Warum bastelt BMW ohne zu fragen?
Hi,
ich habe einen 320i, E92, knappe 7 Jahre alt, echte 60tkm (bin Erstbesitzer)
Vor Wochen habe ich hier im Forum über sporadische Probleme mit dem DTC geschrieben.
Seit letzter Woche ist es katastrophal geworden, der Wagen fuhr eigentlich gar nicht mehr ohne unsinnige Bremseingriffe seitens des Systems.
Also nachdem ich am Donnerstag alle Stecker und Kabel der Raddrehzahl-Sensoren auf Maderbisse oder andere Beschädigungen geprüft, glücklicherweise habe ich eine Grube in der Garage, aber nichts gefunden habe, am Freitag zu BMW, Fehlerspeicher auslesen.
Ergebnis keine Probleme....60 Euro gelöhnt.
Vorschlag seitens BMW: ziehen Sie doch mal Ihre Sommerreifen drauf, eventuell wäre die Rad/Reifenkombo (die ist zulässig, wir haben nachgeguckt) "grenzwertig" und deswegen würde ein Sensor dann über dem Limit liegen und das DTC aktivieren...
??.. der lernt die Reifen nach jedem Sommer zu Winter Wechsel doch eh neu an...aber ausprobieren könnte ich das ja mal.
Man kann auch sagen der Meister dort war eher ratlos, ich war aber auch ohne Termin spontan aufgetaucht und die hatten keine Zeit für eine richtige Fehlersuche, soweit alles OK.
Auf dem Rückweg nach Hause ging dann fast gar nichts mehr... DTC blinkt dauernd gelb, der Wagen ruckelt und bockt, also DTC Taste lange gedrückt und das Auto mit glühend heißen Bremsen zu Hause abgestellt und erstmal frustriert das Wochenende stehengelassen. Am gleichen Abend noch einen Termin zur richtigen Fehlersuche mit Auslesen bei der Prüffahrt bei BMW gemacht.
Der war dann heute morgen ... Montag... sehr glücklich mit der schnellen Terminvergabe, ich brauche das Auto dringend, um zur Arbeit zu kommmen.
Morgens ganz früh das Auto abgegeben, man hat mich sogar eben zur Arbeit gebracht, alles supi, guter Kundenservice.
Um 10 Uhr ruft mich die Werkstatt im Büro an. Wie ich schon erwartet habe (hier im Forum in einen Thread gelesen) Rost an den Antriebswellen unter den Nockenringen, Nockenringe dadurch oval aufgedrückt und diese schleifen dann am Sensor -> falsche Werte und somit DTC-Eingriff.
Lösungsvorschlag: 2 neue Antriebswellen, 2 neue ABS Sensoren inklusive hinterem Kabelstrang, summa summarum 1680 Euro.
Auf Nachfrage gibt es faktisch keine kleinere Lösung seitens BMW. Ich war dann erstmal perplex und habe die Entscheidung zur Reparatur vertagt.
Nun aber der Kracher...
Laut BMW ist mein KFZ (Danke JP für diesen Spruch) im Rahmen einer Kulanzmaßnahme für eine neue Programmierung des Unterdrucksensors an der Bremse dran.
Das würde man dann heute ohne Berechnung machen, wenn das Auto sowieso schon mal in der Werkstatt steht.
Meine Gegenfrage: "Wann bekomme ich den Wagen wieder ?"
Antwort "Morgen"
"Wie soll ich denn 25 km nach Hause kommen ?"
"Einen Leihwagen hätten Sie gerade nicht da, man probiere aber den Wagen heute noch fertig zu machen."
10 Minuten bevor ich abends mit der Arbeit fertig war rollt mein BMW auf den Hof der Firma, Freude, Sie haben es geschafft. Alles supi. Guter Service. Ein ehrliches DANKE.
Als ich den Mechaniker frage, warum das Programmieren eines Sensor so lange brauche, druckst der so ziemlich rum.
Nach einigem Nachfragen und der Entdeckung eines neuen Zettel mit Ölwechsel des heutigen Datums gibt er dann wiederwillig zu, das man in diesem Rahmen, auch auf Kulanz versteht sich, auch mal eben die Steuerkette gewechselt habe.
