Was mache ich nur falsch?
Hallo
ich habe mich gerade hier angemeldet weil ich nicht weiter weiß.
Natürlich habe ich vorher fleißig im Forum gelesen. Wer antwortet schon gerne 20 mal auf ein und dieselbe Frage
Ich habe gerade begonnen meinen FS Klasse A zu machen.
Naja, sagen wir mal ich überlege eher das ganze wieder sein zu lassen.
Ich fahre schon über 20 Jahre Auto und bin sicher kein ängstliches Häschen.. ganz im Gegenteil.
Meine erste doppelstunde auf dem Bock (tiefergelegte CBR 650) war wie folgt ..
Mein Fahrlehrer fuhr mit mir auf einen großen öffentlichen Parkplatz. Da war natürlich nicht viel los. Dort habe ich erstmal alle Hebel und Schalter kennengelernt.
Dann fuhr ich mit schleifender Kupplung um zunächst ein Gefühl dafür zu bekommen. Um es kurz zu halten .. ich habe in den 2 Stunden folgendes gemacht
- fahren in Schrittgeschwindigkeit
- achten fahren. Da hätte ich die Maschine fast gelegt. Das berühmte Bremsen wenn der Lenker nicht ganz gerade ist
- Kreise fahren
- Gefahrbremsung
Bisher kann ich nur mit der Handbremse fahren. Die fußbremse kommt noch.
Mein Fahrlehrer hat mich immer hinten drauf gesetzt und mir gezeigt was möglich ist (wenn ich am zweifeln war).
Grundsätzlich finde ich ihn als Lehrer super.
ABER: beim 2. Treffen sind wir nochmal kurz auf den Platz, alles wiederholt und dann wurde ich auf die Menschheit losgelassen *hilfe*
Ich schwanke zwischen *was für ein Wahnsinns Gefühl* und *das überlebe ich niemals*
Mein Fahrlehrer fährt auch mit dem Motorrad. Ich sehe also was er macht und kann mich daran orientieren. Grundsätzlich finde ich das super.
Er ist der Meinung ich kann das und mein Problem wäre nur, dass ich zu viel nachdenke.
Da mag er durchaus recht haben.
Mein Problem ist das bremsen. Ich habe zwischenzeitlich richtig Bammel davor. Ich krieche quasi auf die Ampel zu und hoffe das sie schnell wieder grün wird.
Bei unserer überlandfahrt haben wir in einer parkbucht (einfach nur gerade darauf zufahren) gehalten. Da wäre mir das gute Stück neben meinem Fahrlehrer fast weggekippt. Das verrückte dabei - ich stehe eigentlich schon und dann kommt der kippmoment. Er konnte sie halten und uns (also Maschine und mich) wieder aufrichten.
Mein Fahrlehrer meint ich Bremse am Ende immer noch zu stark *Grübel*
Wenn ich auf eine gelb/rote Ampel zufahre, dann schalte ich vorher schon runter um so langsamer zu werden und Bremse (behaupte ich zumindest) sanft am Ende.
Ich bin früher oft als Sozia mitgefahren und finde Motorradfahrer auch richtig klasse, aber vielleicht bin ich als Fahrer nicht so geeignet.
Wenn ich auf dem Bock sitze und die Füsse auf den Boden stelle, dann komme ich mit den Ballen auf. Für den ganzen Fuß reicht es leider nicht. Das macht mich auch unsicher. Vielleicht hätte ich mehr Kontrolle wenn ich komplett auf dem Boden stehen könnte?
Mein Fahrlehrer findet es dagegen völlig in Ordnung.
Wie machen das denn die alten Hasen hier?
Gibt es nicht irgendwelche Tricks und Kniffe damit ich doch noch eine Chance habe?
Der Text ist leider länger geworden als geplant.
