Warum "Komfortzugang" keine so gute Idee ist ...

BMW 5er

Hallo,

der Grund, weshalb ich mich gegen die Bestellung des "Komfortzugangs" entschieden habe, waren Sicherheitsbedenken. Jetzt ist mir ein interessantes Paper der ETH Zürich im IACR Archiv (Crypto-Experten) in die Hände gekommen, das ich der interessierten Forenleserschaft nicht vorenthalten möchte: http://eprint.iacr.org/2010/332.pdf Achtung, Text ist in Englisch und eben eine Fachpublikation.

Fazit: Die Autoren haben praktische "Angriffe" aus bis zu 60m Entfernung durchgeführt und damit die Fahrzeuge geöffnet und gestartet. Einen Golem-Artikel dazu gibt es auch: http://www.golem.de/1101/80576.html

Empfohlene Gegenmaßnahmen: Schlüssel abschirmen oder Batterie rausnehmen 😰 ... na, da drücke ich doch lieber auf den Sender, wenn ich mein Auto im Blick habe und habe sonst meine Ruhe 🙂

Gruß

HB

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Warum ich mir kein Handy gekauft habe:

Spezialisten ist es gelungen aus über 60m entfernung Gespräche abzuhören!

Darum benutze ich weiterhin mein Funkgerät

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Zitat:

Original geschrieben von GCW1


@ HeiligesBlechle:

wenn Diskussionen Deinen Nerven nicht bekommen, eröffne einfach keinen Thread - that's so easy. Abgesehen davon dürfen andere Diskussionsteilnehmer vielleicht auch der Meinung sein, daß Theorie und praxis etwas auseinander klaffen - oder ist das verboten "Euer Gnaden"???

Da hast Du mich misverstanden. Es gibt eben Menschen, die da eher unempfindlich sind. So wie es Leute gibt, die mit zentimeterdicken Salzkrusten auf dem Lack monatelang rumfahren, gleich den ganzen Innenraum ihres Autos als Aschenbecher nutzen, nen rostigen Rasenmäher auf der hellen Lederrückbank transportieren etc.

Dem einen isses wurscht, der andere kann's kaum aushalten beim Zusehen. Das meinte ich damit.

Zitat:

Wünsche Dir von Herzen, daß Deine Karre - ohne Komfortzugang - nicht auch mal geklaut wird. Ob Du es glaubst, oder nicht: DAS KOMMT VOR!!!

Das bestreite ich ja gar nicht. Autodiebstahl an sich ist ja nichts neues. Nur muss man es ja nicht auch noch extra leicht machen.

Und das wir uns hier nicht gegenseitig gestohlene Autos oder die Pest an den Hals wünschen, das ist doch wohl selbstverständlich, oder?

Ebenso friedliche Grüße

HB

Nunja, eine sehr praktikable Vereinfachung gibt es schon: In einer passenden Umgebung ist das direkte Bild nicht mehr "aufmachen", sondern "unauffällig einsteigen, losfahren, den Rest woanders in Ruhe machen". Da gibt es keine auffälligen Aktionen am Abstellort mehr.

Gegeben eine eng belegte Parkzone mit ausreichendem Anteil oder Frequenz passender Fahrzeuge und der Möglichkeit, einen direkten Aufnehmer und einen Forwarder einzusetzen... bingo. Da qualifiziert ziemlich jeder Einkaufsmarkt. Die Reichweitenfrage ist eine des Materialeinsatzes.

Personell ist das auch noch unkritisch: Man nehme sich ein paar Leute, von denen ein paar nur immer mal bis hinter den Eingang mitlaufen, und andere einsteigen und umme Ecke fahren müssen. Und keiner von den direkten Akteuren braucht irgendwelche besonderen Kenntnisse ausser "unauffällig einfache Sachen zu machen". Die ganz direkten müssen nichtmal wissen, wo der Hänger steht, auf den die Karren kommen.

Hmm... würde mich echt wundern, wenn das "Geschäftsmodell" nicht läuft. Wie populär es wo wird muss man freilich noch sehen.

Die Thematik zu bagatelisieren ist ebenso falsch wie sie zu dramatisieren.

Es müsste doch mittlerweile jeder mitbekommen haben, dass es 100% Sicherheit nicht (mehr) gibt.
Weder Computer, noch im Auto, noch im restlichen Leben.

Da ich aber die Technik als Segen ansehe, bin ich bereit die Gefahren zu akzeptieren.
Die Bedenken des TE helfen daher, die Technik besser zu "begreifen" deshalb sollten wir kritischen Töne nicht gleich vernichtend begegnen.

Das sind halt die Herausforderungen des modernen Menschen:
Riskieren, ob das Auto per Funkwellenklau gestohlen wird oder nicht.
Früher wusste der Cowboy auch nicht, ob sein Pferd später noch vorm Saloon steht....
🙂

Zitat:

Original geschrieben von HeiligesBlechle


Naja, praktisch getestet 8m und durch eine Fensterscheibe ... nochmal: Das ist kein Theorie-Artikel, sondern praktisch und nachvollziehbar umgesetzt. Und wie gesagt, da geht es um das Relais, nicht um die Gesamtreichweite. Die kann auch (je nach Elektronik) 100m betragen. Kommt auf die Signallaufzeiten an.