Wie kann es sein, dass die meinen halben Motor auseinanderbauen und mal eben heimlich die Steuerkette tauschen ?
Grundsätzlich finde ich das ja gut, es gibt ja genug Leute mit kapitalen Motorschäden nach Steuerkettenproblemen, aber eine Informationspolitik dieser Art ist in meinen Augen schon hart am Rande der Legalität. Immerhin ist da ja mein Auto, und ich würde schon gerne vorher wissen, was damit gemacht wird. Hierzu gabs es keine abschliessende befriedigende Antwort des BMW Händlers.
Also Leute, wer einen 320er Vierzylinder Benziner fährt bekommt eine neue Steuerkette für lau, dies mal nur zur Info. Und die Bremse wird auch irgendwie verändert.
BTW...zu den ABS Sensoren an der Hinterachse:
Irgendwo (hier im Forum oder woanders) hatte jemand das gleiche Problem und hat einfach dünne Unterlegscheiben unter die Schrauben der Sensoren geschraubt damit die minimalst höher stehen und somit mehr Abstand zum Nockenrad haben.
Ich habe es ausprobiert, und ja, ich weiss, dass ist nicht korrekt so und kann es auch niemandem empfehlen etc. etc.
Mit einer 1mm Unterlegscheibe liest der Sensor gar kein Signal aus, komplettes Kino im Display, DTC, Brems, ABS und noch mehr blickt mich gelb und rot an wenn man fährt.
Mit 0.5mm Unterlegscheibe fährt das Auto ruckelfrei, ABS und Traktionskontrolle gehen bei Bedarf, Schleuderprävention habe ich nicht ausprobiert. Kein Kino, keine sichtbaren Fehlermeldungen.
Demnächst muss ich nochmal zu meinem Schrauber, den Fehlerspeicher löschen lassen und dann schaun wir mal, wie lange das Provisorium hält.
Ist Pfusch und sicher nicht die finale Lösung, aber ich habe jetzt erstmal ein Auto das wieder fährt ohne mir die Bremsen zu verglühen und immer noch gute 1700 Euro in meiner Tasche.
Hat 15 Minuten nachdenken und schrauben gekostet, ob es die nächsten tausend KM übersteht lass ich Euch später dann noch wissen.
Dem BMW Händler teile ich morgen erstmal mit, das er keinen Reparaturauftrag bekommt.
Von der Informationspolitik seitens des Händlers bin ich sehr enttäuscht.
Beste Antwort im Thema
Hi,
ich habe einen 320i, E92, knappe 7 Jahre alt, echte 60tkm (bin Erstbesitzer)
Vor Wochen habe ich hier im Forum über sporadische Probleme mit dem DTC geschrieben.
Seit letzter Woche ist es katastrophal geworden, der Wagen fuhr eigentlich gar nicht mehr ohne unsinnige Bremseingriffe seitens des Systems.
Also nachdem ich am Donnerstag alle Stecker und Kabel der Raddrehzahl-Sensoren auf Maderbisse oder andere Beschädigungen geprüft, glücklicherweise habe ich eine Grube in der Garage, aber nichts gefunden habe, am Freitag zu BMW, Fehlerspeicher auslesen.
Ergebnis keine Probleme....60 Euro gelöhnt.
Vorschlag seitens BMW: ziehen Sie doch mal Ihre Sommerreifen drauf, eventuell wäre die Rad/Reifenkombo (die ist zulässig, wir haben nachgeguckt) "grenzwertig" und deswegen würde ein Sensor dann über dem Limit liegen und das DTC aktivieren...
??.. der lernt die Reifen nach jedem Sommer zu Winter Wechsel doch eh neu an...aber ausprobieren könnte ich das ja mal.
Man kann auch sagen der Meister dort war eher ratlos, ich war aber auch ohne Termin spontan aufgetaucht und die hatten keine Zeit für eine richtige Fehlersuche, soweit alles OK.
