Warum "GS"??

Gestern habe ich meinen SSP von der Werkstatt abgeholt. Zufälligerweise verkaufen die auch BMW-Motorräder. Irgendwann und irgendwie kam die Sprache erst auf die S 1000 RR und schließlich auf die GS. Der Motorradladenmensch meinte, würde ich erst einmal mit einer "GS" gefahren sein, könnte ich anschließend nicht mehr davon lassen. Was er damit meinte, ging leider am Ende unter.

Ich möchte diese Frage deshalb gerne an die Runde richten, insbesondere an jene unter Euch, die "GS" tatsächlich auch fahren.

Was ist das Besondere und/oder Unwiderstehliche der "GS"?

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Ich sag's mal, wie es ist: Was einen GS-Fahrer am meisten nervt, das ist, dass er von Leuten, die zu unfähig oder zu geizig sind, sich anständiges Material zu besorgen, permanent von der Seite angemacht wird. Beim Aue kann man strafmildernd bemerken, dass er ja jedes Klischee durch den Kakao zieht und sich nicht nur an GS-Fahrern abarbeitet.
Es gibt aber einen lustigen Reflex, den ich schon von einigen Leuten vernommen habe: Die Tatsache, dass sich die GS außerordentlich gut verkauft, wird oft Beweis dafür hergenommen, dass deren Käufer blöd sind.

...und ich sags mal so wie´s is
Was einen Nicht GS Fahrer am meisten nervt, is dass ER von GS Fahrern immer von der Seite angemacht wird Er wär ja aus Unfähigkeit und Geiz nicht in der Lage sich anständiges Material zu besorgen, wobei anständig natürlich bei GS anfängt u aufhört.

Es gibt aber einen lustigen Reflex. den ich schon von vielen GS Fahrern vernommen hab. Die Tatsache, dass es Leute gibt, die sich keine GS gekauft haben wird oft als Beweis genommen dass die alle blöd sein müssen

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Zitat:

@KapitaenLueck schrieb am 18. Januar 2020 um 18:58:00 Uhr:


Im Verhältnis viel bzw. wenig😉

Nö, das ist jetzt nicht viel Unterschied.
Aber sein Satz liest sich so als wäre es bei Italienern um ein vielfach schlimmer 😉

Bestätigt nur wieder das ich GS Fahrer einfach nicht leiden kann 😁

Ha, 30 Gesamt bei KTM, 7 seit 2016. 😉

Fahrt Bobbycar, da gibt's solche "Sorgen" nicht ... 😁

Wie verteilen sich denn die Rückrufe? Sind da mehrere für ein Modell oder sind es je Modell und Modelljahr nur immer ein oder zwei Rückrufe - wäre aus meiner Sicht nämlich für mich bedenklich, wenn ein Modell vier- oder fünfmal wegen Rückrufen in die Box muss.

Muss da mal ganz doof fragen, ich hatte bisher dank meiner kurzen Zweiradkarriere nur einen (Suzuki VStrom 650, da wurde eine Dichtung am Tank ausgetauscht). Bei meinen bisherigen Neufahrzeugen (seit 1998 zuerst Opel, dann MB, danach Kia) hatte ich bisher nur an einem Kia eine Rückrufaktion, der Rest wurde dann wahrscheinlich im Rahmen der Inspektionen erledigt (zumindest war da mal bei einem Auto was auf der Inspektionsrechnung vermerkt).

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Für meine SDR gibt es genau 2 Rückrufe. Jeweils 2013/2014 und 2016/2017. Da bin ich mit der 2015er fein raus. 😉

Bei der 1200er GS sind die Fehler teils über mehrere Jahre verteilt weil wohl einfach immer die gleichen Teile verbaut wurden. Spitzenreiter ist wohl der womöglich brechende Radflansch mit Baujahr 2002 bis 2011. 2008 war ein böses Jahr, da gabs allein 5 Rückrufe für die GS.

Etwas genauer: von 11/2003 bis 04/2011

Dabei sollte man ebenfalls erwähnen, daß es sich keineswegs um einen Fehler seitens BMW handelte, sondern um unsachgemäß ausgeführte Wartungsarbeiten! Während vorher die Radschrauben mit ~110Nm angezogen wurden, galt für die neuen Endantriebe ein Drehmoment von 65Nm... dies wurde in den entsprechenden WHB´s und Arbeitsanweisungen auch eindeutig kommuniziert, von vielen jedoch nicht wahrgenommen ... insbesonders nicht von den Reifenhändlern, die weiterhin ihren Schlagschrauber mit 110Nm ansetzten!

https://www.bikeundbusiness.de/.../

So können Rückrufaktionen durchaus auch FÜR einen Hersteller sprechen!

