Was kostet eine G-Klasse im Unterhalt wirklich?
Hallo zusammen,
ich bin am überlegen, mir eine G-Klasse als Benziner aus den BJ 2000 bis 2005 zu kaufen. Das Auto soll hauptsächlich zum Reisen (viel Europa aber auch mal weiter weg, Afrika, Süd-Amerika, Mongolei usw) verwendet werden. Ich würde schon beim Kauf etwas mehr Geld in die Hand nehmen und nicht gerade beim billigste Angebot zusagen.. Zuverlässigkeit wäre mir jedenfalls sehr wichtig.
1. Erstmal die Frage. ob die genannten Baujahre aus eurer Sicht als ähnlich zuverlässig wie die 96-00 gelten? Bis jetzt hab ich zumindest wenig anders lautendes gehört.
2. Jetzt hört man immer, dass die G-Klasse so teuer im Unterhalt sein soll.. Wirklich viele konkrete Beispiele habe ich aber auch nicht gefunden. Mit was kann man bei einer G-Klasse wirklich rechnen? Gerade vielleicht im Vergleich zu einem VW T4 Syncro (der bei mir ebenfalls in frage kommt). Beim T4 findet schon sehr viel mehr Infos. Dieser gilt ja auch als eher teuer im Unterhalt, wenn ich aber gleichzeitig höre, dass selbst bei einem Motorschaden eine total Überholung nur 4000€ kostet, geht mir irgendwie das Gefühl für "teuer" verloren. Ohne jetzt wertend sein zu wollen aber für manche ist ja auch ein 800€ Service im Jahr teuer und viel Geld...
Könnte mir hier jemand ein etwas klareres Bild verschaffen? Reden wir bei den teuren G-Klasse Unterhaltskosten um 50% mehr als Vergleichbare Autos (T4 Syncro) oder kanns auch mal Faktor 5 sein?
Mir ist schon klar, dass die G-Klasse deutlich komplexer ist als so manches andere Fahrzeug (diff. Sperren usw) und das allein deshalb schon mehr kaputt gehen kann.. aber was wäre üblich und über welche Beträge reden wir? Reparaturen für wenige tausend Euro wären natürlich auch unangenehm, ein KO Schlag wäre aber eher eine 20.000€ Reperatur nach ein paar Jahren.. wie wahrscheinlich ist sowas?
Beste Antwort im Thema
Also, ich weiss gar nicht, wie ich es schreiben soll.
Da muss man jetzt ganz tapfer sein ...
Der G500 ab 2001 ... tja, wo soll man da anfangen...
- funktioniert immer
- zuverlässig wie eine Rolex
- spottbillig im Unterhalt (bisschen Service + Sprit)
- 20.000 euro Rep. nach zig Jahren : UNMÖGLICH
....
alle Services bei MB:
G500 BJ 2003
Service A 120000 km 312,-- incl.
grosser Service 138000 km 630,-- inclusive
Service A 156000 340,-- incl.
das volle, maximale Programm mit allen Flüssigkeiten, Spurstange bei
173000 km 1312,-- incl
grosser Service incl. Bremsen bei 200000 1760,-- incl.
Service A 260000 km 340,-- incl.
Leistung ab Werk statt 296 PS -> 323, 0 -1l Ölverbrauch zwischen den Services, abhängig von Drehzahlfahrten auf AB, Services alle 18000km
Bremse hi komplett 94000 km 640,-- incl.
Dämpferaufnahme hi bei 170000 km neu je 540,-- inclusive.
Achswelle hi bei 240000 km 670,-- inclusive
div. Federn a 200,-- + 150,-- incl
Batterie alle 100000 km MB 160,-- incl.
neues Fahrwerk, mit Bremsen neu, alle Reifen neu 190000km
4200,-- incl
Fazit:
Einsteigen
Schlüssel umdrehen
Fahren
mehr wie diese 4 Worte gibt es beim G500 idR nicht
Hier handelt es sich allerdings um ein "sauberes" Auto, alle Services bei MB...kein Wartungsstau etc.
46 Antworten
Ja, der ist harmlos, super Motor, super Getriebe.
Anfangs war im Serviceheft kein Getriebeölwechsel/-spülung aufgeführt (zuerst ging man davon aus, das dies Erstfüllung reicht, später wurde das dann geändert). Sollte man bei km +/-180.000 machen lassen, ist kein grosser Akt.
