Was nutzen sicherheitsgurte und Airbags?

Hallo,

mich würde mal interessieren, wie nützlich Gurte und Airbags wirklich sind:

Bis zu welcher Geschwindigkeit bei einem Frontalaufprall auf eine Betonmauer hat man

- ohne Gurte und Airbags bzw.

- mit Gurten und Airbags

überhaupt eine Überlebenschance?

Beste Antwort im Thema

Hallo

Ohne Gurt und Airbag können schon 25 KM/H Aufschlaggeschindigkeit reichen das die Lichter ausgehen. Wer nicht angeschnallt aber mit Airbag fährt kann davon ausgehen eben von Diesem erschlagen zu werden ( Genickbruch ). Also bei allem über Schrittgeschindigkeit den Gurt anlegen.

Gruß Dirk

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Vielleicht sollst du mal nachlesen um was es eigentlich geht.

Es geht jetzt nur darum ob der Airbag die inneren Organe davor schützt, das sie nicht gegen die Rippen gedrückt und zerquetscht werden.

Und so schön wie du es beschrieben hast mit "bremst den Vorwärtsdrang" wäre es eher noch kontraproduktiv, da es ja dann den Bremsweg des Körpers verkürzt.

Heya,

die Ursprungsfrage war, was Sicherheitsgurte und Airbags nutzen. Mehrere Leute haben hier schon geschrieben, dass das Zusammenspiel der beiden Systeme entscheidend ist und den Nutzen ausmacht.

Also versuch ich es auch mal:

Ein Fahrzeug fährt mit Geschwindigkeit X auf ein Hindernis.

Ohne Gurte und Airbags behält der Körper des Fahrers die Geschwindigkeit X bei und prallt damit auf das Lenkrad, das jetzt deutlich weniger als X schnell ist. Der Körper wird also in wenigen Zentimetern sehr stark abgebremst. Zusätzlich knallt der Kopf durch den Peitscheneffekt mit drauf. Ergebnis: Exitus bei niedrigen Geschwindigkeiten.

Mit Sicherheitsgurt sorgen Gurtstraffer und Airbags dafür, dass dem Körper fast der gesamte Raum zwischen Rückenlehne und Lenkrad bleibt, um von X abgebremst zu werden. Denn die Gurtstraffer setzen den Gurt ja nicht einfach fest, sie ziehen mit einer bestimmten Kraft daran, und diese bremst Deinen Körper, ebenso wie es der Airbag macht.

Im ersten Fall sind die Kräfte deutlich höher als im zweiten Fall.... muss ich echt mehr erklären?

Elderian

Zitat:

Original geschrieben von micci1


Es geht jetzt nur darum ob der Airbag die inneren Organe davor schützt, das sie nicht gegen die Rippen gedrückt und zerquetscht werden.

Sicher schützen Airbag die innere Organe. Oder warum hast Du dann solche

Titten

Airbar (

Avatar-Bildchen andeut

).

[/Sarkasmus] 😉

SCNR 😁

Im Ernst:

Zitat:

Original geschrieben von micci1


Und so schön wie du es beschrieben hast mit "bremst den Vorwärtsdrang" wäre es eher noch kontraproduktiv, da es ja dann den Bremsweg des Körpers verkürzt.

Was die anderen versuchen Dir zu erklären: Es geht darum auf

möglichst "langen"

Bremsweg zu bremsen. Längere Bremsweg => niedrigere negative Beschleunigung => Bessere Überlebenschance. Daher die Knautschzone.

Was ist daran schwer zu verstehen? 😕

Mit Airbag landet Dein Kopf auf weichere Gegenstand und Dein Kopf wird "sanfter gebremst".
Ohne Airbag dagegen knallt Dein Kopf auf die Lenkrad, d.h. Dein Kopf wird "abrupt gebremst". => mehr als nur Aua! 🙁

Ich bin aber nur nicht sicher, ob der Airbag nur die Kopf auffangen soll oder auch die Körper (ich glaub nur das erstere). Aber ohne Gurt hilft die Airbag nicht viel. Und Gurt alleine bringt nicht viel, wenn man mit dem Kopf doch zu fest auf die Lenkrad knallt. => Airbag + Gurt zusammen bringt ernorm was.

cu Floh

Zitat:

Original geschrieben von Eyes-Killer


Oder warum hast Du dann solche Titten Airbar (Avatar-Bildchen andeut).

