
Themenstarteram 1. Dezember 2010 um 23:43

Zitat:

Wassereinspritzung

Hierbei wird über ein zusätzliches Ventil im Ansaugweg ein feiner Wassernebel eingespritzt welcher das Benzin-Luftgemisch kühlt. Diese Abkühlung sorgt zum einen für eine Erhöhung der Dichte der Luft, wodurch dem Motor mehr Luft zur Verfügung gestellt werden kann (Prinzip des Ladeluftkühlers). Dies führt zu einer zusätzlichen Leistungssteigerung. Zum anderen wird die Klopffestigkeit des Gemisches erhöht. was einen höheren Ladedruck zulässt. Gesteuert wird die Wassereinspritzung durch einen Druckschalter im Ansaugweg. Die eingespritzte Wassermenge ist entweder fest eingestellt oder wird bei den etwas teureren Modellen elektronisch proportional zum Ladedruck geregelt. Es sollte hierbei ausschließlich destilliertes Wasser verwendet werden um Kalkablagerungen zu verhindern. Der Verbrauch beträgt je nach System zwischen 0,6 und 1 Liter pro 100 KM. Bei normalen Serienmotoren können mit diesem System Mehrleistungen bis zu 40% erzielt werden wobei die Wassereinspritzung auch für Diesel-Motoren geeignet ist.

Wassereinspritzung (in den Brennraum!) wird seit Jahren vor allem im Rennsport und vor allem bei aufgeladenen Motoren verwendet (heutzutage vor allem im Rallyesport; Ford und Subaru verwenden zum Beispiel Aquamist-Systeme).

Dabei wird Wasser (destilliert oder zumindest demineralisiert) pur oder mit Alkohol vermischt (zwecks Frostschutz und besserer Verbrennung) über eine Einspritzdüse zur Ansaugluft zugefügt.

Wozu?

Ein Turbolader oder Kompressor führt dem Motor mehr Luft zur Verbrennung zu als er von selbst ansaugen könnte, damit erhält er natürlich, und das ist ja der gewünschte Effekt, mehr Sauerstoff, der eine heftigere Verbrennung zulässt - wodurch der Motor mehr Leistung produziert.

Führt man dem Motor ausschließlich Sauerstoff (und nicht mehr Kraftstoff) zu, wird die Verbrennung aber auch heißer und es kann zu unkontrollierter, spontaner Entzündung des Gemischs kommen (unabhängig von der Zündung durch die Zündkerze), dem gefürchteten Motorklingeln und -klopfen.

 

Folgen ?

Die Folge ungestörten Klingelns sind Motorschäden verschiedenster Ausprägung: durchgebrannte Kolben, Zerstörung der Zündkerze und anderer "vorstehender" Strukturen im Brennraum (Ecken, Kanten: z.B. Ventile, Übergang Kopf-Block etc.), wenn die Explosion deutlich vor OT erfolgt Pleuelschäden, Lagerschäden bis hin zu Motortotalschäden.

Man versucht daher, möglichst viel Sauerstoff und gleichzeitig ausreichend Kraftstoff in die Brennräume zu bekommen, um die Verbrennung kühler zu halten und die unkontrollierte Entzündung des Gemischs zu verhindern (durch späteren Zündzeitpunkt und hochoktanigen Kraftstoff, der langsamer verbrennt).

Das Gemisch anzureichern ist aber nur bis zu einem gewissen Grad möglich und sinnvoll: wenn man sehr viel Sprit einspritzt, kann es zum einen zum abwaschen des Ölfilms von der Zylinderwand kommen (Motorschaden), zum anderen steigt der Kraftstoffverbrauch in unpraktikable Dimensionen.

Abhilfe kann man z.B. durch Wassereinspritzung schaffen: dadurch wird die Verbrennung verzögert und verläuft kühler; gleichzeitig erhöht sich die Motorleistung etwas durch die Verdampfung und Expansion des Wassers.

Man kann also mit mehr Ladedruck fahren oder den Benzinverbrauch etwas verringern bei gleichzeitiger Leistungssteigerung.

Warum nicht in der Serie?

ganz einfach:

weil man neben Benzin auch noch destilliertes Wasser und eventuell Alkohol tanken müsste (woher nehmen bei der Tankstelle) und weil man sich bei Betrieb und Konzeption des Motors auf eine ausreichend vorhandene Wassermenge verlassen müsste.

hab das eben in einem bmw-forum gefunden und bin interessiert. mehr leistung bei weniger verbrauch? das wird an vielen stellen versprochen, hier klingt das aber echt vielversprechend. was sagen die profis hierzu? hat das schonmal einer genutzt? erfahrungen? da stand vorhin was von 40% mehrleistung. klingt sehr unrealistisch, aber selbst wenns nur 10% sind, wär das doch eine echte alternative zum chiptunging ;)

also was meint ihr zu der Wassereinspritzung?

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13 Antworten

ich kenn das system nur in der form, dass wasser durch einen chemischen binder mit dem dieseltreibstoffgemischt wird und so dazu führt, dass bei der verbrennung, weniger diesel zum einspritzen benötigt wird sowie ein höherer druck bei der verbrennung entsteht, das wasser in der ausdehnung ein größeres volumen einnimmt. gabs auch schon ein paar berichte, weil eine universität die grundlagen für den treibstoff gelegt hat.

dabei kam eine verbrauchsreduzierung raus, bei gleichzeitig geringerem verbrauch. also nicht ganz unmöglich...

am 2. Dezember 2010 um 0:38

Zitat:

also was meint ihr zu der Wassereinspritzung?