Auf dem Rückweg nach Hause ging dann fast gar nichts mehr... DTC blinkt dauernd gelb, der Wagen ruckelt und bockt, also DTC Taste lange gedrückt und das Auto mit glühend heißen Bremsen zu Hause abgestellt und erstmal frustriert das Wochenende stehengelassen. Am gleichen Abend noch einen Termin zur richtigen Fehlersuche mit Auslesen bei der Prüffahrt bei BMW gemacht.
Der war dann heute morgen ... Montag... sehr glücklich mit der schnellen Terminvergabe, ich brauche das Auto dringend, um zur Arbeit zu kommmen.
Morgens ganz früh das Auto abgegeben, man hat mich sogar eben zur Arbeit gebracht, alles supi, guter Kundenservice.
Um 10 Uhr ruft mich die Werkstatt im Büro an. Wie ich schon erwartet habe (hier im Forum in einen Thread gelesen) Rost an den Antriebswellen unter den Nockenringen, Nockenringe dadurch oval aufgedrückt und diese schleifen dann am Sensor -> falsche Werte und somit DTC-Eingriff.
Lösungsvorschlag: 2 neue Antriebswellen, 2 neue ABS Sensoren inklusive hinterem Kabelstrang, summa summarum 1680 Euro.
Auf Nachfrage gibt es faktisch keine kleinere Lösung seitens BMW. Ich war dann erstmal perplex und habe die Entscheidung zur Reparatur vertagt.
Nun aber der Kracher...
Laut BMW ist mein KFZ (Danke JP für diesen Spruch) im Rahmen einer Kulanzmaßnahme für eine neue Programmierung des Unterdrucksensors an der Bremse dran.
Das würde man dann heute ohne Berechnung machen, wenn das Auto sowieso schon mal in der Werkstatt steht.
Meine Gegenfrage: "Wann bekomme ich den Wagen wieder ?"
Antwort "Morgen"
"Wie soll ich denn 25 km nach Hause kommen ?"
"Einen Leihwagen hätten Sie gerade nicht da, man probiere aber den Wagen heute noch fertig zu machen."
10 Minuten bevor ich abends mit der Arbeit fertig war rollt mein BMW auf den Hof der Firma, Freude, Sie haben es geschafft. Alles supi. Guter Service. Ein ehrliches DANKE.
Als ich den Mechaniker frage, warum das Programmieren eines Sensor so lange brauche, druckst der so ziemlich rum.
Nach einigem Nachfragen und der Entdeckung eines neuen Zettel mit Ölwechsel des heutigen Datums gibt er dann wiederwillig zu, das man in diesem Rahmen, auch auf Kulanz versteht sich, auch mal eben die Steuerkette gewechselt habe.
Wie kann es sein, dass die meinen halben Motor auseinanderbauen und mal eben heimlich die Steuerkette tauschen ?
Grundsätzlich finde ich das ja gut, es gibt ja genug Leute mit kapitalen Motorschäden nach Steuerkettenproblemen, aber eine Informationspolitik dieser Art ist in meinen Augen schon hart am Rande der Legalität. Immerhin ist da ja mein Auto, und ich würde schon gerne vorher wissen, was damit gemacht wird. Hierzu gabs es keine abschliessende befriedigende Antwort des BMW Händlers.
Also Leute, wer einen 320er Vierzylinder Benziner fährt bekommt eine neue Steuerkette für lau, dies mal nur zur Info. Und die Bremse wird auch irgendwie verändert.
BTW...zu den ABS Sensoren an der Hinterachse:
Irgendwo (hier im Forum oder woanders) hatte jemand das gleiche Problem und hat einfach dünne Unterlegscheiben unter die Schrauben der Sensoren geschraubt damit die minimalst höher stehen und somit mehr Abstand zum Nockenrad haben.
Ich habe es ausprobiert, und ja, ich weiss, dass ist nicht korrekt so und kann es auch niemandem empfehlen etc. etc.
Mit einer 1mm Unterlegscheibe liest der Sensor gar kein Signal aus, komplettes Kino im Display, DTC, Brems, ABS und noch mehr blickt mich gelb und rot an wenn man fährt.
Mit 0.5mm Unterlegscheibe fährt das Auto ruckelfrei, ABS und Traktionskontrolle gehen bei Bedarf, Schleuderprävention habe ich nicht ausprobiert. Kein Kino, keine sichtbaren Fehlermeldungen.