Vorab schonmal Danke
Beste Antwort im Thema
Moin,
ich will mich nochmal für die tollen Tipps einiger Biker hier bedanken. Zwischenzeitlich habe ich den Führerschein bestanden und freue mich jetzt auf tolle Touren
Ähnliche Themen
216 Antworten
Ich sollte meine Strategie noch einmal gründlich überdenken.
Den erfahrenen Motorradfahrer gibt es in meinem Umfeld. Daran wird es nicht scheitern. Er kann mir momentan nur leider nicht helfen bzw. zeigen was ich wissen will.
Was das fahrsicherheitstraining angeht, da gibt es auch Trainings für "Neulinge"
Eine Verfeinerung der Technik (die ja momentan kaum vorhanden ist ) macht wirklich noch keinen Sinn. Da hast du völlig recht @lewellyn
Aufgeben kommt jedenfalls nicht mehr in Frage.
Mal eine Frage am Rande.. hattet ihr anfangs keine Angst ( wobei ich das Wort übertrieben finde) wenn ihr auf die Fahrbahn seid?
Ich denke immer nur, hoffentlich fährt jetzt keiner plötzlich vor mein Motorrad oder ein Kind läuft davor. Nicht weil ich Angst vor der Situation ansich hätte, die kenne ich ja vom Autofahren zu genüge, sondern weil ich nicht schnell genug reagieren könnte.
Verschwindet dieses Gefühl wirklich mit der Übung oder habt ihr da spezielle Methoden? Ich denke scheinbar viel zu viel
Man soll sich da nichts vormachen, Motorradfahren ist gefährlich.
Im auto reagierst du nicht schneller
Du kannst dich bremsen. Bei einer vollbremsung bis zum stillstand ist es egal ob der motor anschliessend aus ist oder mit welchem bein du stehst. Ich schrieb ja, es war mir unheimlich hilfreich, als der fahrlehrer vorfuhr. Auf meiner ersten tour mit Kumpels habe ich mehr gelernt als in der fahrschule... Die elemente musst du jetzt aber Prüfungsreif beherrschen. Der rest kommt später.
Angst ist der falsche ausdruck. Besondere Vorsicht trifft es. Ich fahre jeden tag mit dem roller in die city. Du schaust in autos und Spiegel um die fahrer zu beobachten... Fussgänger oder radfahrer...? Die rennen eh bei rot über die strasse. Dann dürfte keiner mehr fahren...
Zitat:
@kleine_hummel schrieb am 10. Juli 2017 um 09:04:47 Uhr:
Mal eine Frage am Rande.. hattet ihr anfangs keine Angst ( wobei ich das Wort übertrieben finde) wenn ihr auf die Fahrbahn seid?
Ohne konkreten Anlaß keine Angst.
Aber wegen schlechter Erfahrungen gibt es immer wieder Situationen die den Adrenalinspiegel hochjagen.
Klassiker ist "übersehen werden". (Und die Schlußfolgerung des Autofahrers nach dem Crash ist "der muß gerast sein, sonst hätte ich ihn ja gesehen".)
Man wird vorsichtig, wenn ein wartepflichtiger Autofahrer beim abbiegen die eigene Fahrspur kreuzen würde.
Man sucht Blickkontakt, aber manche Autofahrer blicken durch einen hindurch und sehen einen trotzdem nicht.
Und weil der Blinker bei vielen Autos nicht funktioniert, auf die Stellung der Vorderräder achten, auf deren Einordnen zu einer Seite...
Aber das Problem (nicht der Stärkere zu sein) hat man zu Fuß oder auf dem Fahrrad auch.
Zitat:
@Lewellyn schrieb am 10. Juli 2017 um 08:45:13 Uhr:
Beim Sicherheitstraining geht es um die Verfeinerung der Fahrtechnik in kritischen Momenten.
Aber dafür muss man überhaupt erstmal eine Fahrtechnik haben.
Beim Einsteigertraining gehts auch um sowas wie richtige Blickführung und mal ins ABS reinbremsen. Also schon Grundlagen. Verfeinerung der Fahrtechnik sind dann eher die weiteren Kurse.
