Warum ist PÖL so "teuer" ?
Auf die Gefahr hin das ich hinter dem Mond lebe und mich jetzt oute, aber:
Zu Zeiten der DM kostete 1Litel Pflanzenöl bei Herrn ALDI 69 Pfennige.
Jetzt sind es 79 Eurocents
Ist die Verdoppelung des Preises nur durch eine hohe Nachfrage entstanden ?
Also weil alle Welt PÖL tankt, bzw. es vorwiegend für die Herstellung von BioDiesel verwendet wird ? Ich kann jedenfalls keine Zunahme bei den Frittenbuden sehen :-)
Ansonsten wird bei weiter steigendem Bedarf der Preis noch weiter anziehen und der (preisliche) Vorteil gegenüber Rohöl gering bleiben, oder ?
59 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von X_FISH
Warum ich nix von RME halte sowie Hintergrundinfos zum Schaden an der Umwelt sowie dem völligen Irrsinn, "alle" Fahrzeuge selbst auf längere Frist mit regenerativem Rohstoff (sprich: Raps) betreiben zu wollen:
Warum kein RME
Respekt, eine sehr gut und ausführlich gemachte Seite!
Trotzdem würd ich gern wissen, wer denn behauptet hat, dass "alle" Fahrzeuge irgendwann mit regenerativen Treibstoffen angetrieben werden können.
Zitat:
Selbst dem blauäugisten Grünen ist inzwischen aufgefallen, dass mit RME nix zu holen ist - jedenfalls nicht die Rettung der Welt. Momentan rennen sie dem nächsten goldenen Kalb hinterher: Erdgas.
Mag ja sein, dass sich der ein oder andere Öko-Freak da vergalloppiert hat. Aber bestimmt nicht von den Grünen als Organisation, z.B. im Wahlprogramm.
Über RME wird allzuoft hier in Foren unnötig negativ dahergezogen. Ich verstehe diese extreme Ablehnung auch gar nicht.
RME rettet nicht die Welt. Man kann es als Instrument sehen die Leute vom Mineralöl abzubringen und wenigstens über andere Möglichkeiten Nachzudenken.
Keinesfalls soll die ganze Welt das Tanken.
Auch ist es keine Dauerlösung
Aufgrund der Kompatiblität ist es sehr geeignet, PÖL macht deutlich mehr Ärger (ohne Umrüstung)
Man kann einfach RME tanken (ich seit 180.000km)
Es ist preiswerter
Es ist sauberer als Diesel
Es stinkt und räuchert nicht so wie Diesel
Mineralöl ist ein Einbahnstraße, jeder weiß es, keiner will es wahrhaben
Das sollte reichen um Otto-Normal Tanker zum Nachdenken zu bewegen.
"Ach, es gibt nicht nur Dino auf der Welt ?"
Wenn man das flächendenkend schafft, wäre auch mehr Nachfrage nach besserer Technik. Erst dann würde sich die Konzerne etwas überlegen.
Ohne große Kundennachfrage oder Protest "buisiness as usual"
Die meisten die gegen RME wettern haben es noch nie getankt, wissen aber garantiert von "Leistungsverlust", sofort auftretenden Defekten an ESP...etc.....und noch mehr Halbwahrheiten, Erfundenem und Vorurteilen
Leider schlägt der RME Versuch fehl, weil die Autofahrer hierzulande sich einen Dreck für die Spritpreise und den Verbrauch ihrer Autos interessieren. Damit meine ich nicht die Forumsteilnehmer, die paar hundert oder wenige tausend Bastler bewegen leider wenig.
An unserer Raiffeisen Tanke kommen die "Geizhälse" meilenweit um einen Cent zu sparen. Auf die Möglichkeit 10 Cent zu sparen angesprochen lehnen 99.9% generell ab. Dabei geht es nicht um irgendwelche Schäden durch RME, nein die sind alle zu faul in ihr Handbuch zu sehen. Angst vor etwas Anderem.
Man könnte da stehen und ein funktionierendes Wasserauto verschenken, keiner würde es nehmen.
Die Leute dann noch auf PÖL anzusprechen wäre gänzlich verschwendete Zeit.
Also seht RME (und andere Versuche) als Instrument den Verbraucher umzustimmen, der endgültige Weg ist sicher ein anderer als RME oder PÖL
Diese negative RME Stimmung schadet uns eher als das es nützt. So werden die Verbarucher ja noch mehr abgeschreckt und bleiben beim "guten" Dino
Biodiesel subventioniert???
