Warum kostet der A4 in den USA fast ein Drittel weniger?
Nachdem Audi of America die Preise für den A4 u.a. hier bekannt gegeben hat, bin ich schon etwas überrascht; auch wenn die angegebenen Preis Nettopreise sind und somit noch etwa 5 bis 6 % VAT und Governmant Tax zuzuschlagen sind (dem natürlich Transportkosten usw. gegenüberstehen).
Erklärt sich diese Preisdifferenz wirklich nur mit Marktmechanismen?
Kennt sich jemand von Euch mit den Ausstattungsumfängen aus? Sind die Audis in Amiland sonstwie (z.B. technisch) abgespeckt? Gibt es sonstige Erklärungen?
Greeetz, Thomas
Beste Antwort im Thema
Ganz ehrlich: Beim aktuellen Dollarkurs ist ein 50.000 Dollar Audi "für uns" halt rund 32.000 Euro wert. Vor etwa 6 Jahren war ein Dollar mal fast 1,17 EUR wert (siehe hier).
Da hätte der 50.000 Dollar Wagen uns halt 58.500 EUR gekostet.
Fakt ist: In diesen 6 Jahren haben sich die Preise für die Wagen IN DOLLAR kaum verändert, IN EURO ist es fast die Hälfte. Da aber die Amerikaner nun mal in Dollar bezahlen ist das halt so.
Wer jetzt meint dass man darüber rumjammern muss und die pösen pösen Hersteller ja so gemein zu uns sind der soll sich mal die Quartalszahlen der Hersteller die dem Dollarstand besonders ausgesetzt sind (zum Beispiel BMW, Daimler) oder auch die der amerikanischen Hersteller anschauen, die alle versuchen durch immer heftigere Sonderangebote nicht noch mehr als 20 Prozent Absatzeinbrüche zu haben. Audi hat im Moment das "Glück" dass die Amerikaner nicht so viele Audis kaufen wie BMW. In Zeiten besserer Dollarkurse war das der Nachteil von Audi gegenüber BMW, heute ist es der Vorteil....
Einfach nur die Preise zu vergleichen halte ich für den falschen Ansatz, weil zu kurz gesprungen. Wer sich die Gewinne der Hersteller anschaut (vor allem die RENDITE, nicht den absoluten Wert) der stellt fest dass ein gutes festverzinsliches Wertpapier fast genausoviel Zinsen abwirft wie das eingesetzte Kapital bei den Autoherstellern (bitte jetzt nicht mit Porsche und seinen Sondereffekten kommen). Und wer unseren Herstellern keinen Gewinn gönnt der soll bitte auch den zweiten Schritt tun und sein gesamtes Einkommen oberhalb des Sozialhilfesatzes abgeben. Damit kann man auch leben, halt nichts sparen oder aufbauen, aber Gewinn ist nun mal Gewinn und damit ist es das gleiche wie das Meckern über den Gewinn von Unternehmen.
15 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von hhj76
Aber daran sieht man erst so richtig, daß sich die Autohersteller bei uns in D oder Ö einen goldenen Arsch (sorry) verdienen, denn ich glaube, daß die mit dem Export in die Staaten auch noch nicht draufzahlen, zudem ja da auch noch der ganze Transport dazukommt.
Wie sieht die Händlermarge in USA aus? Hier in Deutschland gehen alleine schon 15% Grund-Händlermarge vom Listenpreis ab, wovon der Händler leben kann. In Ländern mit überwiegend Werksniederlassungen fällt diese Händlermarge hingegen nicht an und der Hersteller hat alles oberhalb der Herstellungskosten als Gewinn.
Rechen mal einen 50.000 € Audi A4:
- Abzüglich 19% Merkel-Steuer => 42.016,81 €
- Abzüglich Händlermarge von 17,5% => 35.758,98 €
D. h. bei einem in Deutschland verkauften A4 für 50.000 € kommen unterm Strich nur irgendwas um 36.000 € beim Hersteller an. Die restliche Summe wandert an Vater-Staat und den verkaufenden Händler.