warum sind gebrauchte e-tron so günstig
Hallo Forum,
ich schaue gerade nach ca. 3 jährigen, großen SUV's (Diesel, Benzin und E) und dabei ist mir aufgefallen,
dass man z.B 2-3 Jahre alte E-Tron 50, mittlere Ausstattungen mit ca. 50 tkm zwischen 30 und 35 K€ bekommt.
Das ist im Vergleich zu anderen SUV's der gleichen Klasse sehr günstig.
Wo ist der Haken? Sehe ich irgendetwas nicht?
Danke und Gruß
Tim
24 Antworten
Jeder etron ohne Garantie durch den Hersteller für Antriebsbezogene Teile - davon ausgeschlossen ist die nur auf die Batteriedegradation bezogene freiwillige Leistung durch den Zellenhersteller - ist eine fahrende Zeitbombe.
Die Bauteile wie Fahrmotor und und das Hochvolt-Verbindungskonzept bis hin zum Schtuz der Batterie vor Kurzschluss sind dann einen den Restwert übertreffenden Kostenfaktor.
Das liegt aber weniger an den betroffenen Teilen selbst, sondern der komplex gehaltenen Konstruktion geschuldet und damit zu sehr hohen Arbeitszeitanteilen führen. Die bei AUDI zusammen mit der von AUDI vorgeschriebenen Qualifikation für die Durchführung der Tätigkeiten zu den höchsten am Markt gehören.
Die Gebrauchten sind so günstig geworden, weil die vom Hof müssen. Alterung fördert nicht den Werterhalt bei AUDI etrons. Jedes verkaufte Fahrzeug ohne Garantie mindert signifikant die Risikovorsorge. Für den Verkäufer.
Dass die Etrons vom Hof müssen, ist meines Erachtens nicht der Grund dafür, dass sie günstig sind. Alle Autos vom Händler müssen vom Hof und das gehen sie zu vergleichsweise höheren Preisen.
Ich sehe als Hauptgrund, dass die von Audi ursprünglich verlangten Listenpreise viel zu hoch sind/waren, insbesondere weil der Etron auf einer chinesischen Q5 Verbrenner-Plattform aufbauend technisch nicht auf der Höhe der Zeit ist. Daher werden die Autos mit hohen Nachlässen verkauft und es gab zwischenzeitlich auch sehr günstige Leasingkonditionen.
Kein schlechtes Auto aber nur mit angemessenen Abschlägen.
Moin.
Ich sehe das n bischen anders.
Das Klientel das sich solche relativ hochpreisigen Fahrzeuge leisten kann sind schon relativ Wenige. Das war schon immer so. Auch der dementsprechende Preis“verfall“.
Jetzt kommt eben noch der Faktor „Strom“ hinzu. Von der „Reichweitenangst“ und der immer noch mangelnden Infrastruktur mal abgesehen, ist die Angst vor kostspieligen Reparaturen doch abschreckend. So wird das evtl. interessierte Klientel, sprich potenzielle Käufer, noch weniger. Und wie „regelt“ man das? Natürlich, über den Preis…
Just my two cents…
Bernd
Also mein auf Garantie neuer 4,7L V8 BiTurbo hat mit rund 35.000€ mehr gekostet als jede Reparatur von Batterie, Motor oder Getriebe beim E-Tron.
Automatikgetriebe für Allrad S-Klasse: ab ca. 9.000€ zzgl Einbau.
Getriebe E-Tron S: ca. 1800€ zzgl. Einbau
Vor 20 Jahren S8 D2: auf Garantie neuer V8 5Ventil Motor ca 15.000€ zzgl Einbau
Aber bei E-Fahrzeugen haben die Leute Angst vor Schäden, kaufen sich dann einen gebrauchten AMG wo der Motor alleine schon über 50.000€ kostet und in der Regel ab 100.tkm etliche teure Reparaturen anstehen… (wird bei S und RS Audi Verbrennern kaum anders sein)
Mein Fazit: fast alle modernen etwas besser motorisierten Autos können ohne Garantieversicherung und VK sehr schnell sehr teuer werden.
Nur wird das bei E-Fahrzeugen am Stammtisch überbewertet.
Ähnliche Themen
Es ging nicht um gebrauchte BEV‘s allgemein, sondern um den hohen Wertverlust des Etron im Speziellen.
Außerdem ist der Wertverlust bei BEV‘s so hoch, weil hier noch der technische Fortschritt ältere Modelle stärker entwertet und weil du für den Kompletttausch einer kaputten alten Batterie, die entweder ganz kaputt ist oder die nur noch eine stark verminderte Leistungsfähigkeit hat, ein Vermögen bezahlen müsstest.