Zitat:
Original geschrieben von Nuhle_1982
*lacht*
denk ihr wirklich das biodiesel herzustellen nur 10 cent/L kostet?
die biodiesel hersteller kaufen pöl für 65 cent verestern es und an der tanke wird der dreck für ca 80cent verkauft...für jeden liter bekommt der hersteller vom staat eine unterstützung gezahlt.....
somit eine subvention.....und nich PÖL is dreckszeug gs-hybrid sondern BIODIESEL.......
Hallo,
mann muß unterscheiden: subventioniert oder Steuerbegünstigt.
Zum einen muß ich sagen, wenn ich bei ALDI und CO einen Lieter PÖL kaufe, ist das eine andere Verpackungsgröße, als wenn ein Tankzug zum Umestern gefahren wird.
Außerdem wird in Deutschland einiges RME aus unseren östlichen Nachbarländern bezogen.
Weiterhin haben sich einige Genossenschaften zusammengeschlossen, die mit wenig Personalaufwand günstig produziern können.
Zur Subvention:
Der Landwirt erhält keine direkte Subvention. Allerdings ist er verpflichtet, Flächen nicht mit Futtermittel oder Lebensmittel zu Bewirtschaften (Stilllegung). Dafür bekommt er eine Entschädigung (will nicht weiter über das Thema Agrarsubventionen eingehen, das ist ein eigenes Thema). Raps für PÖL und somit für Biodiesel darf auf diesen Flächen geerntet werden. Der LW bekommt keine zusätzliche Subvention.
Gruß
bikerkon
@MoparMan:
Wenn für dich ca. 800 DM Subvention pro Tonne RME aka Biodiesel
"preiswert" sind - wie wäre es dann, wenn du ca. 2 Euro pro Liter RME
zahlst?
Das kommt in etwa mit dem Preis hin, den ein Liter "Biodiesel" kosten
MÜSSTE, um die Produktionskosten, etc. wieder reinzubekommen.
Da liegt der Hund begraben.
Wenn man erst Eurostückchen an was ranpappen muß, damit es überhaupt von
jemandem gekauft wird => das kann doch nicht normal sein? Doch: In .de
schon seit vielen, vielen Jahren...
Da fragt man sich schon, wer der wahre "Arbeiter und Bauernstaat" ist?
Oder sind wir Deutschen eher eine Kultur von Subventionsnötigen?
_____
Bist du dem Link zu meiner Seite gefolgt?
CU Martin
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@X_Fish
ja ich habe Deine Seite gelesen.
Das RME aufgrund der Anbaumethoden und Verestherung nicht besonders glänzt, ist klar.
Meine Betrachtungsweise ist nur das man durch das Schlechtmachen des RME (selbst wenn es das verdient hat) den alternativen Karftstoffen eher schadet als nützt. Keiner von den Verbrauchern merkt sich Vorteile, aber evtl. Nachteile werden hochstilisiert.
Die ganzen Normaltanker die sich nicht mit der Materie beschäftigen werden so eher abgeschreckt. Dabei benötigen wir doch eine große Lobby um die Konzerne zu neuen Produkten zu bewegen.
Hier im Bastlerkreis der Foren sind ganz andere Anforderungen, da kann man sicher anderer Meinung sein.
Am Beispiel USA kann man mal sehen wie schwer es andere Kraftstoffe haben. Der Veggievan(.org) hat einige wenige Amis wenigstens etwas aufgeklärt.
Drüben sind Diesel Pkw quasi unbekannt, das fahren mit PÖL oder BioDiesel ist was für Umweltschützer, Baumbesetzer und andere Verrückte die man lieber einsperren sollte (und bei Demos in den USA erst mal verhaftet werden). So sieht man es dort teilweise. Dort fehlt ganz einfach Aufklärung, die Leute kennen einfach nichts anderes, und von allein macht sich keiner die Mühe nach Alternativen zu suchen.
Gegen die "Faulheit" der Verbraucher sollte man etwas tun, das kostet leider Geld (welches natürlich niemand zahlen will)
Wenn also die quasi Subvention (über 5 Ecken) von RME etwas bewirkt, bin ich persönlich damit voll einverstanden.
Wer einen Kuchen backen will, muß ein paar Eier zerschlagen.
Bis zu einem Antriebskonzept ohne Schadstoffe vergehen noch endlos viele Zwischenschritte, evtl. ist RME und oder PÖL einer davon.