Ich kann Dir nicht sagen, was ein G kostet, wenn man die Reparaturkosten selbst zahlen muß, da meine beiden Gs bisher Garantie hatten und haben. Ich kann Dir aber sagen was ein V8 Ferrari ähnlichen Alters über 10 Jahre gekostet hat, wenn alles über den Freundlichen läuft. 6.000,- EUR p.a. (Steuer, Versicherung, KD und Ersatzteile ohne Sprit). Voraussetzung ist, dass man alles immer sofort perfekt machen lässt. Fährt man bis zum nächsten Defekt und läßt nur das nötigste machen, wirds billiger, rächt sich aber irgendwann. Kann man selbst viel machen, ist man fein raus.
OpenAirFan
Man muss ja nicht jeden Kleinscheiss beim Vertragshändler machen lassen.
Ansich laufen die 500er ganz gut. Der Verbrauch und der damit verbundene Tankaufwand ist aber nicht zu verachten und grade wenn es damit in Afrika durch den Sand geht, solltest du nen Tankwagen dabei haben.
Ansonsten sind die Motoren & Getriebe aber robust, Automatikgetriebeservice sollte man aber einhalten.
Es sind eher andere Dinge wie festrostende Scheibenwischergestänge, ausfallende Türsteuergeräte und vor allem Rost, Rost und nochmal Rost die dann zu mehr oder weniger größeren Schrauberaktionen führen. Scheibenwischergestänge ist so ne nette Katastrophe, baust du halbes Auto für auseinander.
Was natürlich zu Buche schläge sind Bremsen, ggfls. Reifen, und Reparaturen an der Technik, also mal n Radlager, mal ne Gelenkwelle, mal n paar Achsichtungen, usw. usf.
Wobei das beim T4 Synchro auch keine Schnäppchenleistungen sind... Nur es hält da alles erheblich länger...
Wenn du also meinst, die Unterhaltskosten sind 50% mehr, ja, in die Richtung geht es. Ich glaube nicht dass es 50% sind, aber teurer ist ein G schon. Aber nicht Faktor 2 oder so... SOO Teure Sachen die kaputt gehen können, sind da auch nicht dran und die Motoren / Getriebe sind langlebig, Getriebeüberholungen (Automatik) überschaubar (wahrscheinlich billiger als n Synchro Getriebe überholen zu lassen) und Gebrauchtmotoren, für das Geld eines gebrauchten 500er Motors kriegst bei VW nen Auspuffkrümmer 😁 Die Motoren braucht kein Mensch, weil sie nicht kaputt gehen...
Was mich abhalten würde, ist dass der Benzinverbrauch vom 500er im Gelände in völlig unsportliche Richtungen hochschießt...
Zum Unterhalt an sich kann man natürlich nur was ganz konkretes sagen, wenn man weis, wie viel du damit fährst... AN KM.
6.000€ pro Jahr bei 120.000km wären ja n Schnapper 😁
Zitat:
@Mark-86 schrieb am 13. Oktober 2019 um 09:59:47 Uhr:
Man muss ja nicht jeden Kleinscheiss beim Vertragshändler machen lassen.
Deswegen ja mein (noch nicht kommentierter) Hinweis auf Seite 1 an den TE, daß die Höhe der Kosten entscheidend davon abhängt, welche Reparaturen er selbst durchführen kann. 😉
Ähnliche Themen
Denke auch, dass man keine pauschale Antworten geben kann. Nach fünf Jahren kann ich aber sagen, dass a) immer irgendwas kaputt geht, zumindest ab einer gewissen Laufleistung, b) es immer teurer ist als bei fast jedem anderen Auto, auch wenn man viel selber machen kann, die Teilepreise sind sehr gesalzen, und es sind derer viele verbaut.
Und, nach zig Jahren Erfahrungen in Schwellen- und Entwicklungsländern würde ich niemals einen G als Fahrzeug für Reisen dahin auswählen. Zu komplex, zu unzuverlässig und zu wenig verbreitet. Wenn du risikolos und hochklassig verreisen willst, kauf dir einen Landcruiser. Und vergiss erst recht die VW-Möhre.
Zitat:
@fignon83 schrieb am 13. Oktober 2019 um 10:47:49 Uhr:
Denke auch, dass man keine pauschale Antworten geben kann. Nach fünf Jahren kann ich aber sagen, dass a) immer irgendwas kaputt geht, zumindest ab einer gewissen Laufleistung, b) es immer teurer ist als bei fast jedem anderen Auto, auch wenn man viel selber machen kann, die Teilepreise sind sehr gesalzen, und es sind derer viele verbaut.Und, nach zig Jahren Erfahrungen in Schwellen- und Entwicklungsländern würde ich niemals einen G als Fahrzeug für Reisen dahin auswählen. Zu komplex, zu unzuverlässig und zu wenig verbreitet. Wenn du risikolos und hochklassig verreisen willst, kauf dir einen Landcruiser. Und vergiss erst recht die VW-Möhre.
