Was ist eure Meinung zu Gebrauchtwagen mit hoher Laufleistung?
Hallo,
ich habe bisher immer bis 125tkm gesucht. Wartung, Zustand etc ist klar, wichtig, schau ich auch drauf. Nun gibt es aber Fahrzeuge, die 180tkm, 200tkm und mehr runter haben. Ob der meist Kurzstrecke/Langstrecke gefahren ist, lässt sich selten 100% nachvollziehen. Ein Auto, das mir gut gefallen hat, hat 187tkm runter. Aber Scheckheftgepflegt und sauber, relativ junger Bj. Mit weniger km müsste ich mir im selben Budget einen älteren anschauen.
Ich stehe halt vor der Grundsatzfrage, wie wahrscheinlich ich auch mit Autos mit längerer Laufleistung lange Freude haben kann ohne größere Probleme, bzw ob es doch besser ist eine etwas geringere Laufleistung anzuschauen.
Kenne Freunde, die auf möglichst niedriger Laufleistung schwören, ein anderer meinte sogar, wenn der mehr gelaufen ist, dann umso besser. Weil günstiger und der wird viele Verschleissteile neu haben. Er hat aber im selben Atemzug einen älteren BMW mit hoher Laufleistung und nur Probleme. Vermutlich hat er nicht auf die Wartungshistorie geachtet.
Wie sieht ihr das Thema?
PS: Es handelt sich bei mir um einen Benziner.
32 Antworten
Zitat:
@Holger-TDI schrieb am 29. Februar 2024 um 20:00:08 Uhr:
Nun ja, grob gesagt ist der Verschleiß proportional zur Laufleistung. Man kann sich dann auf mehr Reparaturen einstellen, was sich meiner Meinung nach trotzdem lohnt. Ich habe bei meinem Volvo inzwischen 640.000 km runter und diverse Komponenten schon mehrfach getauscht.
Beeindruckende Laufleistung! Volvo wird ja oft gelobt für die Langlebigkeit und du bist ein lebendes Beispiel. Toll! Was für ein Baujahr ist es? Ich denke regelmäßige Wartung und Austausch diverser Komponenten muss man generell mit einkalkulieren, je nach Pflegezustand bei höherer Laufleistung vermutlich öfter.
Für die gesparten 5 Mille aus dem Beispiel kann man viel reparieren oder?
Überlegt doch mal. Alles was hier zu alt ist, zuviele km hat wird exportiert und läuft dort noch Ewigkeiten.
Wie du selber denken viele, oh so viele km...
Dazu kommt das ein intaktes Auto entsorgt wird, weil der Wartungsstau den Wert übersteigt. Auf den Schrott oder in den Export, weil Reifen, Bremsen und Inspektion fällig ist, dazu vielleicht noch 2 Stoßdämpfer.
Einfach unsinnig so zu denken.
Um ein altes Auto längerfristig fahren zu wollen, darf kein Reparaturstau entstehen. Ansonsten hat man den Punkt, wo es nicht mehr lohnt zu reparieren. Bei meinem 96er Volvo habe ich im Schnitt 1000-1500€ Wartungs- und Reparaturkosten im Jahr. Dafür ist der Wagen immer im guten Zustand und ohne Einschränkung für alle Fahrten zu nutzen.
Viele sehen aber nicht das die gut 100,- im Monat günstiger sind als 300,- Leasingrate...
Mein SL ist 21 Jahre alt, seit knapp 6 Jahren bei mir, komme auch auf die Summe, inkl. Reifen. Aber es müsste jetzt erstmal gut sein und der Schnitt sinken.
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Wenn ich ein großes Familienauto bräuchte, wäre meine Wahl:
5er BMW Touring Diesel Automatik
150-200 Tkm
Vorbesitzer große Firma
Volles BMW-Serviceheft.
Damit kann man locker 10 Jahre sehr komfortabel herumfahren und hat ein tolles Auto für 20-30T€.
Zitat:
@amar7 schrieb am 29. Feb. 2024 um 22:52:56 Uhr:
15.000€ für ein Fahrzeug mit hoher Laufleistung und 20.000€ mit geringer zum Beispiel
Wenn die Fahrzeuge in jeder Hinsicht quasi identisch sind (Modell, Motor, Ausstattung, 10 Jahre alt, sichtbarer Zustand) und nur ein Unterschied im KM-Stand von z.B. 70.000km die 5000€ Differenz begründen sollen, würde ich vermutlich den günstigeren Wagen nehmen. Wie schon jemand schrieb, für das Geld kann man viel reparieren und Reparaturen kommen beim 10 Jahre alten Auto sicher.
Traut man bestimmten Teilen, wie diesem speziellen Motor oder Getriebe keine hohe Laufleistung zu und erwartet schon fast einen wirtschaftlichen Totalschaden bei KM-Stand X, wäre das Auto für mich sowieso raus aus der Auswahl.
