Warmfahren, Betriebstemperatur, Öltemperatur udn andere Mythen
Hallo zusammen,
ich weiß das Thema wurde vielmals diskutiert aber irgendwie sind bei den Diskussionen keine Ergebnisse bei rum gekommen. Daher hier ein erneute Versuch
Ausgangssituation (Octavia III 2.0 TDI 150PS DSG):
Ich fahre mit dem auto Hauptsächlich zur Arbeit (14km) und das Fahrprofil sieht wie folgt aus.
1,5km Stadt
11km Autobahn (80 - 100 km/h)
1,5km Stadt
Bei Aussentemperatur um die 6,5°C erreiche ich eine Wassertemperatur von 90°C wenn ich von der AB abfahre, also nach ca 11-12km. Wenn ich auf der Arbeit ankomme, bewegt sich die Öltemperatur zw. 75 - 80 °C. Halte ich auf der Strecke an einer Ampel so sinkt die Öltemperatur Temperatur nicht selten um 3 - 5 °C ab.
Bei Außentemperaturen um die 20°C habe ich am Ende der Strecke eine Öltemperatur von ca. 85 - 87 °C.
Laut Handbuch ist bei 80 °C die Betriebstemperatur erreicht.
Es herrscht die allgemeine Meinung, die ich auch selbst teile, das Betriebstemperatur bei 90 °C liegt. Dieser Umstand gibt mir Gefühl das das der Motor nicht richtig warm wird. Um konstante 90°C zu erreichen muss ich eine Strecke von ca. 25km zurücklegen.
Fragen:
1) Welche Langzeitschäden (abgesehen vom DPF) sind bei so einem Fahrprofil zu erwarten?
2) Macht es Sinn einen Umweg vom 3 - 4 km zu fahren um die Öltemperatur um weite 5°C zu erhöhen (Auto wird danach direkt wieder abgestellt)?
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@Pacemaker530 schrieb am 27. November 2014 um 11:31:00 Uhr:
Darf man Frage wieso du dir bei der kurzen Strecke einen Diesel zugelegt hast?
ein Benziner läuft da auch noch nicht in dem Bereich wo das Öl warm genug zur Regeneration ist.
Und dann reichern sich im Benziner die nicht verbrannten Kraftstoff- und Wasseranteile immer mehr an.
Wenn man bei nur Kurzstrecken auch noch erst alle 15.000 km das Öl wechselt, dann kommt da eine braune Emulsion raus (Gemisch aus Öl, Wasser und Sprit)
Beim Diesel passiert das so nicht. Also was spricht außer dem Preis gegen einen Diesel für Kurzstrecken???
36 Antworten
Hallo,
zu Frage 1: keine
zu Frage 2: nein
Gruß Mönchfeld
Darf man Frage wieso du dir bei der kurzen Strecke einen Diesel zugelegt hast?
14km geht temperaturmässig aktuell so gerade eben.
Bei minus 6,5 Grad sieht die Sache aber schon ganz anders aus...
Wenn dein Kühlwasserthermometer 90 Grad erreicht hat, kannst du davon ausgehen, dass dann real ca 70Grad vorhanden sind.
Alle KW-Temperaturanzeigen von VAG-Autos sind bekanntlich gefakt. Mit VCDS kann man im Einzelfall genaue Werte feststellen.
80 (oder gar 90)Grad Öltemperatur sind sogar bei meinem 1,4TSI bei verhalten gefahrenen (70-80km/h) 10km bei derzeit 5 Grad Außentemperatur reine Utopie. Daran ändert auch 5-10 minütiges Vorheizen mit der Standheizung nicht ernsthaft etwas.
Nur die angezeigten 90Grad KWT hast du dann, je nach Vorheizdauer, schon sehr kurze zeit nach dem Start, was ja durchaus für einen selbst ein Vorteil ist.
Kaltlaufphasen sind für keinen Motor gut und beim Diesel sind sie nochmals schlechter, wenn kein Ausgleich durch längere Fahrten mit höherer Belastung vorhanden ist:
Etwas Dieselöl läuft anfangs immer unverbrannt in die Ölwanne. Bei DPF-Regeneration und kälterem Motor (deiner wird ja kaum warm...) noch mal extra.
Heraus kann dieses Dieselöl aber kaum (ohnehin schlechter als z.B. Benzin), denn dazu muss das Motoröl längere Zeit wirklich warm sein. Selbst Kondenswasser geht bei immerwährenden "Kaltfahrten" nur zögerlich aus dem Motor.
Zitat:
@Pacemaker530 schrieb am 27. November 2014 um 11:31:00 Uhr:
Darf man Frage wieso du dir bei der kurzen Strecke einen Diesel zugelegt hast?
ein Benziner läuft da auch noch nicht in dem Bereich wo das Öl warm genug zur Regeneration ist.
