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Warum unterschiedliche Lenkungsvarianten?

BMW 3er

Hallo!

Hat jemand eine Ahnung, warum im E91 aktuell entweder die elektronische oder die hydraulische Servolenkung verbaut wird? Nur die elektronische kann wohl als Servotronic ausgeführt werden. Die hydraulische wird andererseits im 335i/d ausschließlich eingesetzt, hier gibt es die elektronische nicht.
Was soll das? Dopppelte Lagerhaltung etc., hat das einen Sinn? Welchen Vorteil hat die (klassische) hydraulische Variante überhaupt noch, und nach welchen Kriterien wird mal die eine, mal die andere Variante eingesetzt?

Gruß
Mathes

11 Antworten

Interessante Frage, habe ich auch schon drüber gegrübelt..
Ich glaube BMW setzt die elektrische hauptsächlich aus spritspar gründen ein, denn soviele Vorteile hat diese garnicht..
Die Servotronic oder Aktivlenkung kann auch mechanisch/hydraulisch umgesetzt werden bzw wird so gemacht, denn die elektrische Lenkung gibt es ja erst seit dem E9x, und die anderen Systeme gabs vorher schon.

Grüße Matze

hallo,

bei der hydraulischen Lenkung mußt du, wenn du Servotronic haben willst, diese direkt mitbestellen, da eine spätere Nachrüstung aus Kostengründen praktisch ausscheidet, da muß die ganze Einheit ausgtauscht werden.
Bei EPS (elektromechanische Lenkhilfe) ist eine Nachrüstung zu mindest technisch möglich, da hier "nur" eine andere Software zur Steuerung der elektrischen Lenkung notwendig ist, die auch nach Auslieferung geladen werden kann.
Warum BMW in gleichen Baureihen unterschiedliche Systeme verbaut, weiß ich auch nicht.
Im X1 ist das seit 3/2011 länderabhängig, z.B. CH und UK mit EPS, D nicht😠

gruss mucsaabo

Es bleibt also ein Mysterium!

Ist die hydraulische Lenkung vielleicht einfach billliger? Warum kriegen dann andererseits gerade die teuersten Motorisierungen 335i/d die hydraulische Lenkung immer? Soll hier mit Gewalt die Aktivlenkung verkauft werden (die aber doch eigentlich ebenfalls mit elektrischer Lenkung laufen müsste)? Die Servotronic gibt es hier ja nicht separat.
Müsste ausserdem nicht die Verbrauchsangabe für die Hydraulikvariante (Hydraulikpumpe läuft immer) geringfügig höher sein als für die elektrische Lenkung (läuft nur bei Bedarf)?
Verzichtet BMW ohne Not auf eine der heiß umworbenen EfficientDynamics-Maßnahmen?

Fragen über Fragen!

Gruß
Mathes

Hallo,
habe ein E92 320d Coupe Bj 11.2008 das Auto hat Serienmässig die Servotronic. Ich finde die ist sehr ausgewogen und lässt sich gut lenken.
jetzt habe ich das neue Modell bestellt und siehe da jetzt ist serienmässig die Servolenkung.

Als ich mein altes Coupe für 3 tage in die Werkstatt geben musste Software Update habe ich ein 335d Coupe als Ersatzwagen bekommen, ich konnte sofort feststellen das die Lenkung schwergängiger war.

Ich fragte beim Händler nach warum jetzt die Servolenkung verbaut wird. Viele Kunden haben sich über die indirekte Servotronic beschwert. Das habe ich so nicht fest gestellt.
Angeblich soll die Servolenkung beim neuen Modell überarbeitet worden sein. Ich lass mich Überraschen
wie mein neues Coupe sich lenken lässt LT 19 KW.

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Ich denke, es wird in den "Sport-Modellen" die hydraulische Lenkung eingesetzt, da man diese einfach direkter auslegen kann, un diese somit mehr Rückmeldung gibt.

Ein großes Problem bei elektrisch unterstützten Lenkungen ist nämlich die hohe Leistungsaufnahme des Motors. Da das Bordnetz nur ~13-14V beträgt, kommt man mit dem Strom leicht an die Grenzen des Bordnetzes.
Lösung: Man legt die Lenkung indirekter aus (-> Motor muss nicht mehr so viel kraft aufwenden), und man hält den Strom in Grenzen.
Bei der hydraulischen Lenkung gibt es das Problem nicht, da die Servopumpe direkt über den Keilriemen angetrieben wird, aber eben immer eine gewisse Grundlast erzeugt, was aus Spritspar-Gründen von Nachteil ist.

Prinzipiell dürfte die elektrische Lenkung für den Hersteller deutlich günstiger sein. Das Ding wird eingebaut, Kabel dran und fertig. Bei der hydraulischen Lenkung sitzt die Pumpe am Motor. Es müssen Leitungen montiert, auf Dichtigkeit kontrolliert und befüllt werden. Das dürfte aufwendiger sein. Es gibt noch andere Beispiele, wie z.B. die elektrische Handbremse bei einigen anderen Herstellern. Es muß nicht aufwendig ein Handbremsseil verlegt und eingestellt werden. Das dürften wohl mit die Hauptgründe für die steigende Elektrifizierung sein.

Kris_1604,
lass mal hören, wie Dein Neuer sich lenkt.

Hydrauliklenkung für direktere Auslegung wäre tatsächlich eine Erklärung.

