Was passiert bei offenem Öldeckel ? - Das Schlimmste ...
Folgende Story passierte einer Bekannten mit ihrem 116i (BJ 2009):
Auf der Autobahn leuchten plötzlich Öl- und Motorleuchte. Elektronische Kontrolle des Ölstandes ergibt "MAX". Daraufhin füllt sie dennoch 250 ml Öl nach und fährt weiter. Einige Minuten lang geht alles gut, keine Lampen mehr. Dann plötzlich sehr starke Rauchentwicklung aus dem Auspuff, Brandgeruch, Ende der Fahrt auf dem Standstreifen.
Die BMW-Werkstatt stellte dann fest: der Öldeckel wurde (versehentlich) nicht zugeschraubt, somit Motor hinüber, wirtschaftlicher Totalschaden.
Dazu folgende Fragen:
1.) Öl nachzufüllen war wohl in dem Fall eh keine gute Idee, denn zuviel Öl schadet dem Kat, oder?
2.) Was könnte die Ursache der leuchtenden Öl- und Motorleuchte initial gewesen sein?
3.) Was passiert eigentlich bei offenem Öldeckel: fehlender Öldruck, "Motorplatzer" oder was?
Vielen Dank!
Beste Antwort im Thema
hallo,
als Erstes, ist vieles, was vom Vorredner geschrieben wurde, so nicht ganz wahr.
1. es kann Öl aus dem Einfüllstutzen austreten
2. da die Gehäuseentlüftung mit dem Ansaugtrakt verbunden ist, zieht der Motor "Falschluft", was zur der Motorkontrollleuchte führen könnte
3. durch Ölverlust (siehe 1) könnte der Ölstand zu stark sinken und somit auch der Öldruck verloren gehen, was zum Motorschaden führen könnte (es müssten aber vorher die Rote Öldruckleuchte und Ölstandsleuchte aufleuchten?!)
4. Wenn es eine Motorkontrollleuchte gab, gab es auch abgespeicherte Fehler. Welche und was sagen diese aus?
5. War der Deckel vom Nachfüllen nicht richtig verschlossen oder vorher auch schon? Seltsam...
6. War der Wagen kurz vom Fehler in der Werkstatt und diese möchte was vertuschen?
7. selbst wenn der Ölstand vorm Auffüllen auf max. war, sind die 250ml zwar nicht gut (Kat könnte schaden nehmen, aber nicht bei 0,25l) aber auch nicht schlimm und führen nicht zum Motorschaden! Das müssten schon 1-3 l sein, dass die Kurbellwelle das Öl zu stark aufwirbelt und dieses durch die Gehäuseentlüftung in den Brennraum befördert und der Motor zum "Selbstläufer" (Öl verbrennt ohne Spritzugabe) wird. das war aber nicht der Fall und könnte auch nicht werden, da der Öldeckel ja nicht drauf war....
Mysterium... Ich vermute einen anderen Fehler oder der Motor ist an Ölmangel gestorben, da zu viel Öl durch den Stutzen rausgedrückt wurde. Das Qualmen ausm Auspuff ist halt kurz vom "Sterben" gewesen (Kolbenringe überhitzen, dichten nicht mehr ab, Öl wird durchgelassen und mit verbrannt und das qualmt).
Gruß
15 Antworten
->1. Bei zuviel Öl würde ich eine Beschädigung der Zylinderkopfdichtung erwarten.
->2. Vielleicht war es der erhöhte Ölstand der zur Fehlermeldung geführt hat?
->3. Bei offenem Öldeckel kann massiv Öl aus dieser Öffnung austreten. Dieses fließt dann über den heißen Motor und verdampft und verschmort auf der Außenwand des Motors, was zu Rauch und Brandgerucht führt. Der Motor läuft sehr schnell extrem heiss, denn Kühlung des Motors durch das Öl findet nicht mehr statt. Das Restöl im Motor verschmort ebenfalls und wirkt wie starker Kleber. Der Motor dreht langsamer und bleibt schließlich stehen, für immer.
Hat Deine Bekannte des öfteren Öl nachgefüllt?
Welches Öl hat sie verwendet?
Hm, also das vorher zuviel Öl drin war kann ich mir fast nicht vorstellen, weil sie eigentlich quasi nie selber nachfüllt. Nach dem Auffüllen könnte es durchaus zuviel gewesen sein, wenn es vorher schon voll war. Sie hat synthetisches Öl von der Tankstelle genommen, das angeblich "passte" - kann aber keine genaueren Angaben dazu machen (vielleicht passte es halt auch nicht...).