Immer sehr individuell...
Was ich auch in meinem Bekanntenkreis beobachte: kaufe große Autos (BMW 5er, Audi A6; Mercedes E-Klasse), dort ist langlebigere Technik verbaut als in einem Kleinwagen.
Da ist auf jeden Fall etwas dran. Ich denke das galt vor 10-20 Jahren noch mehr als heute.
Ein Kleinwagen wurde nie für Langstrecke und damit hohe Gesamt-Laufleistung konstruiert. Die E-Klasse dagegen schon eher.
Nur rein finanziell betrachtet, wird der Klein(st)wagen in Anschaffung und Unterhalt dennoch unter der E-Klasse liegen. Bei natürlich ganz anderem Nutzwert.
Am Leben halten lässt sich am Ende jedes Auto, ist nur eine Frage des (finanziellen) Aufwands und der Ersatzteilversorgung.
Zitat:
@ritti96 schrieb am 1. März 2024 um 15:24:21 Uhr:
kaufe große Autos (…), dort ist langlebigere Technik verbaut als in einem Kleinwagen
Kompakt- oder Mittelklassewagen reicht schon. Die haben an vielen Stellen der Vereinheitlichung halber teilweise schon die gleich Technik drin wie die größeren Modelle des Herstellers, während bei Kleinwagen wohl wirklich massiv gespart wird.
Wir haben in unserem Fuhrpark mehrere Iveco Daily. Diese haben zusätzlich zum Kilometerzähler auch einen Betriebsstundenzähler. An diesem kann man wunderbar ablesen, weshalb der Kilometerstand im Grunde genommen gar nichts aussagt. Unser kilometermäßiger Spitzenreiter hat rund 130000 km bei etwa 2200 Betriebsstunden. Der mit dem kleinsten Kilometerstand liegt bei 30000 und 1200 Stunden. Etwas mehr als die Hälfte an Betriebsdauer bei etwas weniger als einem Viertel an absolvierter Wegstrecke. Ich finde das eindeutig.
Obendrein: Wechselnde Lasten und häufige Kaltstarts sind das, was Aggregate erheblich schneller verschleißen lässt als gemächliches Dahinrödeln mit seltenenen Geschwindigkeitsänderungen. Es ist also davon auszugehen, dass das Fahrzeug mit der höheren Zahl auf dem Wegstreckenzähler technisch in einem nochmals besseren Zustand ist, als es die Betriebsstunden vermuten lassen (weil eine hierfür nötige geringere Durchschnittsgeschwindigkeit üblicherweise bei stadtlastigem Betrieb erreicht wird). Der (allerdings nur subjektive) Zustand bestätigt dies.
Die Bewertung des Fahrzeugwerts anhand des Kilometerstands als Hauptbasis gehört abgeschafft. Meine Meinung.
Zitat:
@Handschweiß schrieb am 1. März 2024 um 11:01:11 Uhr:
Wenn ich ein großes Familienauto bräuchte, wäre meine Wahl:
5er BMW Touring Diesel Automatik
150-200 Tkm
Vorbesitzer große Firma
Volles BMW-Serviceheft.
Damit kann man locker 10 Jahre sehr komfortabel herumfahren und hat ein tolles Auto für 20-30T€.
grad mal geschaut, da gibts ja interessante angebote, so ein 10 jahre altes 300ps gerät, tip top mit voller hütte und 180tkm für nicht mal 18k...da hätte ich schon spaß dran, mal im hinterkopf behalten, wenn mein astra den geist aufgibt...
Zitat:
@Holger-TDI schrieb am 29. Februar 2024 um 20:56:53 Uhr:
Da ist deine persönliche Behandlung nebensächlich.
Na wenn das so ist dann:
- nach dem Kaltstart auch bei Minusgraden ab jetzt immer sofort Vollgas
- desweiteren immer schön nach fahrten auf der Bahn mit hoher Geschwindikeit raus auf den Parkplatz & Motor aus, Öltemp. 130°C Lader glüht> egal.
- nicht zu vergessen bei viel Kurzstrecke Ölwechselintervalle auf 100.000km ausdehnen
- mit 30km/h über Bordsteine
- Kupplung beim anfahren mindestens 30s.schleifen lassen
- beim abbiegen Räder voll einschlagen & ordentlich Gas geben
- Wartung generell einfach mal weglassen
sicher habe ich noch ein paar lebensverlängernde Maßnahmen vergessen.
mit den paar Nebensächlichkeiten sollte ja jeder Wagen problemlos die ersten 500.000km schaffen.