Hauptsache es bewegt sich endlich mal was
Kuchen backen ist okay, Eier zerschlagen auch.
Was ich aber sehe:
Da wird ein großes Kuchenstück aus dem Budget genommen um damit die Verwendung von (faulen) Eiern zwecks "Kuchen mit Umwelt-Schokoglasur-Faktor" finanzieren zu können.
Alternativen finanzieren ja - aber nicht solche, welche keine Zukunftsperspektiven aufweisen.
Natürlich ist RME im Gegensatz zu LPG oder CNG ein nachwachsender Rohstoff, die Energiebilanz bei der Gewinnung des Kraftstoffes ist aber viel zu schlecht (man steckt zuviel rein).
Regenerative Energien ja - aber nicht um jeden Preis.
CU Martin
Hallo X-Fish
Was ist denn an der Energiebilanz von Biodiesel so schlecht im Vergleich zu allen anderen Kraftstoffsorten?
Je nach Verwendung der Nebenprodukte liegt die Energiebilanz von RME deutlich positiv bei 2:1 bis 6:1 erzeugte Energie zu aufgewendeter Energie. Der einzige heute marktreif verwendbare Kraftstoff mit besserer Bilanz wäre PÖL. Was allerdings mit Nachteilen bzgl. Dauerlauf der Motoren und Nichterfüllung von Abgasnormen verbunden ist.
Natürlich ist RME nur ein Zwischenschritt zu anderen eneuerbaren Energien. Doch irgendwo muss angefangen werden. Von heute auf morgen gibt es keine vollumfängliche Alternative. wenn wir darauf warten würden, sitezn wir in 100 Jahren noch hier uns diskutieren.
Und noch eine Anmerkung: Herkömmlicher Kraftstoff ist nur deshalb so preiswert, weil hier erst Recht auf Kosten der Natur, bestimmter Regionen und ohne Nachhaltigkeit gewirtschaftet wird.
Gruß,
Dirk
@Dirk_S1:
Von einer TU - welche weiß ich leider nicht mehr, habe den Link nicht mehr - wurde ein Vergleich gezogen. Unter dem Strich wurde dabei RME als schlecht dargestellt, weil:
- fossile Energieen notwendig sind, um RME überhaupt erzeugen zu können
- diese Energie direkt mehr Nutzen gehabt hätte
- ohne finanziellen Zuschuss der Kraftstoff nicht attraktiv genug wäre
Für den Vergleich wurde Diesel mit RME verglichen - ab der "Quelle" bzw. dem "Acker" bis zur Zapfsäule.
Daher waren auch Saatgut, Düngemittel, Bewirtschaftung des Feldes, Ernte, etc. als Faktoren mit eingerechnet.
Natürlich ist die Infrastruktur (Piplines) beim Öl bzw. Diesel mit ein Grund, warum beispielsweise der Transport günstiger abläuft...
Hast du einen Link zu deinem 2:1 bzw. 6:1 parat? Verstehe ich das schon richtig - "Zwei Schnitzel für ein Schnitzel bekommen"? (im übertragenen Sinne)...
CU Martin
Ich habe den Eindruck, dass die meisten Teilnehmer in diesem Forum sich keinen Deut um Umwelt- oder Nachhaltigkeitsfragen scheren. Denen geht's doch nur darum, möglichst billig unterwegs zu sein und dafür eine geeignete steuerbegünstigte Nische zu finden. Die Spesenritter der Nation. Vater Staat wird's schon richten. Auf unserer aller Kosten.
Und so springen sie halt auf den Zug, der ihnen momentan die meisten Einsparungen und/oder Zuschüsse verspricht. Bei den Benzinern ist es Autogas (bis 2009) oder Erdgas (bis 2020). Bei den Dieseln ist es halt RME alias Biodiesel oder PÖL. Käme ein anderer Treibstoff um die Ecke, egal woher, würden sie auch den nehmen. Hauptsache billig. Verbrauch egal.
Aber seien wir doch mal ehrlich: Bei all dem Gerede über "Alternative Kraftstoffe" spielen Umweltargumente doch eher die Rolle eines Feigenblatts. Würde man es damit wirklich ernst meinen, müsste man z.B. auch über WENIGER Verbrauch, EFFIZIENTERE Energieausnutzung, BESSERE Abgasqualität reden. Danach muss man in diesem Forum aber mit der Lupe suchen.