Danke, aber mir ist völlig klar, dass die Gesamtreichweite wesentlich größer ist dann. Ich sage nur: MEIN Schlüssel sendet nur in einer extrem kurzen Entfernung. Hast du den Komfortzugang bei BMW mal ausprobiert? Stell dich 2m neben das Auto und es geht schon nicht mehr. Warum sollte die Reichweite auch so groß sein? Es reicht ja völlig aus, wenn die Reichweite ca. 1m ist, weil der Wagen sowieso nur aufgehen muss, wenn ich mit der Hand dranfassen kann.

Somit musste dann auch Relais in diesem extrem kleinen Bereich um mich rum sein. Durchaus machbar, ja. Aber sicher nicht sehr unauffällig, wenn mir jemand fast in die Hacken tritt...

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Paßt nicht ganz aber als bedenklich sehe ich auch die IPhone App "MY BMW" damit läßt sich ja der eigene BMW orten und aufsperren! Schön wenn das Teil mal gehackt wird......

Hallo!

Sollte Dein iPhone mal abhanden kommen, dann kannst Du es von der Ferne aus Sperren oder Löschen lassen. Wenn es unbedingt sein muss, dann kannst Du im Internet auch bei Connected Drive den Sicherheits-Token löschen, so dass die App auf dem iPhone (gesetzt dem Falle, man hat den vierstelligen Zugangscode des iPhones geknackt und den vierstelligen Zugangscode von My BMW auch) ins Leere läuft.

Nur mal so als Denkanstoß.

CU Oliver

Was mich interessieren würde: Wie reagiert der Wagen, wenn der Motor angelassen und losgefahren wurde, und das Fahrzeug dann irgendwann feststellt dass kein Schlüssel mehr da ist? Denn das wird bei dem beschriebenen Szenario unweigerlich irgendwann passieren weil der Funkkontakt abreißt oder die Signallaufzeit zu lang wird.

Das einzige realistische Szenario wäre nach meinem Verständnis also: Wagen öffnen, losfahren und Wagen irgendwo abstellen wo man sich dann in Ruhe der "Problemlösung" widmen kann. Weil AN wird man das Fahrzeug dann ohne Schlüssel nicht wieder bekommen.

Ob man das Risiko eingeht muss halt jeder selber für sich entscheiden.

Zitat:

Original geschrieben von SanchoP


Was mich interessieren würde: Wie reagiert der Wagen, wenn der Motor angelassen und losgefahren wurde, und das Fahrzeug dann irgendwann feststellt dass kein Schlüssel mehr da ist? Denn das wird bei dem beschriebenen Szenario unweigerlich irgendwann passieren weil der Funkkontakt abreißt oder die Signallaufzeit zu lang wird.

Ständiger Funkkontakt mit dem Schlüssel ist nicht nötig. Wenn der Motor einmal gestartet ist kann man auch ohne Schlüssel solange fahren bis man ihn wieder abstellt, ein Neustart ist dann natürlich nicht mehr möglich.

Zitat:

Ständiger Funkkontakt mit dem Schlüssel ist nicht nötig. Wenn der Motor einmal gestartet ist kann man auch ohne Schlüssel solange fahren bis man ihn wieder abstellt, ein Neustart ist dann natürlich nicht mehr möglich.

Wenn ich mich recht erinnere hat mir der Wagen neulich (bei laufendem Motor) den Wechsel des Getriebes aus der "P"-Stellung mit dem Hinweis verweigert, dass sich kein Schlüssel im Fahrzeug befindet. Ich hatte den Schlüssel beim Start des Motors in der Jackentasche, habe die Jacke direkt danach aber ausgezogen und auf den Beifahrersitz gelegt. Dort schien er den Schlüssel schon nicht mehr zu erkennen. Diese ganze Funkkette scheint doch recht fragil zu sein.

Meine Vermutung ist daher dass man bei fehlendem Schlüssel auch nicht in Getriebeposition P wechseln darf, weil man dann da nicht mehr raus kommt. Habe mich aber bisher nicht getraut den Schlüssel aus dem fahrenden Fahrzeug zu werfen 🙂. Daher die Frage ...

@ HeiligesBlechle:

Habe heute gestestet, ab wann das Fahrzeug die Nähe des Schlüssels erkennt, um Komfortzugang zu ermöglichen.
Es sind genau 2,1 Meter!!! Also da muß schon jemand dem Schlüsselbesitzer eher eine über die Rübe ziehen, als elektronische Auslösevorgänge zu starten.
Will das von Dir Aufgezeigte und die Studie nicht abwürdigen, doch glaube ich, daß die praktische Bedeutung (zumindest bei BMW) relativ gering ist.

LG
GCW

Zitat:

Original geschrieben von GCW1


@ HeiligesBlechle:

Habe heute gestestet, ab wann das Fahrzeug die Nähe des Schlüssels erkennt, um Komfortzugang zu ermöglichen.
Es sind genau 2,1 Meter!!! Also da muß schon jemand dem Schlüsselbesitzer eher eine über die Rübe ziehen, als elektronische Auslösevorgänge zu starten.
Will das von Dir Aufgezeigte und die Studie nicht abwürdigen, doch glaube ich, daß die praktische Bedeutung (zumindest bei BMW) relativ gering ist.