Nach dem Fahren mit offenem Deckel kam es sicherlich zum Ölaustritt und zum Verkleben.
Nur was den Rauch hinten aus dem Auspuff angeht, da bin ich noch unschlüssig. Vielleicht war doch schon vorher zuviel Öl drin und daher der Kat beschädigt??
hallo,
als Erstes, ist vieles, was vom Vorredner geschrieben wurde, so nicht ganz wahr.
1. es kann Öl aus dem Einfüllstutzen austreten
2. da die Gehäuseentlüftung mit dem Ansaugtrakt verbunden ist, zieht der Motor "Falschluft", was zur der Motorkontrollleuchte führen könnte
3. durch Ölverlust (siehe 1) könnte der Ölstand zu stark sinken und somit auch der Öldruck verloren gehen, was zum Motorschaden führen könnte (es müssten aber vorher die Rote Öldruckleuchte und Ölstandsleuchte aufleuchten?!)
4. Wenn es eine Motorkontrollleuchte gab, gab es auch abgespeicherte Fehler. Welche und was sagen diese aus?
5. War der Deckel vom Nachfüllen nicht richtig verschlossen oder vorher auch schon? Seltsam...
6. War der Wagen kurz vom Fehler in der Werkstatt und diese möchte was vertuschen?
7. selbst wenn der Ölstand vorm Auffüllen auf max. war, sind die 250ml zwar nicht gut (Kat könnte schaden nehmen, aber nicht bei 0,25l) aber auch nicht schlimm und führen nicht zum Motorschaden! Das müssten schon 1-3 l sein, dass die Kurbellwelle das Öl zu stark aufwirbelt und dieses durch die Gehäuseentlüftung in den Brennraum befördert und der Motor zum "Selbstläufer" (Öl verbrennt ohne Spritzugabe) wird. das war aber nicht der Fall und könnte auch nicht werden, da der Öldeckel ja nicht drauf war....
Mysterium... Ich vermute einen anderen Fehler oder der Motor ist an Ölmangel gestorben, da zu viel Öl durch den Stutzen rausgedrückt wurde. Das Qualmen ausm Auspuff ist halt kurz vom "Sterben" gewesen (Kolbenringe überhitzen, dichten nicht mehr ab, Öl wird durchgelassen und mit verbrannt und das qualmt).
Gruß
Das der Motor durch Motoröl gekühlt wird wage ich zu bezweifeln.
Immerhin wird das Öl ca 90-110°C heiß.
Durch zu wenig Öl im Motor kann der Schmierfilm reißen, dass wiederum zum Motorschaden.
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Also ich kann es mir nur so erklären: ohne Öldeckel zieht der Motor Falschluft, es geht Öl verloren, das übrige Öl verbackt und es kommt zum Abreißen des Schmierfilms. Das führt irgendwann zum Durchschmoren der Kolbenringe, Öl gelangt in den Brennraum und verbrennt mit Qualm hinten raus.
Soweit so gut, nur was davor die Motor- und Öllampen (vor dem Hinzufügen des Öls) zum Aufleuchten gebracht hat, das ist mir noch unklar. Vor dem Auffüllen war der Öldeckel nie bzw. nur von der Werkstatt angetastet worden. Und der letzte Service war erst im November.
Auch komisch: zum Fehlerspeicher wurde von der Werkstatt nichts berichtet. Und letztes Jahr waren die Lämpchen auch schon mal an, deshalb war der Wagen auch außer der Reihe in der Werkstatt. Insofern habe ich den Verdacht, dass irgendwas an dem Wagen schon zuvor defekt war. Nur nach dem Kunststück mit dem offenen Öldeckel ist das jetzt quasi eh egal.
Wobei sich meine Bekannte überlegt, den Wagen für 7.000 EUR doch wieder richten zu lassen (das kostet der Austauschmotor inkl. Montage). Problem ist nur: wenn jetzt halt noch der Kat (durch die Ölverbrennung) oder vielleicht vorher schon z.B. die Ölpumpe noch zusätzlich zum Motor defekt sind, dann wird das ganze ein Fass ohne Boden...
Hallo,
mein Schwiegervater in spe ist voriges Jahr mit seinem e46 320d 30km ohne Öldeckel gefahren.
Keine Warnlampe, kein Motorschaden. Es war eine Motrwäsche, sowie 0,5l neues Öl fällig.
Das Auto ist danach noch 30 Tkm gefahren, bevor es verkauft wurde.
Es ist für mich schwer nachvollziehbar, dass so ein Motorschaden entstanden ist.