Geht auf gar keinen Fall! 40% weniger Kraftstoff! Das Wasser kann man uns nicht so teuer und besteuert verkaufen. Diese alte Kamelle ist nur gut genug um im Kriegsfall den Flugzeugen einen Turbostart im feindlichen Gebiet zu verschaffen oder in einer weniger reglementierten Formel1 die Motoren leistungsfähiger zu gestalten. Dann schon lieber atomstrombetriebene e-Trons und E-Cells. Da können wir uns wenigsten noch Gedanken machen, mit welcher Technik wir eigentlich den Treibstoffabfall nach dreißig Jahren von der oberirdischen Lagerung in das unterirdische Zwischenlager bekommen.

Ich hätte trotzdem gern die Expertise eines ausgestorbenen Verbrennungsmotorexperten dazu gehört.

Das ist in die Kategorie "Schwachsinn" einzustufen.

Durch mehr Luft wirst du nie im Leben mehr Leistung bekommen - nur durch mehr Kraftstoff,

und am besten ist es wenn der Kraftstoff komplett verbrennen kann oder beinahe komplett, also im Bereich von Lambda = 1.

Dennoch kann eine Wassereinspritzung Sinnvoll sein, wenn man beispielsweise den Motor mit Nitromethanol befeuern will, die gleich voluminöse Menge an Kraftstoff (gegenüber Benzin) ergibt etwa die doppelte Leistung, die Temperaturen sindwesentlich höher und damit der Motor nicht zerstört wird, wird Wasser zur Abkühlung eingespritzt.

Zu viel Luft in der Brennkammer (wenig Benzin) kann dazu führen, das das Gemisch überhaupt nicht zündet, und unverbranter Kraftstoff einfach wieder herausgedrückt wird.

Es gibt eine einfachr Regel: Mehr Leistung -> weniger Verbrauch = Schwachsinn

Grüsse

Peter

am 2. Dezember 2010 um 12:04

Frag mal bei EADS an.

Focke Wulf hat meines Wissens in die FW190 eine Wassereinspritzung eingebaut. Ging bei der P47 Thunderbolt auch.

Und das waren ja beides erfolgreiche Jagdflieger.

Falls also mal wieder einer dieser aufgringlichen Franzosen oder Japaner von hinten kommt, einfach Wasser einspritzen, und schon gewinnst du den Zweikampf, und lässt ihn hinter dir.

Zitat:

Original geschrieben von pgl_master

 

Es gibt eine einfachr Regel: Mehr Leistung -> weniger Verbrauch = Schwachsinn

So einfach haben es sich unsere Großväter, Väter und jetzt auch die Enkel zum Glück aber nicht gemacht, denn dann würden unsere Autos noch immer bei 30 Litern Verbrauch liegen !

Das theoretisch Unmögliche doch zu ergründen, darin liegt die Chance !

Turbo-Benziner mit extrem hoher Leistung haben sehr oft eine

Wassereinspritzung zur zusätzlichen Ladeluftkühlung.

Nicht zur Motorkühlung: Die Wassermenge ist vergleichsweise gering

und wäre schon an den Einlaßventilen verdunstet.

 

Bei Turbo's mit Wassereinspritzung werden auch sehr hohe Ladeluftdrücke gefahren.

Entsprechend warm wird die komprimierte Luft und der Sauerstoffgehalt sinkt.

Der eingespritzte Kraftstoff muß dann reduziert werden und somit wäre ein Teil der

Mehrleistung wieder dahin. (Lambda ~1)

 

Als Option gab es das sogar schon für den Alpina B7 Turbo.

 

Bei Brot- und Butter-Turbo's mit geringem Ladedruck, reicht der Ladeluftkühler.

Technisch aber ohne viel Aufwand machbar, siehe Bild :

Ja, aber das ist die Version von Brammer für den 180K.

 

Meine Empfehlung für die Rally Dakar... 

Dakar

Wie oben schon erwähnt. Nicht gerade Schwachsinn, aber bei Verbrennungsmotoren, im Vergleich zu anderen Tuningmöglichkeiten, nicht effektiv. Diverse Luftfahrzeuge ( Transall C-160 z.B. ) nutzen bei ihrem TurboProp Triebwerk Wasser-Methanol Verbindungen um die Leistung kurzfristig zu erhöhen. Dabei sorgt allerdings der Methanol Anteil für die höhere Leistung, die allerdings auch deutlich höhere Verbrennungstemperaturen erzeugt. Und um die wieder in einen für das Triebwerk vertragbaren Bereich zu bringen, ist Wasser beigemischt, welches einen kühlenden Effekt hat.

Level

Ein Turboprop ist aber kein Kolbenmotor, sondern eine Turbine mit Untersetzungsgetriebe und Luftschraube.

Dieter

Und was passiert, wenn statt Wasser/Methanol, versehentlich Kerosin eingefüllt wird?

 

Google - BAC 1-11 - Notlandung A7 - Hamburg

Zitat:

Original geschrieben von dieterpapa

Ein Turboprop ist aber kein Kolbenmotor, sondern eine Turbine mit Untersetzungsgetriebe und Luftschraube.

Dieter

Wie ich bereits erwähnte, mit einem "klassischen Verbrennungsmotor" ist in der Regel der Viertakter gemeint.

Level

Themenstarteram 5. Dezember 2010 um 23:19

also ich werd mal meinen :) anstupsen, ob der sowas überhaupt kennt und wenn ja, was er dazu meint. ich finde dieses thema hochinterissant. vor allem auch, weil das kaum einer hat

(von der masse abheben und bla)

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