Und dann reichern sich im Benziner die nicht verbrannten Kraftstoff- und Wasseranteile immer mehr an.
Wenn man bei nur Kurzstrecken auch noch erst alle 15.000 km das Öl wechselt, dann kommt da eine braune Emulsion raus (Gemisch aus Öl, Wasser und Sprit)
Beim Diesel passiert das so nicht. Also was spricht außer dem Preis gegen einen Diesel für Kurzstrecken???
Ein Arbeitskollege hat keine 3 km zur Arbeit, er fährt einen Smart Diesel und hat jetzt über 8000 km (muss man erstmal schaffen bei solch kurzen Strecken) ohne Probleme auf der Uhr. Natürlich sind auch mal längere Strecken dazwischen z.B. Einkaufen am WE. Wenn er merkt, dass der DPF regenerieren will gibt's unter der Woche ne extra Runde. Das ist aber dann ein Ausnahmefall. Ich glaube nicht das er das motortechnische Ende erleben wird.
Vom ADAC gibt es Studien, die besagen dass bis zu 10% Kraftstoffanteil im Motoröl kein Problem darstellen. Das finde ich pers. schon heavy.
Dachte das Motormanagement beim Serviceintervall die Kaltstarts berücksichtigt?
Auch bei Kurzstrecken hätte ich keine Probleme mir einen Diesel zu kaufen. Mir gefällt das große Drehmoment aus dem Drehzahlkeller.
Verwandtschaft hatte mal eine A-Klasse mit Automatik und Probleme mit dem DPF ca. 8 km zur Arbeit. Neues Auto B-Klasse Diesel ohne Automatik und keine Probleme.
Wer kennt Schäden im Zusammenhang Diesel und Kurzstrecke?
Jetzt muss ich mal nachfragen 150 PS und dann nur 80 bis 100 auf der AB?
Stau, Tempobeschränkung, sparsame Fahrweise?
Ansonsten dito Mönchfeld
Ich möchte zusammenfassend antworten.
Zitat:
@Pacemaker530 schrieb am 27. November 2014 um 11:31:00 Uhr:
Darf man Frage wieso du dir bei der kurzen Strecke einen Diesel zugelegt hast?
Da schließe ich mich navec an. Das Problem haben mittlerweile die Benziner auch. Der 2.0 TSI RS vom Kollegen, wohnen nur 2km auseinander und arbeiten in der selben Firma kommt auch nicht auf seine Temp. Der hat mich mal nachhause gefaren und genau dasselbe Problem. Dazu kommt noch das die TSI häufig Probleme mit den Ketten haben und Kolbenkipper auch mal vorkommen sollten, abgeleitet vom GTI.
Zitat:
@navec schrieb am 27. November 2014 um 17:55:26 Uhr:
Kaltlaufphasen sind für keinen Motor gut und beim Diesel sind sie nochmals schlechter, wenn kein Ausgleich durch längere Fahrten mit höherer Belastung vorhanden ist:
...
Etwas Dieselöl läuft anfangs immer unverbrannt in die Ölwanne. Bei DPF-Regeneration und kälterem Motor (deiner wird ja kaum warm...) noch mal extra.
Heraus kann dieses Dieselöl aber kaum (ohnehin schlechter als z.B. Benzin), denn dazu muss das Motoröl längere Zeit wirklich warm sein. Selbst Kondenswasser geht bei immerwährenden "Kaltfahrten" nur zögerlich aus dem Motor.
Längere Phasen gibt es alle jede bzw. max jede zweite Woche auch. Ich bin mir dessen Bewusst das Kraftstoff IMMER ins Öl gelangt (egal ob Kurz oder Lang Strecke) und beim Diesel sich beinahe gar nicht verflüchtigt, im Gegensatz zu Benzin. Darum ist für mich ein Ölwechsel alle 12 Monate ein absolutes Muss und wird auch gemacht.
Wenn die DPF Regenaration läuft dann drehe ich noch 1-2 Runden bis die durch ist.
Zitat:
@Edieagle schrieb am 27. November 2014 um 18:36:46 Uhr:
Und dann reichern sich im Benziner die nicht verbrannten Kraftstoff- und Wasseranteile immer mehr an.
Wenn man bei nur Kurzstrecken auch noch erst alle 15.000 km das Öl wechselt, dann kommt da eine braune Emulsion raus (Gemisch aus Öl, Wasser und Sprit)Beim Diesel passiert das so nicht. Also was spricht außer dem Preis gegen einen Diesel für Kurzstrecken???