Na eben mein "Körpereigener" Airbag schützt mich besser als der im Auto😁😁😁

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PS: und vergesst jetzt mal meinen Kopf um den geht es mir gar nicht, mich hatten nur die zerquetschten Organe interessiert.

Machst Du Dir etwa Sorgen um Deinen Implantaten? 😕

cu Floh

Zitat:

Original geschrieben von trollfahrer


Hallo,

mich würde mal interessieren, wie nützlich Gurte und Airbags wirklich sind:

Bis zu welcher Geschwindigkeit bei einem Frontalaufprall auf eine Betonmauer hat man

- ohne Gurte und Airbags bzw.

- mit Gurten und Airbags

überhaupt eine Überlebenschance?

Es gibt nicht nur Betonmauern! Außerdem musst du deine Fragestellung erweitern auf Alter und ggf. Vorerkrankungen der Unfallbeteiligten. Ein 90jähriger multimorbider Mann stirbt wohl schon viel eher als ein druchtrainierter Mann im besten Alter.

Allgemein kann man sagen: Der Fahrer- und Beifahrerairbag schützt ebenso vor Organ- und Gefäßverletzungen wie es der Sicherheitsgurt auch tut. Ohne Gurt und Airbag gibt es keinen wirklichen Schutz außer Glück.
Die größten Gefahren gehen zunächst einmal von Gefäßrupturen (Venen, Arterien) in Kopf- und Brustbereich aus. Zu starker Druck auf den Schädel bei Frontalunfällen bzw. Schädeldecke bei Heckaufprallen führen häufig zu starken Schwellungen (Hirnblutungen etc.) und meist zum Erbrechen -> Ersticken. Auch die Lunge (häufig Spannungspneumothorax) ist stets gefährdet. Beides kann durch das Zusammenspiel von Gurt und Airbag gemildert werden. Das Abdominaltrauma führt da eher ein stiefmütterliches Dasein, obwohl es v.a. bei seitlichen Unfällen wieder in den Vordergrund rückt. Hier hilft nur der Seitenairbag und der eigene gute Schutz des empfindlichen Becken + Glück.

Gegen seitliche Unfälle schützt der Gurt eigentlich nur sekundär, da er maximal das Verrutschen der Insassen verhindert und somit auch verhindert, dass sich die Insassen gegenseitig verletzen. Seiten- und Kopfairbags sind hier wichtiger.

Eine Formel, ab welcher Unfallgeschwindigkeit Gurt und Airbag nichts mehr nutzen, ist einfach nicht möglich. Es kommt auf so viele Faktoren an, z.B. wie sicher ist das Auto an sich (gute oder schlechte Absorbierung der Unfallenergie), gegen was pralle ich (weiches und gut brechendes Armaturenbrett, keine spitzen Gegenstände vorhanden) bzw. das Fahrzeug (Baum, Mauer, anderes Auto - ist es leichter oder schwerer bzw. robuster z.B. ein SUV oder LKW, ...), selbst Kleinigkeiten wie die Sitzhaltung im Fahrzeug sind von entscheidender Bedeutung. Wer am Fenster lehnt und schläft, der hat bei einem seitlichen Baumunfall schlechtere Karten als jemand, der korrekt sitzt. Außerdem gibt es noch Pfählungen, v.a. alte Autos brechen spitz wie Küchenmesser, selbst der eigene Motor, die Spritzwand, irgendein Teil der Achse … kann einen pfählen.

Nicht zu vergessen, bei hohen Aufprallgeschwindigkeit rauscht der Schädel einfach durch den Airbag durch (Airbagdurchschlag). Bei älteren Fahrzeugen ist mir aufgefallen, dass manchmal die Airbags nicht auslösen (evtl. Airbagsensoren defekt oder verkauft/geklaut) oder die Gurte reißen. Und dann gibt es noch das Problem der mehreren Aufpralle, z.B. löst ein Airbag nur einmal, was ist aber, wenn dieser bei einer ersten Berührung auslöst und ich dann in den Seitenraum geschleudert werde und frontal in einen Baum ramme?

Es gibt keine Formel dafür, nur dass man so gut wie immer mit Gurt und Airbag besser geschützt als ohne Gurt ist sicher. Bei modernen Fahrzeugen sollte man eigentlich bei Nutzung aller Sicherheitseinrichtungen des Fahrzeuges und korrekter Sitzposition beim einmaligen Aufprall auf eine starre Mauer gute Überlebenschancen unterhalb von Landstrassentempo haben. Außer du bist multimorbide, die Rettungskette ist unfähig, der Arzt besoffen, dann stirbst du wahrscheinlich trotzdem.