*zustimm*
Muss halt nur das richtige FST sein. Direkt mit einem Kurvenperfektionstraining einsteigen, könnte fruchtlos bleiben oder gar zu Frust führen.
Danke für die ehrlichen Antworten!
Wenn ich eure Beiträge so lese, dann scheint meine Angst keine richtige Angst sondern eher gesunder Menschenverstand und Respekt vor den Möglichkeiten zu sein. Bevor ich mich zum FS angemeldet habe, habe ich die Schreckensmeldungen von verunglückten Motorradfahrern nicht so intensiv wahrgenommen. Jetzt ist das anders.
Ich selbst hätte vor Jahren beinahe einen Motorradfahrer auf dem Gewissen weil ich ihn auf der Autobahn beim spurwechsel einfach nicht gesehen habe. Und ja .. ich habe einen Schulterblick gemacht.
Ich bin immer noch dankbar, dass der Fahrer der Situation ausweichen konnte. Seine Gedanken will ich aber lieber nicht wissen.
Ich werde mich erstmal darum kümmern alle grundfahrübungen so intensiv wie möglich zu üben. Wenn ich diese beherrsche, dann sollte das Misstrauen auch etwas schwinden .. hoffe ich zumindest.
Mit den tollen Tipps hier sollte es auch möglich sein die Prüfung zu bestehen
Prüfung bestehen ist das eine, fahren lernst du hinterher.
@fate_md
das habe ich auf den letzten 3 Seiten auch gelernt
Ich weiss nicht, ob es 1) einen Verkehrsübungsplatz in deiner Nähe gibt, und ob dieser 2) ohne Führerschein nutzbar ist. Ja, und 3) bräuchtest Du ein passendes Motorrad, falls Du ohne FS den VÜP benutzen dürftest. Was Du dort sollst? "Fahren" lernen. Das tust Du zwar bereits in der Fahrschule, aber eben nur bei den Fahrstunden. Auf dem VÜP könntest Du auch ausserhalb der Fahrstunden üben - wenn auch nicht kostenlos.
Gut finde ich, dass Du auch versuchst, mental Motorrad zu fahren. Das sollte sich mit zunehmender Fahrpraxis geben. Das heisst nicht, dass Du das Denken einstellst. Sondern, dass Du intuitiv richtig agierst / reagierst.
Dein Problem ist meiner bescheidenen Meinung nach aber nicht deine "Angst" oder mangelnde Schulung durch den Fahrlehrer, sondern das nicht passende FS-Motorrad. Ein Großteil deiner Verunsicherung kommt m. E. dadurch, dass Du zwar fahrend jede Situation meisterst, aber unsicher wirst, sobald Du gezwungen bist anzuhalten. Ein Motorrad, auf dem Du tiefer sitzt, und das Dir im Stand stabileren Bodenkontakt bietet, sollte Dir deutlich mehr (selbst)Vertrauen geben.
Einen VÜP gibt es in der Nähe. Nur leider steht keine Maschine zum üben zur Verfügung.
Ich habe mich selbst ein wenig unter Druck gesetzt und mir für Ende August eine Maschine gemietet. Dauer: 1 Woche, inkl. 900 km und tiergelegt.
Ich bin schonmal auf dem Ding Probe gefahren.
Falls es nicht klappt, kann ich sie auch kurzfristig stornieren. Die Maschine meines Freundes will ich momentan keinesfalls fahren. Und da Fahrpraxis nicht vom zusehen kommt - rauf auf die Maschine.
@schredder66
Du hast beschrieben wie ich mich fühle.. wackelig und dadurch unsicher.
Im Moment kann ich nur sagen, selbst wenn ich die Maschine Kerzen gerade halte (was ich sicher nicht tue), dann fühlt es sich trotzdem an als "könnte" sie mir wegkippen. Und dieses "könnte" macht mich unsicher.