LG
GCW

Und genau das ist der Punkt. Ich gehe davon aus, dass in der Studie einfach ein Beispiel genannt wurde, wo die Reichweite extrem hoch ist. Würde mich mal interessieren, bei welchem Hersteller das so ist. Bei BMW jedenfalls nicht. Das ist eben genau der Schutz vor solchen Attacken - die extrem geringe Sendeleistung des Schlüssels. Ist natürlich kein 100%iger Schutz, aber macht die Sache schon wesentlich schwieriger, wenn sich jemand quasi an mich randrücken muss, um das Signal abzugreifen.

Hallo!

Auch mal getestet:
-Schlüssel dabei haben, Auto springt an
-Schlüssel in Haus bringen
-Fahrzeug kann dennoch auf D gestellt werden und wegfahren. Es "bingt" nur, dass keine FB da wäre.
-ausmachen kann man ihn dann natürlich, an geht er (auch natürlich) nicht wieder

Macht ja auch irgendwie Sinn, denn bei einem Schalter wäre die Gangschaltung ja auch nicht blockiert.

CU Oliver

Zitat:

Original geschrieben von TheRealRaffnix


Und genau das ist der Punkt. Ich gehe davon aus, dass in der Studie einfach ein Beispiel genannt wurde, wo die Reichweite extrem hoch ist.
Würde mich mal interessieren, bei welchem Hersteller das so ist. Bei BMW jedenfalls nicht. Das ist eben genau der Schutz vor solchen Attacken - die extrem geringe Sendeleistung des Schlüssels.
Ist natürlich kein 100%iger Schutz, aber macht die Sache schon wesentlich schwieriger, wenn sich jemand quasi an mich randrücken muss, um das Signal abzugreifen.

Ich glaube nicht dass der Schlüssel so eine geringe Reichweite hat, das ist wahrscheinlich die Empfangsantenne des Türgriffes. Die Empfangsantennen müssen ja recht sensibel unterscheiden können ob sich der Schlüssel außen/links, außen/rechts, hinten oder im Innenraum befindet.

Wie auch immer, bis heute ist ja noch kein Fall bekannt dass tatsächlich kriminelle Banden auch nur ein Fahrzeug auf diese Weise gestohlen hätten.
Die Versuche wurden von einem Institut mit Insiderkenntnissen unter "Laborbedingungen" durchgeführt, die Praxisrelevanz sei da mal dahingestellt.
Generell kann man ja sagen dass die Medien so was gierig aufgreifen weil sie von Sensationsmeldungen leben. Und die Wissenschaftler werden danach bewertet wie viel Publikationen sie veröffentlichen, da ist jedes "Forschungsprojekt" mit dem man sich profilieren kann willkommen.

Zitat:

Original geschrieben von Noris123


Ich glaube nicht dass der Schlüssel so eine geringe Reichweite hat, das ist wahrscheinlich die Empfangsantenne des Türgriffes. Die Empfangsantennen müssen ja recht sensibel unterscheiden können ob sich der Schlüssel außen/links, außen/rechts, hinten oder im Innenraum befindet.

Können sie doch auch ganz einfach. Kommt das Signal an zwei Antennen an, lässt sich ja ganz einfach feststellen, wo das Signal am stärksten ist. Und dort befindet sich dann der Schlüssel. Wenn das Signal nur von einer Antenne empfangen wird, ist es natürlich auch kein Problem - dann geht der Wagen eben dort auf.

Die Reichweite des Senders muss überhaupt nicht groß sein. Das wäre völlig überflüssig und würde zudem den Akku schnell leer werden lassen.

Zitat:

Original geschrieben von GCW1


@ HeiligesBlechle:

Habe heute gestestet, ab wann das Fahrzeug die Nähe des Schlüssels erkennt, um Komfortzugang zu ermöglichen.
Es sind genau 2,1 Meter!!! Also da muß schon jemand dem Schlüsselbesitzer eher eine über die Rübe ziehen, als elektronische Auslösevorgänge zu starten.
Will das von Dir Aufgezeigte und die Studie nicht abwürdigen, doch glaube ich, daß die praktische Bedeutung (zumindest bei BMW) relativ gering ist.

LG
GCW

denkanstoß:

die reichweite kann technisch bedingt auch 50 meter sein und das auto geht trotzdem erst auf wenn man einen meter danebensteht.
dies sollte einfach über die intensität des signals mittels mehrerer antennen realisierbar sein.
ich bin mir sicher, dass eine reserve an reichweite eingeplant wurde damit je nach wetterlage und kleidung das auto immer zuverlässig aufgeht wenn man daneben steht.

was ich damit sagen will: nur weil das auto erst aufgeht wenn ich 2 meter oder näher dran stehe, heißt das nicht, dass vorher keine kommunikation zwischen auto und schlüssel stattfindet, welche eventuell zum abgreifen eines signals reichen würde.

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