MfG

Weil grad der Punkt "Sitzhaltung" angesprochen wird.

Wohl ein gerne vernachlässigter aber trotzdem sehr wichtiger Punkt. Z.b. zu tief eingestellte Nackenstützen. Da ich täglich BAB fahre, sehe ich täglich die tollsten Sachen, Leute, die Dinger sollen den Nacken stützen und nicht den Nacken brechen..

Auch ein schönes Beispiel ist die Variante "Liegestuhl".... hier kann man dann im Crashfall schön unter dem Gurt "durchsliden". Wobei es bei manchen Herstellern Submarining-Systeme gibt (z.B. Renault sogar mit Airbags in den Sitzen). Soll ja auch Autos geben die die Lehne vorm Crash hochstellen.

Leider scheint diese Sitzhaltung aber eher bei jüngeren "cool" zu sein, diese fahren aber meist ältere Autos. Manche scheinen diese Haltung auch "sportlich" zu finden, allerdings sitzen Rennfahrer eher Aufrecht, aus gutem Grund!

Gruß

Sitz aufstellen: Mercedes "pre-safe"-System! Schließt ausserdem die Fenster, Schiebedach, stellt das Lenkrad ein und schaltete Airbag und Bremse scharf! Das geilste was es in der Sicherheitsentwicklung bisher gab...find ich!
Aber zum Thema: die Zeit die der menschliche Körper bei nem Frontalaufschlag braucht um sich von der Sitzlehne zu lösen, im (bereits geöffneten) Airbag einzutauchen, sich wieder Richtung Sitzlehne zu bewegen und dort anzukommen - dauert ziemlich genau einen Lidschlag ("blinzeln"😉!
Da sind Begriffe wie "reagieren", "vorbereiten" u.ä. nicht mehr existent!!
Ein HOCH auf den Airbag und seine vielen, kleinen Helferlein...

Eine Kleingkeit fällt mir noch ein wenn ich die Einstellung der Sitze und des Lenkrads bedenke:

Stellt das Lenkrad so ein, daß genügend Platz zwischen Lenkrad und Kombiinstrument ist. Beim Aufprall versteift man sich gerne ins Lenkrad daß leider viel zu oft nachgibt. Dadurch kann man sich Fingerquetschungen ersparen, die wenn auch nicht tödlich, doch unangenehm sind...

HTC

Pkw auf dem Bild ist mit geschätzen 60 Km/h gegen eine Laterne gebröselt und hat sich um die eigene Achse gedreht, Fahrer war nicht angeschnallt und ist mit dem Kopf gegen die Windschutzscheibe geknallt, man sieht auch den Abdruck recht gut. Hats aber mit schweren Kopf und Bein Verletzungen überlebt.

Zitat:

Original geschrieben von stef9580


micci, musst mal im schwimmbad vom 3m Turm springen aber auf den festen Boden. Wenn du ankommst hast du gerade einmal 27km/h drauf.

diese ganzen mini-kmh beispiele von der 1. seite sind doch schwachsinn. es is doch was komplett andres ob man wo runterspringt und mit 27kmh auf festen boden aufkommt oder ob man mit 27kmh mit dem auto wo gegen fährt.

ich würd lieber mit 50kmh wo gegen fahren statt da runter zu springen.

früher gabs ja auch diese apparate von der polizei, wo 2 autositze auf ner schiene runterrollten und nach 2m oder so bei 10kmh zum sofortigen stillstand kamen. da sollten sich die leute dann angeschnalt reinsetzen und sehn wie heftig 10kmh schon sind.
aber womit soll man das vergleichen können? selbst wenn man mit 10kmh mit auto gegen ne betonmauer fährt, kommt ein auto nich sofort zum stehen. so soll das ja auch sein, so is es konstruiert. vorne gibt alles nach, sitze, gurt, fahrwerk...alles gibt etwas nach und das macht nen riesen unterschied.

ich bin mal nachts mit 1-2kmh gegen ne türrahmenecke gelaufen, da hat meine augenbraue sofort geblutet, wollt ihr mir nun erzählen wie gefährlich ein autounfall mit 1-2kmh aufprallgeschwindigkeit ist?

ich find überhaupt nich, dass es irgendwas bringt, unangeschnallt auto zu fahren, aber diese beispiele find ich derart unpassend, dass die bei mir eher den gegenteiligen zweck bewirken.