Der Synchro ebenso wie der G gehen, wenn man mit guter Wartung los fährt und regelmäßig nach Hause zum reparieren kommt.
In den Schwellen und Entwicklungsländern gibt es quasi gar keine G Modelle. Die Autos sind so dermaßen teuer, die kommen da gar nicht an.
IMMER irgendwas kaputt? Jo.
Teilepreise teuer: Jo.
Viele Teile verbaut: Jo.
Wobei ein T4 Synchro jetzt im Vergleich zu nem normalen PKW auch so seine recht teuren Spezialitäten hat... Und die Teileversorgung bei VW bekommt langsam auch Lücken...
Ich wüsste nur mit nem Benziner G Modell nix an zu fangen. N Synchro zum Reisen fände ich erheblich entspannter als Reisefahrzeug und Fernreisen mit nem G500, hm, ich glaube das dürfte dann Kraftstoffkostenmäßig in der LKW Klasse landen ^^ . . .
In so nem Synchro kann man wenigstens mal ne Nacht schlafen.
Zitat:
@Mark-86 schrieb am 13. Oktober 2019 um 16:10:47 Uhr:
Zitat:
@fignon83 schrieb am 13. Oktober 2019 um 10:47:49 Uhr:
Denke auch, dass man keine pauschale Antworten geben kann. Nach fünf Jahren kann ich aber sagen, dass a) immer irgendwas kaputt geht, zumindest ab einer gewissen Laufleistung, b) es immer teurer ist als bei fast jedem anderen Auto, auch wenn man viel selber machen kann, die Teilepreise sind sehr gesalzen, und es sind derer viele verbaut.Und, nach zig Jahren Erfahrungen in Schwellen- und Entwicklungsländern würde ich niemals einen G als Fahrzeug für Reisen dahin auswählen. Zu komplex, zu unzuverlässig und zu wenig verbreitet. Wenn du risikolos und hochklassig verreisen willst, kauf dir einen Landcruiser. Und vergiss erst recht die VW-Möhre.
Der Synchro ebenso wie der G gehen, wenn man mit guter Wartung los fährt und regelmäßig nach Hause zum reparieren kommt.
In den Schwellen und Entwicklungsländern gibt es quasi gar keine G Modelle. Die Autos sind so dermaßen teuer, die kommen da gar nicht an.IMMER irgendwas kaputt? Jo.
Teilepreise teuer: Jo.
Viele Teile verbaut: Jo.Wobei ein T4 Synchro jetzt im Vergleich zu nem normalen PKW auch so seine recht teuren Spezialitäten hat... Und die Teileversorgung bei VW bekommt langsam auch Lücken...
Ich wüsste nur mit nem Benziner G Modell nix an zu fangen. N Synchro zum Reisen fände ich erheblich entspannter als Reisefahrzeug und Fernreisen mit nem G500, hm, ich glaube das dürfte dann Kraftstoffkostenmäßig in der LKW Klasse landen ^^ . . .
In so nem Synchro kann man wenigstens mal ne Nacht schlafen.
Es tut grad weh, das zu lesen aber Du hast vollkommen recht...leider.
Wenn Du aber durch hohe Dünenfelder fährst und mitm Buschtaxi jede Düne zweimal anfährst anstatt mitm 500er quasi drüberzufliegen ist Dir die schlechtere Schlafmöglichkeit im G schnuppe, und zwar sowas von...lach
Was mich am G immer - wieder - erstaunt hat, ist die Teilequalität. Ich kenne G's, die sind nun 25 Jahre alt, andere haben über 340.000km drauf und wenn ich nicht wüsste, dass die so alt bzw. so viel km haben, ich hätte es beim Fahren nicht gemerkt.
Die Ledersitze sind super verarbeitet, die Seitenwangen nicht augerissen, die Schalter nicht abgewetzt, das Cockpit nicht verfärbt etc.
Aber, diese haben Besitzer, die schon machen lassen, wenn etwas anfällt.
Man mäkelt ja gerne, aber wenn so ein Reiskocher quietscht und ausgeschlagen ist, da kann man machen, was man mag, es wird nicht mehr wirklich besser. Funktioniert, aber das ist es dann auch.
Und eines sollte schon klar sein, Schnäpple nach 20 Jahren ?