Das stimmt aber Wasser Verdunstet relativ schnell sobald man wider länger fährt und das Öl bei 90°C liegt. Selbiges gilt auch für Benzin. Beim Diesel findet eine Ölvermehrungstatt weil der Diesel wirklich nur in nicht relevanten Mengen verdunstet auch bei 90°C. Jeder Motor verbrennt öl, JA AUCH EIN DIESEL. Kommen die beiden Aspekte zusammen 100ml Diesel ins Öl und 100ml Öl verbrannt so sieht es fast so aus als ob das Auto keinen Ölverbrauch hat... ABER die Schmierfähigkeit des Motoröls lässt mit der Zeit nach da der Anteil von Diesel zunimmt. Daher sind für mich alle 12 Monaten Ölwechsel ein absolutes MUSS!
Zitat:
@T-Rex600 schrieb am 27. November 2014 um 22:31:20 Uhr:
Jetzt muss ich mal nachfragen 150 PS und dann nur 80 bis 100 auf der AB?
Stau, Tempobeschränkung, sparsame Fahrweise?Ansonsten dito Mönchfeld
Begrenzung auf AB & Stau. Die PS brauch ich um beim Überholen in die Pötte zu kommen... komme vom A6 3.0 TDI... da kannste nicht ma eben auf einen 1.2 TSI umsteigen... da geht man lieber zu Fuß oder fährt Fahrrad :-).
Zitat:
@T-Rex600 schrieb am 27. November 2014 um 22:24:24 Uhr:
Wer kennt Schäden im Zusammenhang Diesel und Kurzstrecke?
Meiner Meinung nach kommen die Meisten Probleme durch das ausdünnen des Motoröls in der Kombination mit Longlife ... wenn ich also bei dem Fahrprofil erst nach 30tkm (also nach 3 Jahren) das Öl wechseln würde wäre der Motor interne Verschleiß vermutlich katastrophal. Irgendwann nach 60tkm sind die Sachen dann wahrscheinlich so verschlissen das sich irgendwo ein spiel bildet und dann geht das Geklopfe los... Hydros.. Zylinderköpfe was weiss ich was da alles klopfen kann. Dazu kommt noch das durch Abrieb sich und altern des ÖLs die Viskosität verändern kann und Ölkanäle verstopfen können was suboptimal ist.
Zitat:
@Moenchfeld schrieb am 27. November 2014 um 10:36:43 Uhr:
zu Frage 2: nein
Danke für die Bestätigung... meiner Meinung nach bringt jede Motorumdrehung Verschleiß mit sich. Ich kann die Warmphase nicht überspringen... wenn ich also einen Umweg fahre NUR um Motor auf Temperatur zu bringen ist es Nutzloser Verschleiß da ich keinen Nutzen daraus habe... ich kann die Fahrer die einen Umweg fahren nicht verstehen... dachte vielleicht wissen die mehr :-)
Ich Fass dann mal Zusammen:
1) Fahren so viel man braucht (keine Extra Umwege)
2) Wenn DPF Regeneriert, möglichst nicht abbrechen (Extra Runde drehen)
3) alle 12 Monate Ölwechsel
Dann sollte doch alles gute gehen mit meinem octi :-)
Auch beim Diesel reichert sich Kraftstoff im Öl an, Rußrückstände sind da auch drin und vom Wasser will ich gar nicht erst reden.
Bei Kurzstrecke koken außerdem die Einspritzventile zu, bzw. Düsen. Dadurch wird das Einspritzvolumen verringert, der Verschleiß steigt und die Leistung sinkt. Auf 4 Jahre merkt das keine Sau, wenn der Verschleiß steigt, aber spätestens der dritte Besitzer nach 15 Jahren Laufzeit und 200.000km auf der Uhr wird dann seine Freude haben.
Das ganze basiert übrigens auch auf eigener Erfahrung. Mein alter Jetta wurde immer nur auf ca. 8km zur Arbeit hin udn wieder zurück bewegt, bis ich den bekommen habe. Selbst bei 70PS geht bei einem Gewicht von knapp 900km deutlich mehr, als der Wagen geschafft hat. Nach dem Vollgas-Freibrennen auf der Urlaubsfahrt lief er wieder wie geschmiert. Vmax war vorher bei ca. 140km/h, auf dem Rückweg kam ich dann auf 180km/h nach Tach und das MIT Beladung (ca. 165km/h nach GPS).
Gleiches bei meinen Eltern. Die haben die letzten Jahre nur Diesel und meine Mutter fährt damit immer einkaufen (Vater hat seinen Lupo zur Arbeit :P). Alle Tourans sind immer träger geworden und haben erst wieder Laune gemacht, nachdem ich den Auftrag zum Freibrennen auf der A2 bekommen habe.