Gruß
Mathes

Dass das preislich jetzt soo viel ausmacht, will ich nicht mal behaupten (obwohl ich vom Preis leider keine Ahnung habe...), denn man braucht für eine elektrisch unterstützte Lenkung relativ teure Teile, wie ein Steuergerät, einen hochkapazitiven Kondensator zum Puffern (nicht 0815 Kondensator für Autoendstufen, da es sich dabei um ein sicherheitsrelevantes Teil handelt), einen drehmomentstarken Motor usw. usf...
Da ist der Aufbau einer hydraulischen Lenkung prinzipiell schon einfacher.

Vorteil einer elektrischen Lenkung ist eben die Flexibilität. Bei allen Bereichen, wo z.B.das Auto selbst lenkt (z.B. Park Pilot bei VW; Fahrerassistenzsysteme), scheitert die hydraulische Lenkung aus.
Somit dürfte sich in Zukunft immer mehr die elektrische Lenkung am Markt etablieren.

Zudem schafft es den Konstrukteuren auch Freiräume. Es muß im Motorraum keine Pumpe so plaziert werden, daß sie von einem Riemen angetrieben wird. Das gilt übrigens auch für eine elektrische Wasserpumpe, die durch ihre Variabilität auch Vorteile bietet. Der Ganze elektrische Krempel hat aber auch Nachteile: Reparaturen sind nahezu unmöglich. Es müssen fast immer sehr teure elektrische Komponenten, Baugruppen oder Steuergeräte ersetzt werden, oft genug auf Verdacht weil man die Fehler nicht findet. Und mit 53,7% Anteil an der Pannenstatistik macht die Zuverlässigkeit der Elektrik keine gute Figur

Zitat:

Original geschrieben von Pit 32


Prinzipiell dürfte die elektrische Lenkung für den Hersteller deutlich günstiger sein.

Nein, die Servotronic ist ja nicht rein elektrisch, sondern elektrisch unterstützt. Die rein hydraulische Servolenkung hängt voll an der Kurbelwelle und zieht somit drehzahlabhängig Leistung. Und die meiste Leistung zieht sie, wenn sie eigentlich nicht gebraucht wird, nämlich bei hohen Drehzahlen, was i.d.R. Fahrprofilen mit höhreren Geschwindigkeiten/Lasten gleichkommt (wer orgelt schon mit 5000U/min in der Stadt...?).

Bei der Servortronic sind beide Komponenten verbaut, aber der hydraulische Anteil wesentlich schwächer ausgelegt. Und dort, wo die hydraulische Stellkraft nicht ausreichen würde (z.B. leerlaufnah beim Rangieren) da unterstützt die Elektrik besonders.

Also, dass das System günstiger ist, das glaub ich ganz sicher nicht.

Hi,
Auch auf die Gefahr hin, dass der Thread schon uralt ist, möchte ich meinen Senf dazu geben.

Die schwergängige Lenkung habe ich auch registriert und vermute, dass die BMW Ingenieure bei ihrer Auslegung einen gewissen Zielkonflikt zu bewältigen haben, was die Betätigungskraft der Lenkung angeht.
Besonderes Augenmerk bekommt die Abstimmung des Lenkgefühls. Ein großer Drehstabdurchmesser verbessert das Ansprechen und die Zentrierung des Steuerventils in der Servolenkung. Andererseits lässt diiese Maßnahme auch die Lenkkräfte, wie in unserem Fall spürbar ansteigen.
Im Fahrbetrieb sportlicher Fahrzeuge ist das durchaus willkommen, doch stören die auftretenden hohen Parkierkräfte. Um dieses Problem zu mindern wir der Drehstab mittenversteift mithilfe einer Drehfeder.

Was die BMW Ingenieure genau getan haben, kann ich leider auch nicht sagen.

Nun zu EPS und HPS:

Wie schon erwähnt liegt der Vorteil von EPS Systemen in dem geringeren Bauraumbedarf. Die Teileaanzahl und das Gewicht sinken. Die Pumpe fällt weg, Ölbehälter, Leitungen usw.
Der Einbauort ist unabhängig vom Verbrennungsmotor. Die Energieaufnahme passt sich dem Leistungsbedarf an. Die Lenkunterstützung ist auch bei abgestelltem Motor da.
Dazu ist sie geschwindigkeitsabhängig und wartungsfreundlich.

Ein großer Nachteil ist ihre begrenzte Leistungsfähigkeit, das Lenkgefühl (mittlerweile auf ähnlichem Niveau wie bei dem HPS System) und die elektronische Ausfallsicherheit ist nicht gut.

Auch ist sie von der Radlast abhängig. Je höher die Radlast, desto höher der Energieverbrauch. Da die allerwenigsten autos ein 42 Volt Bordnetz besitzen, finden wir diese Syteme meist nur bis zur Mittelklasse. Also in unserem 3er.
Auch ist sie von der jeweiligen Achskonstruktion abhängig. Aber da wäre ich überfragt.

Bei der hydraulischen Lenkung HPS haben wir ein variables Lenkmoment, große Freiheiten bei der Lenkübersetzung und Lenkkomfort. Die Störeinflüsse werden hydraulisch gedämpft. So wie bei einem Trilok-Wandler im Automaten. Die Fahrzeugschwingungen kommen nicht mehr so deutlich an.

Nachteil ist ein erhöhter konstruktiver Aufwand, der Erhöhte Kraftstoffverbrauch, die aufwändige Montage und die Kosten, weshalb es wohl nur ab den 335i/d Modellen eingesetzt wird.

Beste Grüße

holzmann

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