Dieses Risiko scheuen viele Kunden. Sie warten auf neuere BEV‘s z.B. mit deutlich besserer Reichweite, höherer Ladegeschwindigkeit, geringerem Gewicht und was den Etron anbelangt, ingesamt modernerem Innenraum und besseren Fahrleistungen. Da hängt der Etron leider auch hinten dran.
Zitat:
@kappa9 schrieb am 3. Januar 2024 um 11:34:00 Uhr:
Also mein auf Garantie neuer 4,7L V8 BiTurbo hat mit rund 35.000€ mehr gekostet als jede Reparatur von Batterie, Motor oder Getriebe beim E-Tron.
Automatikgetriebe für Allrad S-Klasse: ab ca. 9.000€ zzgl Einbau.
Getriebe E-Tron S: ca. 1800€ zzgl. EinbauVor 20 Jahren S8 D2: auf Garantie neuer V8 5Ventil Motor ca 15.000€ zzgl Einbau
Aber bei E-Fahrzeugen haben die Leute Angst vor Schäden, kaufen sich dann einen gebrauchten AMG wo der Motor alleine schon über 50.000€ kostet und in der Regel ab 100.tkm etliche teure Reparaturen anstehen… (wird bei S und RS Audi Verbrennern kaum anders sein)
Mein Fazit: fast alle modernen etwas besser motorisierten Autos können ohne Garantieversicherung und VK sehr schnell sehr teuer werden.
Nur wird das bei E-Fahrzeugen am Stammtisch überbewertet.
Klar soweit. Jetzt wäre eigentlich der „Preisverfall“ interessant.
Ich hab meinen Q7 damals, 6 Jahre alt, NP ca. 70k, für 18k gekauft.
Wieviel hast du für deine Fahrzeuge „noch“ bekommen?
Wenn ich an einem Fahrzeug Interessiert bin belese ich mich vorab schon und eroiere vorab schon „typische“ Mängel.
Dementsprechend lege ich das Budget fest was mir das Fahrzeug wert ist.
Beim etron rechne ich ca. 10k Euro „drauf“. So passt der aktuelle Marktpreis für mich.
Aber wider Erwarten läuft unsere Kuh noch super gut, für ihre mittlerweile 17 Jahre… ;-())
Liegt wohl auch daran das meine Audis nie wieder eine Audi-Werkstatt zu sehen bekommen. Das ist ein Punkt der mir noch zu denken gibt:
Mangels Alternativen komme ich im Fall der Fälle mit einem etron nicht drumrum… ;-((
Und das ist vielleicht noch ein Argument für den Preiverfall…
Bernd
Bringen wir es mal auf den Punkt.
Bei E Autos wird man sich daran gewöhnen müssen, dass der Preisverfall wie bei einem teuren Handy ist. Die Entwicklung ist einfach viel zu schnell.
Für Audi gilt aber insbesondere auch:
Versucht mal einen Etron bei einem Händler von Fremdfabrikaten los zu werden. Die Abschläge sind vollkommen absurd. Niemand will das Ding zu vernünftigen Preisen haben. In Kürze wird es auch egal sein, ob es sich dabei um ein Facelift handelt.
Der Etron VFL und auch das Q8 FL sind vollkommen aus der Zeit gefallen. Der Etron war einfach der erste ernsthafte Versuch Audis, mit reinen E-Autos Erfahrungen zu sammeln. Alle Verbesserungen können nur im Rahmen dieses alten Konzepts vorgenommen werden.
Es ist denke ich nach wie vor eines der haptisch/ergonomisch besten und optisch schönsten Fahrzeuge und ungemein komfortabel. Die technische Qualität und vor allem der Entwicklungsstand, wohlgemerkt beides bezogen auf E-Mobilität, sind aber indiskutabel. Es gibt selbst jetzt noch Probleme, die es zu Beginn der Baureihe auch gab. Darüber hinaus hat man Probleme, die man Jahre vorher exakt schon so in anderen Baureihen hatte. Das liegt an der seit ca. 20 Jahren beim Hersteller vorherrschenden Mentalität.
Audi kann mit der bei E- Fahrzeugen dringend notwendigen Entwicklungsgeschwindigkeit überhaupt nicht mithalten. Man hängt ständig hinterher, muss vor Marktstart alles nachbessern und bringt letztendlich stark verspätet auf den Markt, was im gleichen Moment schon wieder veraltet ist.
Dies alles spiegelt sich irgendwann im Preis wider. Das gilt für andere Fabrikate auch - für Audi bzw. den Etron jedoch aus obigen Gründen ganz besonders.