Gruß Bono
Zitat:
@Litefor schrieb am 12. Februar 2015 um 00:43:12 Uhr:
Wobei sich meine Bekannte überlegt, den Wagen für 7.000 EUR doch wieder richten zu lassen (das kostet der Austauschmotor inkl. Montage).
Gebrauchtmotoren gibt es im Internet zu kaufen, teils sehr günstig. Auch mit Montage. Die holen den Wagen ab und bringen ihn mit ausgetauschter Maschine zurück.
Zitat:
@Litefor schrieb am 12. Februar 2015 um 00:43:12 Uhr:
Problem ist nur: wenn jetzt halt noch der Kat (durch die Ölverbrennung) oder vielleicht vorher schon z.B. die Ölpumpe noch zusätzlich zum Motor defekt sind, dann wird das ganze ein Fass ohne Boden...
Das ist ein Restrisiko und ebenfalls durch Gebrauchtteile günstig zu beheben.
Zitat:
@habu01 schrieb am 11. Februar 2015 um 23:25:51 Uhr:
Das der Motor durch Motoröl gekühlt wird wage ich zu bezweifeln.
Immerhin wird das Öl ca 90-110°C heiß.
Durch zu wenig Öl im Motor kann der Schmierfilm reißen, dass wiederum zum Motorschaden.
Auch wenn Du daran zweifelst,der Motor wird neben der Kühlflüssigkeit auch über das Motoröl gekühlt.
Wie sonst sollten die Kolben/Kolbenringe gekühlt werden?
Gruß
KawaHeizer
"Heiß" ist doch relativ. 90-110Grad heißes Öl auf deiner Haut würdest du natürlich als heiß empfinden😉 Eine Maschine in der einige hundert Grad drin sind, lässt sich aber durchaus mit 100Grad-Flüssigkeiten kühlen.
Zitat:
@WHammi schrieb am 11. Februar 2015 um 23:21:13 Uhr:
Das müssten schon 1-3 l sein, dass die Kurbellwelle das Öl zu stark aufwirbelt und dieses durch die Gehäuseentlüftung in den Brennraum befördert und der Motor zum "Selbstläufer" (Öl verbrennt ohne Spritzugabe)
Das ist ein Benzinmotor, kein Dieselmotor. Benziner laufen mit Motoröl nicht. 😉
Minimales Überfüllen schades keineswegs, kritisch wird es erst, wenn das Öl durch die Kolbenringe nach oben gedrückt wird.
Mir wurde mal erklärt dass die Kurbelwelle das Öl schaumig schlägt, wenns deutlich zu viel und dadurch die Schmierwirkung leidet. Keine Ahnung was davon zu halten ist. Also weil die Hubzapfen immer in die übervolle Ölwanne platschen.
So wie ich das sehe lag hier ein anderes Problem vor. Die Motorleuchte und Ölleuchte kam ja bei vollem Ölstand. Von dem her war die Maschine dort wahrscheinlich schon fast hinüber. Die Öleinfüllerei und das vergessen des Öldeckels war nicht die Ursache des Motorschadens. Ich würde mal auf defekte Ölpumpe tippen.
PS: Der Motor wird selbstverständlich über das Öl gekühlt. Das Öl führt die Wärme von den Kolben und den Zylinderlaufflächen ab.
Danke, das ist im Moment auch mein Verdacht. Bei einem Motortausch müsste also auch noch die Ölpumpe gewechselt werden. Zudem auch noch der Kat., weil der durch den Rauch wohl komplett zugesetzt ist, d.h. 8.500 EUR wären es nach Auskunft von BMW für Motor + Kat. (Ölpumpe wäre noch extra).
In der Summe lohnt sich das aus meiner Sicht bei einem 6 Jahre alten Wagen mit 110.000 km nicht mehr. Dennoch überlegt meine Bekannte...
Ein anderes Problem ist, dass der Wagen nicht regelmäßig und auch nicht nur bei BMW gewartet wurde: manchmal eine Weile gar nicht, manchmal bei ATU usw. In der Folge sind die Bremsscheiben jetzt eigentlich rundum fällig, macht auch noch fast 1.000 EUR. Ich bin nicht sicher, ob nicht eine "nicht-fachmännische" Wartung mit evtl. suboptimalem Öl, unpassendem Ölfilter o.ä. auch eine Ursache der ganzen Misere sein kann...
9500 € für einen komplett neuen Motor und Bremsscheiben mit 0km.
Die anderen Teile sind alle 6 Jahre slt und haben 110000 km gelaufen.
Ich würde die restlichen Teile des Fahrzeugs ausschlachten lassen und verkaufen.
Und einen anderen 1-er mit wenig km kaufen und mit Garantie.