@gs-hybrid:
Ich hätte Autogas nicht genommen, wenn es "nur" gut für die Umwelt gewesen wäre. Der Preisfaktor ist das Entscheidende Merkmal.
Was mich an RME stört: Es ist weder wirklich umweltfreundlich, noch wirtschaftlich tragbar. Eventuell überrascht mich ja die Quelle mit dem "2:1" bzw. "6:1" vom Posting weiter oben positiv... Wobei der finanzielle Aspekt mit dem "reinbuttern von Subventionen" noch immer bleibt.
CU Martin
Hab ist schonmal etwas von dem Diesel-Ersatzkraftstoff "Kaltreiniger" gehöhrt? Soll angeblich auch die DIN 590 erfüllen
Hi X_FISH.
Zur Erzeugung von RME. Da müßte man doch nur dann auf fossile Energie zurückgreifen, wenn man zur Erzeugung von RME mehr Energie hineinsteckt als RME Energieinhalt herauskommt, oder?
Wenn es weniger ist, dann kann man die Energie, die man zur Erzeugung von RME benötigt, doch schon mal aus RME decken.
Ist das richtig?
Oder warum muß man zur Herstellung zwingend fossile Brennstoffe nehmen, wie du sagst.
Hallo X-Fish
bzgl. Energie- und Umweltbilanz kann ich Dir die entsprechenden Studien nennen. Ich muss hierzu aber auch noch einmal suchen. Bitte lasse mir hierzu aber ein bis zwei Tage Zeit. Bin momentan beruflich ziemlich eingespannt. Nur soviel vorab: es sind mehrere Studien und es werden sämtliche Aspekte, vom Anbau, über Verarbeitung bis zum Transport berücksichtigt.
Grüße,
Dirk
Zitat:
Original geschrieben von gs-hybrid
Denen geht's doch nur darum, möglichst billig unterwegs zu sein und dafür eine geeignete steuerbegünstigte Nische zu finden. Die Spesenritter der Nation.
Was man bei stetig sinkenden Realeinkommen auch niemandem verübeln kann. Wer wirft schon sein sauer verdientes Geld freiwillig zum Fenster 'raus...
Hallo GS-Hybrid.
ich würde mit Deiner Aussage nicht ganz so pauschal sein. Nur mal ein Beispiel, wie ich es sehe und danach handle.
Wir sind eine fünfköpfige Familie. Daher haben wir uns einen SEAT Alhambra als TDI zugelegt.
Hier war mir der Verbrauch wichtig. Ich tanke Biodiesel einmal weil er preiswert ist und weil er nachhaltiger als viele andere Kraftstoffe ist. Das RME nicht das Optimum ist weiß ich auch. Die Abgasemmissionen sind in fast allen Bereichen besser als bei fossilem Diesel (Ausnahme Stickstoffdioxydemmisionen).
Was weitere Optimierungen in Sachen Abgasverhalten und niedrigeren Verbrauch betrifft, sind mir leider keine verfügbaren und für eine Familie bezahlbare Alternativen bekannt.
Ein Partikelfilter zum Nachrüsten für den AUY ist gerade in Entwicklung und noch nicht verfügbar. Wenn dieser verfügbar ist, werde ich sicherlich nachrüsten (auch ohne steuerlichen Anreiz).
Wie ich schon einmal geschrieben habe, bringt es aber nichts, erst auf die 100% Lösung zu warten. Ich fange lieber schon heute an etwas zu tuen, als gar nichts zu tuen. Vor diesem Hintergrund ist zum Beispiel selbst bei einem Verhältnis von 1:2 (aufgewendeter Energie in Form fossiler Energie zur gewonnenen Energie) RME wesentlich besser als anderer Kraftstoff. Mit anderen Worten: statt 6l fossilen Diesels pro 100km benötigt mein Alhambra durch RME im schlimmstern Fall nur 3L fossilen Diesel pro 100km.
Wenn ich fossilien Diesel tanken würde, ist mein Verbrauch aber auch nicht 6 Liter, sonder wesentlich mehr, da auch hier Energie zu Förderung, Transport und Produktion aufgewendet wird. Vieleicht würde dadurch mein effektiver Verbrauch von fossilen Diesel sogar 9L/100km oder mehr betragen. Die genauen Werte muss ich auch hier noch einmal suchen.
Vor diesem Hintergrund denke ich schon, dass zumindest ich einiges tue. Es muss aber auch alles finanzierbar sein. Wie andere es hier im Forum sehen, kann ich aber auch nicht beurteilen.
Gruß,
Dirk