Um Missverständnissen vorzubeugen. Ich fahre gerne Audi und habe auch den E-tron. Aber Audi wird dringend dazulernen müssen. So wird das nichts!
Kann das nicht nachvollziehen was du schreibst. Hinkt hinteher? Nachbessern? Aus der zeit gefallen?
Die Probleme die andere Marken in meinem Umkreis haben, will ich nicht, auch nicht die vom EQS.
Im jahr 2023/24 mit dem Q8 und dem typischen Audi design bin ich voll begeistert. Mir fehlt nix, habe keine Probleme und das Auto ist so wie ich vor dem Kauf mir das angeschaut/gelesen habe.
habe beim Q7 ca. 5-6000.- pro Jahr nach 5 Jahren verloren und davon gehe ich auch mal aus, man wird sehen in 4 jahren falls ich ihn dann verkaufe
Sehr realistisch und perfekt zusammen gefasst, positiv wie negativ!
Beim E-Auto wird man sich daran gewöhnen müssen, dass die Instandsetzungskosten generell höher sind. Genau wie das Ausfallrisiko.
Während bei einem Verbrenner ein Motor und seine Anbauteile wie Ölpumpe,Abgasreinigung und Katalysator sowie Getriebe für Ausfallerscheinungen sorgen können sind dies bei einem Elektroauto und gerade solchen mit komplexer (Neuland) Konstruktion wie dem Audi etron noch nun einmal
* zwei Motoren, Getriebe (welches ebenso Getriebeöl benötigt!)
* Hochvolt-Lader
* Hochvolt-Schaltkasten mit allen an einem Strang hängenden HV-Komponenten wie Motor(en), Lader, Akku
* BMS / Infotainment Kombisystem
* Thermalmanagement
* viele kleine Akku-Module als einzelne Fehlerquellen
Das Gesamtrisiko ist bei einem Kurzschluss hoch und der nicht so selten (Starkregen, Motor, siehe mehrere Vorfälle hier und auch bei mir). Auch die Simme der Risiken der Einzelteile. Denn fällt eines davon aus, dann steht der Wagen.
Bei einem Verbrenner kann man auch mit defekter Klima/Thermalmanagement fahren. Auch Kühlerabdichtung ist nicht so aufwendig. Ein defekter Tacho hängt nicht in einem System mit Motor-Management und Radio - man fährt einfach weiter.
Selbst wenn die Pumpe beim Tank Probleme bereitet ist es nur darauf beschränkt und nicht das ganze Ladesystem mit Risiko Kurzschluss betroffen.
Viel schlimmer ist aber die aktuelle Situation, dass es kaum Alternativen zu den Vertragswerkstätten gibt und auch Dritte wie Bosch und so nicht große Abweichungen zu deren Preisen haben.
Um nur eine Fahrmotordiagnose durch Sichtkontrolle und Prüfung durchführen zu können muss nicht nur das Hochvoltsystem abgekoppelt werden, der Frunk demontiert, die online geführte Diagnose durchlaufen werden, sondern auch die Motorverstrebungen vollständig gelöst und der Motor herausgezogen werden. Weil die Deutung der Meldungen sehr unterschiedlich und der Verschleiss einfacher Teile sehr gross ist. Auch die Flüssigkeiten müssen ablaufend und nach Instandsetzung erneuert/aufgefüllt werden.
Der Teil alleine kostet schon knapp 3000EUR. Demontage / Montage., Prüfung.
Genau dies schlägt sich auch nach und nach bei der Preisgestaltung durch. Je älter ein Fahrzeug ist, desto mehr hat der Hersteller schon Modifikationen und Optimierungen durch schleichende Modellpflege durchgeführt. Beim Verbrenner z.B. 2010 vorgestellt dann 2014 neuer Kennbuchstabe Motorblock+Anbauteile, 2017 kurz vor Modellwechsel ebenso. Audi etron seit MJ2019 bis MJ2021 schon erhebliche, danach weitere. Wie beim Smartphone eher Verbrauchsgegenstand im 12-24 monatigen Rhythmus. Altmodelle müssen weg. Mit Abschlägen. Bei dem Konkurrenzdruck der Vergleichbarkeit E-Auto merkt man die hohe Standzeit sehr schnell.
Das drückt weiter auf den Marktpreis. Der Audi etron ist bei Neubestellung Firmenleasing vielleicht noch beliebt beim Flottenmanagement. Leasinggeber außerhalb der VW Gruppe merken sehr schnell, wie schlecht sich gerade die nackten Fahrzeuge am Markt veräußern lassen und der Restwert erreichen läßt.