Meine volle Zustimmung zum letzten Beitrag. Anschauliche Beispiele für den Einfluss der Fahrweise: Die Fahrzeuge und vor allem deren notwendige Wartungen des Nutzers namens "pietsprock" anschauen. Er hat einen Skoda Fabia mit über 1.200.000 km, aktuell ist es ein Mini mit rund 800.000 km. Der technische und auch optische Zustand beider Fahrzeuge ist absolut bestechend, so sehen viele Pkw mit unter 100.000 km nicht aus. Beim Skoda beispielsweise sollen Dinge wie Turbolader, Auspuff und Kupplung noch zur Werksausstattung gehören.
Zitat:
@garrettv8 schrieb am 2. März 2024 um 08:12:15 Uhr:
Zitat:
@Holger-TDI schrieb am 29. Februar 2024 um 20:56:53 Uhr:
Da ist deine persönliche Behandlung nebensächlich.
Na wenn das so ist dann:
- nach dem Kaltstart auch bei Minusgraden ab jetzt immer sofort Vollgas
- desweiteren immer schön nach fahrten auf der Bahn mit hoher Geschwindikeit raus auf den Parkplatz & Motor aus, Öltemp. 130°C Lader glüht> egal.
- nicht zu vergessen bei viel Kurzstrecke Ölwechselintervalle auf 100.000km ausdehnen
- mit 30km/h über Bordsteine
- Kupplung beim anfahren mindestens 30s.schleifen lassen
- beim abbiegen Räder voll einschlagen & ordentlich Gas geben
- Wartung generell einfach mal weglassen
sicher habe ich noch ein paar lebensverlängernde Maßnahmen vergessen.mit den paar Nebensächlichkeiten sollte ja jeder Wagen problemlos die ersten 500.000km schaffen.
Was du schreibst, ist wie man jeden Wagen innerhalb von 2 Wochen schrotten kann.
Ich gehe von normaler Behandlung bzw. Fahrweise aus, wie sie auch in jeder Betriebsanleitung stehen. Das man die von dir genannten Scenarien unterlässt, sollte einem Menschen mit normaler Hirntätigkeit wohl klar sein.
Ich fahre mein PKW jetzt seit 19 Jahren, der Wagen hat 640.000 km auf der Uhr, wovon ich 400.000km gefahren. Ich fahre den Wagen ganz normal und nicht besonders schonend. Halte ich mich die Wartungsinvalle, lass keinen Reparaturstau aufkommen und kümmere mich um Rostvorsorge. Nicht mehr und nicht weniger. Der Wagen hat in der Zeit 3x den ADAC-Abschleppdient gesehen. Die Fehler waren normaler Verschleiß aufgrund des Alters bzw. KM-Leistung und einmal ein krasser Werkstattfehler. Der Wagen hat immer noch den ersten Motor, Automatikgetriebe, Turbo, Auspuff und noch viele weitere Originalteile verbaut. Also ganz so falsch kann ich mit meiner wagen Theorie wohl nicht liegen. Ich wüßte auch nicht, wass ich jetzt zwingend anders machen sollte. Aber jeder so wer es möchte.
Zitat:
Das man die von dir genannten Scenarien unterlässt, sollte einem Menschen mit normaler Hirntätigkeit wohl klar sein.
könnte man meinen.....
bei aufmerksamer Beobachtung sollte schnell klar sein, das viele Leute nicht aus böser Absicht sondern schlicht Unwissenheit / völlig fehlendem Bezug zum KFZ eines oder mehrere dieser Dinge tagtäglich eben doch tun....😉
und genau das ist deren persönliche Behandlung die eben nicht egal ist >sondern der Haupteinflussfaktor beim Thema Verschleiss/Ausfall
Zitat:
Ich fahre mein PKW jetzt seit 19 Jahren, der Wagen hat 640.000 km auf der Uhr,Der Wagen hat immer noch den ersten Motor, Automatikgetriebe, Turbo, Auspuff und noch viele weitere Originalteile verbaut.
Glückwunsch!🙂 schafft nicht jeder und damit sind wir mittendrin...
denn der Wagen hätte wohl kaum diese Laufleistung erreicht wenn du nicht einiges dafür getan hättest:
Zitat:
Ich fahre den Wagen ganz normal Halte ich mich die Wartungsinvalle, lass keinen Reparaturstau aufkommen und kümmere mich um Rostvorsorge.
und damit ist man genau bei dem Punkt:
Zitat:
Ich wüßte auch nicht, wass ich jetzt zwingend anders machen sollte.
Eben! Nichts !😉
deine persönliche Behandlung hat diese Laufleistung entstehn lassen. Hättest du das KFZ schlechter behandelt wäre der Zustand sicher nicht so wie er ist oder er schon lange auf dem Schrott.
und damit kommt man genau zur Keraussage für den TE > Laufleistung & Zustand haben nicht zwingend etwas miteinander zu tun.