Demnächst muss ich nochmal zu meinem Schrauber, den Fehlerspeicher löschen lassen und dann schaun wir mal, wie lange das Provisorium hält.
Ist Pfusch und sicher nicht die finale Lösung, aber ich habe jetzt erstmal ein Auto das wieder fährt ohne mir die Bremsen zu verglühen und immer noch gute 1700 Euro in meiner Tasche.
Hat 15 Minuten nachdenken und schrauben gekostet, ob es die nächsten tausend KM übersteht lass ich Euch später dann noch wissen.
Dem BMW Händler teile ich morgen erstmal mit, das er keinen Reparaturauftrag bekommt.
Von der Informationspolitik seitens des Händlers bin ich sehr enttäuscht.
18 Antworten
Hallo Wolli,
ich jammer nicht und ich mosere auch nicht.
Wie man in meinem Startthread lesen kann, bedanke ich mich bei BMW respektive dem einen Händler für den guten Service, die schnelle Terminfindung, den Taxiservice und die schnelle Umsetzung der Kulanzmaßnahme.
Neben der etwas unglücklichen Geschichte mit den ABS Sensoren (wobei meine Pfuscharbeit immer noch 1a funktioniert nach 250 km, ich aber niemanden diese vorgehensweise ans Herz legen möchte) stelle ich ausschliesslich die Frage, warum wird man über einen so tiefgehenden Eingriff nicht vorab informiert (und auch nicht im nachhinein, wenn ich nicht den neuen Ölzettel erspäht hätte).
Ich bin wirklich froh, dass BMW auch an so alten Autos noch Kulanzmaßnahmen durchführt, ich sehe aber die Vorgehensweise in meinem speziellem Fall aus meiner unbedarften rechtlichen Sicht als fragwürdig an.
Ich erkläre auch mal warum:
Wenn ich einen Gartenbauer beauftrage, auf meinem Grundstück eine Hecke neu zu machen, dann erwarte ich, das er die alte ausbuddelt, einene neue setzt und eventuell auch düngt und wässert. Ich würde mich aber ernsthaft wundern, wenn er, weil er einen Bagger dabei hat, auch mal eben den Hausanschluss an die Kanalisation neu macht, weil das Rohr brüchig sein könnte. Und das ohne zu fragen oder das abzuklären.
Grundsätzlich ist der Hinweis "Das Rohr, das wir da freigelegt haben, könnte man mal erneuern und wir würden das heute sogar kostenfrei machen" sehr willkommen, aber es einfach machen und nachher auch nicht damit rausrücken wollen geht in meinen Augen gar nicht.
Nichts anderes wollte ich schreiben. Und die 2 fett markierten Sätze sind nur fett, weil ich insgesamt einen ziemlich ausführlichen Thread gepostet habe und der Meinung war, die Kernaussagen und -fragen optisch hervorheben zu wollen.
Es war wohl etwas unglücklich, 2 Themen in einem Thread zusammenzupacken.
Zitat:
@Mosel-Manfred schrieb am 10. März 2017 um 11:26:16 Uhr:
Es ist mein Fahrzeug (Sofern ich der Eigentümer bin 😎) und da hat Niemand ohne meine Zustimmung/Kentnis daran rum zu schrauben.😰😠Sonst ist es nämlich m.E. Sachbeschädigung!
Na ja, hier wird wohl wieder mit Kanonenkugeln auf Spatzen geschossen, zumal für diese "Sachbeschädigung" keine rechtliche Grundlage besteht. 🙄
Bevor man so etwas schreibt, sollte wenigstens über den Begriff "Sachbeschädigung" Klarheit herrschen:
"Sachbeschädigung ist ein Vergehen, bei dem die vorsätzliche Beschädigung oder Zerstörung einer fremden Sache unter Strafe steht."
Von einer vorsätzlichen Beschädigung (durch die ausführende BMW-Werkstatt) kann den Schilderungen des TE zufolge also überhaupt keine Rede sein!
und diese ewig langen Texte, das ist Beschädigung meiner Augen, kann ich da auch Ansprüche stellen? 😁
Nö 😛 😁