Zitat:

Original geschrieben von micci1


Vielleicht sollst du mal nachlesen um was es eigentlich geht.

Diesen Tip gebe ich dir auch, deine Ausführungen sind für jeden der sich mit der Traumatologie beschäftigt haarsträubend!

Zitat:

Original geschrieben von micci1


Es geht jetzt nur darum ob der Airbag die inneren Organe davor schützt, das sie nicht gegen die Rippen gedrückt und zerquetscht werden.

Mir ist kein einziger Fall bekannt in dem ein Insasse durch das zerquetschen von im Brustkorb gelegenen Organen gestorben ist. Wenn du dich mal 10 Minuten mit der menschlichen Anatomie beschäftigen würdest kämst du auch auf die Lösung.

Bei traumatischen Belastungen kann ein spontaner Pneumothorax entstehen, sprich es gelant Luft zwischen die beiden Blätter des Brustfells (Pleura) und schränkt die Atmung massiv ein. Ursachen gibt es hier viele, als häufigste kann man eine Perforation durch gebrochene Rippen annehmen und auch eine Lungenquetschung (geht im Erwachsenenalter fast immer mit Rippenfrakturen einher). Desweiteren sind Verletzungen der intrathorakalen Gefäße durchaus möglich, hier ist v.a. der Ductus Botalli betroffen. Dieser ist bildet einen derben, bindegewebigen Strang und bei einer zu hohen Beschleunigung reißt er aus der Aorta aus. Die Folgen kannst du dir sicher ausmalen. Bei einem unvollständigen Ausriss kann es zu einer Aortenruptur kommen mit Herztamponade, die A. Mammari/Thoracica interna kann reißen und bei Rippenbrüchen sidn auch die begleuitenden Gefäße der Rippe betroffen.

Wie du siehst ist eher die Beschleunigung und damit vernundenen Brüche sowie Gefäßausrisse für die Verletzungen im Brustbereich verantwortlich, sehr selten bis nie werden die Brustorgane durch "zerquetschen" geschädigt. Dazu ist die Lunge ein zu weiches und verformbares Organ und das Herz ist in Perikard auch recht gut geschützt.

In der Praxis treten bei Unfällen seltenst isolierte Brust, Bauch oder Kopfverlertzungen auf. Meist ist es ein Polytrauma mit entsprechenden Folgen für jede der genannten Körperregionen.

Mir ist aus meiner Zeit im Unfallkrankenhaus ein Fall bekannt, bei dem hat ein junger Mann in suizidaler Absicht seinen Golf II mit ~130km/h gegen einen Betonpfeiler gesteuert. Er war nicht angeschnallt, trotzdem hat er es mit relativ kleinen Verletzungen überlebt. Der Pfeiler war rund und hat das Auto abgefangen/abgelenkt.

Dagegen kenne ich auch Fälle mit Toten und schwerst Verletzten in modernen, großen Autos bei weit geringeren Geschwidnigkeiten. wenn man sich aber mit den altgedienten Oberärzten unterhält so sind die Verletzungsbilder in den letzten 30 Jahren weitaus milder geworden, es überleben mehr Menschen auch schwere Unfälle. Daran sind auch zu einem großen Teil die Airbags und das größer werdende Sicherheitsbewustsein "schuld".

Schön das du jetzt deine ganzen Fachwörter rausgelassen hast die bei dir im Kopf rumsausen.
Aber trotzdem wiederhole ich nochmal:

Zitat:

Es geht jetzt nur darum ob der Airbag die inneren Organe davor schützt, das sie nicht gegen die Rippen gedrückt und zerquetscht werden.

Die restlichen Organ-Verletzungen die bei einen Unfall entsehen sind mir egal.

Und wenn meine Ausführungen für dich Haarsträubend sind dann darfst du sie eben nicht lesen.😁

@micci:

Ich glaube du musst den Thread mal richtig durchlesen. Besonders Pilots Beitrag erklärt es doch sehr gut (ich kenne auch nicht alle Fachbegriffe, Medizin ist nicht mein Gebiet, aber ein Gesamtbild kann ich da schon daraus erkennen). Vll. war die Ausgangsformulierung auch nicht medizinisch ganz Wasserdicht. Lass es uns so formulieren: "Der Airbag trägt massiv dazu bei, innere Verletzungen zu vermeiden". Aber irgendwas wird dir an dieser Formulierung sicherlich auch nicht gefallen.
Und bevor dein Contra kommt, immer an die Begriffe "Massenträgheit" und "Verlängerter Bremsweg" denken.

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