Es mag wirklich überwiegend ein kopfproblem sein (wurde hier ja auch mehrfach schon angesprochen), aber warum nicht das Gefühl austricksen wenn man die Möglichkeit dazu hat
Die Schuhe sind das erste Mal schauen was es noch an kleineren Maschinen so im Angebot gibt.
Mein Fahrlehrer wird mich für verrückt erklären .. aber was solls. Ich will ja Spaß am fahren haben
Motorrad fahren ist dem Ski fahren sehr ähnlich.
Beides geht mit Angst nicht und man lernt es nur auf der Piste wirklich. Theorie und Übungshang sind eben Theorie und Übungshang.
Der Blick den Hang runter und Du hast Angst vor dem Gefälle bringt einen nicht nach sicher nach unten.
Angst vor der Kurve und vor dem Bremsen bringt Dich auch nicht sicher nach Hause.
Ohne Dich jetzt demotivieren zu wollen, der Kniff ist, irgendwann durch Routine und Erfolgserlebnisse die Angst völlig zu überwinden, nur den Respekt behalten. Das schaffen gar nicht so viele, wie man Motorräder rumfahren sieht.
Eigentlich ist es eher eine Minderheit. Aber das dauert ein paar 1000km mindestens.
Wenn ein Einspurfahrzeug nicht umkippen könnte, könnte man keine Kurven fahren.
Ich bin gestern mit meiner Tochter zum 1. Mal auf den Übungsplatz gefahren. Vorerfahrung war nur Fahrrad.
Also erstmal kleiner 110er Roller zum langsamen eingewöhnen (an Masse und Geschwindigkeit) statt meiner Enduro (für die meine Tochter High Heels bräuchte).
Sicheres Anhalten (mit beiden Füßen am Boden) oder 180° Wenden innerhalb der Strassenbreite sind dann kein großes Problem. So bekommt man schneller Vertrauen und es macht Spaß.
Es liegt an Deiner Fahrschule, für verschiedene Kundschaft verschiedene Fahrzeuge vorrätig zu haben.
(Wenn man später mal sehr sehr gut ist, kann das Motorrad auch so groß sein wie ein Pferd und man springt in vollem Lauf auf und ab wie Gaston Rahier. Aber er war schon 3-facher 125ccm Weltmeister, bevor er mit seiner großen BMW Enduro auch noch die Rallye Dakar gewann.)
Moin kleine Hummel.... lass es ruhig angehen. Es ist sicher von Vorteil, den ganzen Fuss am Boden zu haben. Motorradstiefel mit Erhöhung wären eine Lösung. Ich selst habe auch erst "etwas älter" den Schein gemacht und kenne es mit dem zuviel denken und Vertrauen zur Maschine haben sehr gut. Mich hat mein Lehter als "händisch etwas grobmotorisch" betitelt. Soviel zu "zuviel Bremskraft" ;-)
Man lernt anders, als in jungen Jahren... es kommt alles, vor allem mit der Fahrpraxis. Ich habe 10/15 meinen Schein gemacht, bin bislang 20.000 km gefahren und wenn mein Fahrlehrer mich heute beim fahren erlebt, zweifelt er an den Fahrstunden. :-)
Mach Dir keinen Kopf und versuche wirklich etwas Vertrauen zum Moped aufzubauen und zu Dir!!!! Und wenns geht, nicht nachdenken und fühlen.
Viel Spass....
Ich bin einfach nur begeistert und muss ein großes Lob und meinen Dank aussprechen!
Von einer demotivation meinerseits kann absolut keine Rede mehr sein. Ganz im Gegenteil.
Viele Aussagen hier zeigen mir einfach, dass mir (nur) Erfahrung fehlt. Das habe ich auch schon anders erlebt. Da waren aussagen wie "dann bist du eben zu alt / typisch Frau" oder "was willst du mit dem FS, hast doch ein auto" noch die netteren.
Ich werde versuchen, soviele Tipps wie möglich umzusetzen und dann üben, üben, üben
Vielleicht schaffe ich es dann auch mal zu einem Biker treff