Zusätzlich sammelt sich Kondenswasser ohne Ende im Abgasstrang, wenn der nicht richtig heiß wird und dann rostet der nicht nur von außen, sondern auch von innen und ist doppelt so schnell im Eimer.
So sehe ich das zumindest aus Erfahrung und mein "persönlicher" KfZ-Mechaniker sagt das gleiche und der Mann kennt sich aus (einer der besten ehemaligen VW-Azubis) 🙂
EDIT: Also zu deinem "Plan" noch den Punkt "In bestimmten Zeitintervallen Freibrennen". ^^
Zitat:
@OneGamer schrieb am 28. November 2014 um 11:16:11 Uhr:
EDIT: Also zu deinem "Plan" noch den Punkt "In bestimmten Zeitintervallen Freibrennen". ^^
Kommt direkt nach dem Einfahren 😁 bin grad bei 1100km und geh bis max 3000rpm. Noch 400km ... dann mache ich bis 4000rpm (bis 2000km) und danach gib ihm 😁😁
das Gute am Benziner in Bezug auf Kurzstrecken ist, dass er uneffektiver als der Diesel läuft und daher etwas schneller warm wird.
Dass Benzin definitiv schneller wieder aus dem Motoröl heraus kommt.
Dass der TSI kein AGR hat, das Verkoken kann.
Dass er, bis jetzt, glücklicherweise noch keinen Partikelfilter hat (obwohl er (TSI) ja deutlich rußt...), der immer freigebrannt werden muss und dessen "Freibrennung" bei Kurzstrecken nahezu nie zum richtigen Zeitpunkt passiert.
(Die Methode, dass man die Erhöhung der Abgastemperatur beim Freibrennen mit Extra-Einspritzungen in den Zylinder bewerkstelligt, ist zwar sehr kostengünstig (deshalb wird es bei Massenware ja auch gemacht), aber es geschieht eben an einem ungünstigen Ort, so dass unverbrannter, extra eingespritzter Kraftstoff zusätzlich in der Ölwanne landet.
Diese Technik allein, wo der Fahrer nicht beeinflussen kann (...meistens nicht mal merkt), wann diese Regenerationszeit von ca 5-10 Minuten abläuft und sie somit oftmal zu ungünstigen Zeitpunkten aktiviert wird (z.B. kurz vor Fahrtende) ist für sich gesehen, absolut nicht für Kurzstrecken geeignet.)
@raffnix:
hattenZitat:
Dazu kommt noch das die TSI häufig Probleme mit den Ketten haben
...zumindest was die kleinen 1,2 und 1,4TSI angeht.
Der mindestens jährliche Ölwechsel, bevorzugt nach der Zeit der meisten langen Kaltlaufphasen (Winter) ist m.E. auch beim TSI Pflicht. Egal, was die "flexible Service-Anzeige" einem erzählen will.
http://www.autobild.de/artikel/vw-tsi-motorschaeden-3413311.htmlhttp://www.autobild.de/.../...n-und-peugeot-motorprobleme-3606951.htmlZitat:
@navec schrieb am 28. November 2014 um 18:35:47 Uhr:
hatten...zumindest was die kleinen 1,2 und 1,4TSI angeht.
Ich habe keine Info das dieses Problem behoben oder noch vorhanden ist.
Meine A6 hatte auch kette ... und bei kleinem rasseln weist du nicht was es ist... ist es die Kette oder doch nicht... ich mein der Spanner lässt irgendwann sowieso nach, das war beim A6 das Problem mit seinen 4 kurzen Ketten. Die TSI haben eine lange Kette... wenn die qualitativ minderwertig ist... und das scheint sehr häufig der Fall sein dann längt die sich und alles andere nimmt seinen Lauf... Kette war mal toll... mittlerweile fühle ich mich damit nicht wohl. Da habe ich lieber einen festen Intervall und kann mich darauf einstellen und komme unterm strich für das ganze Autoleben auf die selben Kosten als wenn ich mit Kette Fahre und diese irgendwann mal tauschen muss. Mit ein wenig glück muss es der nächste Besitzer. Ich bilde mir ein bzw. ich habe die Hoffnung das die Ingenieure den Zahnriemen wechsel komfortabler eingeplant haben als den Ketten wechsel (der unter anderem gar nicht vorgesehen ist) und dieser daher kostengünstiger ist. Außerdem ist bei meinem ein Intervall von 180TKM für den Zahnriemen angegeben... ich weiß nicht ob das so gut ist.
Ich denke das hat alles mit Pflege und ein wenig Glück zu tun.
Hi,
kleine Zwischenfrage :
Mein T-fsi /Rs hat eine Öltemperatur von ca. 103 Grad im AB Betrieb .
Ist das normal oder schon zu hoch ?
Ihr redet immer von 90 Grad....