Richtig ins Klo gegriffen hat BMW dagegen bei der Gabel der K50/K51-Modelle von 11/2013 bis 06/2017 ...

https://www.motorradonline.de/.../

Hm...ich hab an meiner 2006er GS immer selbst die Räder ab- und angebaut und hinten auch immer mit 65nm per Drehmo-Schlüssel angezogen.
Dass die Schrauben ursprünglich mit 110nm angezogen werden sollten ist mir neu.

Mein Radflansch war jedoch auch betroffen. Gerissen waren allerdings nicht die Gewinde der Radschrauben, sondern die der Bremsscheibenschrauben. Und die waren noch von Werk aus unangetastet.

Die (naheliegende) Ursache geht dahin, dass sich die Stahlbremsscheibe bei Hitzebelastung anders ausdehnt, als der Alu-Radflansch.
Deswegen wurde dann auf Stahlradflansch gewechselt.

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Dass mit der Gabel an der K50/K51 war allerdings eine richtig üble Sache nach dem Motto "Verschlimmbesserung" um irgendwo noch 3 Cent zu sparen, wenn überhaupt.

Anstatt die Konstruktion so zu belassen, wie sie in hunderttausenden Motorrädern zuvor einwandfrei funktioniert hat, kommt man auf die Idee, dass man eine Schraubverbindung stattdessen ja auch "klemmen" könnte... An einem sicherheitsrelevanten Bauteil das Zug- und Druckbelastungen ausgesetzt ist. Grandioser Einfall...

Das kommt davon wenn Einkäufer den Zulieferer unter Druck setzen, bzw der Vorstand der Meinung ist das die Produktionskosten gesenkt werden müssen. Dann kommt es eben auch zu Lösungen die tendenziell Grenzwertig sind.

Das Blöde ist das die Einsparungen sofort sichtbar werden und einer Kostenstelle gutgeschrieben werden aber Kosten wegens steigender Schäden erst nach Jahren auftauchen und dann im Topf Garantie und Gewährleistung landen anstatt der Abteilung zuzuschreiben die die Änderung durchboxte.
Ein Problem für die Firmen ist das sie oftmals pauschale Vorgabe an den Einkauf geben das das Einkaufvolumen um jährlich x% sinken muss. Da es immer Zukaufteile gibt bei denen man beim besten Willen Preiserhöhungen akzeptieren muss, gerne auch wegen zu vielen Defekten, muss eben an anderer Stelle noch mehr gespart werden. Die Ingenieure haben da zwar ein Mitspracherecht aber im Wesentlichen nur bei der Frage was geht gerade noch ohne das man schon auf dem Fließband Ärger bekommt.
Kurz, wenn Kaufleute berechtigt sind Toleranzen zu erweitern um den Preis weiter drücken zu können darf man sich über Probleme nicht wundern.

Bei meiner RT -> 110 NM
GS 1100 -> 105 NM

Ich mach das wie der worldeater alles selbst. Auch Reifen montiere ich mittlerweile selbst. 110 Nm bekommen die Räder meiner beiden Mercedes'. Die Radschrauben am Hinterrad der GS ziehe ich mit 60 Nm an. So stehts im Haynes: "Rear wheel mounting bolts: 60 Nm"
Auch an der Vorderaches genügen moderate Momente.
Ich will aber nicht verschweigen, dass auch meine R1200GS schon Probleme bereitete. Links ist der Schutzbügel an der Halterung unten gebrochen und musste geschweißt werden. BMW hat jegliche Gewährleistung abgelehnt.

Frechheit.

Mein kaputt vibriertes Rücklicht ging immerhin auf Garantie. Inzwischen gibt es Dauerlösungen via 3D Drucker wenn die Garantie weg ist. Es lebe die moderne Technik. 😉

Bei meiner Einarmschwinge wird die Schraube für das Rad mit 250 Nm festgeknallt. Musste extra passenden Dremo besorgen.

Du hast nur keine BMW GS.
Die Systeme sind nicht vergleichbar. Der Aus- und Einbau des Hinterrades der GS (oder auch der K1100) ist ein Kinderspiel ohne ein ewiges Rumgefrickel mit Bremsscheibe in Bremszange usw. Ist wie beim Auto, nur ohne Aufbocken, der Hauptständer genügt. In 5 Minuten aus - und wieder eingebaut.