Die Zeiten sind vorbei, wenn ein G 340.000 km drauf UND von MB durchgestempelt ist, dann sind die ja nicht schlecht. Die km stecken die locker weg....
Aber, man kann es auch sein lassen.
Einige hilfreiche Posts dabei. Danke! Ist doch dann bei weitem nicht so schlimm, wie ich es befürchtet hatte.
Übrigens: Klar wäre ein Land Cruiser die bessere Wahl (und zugegeben einer aus der 70er Reihe mein absolutes Wunschfahrzeug). Kostet durch den Zwang zum Neukauf und Import aber leider das doppelte einer G-Klasse im guten Zustand. Dazu würden dann auch noch entsprechend höhere Ausgaben und Kosten fürs Carnet und Versicherungen kommen. Hält mich dann doch davon ab..
Seit wann kostet der Landcrusier trotz Zoll das doppelte einer G-Klasse (vergleichbarer Zustand vorausgesetzt)?
Und kann man mit Glück auch in der EU bekommen.
Zitat:
@fignon83 schrieb am 14. Oktober 2019 um 09:57:37 Uhr:
Seit wann kostet der Landcrusier trotz Zoll das doppelte einer G-Klasse (vergleichbarer Zustand vorausgesetzt)?
Und kann man mit Glück auch in der EU bekommen.
Seit wann kostet der Landcrusier trotz Zoll das doppelte einer G-Klasse (vergleichbarer Zustand vorausgesetzt)?
-> Hat keiner behauptet...
Zitat:
@fignon83 schrieb am 14. Oktober 2019 um 09:57:37 Uhr:
Seit wann kostet der Landcrusier trotz Zoll das doppelte einer G-Klasse (vergleichbarer Zustand vorausgesetzt)?
Und kann man mit Glück auch in der EU bekommen.
Mussts richtig lesen!
Hallo @Yaay
die Wartungs- und Reparaturkosten hängen sehr stark von dir ab.
Nimmst du Mercedes Originalteile oder Nachbau etc..
Reparierst du selber oder nicht..
In Bezug Reparatur im Ausland hängt es stark vom Alter der G-Klasse ab.
Die alten SaugDiesel(ua OM603) kriegst du auch in den Schwellenländern repariert. Diese finden sich auch im W124 welcher sehr oft auf der ganzen Welt verkauft worden ist.
Einige wichtige Teile nimmst du als Reserve mit (Sensoren, Achsschenkellagersatz etc)
Das andere sollte nicht kaputt gehen so einfach 😉
lg Dani
Zitat:
@Yaay schrieb am 14. Oktober 2019 um 09:40:06 Uhr:
Einige hilfreiche Posts dabei. Danke! Ist doch dann bei weitem nicht so schlimm, wie ich es befürchtet hatte.Übrigens: Klar wäre ein Land Cruiser die bessere Wahl (und zugegeben einer aus der 70er Reihe mein absolutes Wunschfahrzeug). Kostet durch den Zwang zum Neukauf und Import aber leider das doppelte einer G-Klasse im guten Zustand. Dazu würden dann auch noch entsprechend höhere Ausgaben und Kosten fürs Carnet und Versicherungen kommen. Hält mich dann doch davon ab..
Ja, dafür hast Du dann aber einen Neuwagen und beim G immer noch einen Gebrauchten.
Zum Reisen ist ein HZJ sicher die bessere Wahl, alleine schon vom Platzangebot.Wobei der Buschtaxi wirklich unterirdische Geländeeigenschaften, im Vergleich zum G hat und der Spritverbrauch auf ähnlichem Niveau liegt.
Möchtest Du aber auch einen tollen Daylidriver dann ist der G die bessere Wahl.
Zitat:
Buschtaxi wirklich unterirdische Geländeeigenschaften, im Vergleich zum G hat und der Spritverbrauch auf ähnlichem Niveau liegt.
"unterirdisch" halte ich a) für maßlos übertrieben, zumal b) hier von den Fahrern kaum einer in der Lage ist, die Potenziale auszufahren und c) möchte ich den sehen, der auf Reise eine Strecke nimmt, die so schwer ist, das ein Landcruiser die nicht packt. Bin ziemlich sicher, dass dann der Fahrer das Problem ist.
Allerdings Saufen tun die auch, nicht ganz soviel, aber das wäre kein wirkliches Kaufargument.
Ich würde aber für so ein Vorhaben eh einen Hilux kaufen. Noch robuster, noch vielfältiger, kann sogar ne Kabine drauf.