Geübte Schrauber benötigen da auch keinen Drehmomentschlüssel. 60Nm hat man im Arm. Für 250 braucht man schon ne Verlängerung.

Zitat:

@moppedsammler schrieb am 19. Januar 2020 um 18:29:37 Uhr:


....
Geübte Schrauber benötigen da auch keinen Drehmomentschlüssel. 60Nm hat man im Arm.
....

Bitte Folgendes nicht auf Dich beziehen, ich nutze Dein Zitat als gutes Stichwort für Allgemeines:

Das kann auch ein Grund für so manchen Schaden sein.
Messungen haben gezeigt, dass die meisten routinierten Mechaniker Schrauben viel zu fest anziehen.
Die Kunst ist nicht, 60 Nm aufzubringen, sondern nicht mehr als 60 Nm.

Gerade in Werkstätten wird sich nicht die Zeit genommen, einen Dremo für Standardarbeiten zu verwenden. Viele sind der Meinung, die Dremos sind allenfalls für Zylinderkopfbolzen oder ähnliches notwendig. Oder für hohe Drehmomente. Da sind die Drehmomentschlüssel auch wegen dem langen Griff praktisch.

Ansonsten gilt, solange die Schraube nicht abreisst, wird es wohl ok sein. Und ein paar Nm mehr schaden nicht, dann hält es wenigstens. Ist ja schliesslich ein Männerjob. Na ja ...

Nur bedeuten die Anzugsmasse nicht die Grenze, kurz bevor die Schraube abreisst. Dazu muss man deutlich drüber liegen.
Das sieht man schon daran, dass sich anscheinend die Radschrauben der GS auch mit 110 Nm anziehen lassen, ohne dass direkt was abreisst. Das ist fast das Doppelte!

Zitat:

@moppedsammler schrieb am 19. Januar 2020 um 18:29:37 Uhr:


Du hast nur keine BMW GS.
Die Systeme sind nicht vergleichbar. Der Aus- und Einbau des Hinterrades der GS (oder auch der K1100) ist ein Kinderspiel ohne ein ewiges Rumgefrickel mit Bremsscheibe in Bremszange usw. Ist wie beim Auto, nur ohne Aufbocken, der Hauptständer genügt. In 5 Minuten aus - und wieder eingebaut.

Geübte Schrauber benötigen da auch keinen Drehmomentschlüssel. 60Nm hat man im Arm. Für 250 braucht man schon ne Verlängerung.

Ähm, bei der SDR steckst auch nur das Rad auf die Achse. Einzig der ESD ist im Weg, der muss runter. Muss zugeben, im Gegensatz zu früher schon angenehm mit so Einarmschwingen ohne eben dieses Bremszangengefrickel.

Und ein Dremo der bis 300 geht ist normal lang genug, da brauchst keine Verlängerung. Problem ist dann schon eher die große Nuss sauber anzusetzen. 😁

Zitat:

@Desmo 748 schrieb am 18. Januar 2020 um 19:09:16 Uhr:



Zitat:

@KapitaenLueck schrieb am 18. Januar 2020 um 18:58:00 Uhr:


Im Verhältnis viel bzw. wenig😉

Nö, das ist jetzt nicht viel Unterschied.
Aber sein Satz liest sich so als wäre es bei Italienern um ein vielfach schlimmer 😉

Bestätigt nur wieder das ich GS Fahrer einfach nicht leiden kann 😁

Du musst jetzt supertapfer sein: Mein bester Freund und Trauzeuge fährt seit 40 Jahren Mopped (ich erst seit 14). Seit 13 Jahren hat er eine 1000er Monster, die ist inzwischen durchgesupert nach allen Regeln der Kunst. Vor zwei Jahren kam eine Scrambler dazu, die hat er nach einem Jahr wieder verkauft. Jetzt fährt er BMW R1250GS - und ist wunschlos glücklich.

Kannste dir nicht ausdenken, sowas.

Seine Monster will er verkaufen, sagt er. Das glaube ich allerdings erst, wenn der Ofen tatsächlich nicht mehr in seiner Garage steht. Ist allerdings auch ein wirklich schickes Schnittchen.

Ach ja, wenn du Bemerkungen über die uhrwerkhafte Zuverlässigkeit von Ducati nicht hören magst, kannst du stattdessen auch gern "Aprilia" einsetzen;-)

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